Säckingen, 1884. - Otto der Schütz, 1886. 2. A. 1890. - Das Mädchen von Schilda, 1887. - Margitta, 1890.
Bungert, August,
* am 14. März 1846 zu Mülheim a. d. Ruhr, besuchte die dortige Realschule u. widmete sich nach manchen Kämpfen mit dem Va- ter dem Studium der Musik. Er war 1860-62 Zögling des Kölner Konser- vatoriums, studierte dann bis 1868 in Paris unter Matthias und nahm darauf die Stelle eines Musikdirek- tors in Kreuznach an. Drei Jahre blieb er dort; darauf wandte er sich nach Berlin, wo er noch bei Kiel seine Studien fortsetzte. Er schuf eine Menge Kompositionen, die beifällig aufgenommen wurden; ein Klavier- quartett wurde sogar von Brahms und Volkmann mit einem Preise ge- krönt. Jm Jahre 1875 ging er nach Jtalien, wo er seitdem einen Teil des Jahres verbringt, während er in Deutschland seinen Wohnsitz in Dres- den oder Leutesdorf am Rhein hat. Jn den Jahren 1891-93 weilte er in Pegli in der Umgebung der erkrank- ten Königin Elisabeth von Rumänien, von deren Liedern er viele mit Melo- dien versah. Sein Hauptwerk ist die Opern-Tetralogie "Homerische Welt. Die Odyssee", eine Worttondichtung, an der er zwanzig Jahre gearbeitet und wozu er auch den Text gedichtet hat. Sie erschien in vier Teilen (I. Kirke, 1898. - II. Nausikaa, 1899. - III. Odysseus' Heimkehr. - IV. Odys- seus' Tod, 1900). Neuerdings schuf er die Musik zu Goethes "Faust" in 4 Teilen (1903), die in Düsseldorf beim Goethe-Fest mit großem Erfolge aufgeführt ward, u. das "Oratorium Hiob". Jetzt ist er mit einem Seiten- stück zur Odyssee, mit einer Trilogie "Jlias" beschäftigt.
S:
Liebe Siege- rin (Musiklustsp.), o. J. - Hutten und Sickingen (Festspieldrama), 1888. - Herzblut (Ge.), 1907.
*Bunsen, Marie von,
eine Enkelin des bekannten Gesandten u. Kirchen- [Spaltenumbruch]
Bün
historikers Karl Jossas Freih. v. B. u. Tochter des langjährigen (1896 +) Reichstagsabgeordneten Georg v. B., wurde am 17. Januar 1862 geboren. Sie lebt in Berlin und ist dort als Schriftstellerin und Aquarellmalerin tätig. Als letztere war sie häufig mit landschaftlichen Aquarellen auf den Berliner Ausstellungen vertreten.
S:
Gegen den Strom (Stimmungsbild), 1893. - Auf Riedenheim und andere Erzählungen, 1899. - Udo in England (Reiseerzählg.), 1899. - Allerhand Briefe (Nn. und Sk.), 1903. - Georg von Bunsen (Ein Lebensbild ihres Vaters), 1900.
Bünte, Gottlob,
wurde am 15. Novbr. 1840 in Bremen als der Sohn eines Schuhmachers geboren und er- lernte nach Besuch einer Privatschule die Zigarrenfabrikation. Jn Frank- furt a. Main, wo er als Werkmeister arbeitete, dichtete er 1866 sein Lebens- bild "Der Jnvalide von Königgrätz" und brachte es daselbst mit bedeuten- dem Erfolg auf die Bühne. Später war er noch in Biebrich und Mainz als Werkmeister tätig u. kehrte dann nach Bremen zurück. Hier dramati- sierte er die Erzählung "Scheermann u. Comp." von Rocco (s. d.), und die warme Aufnahme, die dieses Lebens- bild fand, veranlaßte B., sich weiter auf diesem Gebiete zu versuchen. So entstanden eine Reihe von Volks- stücken, die auch außerhalb Bremens ihren Weg über die Bühnen fanden. Unliebsame Erfahrungen mit ver- schiedenen Direktionen veranlaßten B., seine Stücke selbst zur Aufführung zu bringen, und so gründete er das "Bremer Volkstheater", das er viele Jahre leitete. Seine Bremer Volks- stücke "Bremer Leben oder Mutter- liebe kann alles" -- "Von de Matten up Stroh" -- "Gemischte Ehen" und andere sind durch den Druck noch nicht veröffentlicht.
S:
König Wilhelms Besök in Bremen am 15. Juni 1869 von Jann van Moor (pseudon.),
*
[Spaltenumbruch]
Bun
Säckingen, 1884. – Otto der Schütz, 1886. 2. A. 1890. – Das Mädchen von Schilda, 1887. – Margitta, 1890.
Bungert, Auguſt,
* am 14. März 1846 zu Mülheim a. d. Ruhr, beſuchte die dortige Realſchule u. widmete ſich nach manchen Kämpfen mit dem Va- ter dem Studium der Muſik. Er war 1860–62 Zögling des Kölner Konſer- vatoriums, ſtudierte dann bis 1868 in Paris unter Matthias und nahm darauf die Stelle eines Muſikdirek- tors in Kreuznach an. Drei Jahre blieb er dort; darauf wandte er ſich nach Berlin, wo er noch bei Kiel ſeine Studien fortſetzte. Er ſchuf eine Menge Kompoſitionen, die beifällig aufgenommen wurden; ein Klavier- quartett wurde ſogar von Brahms und Volkmann mit einem Preiſe ge- krönt. Jm Jahre 1875 ging er nach Jtalien, wo er ſeitdem einen Teil des Jahres verbringt, während er in Deutſchland ſeinen Wohnſitz in Dres- den oder Leutesdorf am Rhein hat. Jn den Jahren 1891–93 weilte er in Pegli in der Umgebung der erkrank- ten Königin Eliſabeth von Rumänien, von deren Liedern er viele mit Melo- dien verſah. Sein Hauptwerk iſt die Opern-Tetralogie „Homeriſche Welt. Die Odyſſee“, eine Worttondichtung, an der er zwanzig Jahre gearbeitet und wozu er auch den Text gedichtet hat. Sie erſchien in vier Teilen (I. Kirke, 1898. – II. Nauſikaa, 1899. – III. Odyſſeus’ Heimkehr. – IV. Odyſ- ſeus’ Tod, 1900). Neuerdings ſchuf er die Muſik zu Goethes „Fauſt“ in 4 Teilen (1903), die in Düſſeldorf beim Goethe-Feſt mit großem Erfolge aufgeführt ward, u. das „Oratorium Hiob“. Jetzt iſt er mit einem Seiten- ſtück zur Odyſſee, mit einer Trilogie „Jlias“ beſchäftigt.
S:
Liebe Siege- rin (Muſikluſtſp.), o. J. – Hutten und Sickingen (Feſtſpieldrama), 1888. – Herzblut (Ge.), 1907.
*Bunſen, Marie von,
eine Enkelin des bekannten Geſandten u. Kirchen- [Spaltenumbruch]
Bün
hiſtorikers Karl Joſſas Freih. v. B. u. Tochter des langjährigen (1896 †) Reichstagsabgeordneten Georg v. B., wurde am 17. Januar 1862 geboren. Sie lebt in Berlin und iſt dort als Schriftſtellerin und Aquarellmalerin tätig. Als letztere war ſie häufig mit landſchaftlichen Aquarellen auf den Berliner Ausſtellungen vertreten.
S:
Gegen den Strom (Stimmungsbild), 1893. – Auf Riedenheim und andere Erzählungen, 1899. – Udo in England (Reiſeerzählg.), 1899. – Allerhand Briefe (Nn. und Sk.), 1903. – Georg von Bunſen (Ein Lebensbild ihres Vaters), 1900.
Bünte, Gottlob,
wurde am 15. Novbr. 1840 in Bremen als der Sohn eines Schuhmachers geboren und er- lernte nach Beſuch einer Privatſchule die Zigarrenfabrikation. Jn Frank- furt a. Main, wo er als Werkmeiſter arbeitete, dichtete er 1866 ſein Lebens- bild „Der Jnvalide von Königgrätz“ und brachte es daſelbſt mit bedeuten- dem Erfolg auf die Bühne. Später war er noch in Biebrich und Mainz als Werkmeiſter tätig u. kehrte dann nach Bremen zurück. Hier dramati- ſierte er die Erzählung „Scheermann u. Comp.“ von Rocco (ſ. d.), und die warme Aufnahme, die dieſes Lebens- bild fand, veranlaßte B., ſich weiter auf dieſem Gebiete zu verſuchen. So entſtanden eine Reihe von Volks- ſtücken, die auch außerhalb Bremens ihren Weg über die Bühnen fanden. Unliebſame Erfahrungen mit ver- ſchiedenen Direktionen veranlaßten B., ſeine Stücke ſelbſt zur Aufführung zu bringen, und ſo gründete er das „Bremer Volkstheater“, das er viele Jahre leitete. Seine Bremer Volks- ſtücke „Bremer Leben oder Mutter- liebe kann alles“ — „Von de Matten up Stroh“ — „Gemiſchte Ehen“ und andere ſind durch den Druck noch nicht veröffentlicht.
S:
König Wilhelms Beſök in Bremen am 15. Juni 1869 von Jann van Moor (pſeudon.),
*
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[384/0388]
Bun
Bün
Säckingen, 1884. – Otto der Schütz,
1886. 2. A. 1890. – Das Mädchen von
Schilda, 1887. – Margitta, 1890.
Bungert, Auguſt, * am 14. März
1846 zu Mülheim a. d. Ruhr, beſuchte
die dortige Realſchule u. widmete ſich
nach manchen Kämpfen mit dem Va-
ter dem Studium der Muſik. Er war
1860–62 Zögling des Kölner Konſer-
vatoriums, ſtudierte dann bis 1868
in Paris unter Matthias und nahm
darauf die Stelle eines Muſikdirek-
tors in Kreuznach an. Drei Jahre
blieb er dort; darauf wandte er ſich
nach Berlin, wo er noch bei Kiel ſeine
Studien fortſetzte. Er ſchuf eine
Menge Kompoſitionen, die beifällig
aufgenommen wurden; ein Klavier-
quartett wurde ſogar von Brahms
und Volkmann mit einem Preiſe ge-
krönt. Jm Jahre 1875 ging er nach
Jtalien, wo er ſeitdem einen Teil des
Jahres verbringt, während er in
Deutſchland ſeinen Wohnſitz in Dres-
den oder Leutesdorf am Rhein hat.
Jn den Jahren 1891–93 weilte er in
Pegli in der Umgebung der erkrank-
ten Königin Eliſabeth von Rumänien,
von deren Liedern er viele mit Melo-
dien verſah. Sein Hauptwerk iſt die
Opern-Tetralogie „Homeriſche Welt.
Die Odyſſee“, eine Worttondichtung,
an der er zwanzig Jahre gearbeitet
und wozu er auch den Text gedichtet
hat. Sie erſchien in vier Teilen (I.
Kirke, 1898. – II. Nauſikaa, 1899. –
III. Odyſſeus’ Heimkehr. – IV. Odyſ-
ſeus’ Tod, 1900). Neuerdings ſchuf
er die Muſik zu Goethes „Fauſt“ in
4 Teilen (1903), die in Düſſeldorf
beim Goethe-Feſt mit großem Erfolge
aufgeführt ward, u. das „Oratorium
Hiob“. Jetzt iſt er mit einem Seiten-
ſtück zur Odyſſee, mit einer Trilogie
„Jlias“ beſchäftigt.
S: Liebe Siege-
rin (Muſikluſtſp.), o. J. – Hutten und
Sickingen (Feſtſpieldrama), 1888. –
Herzblut (Ge.), 1907.
*Bunſen, Marie von, eine Enkelin
des bekannten Geſandten u. Kirchen-
hiſtorikers Karl Joſſas Freih. v. B.
u. Tochter des langjährigen (1896 †)
Reichstagsabgeordneten Georg v. B.,
wurde am 17. Januar 1862 geboren.
Sie lebt in Berlin und iſt dort als
Schriftſtellerin und Aquarellmalerin
tätig. Als letztere war ſie häufig mit
landſchaftlichen Aquarellen auf den
Berliner Ausſtellungen vertreten.
S:
Gegen den Strom (Stimmungsbild),
1893. – Auf Riedenheim und andere
Erzählungen, 1899. – Udo in England
(Reiſeerzählg.), 1899. – Allerhand
Briefe (Nn. und Sk.), 1903. – Georg
von Bunſen (Ein Lebensbild ihres
Vaters), 1900.
Bünte, Gottlob, wurde am 15.
Novbr. 1840 in Bremen als der Sohn
eines Schuhmachers geboren und er-
lernte nach Beſuch einer Privatſchule
die Zigarrenfabrikation. Jn Frank-
furt a. Main, wo er als Werkmeiſter
arbeitete, dichtete er 1866 ſein Lebens-
bild „Der Jnvalide von Königgrätz“
und brachte es daſelbſt mit bedeuten-
dem Erfolg auf die Bühne. Später
war er noch in Biebrich und Mainz
als Werkmeiſter tätig u. kehrte dann
nach Bremen zurück. Hier dramati-
ſierte er die Erzählung „Scheermann
u. Comp.“ von Rocco (ſ. d.), und die
warme Aufnahme, die dieſes Lebens-
bild fand, veranlaßte B., ſich weiter
auf dieſem Gebiete zu verſuchen. So
entſtanden eine Reihe von Volks-
ſtücken, die auch außerhalb Bremens
ihren Weg über die Bühnen fanden.
Unliebſame Erfahrungen mit ver-
ſchiedenen Direktionen veranlaßten
B., ſeine Stücke ſelbſt zur Aufführung
zu bringen, und ſo gründete er das
„Bremer Volkstheater“, das er viele
Jahre leitete. Seine Bremer Volks-
ſtücke „Bremer Leben oder Mutter-
liebe kann alles“ — „Von de Matten
up Stroh“ — „Gemiſchte Ehen“ und
andere ſind durch den Druck noch nicht
veröffentlicht.
S: König Wilhelms
Beſök in Bremen am 15. Juni 1869
von Jann van Moor (pſeudon.),
*
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/388>, abgerufen am 03.07.2024.
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