Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Bru Brugsch-Pascha, Heinrich Karl, geb. am 18. Febr. 1827 zu Ber- Bru lung in Wien und organisierte 1876die ägypt. Abteilung auf der Welt- ausstellung in Philadelphia. Jsmael Pascha erteilte ihm den Rang eines Bei u. sein Nachfolger Tewfik Pascha den Rang eines Pascha. Jm Jahre 1884 begleitete B. den Prinzen Fried- rich Karl von Preußen auf einer Reise nach Ägypten, Syrien, Griechenland u. Jtalien, über welche er (mit Gar- nier) in dem Prachtwerke "Prinz Friedrich Karl im Morgenlande" (1884) berichtete, ging 1885 als Le- gationsrat der deutschen Gesandt- schaft zum zweitenmal nach Persien und schrieb über diese Reise sein Buch "Jm Lande der Sonne" (1886). Seit 1886 lebte B. in Berlin, wo er auch an der Universität Vorlesungen hielt, unternahm im Frühjahr 1891 im Auftrage der preuß. Regierung eine neue Reise nach Ägypten, von wo er 3000 Papyrusrollen mitbrachte, und 1892 eine letzte Forschungsreise in die Lybische Wüste. Am 9. Septbr. 1894 starb er in Charlottenburg. Außer den genannten Reiseberichten hat B. eine große Zahl gelehrter Werke über ägyptische Geschichte, Jnschriften, Gräberwelt, Religion u. Mythologie, Sprache u. Altertumskunde veröffent- licht, und an schönwissenschaftlichen Arbeiten die S: Die Muse in Tehe- Bruhin, Kaspar Aloys, wurde am *
[Spaltenumbruch] Bru Brugſch-Paſcha, Heinrich Karl, geb. am 18. Febr. 1827 zu Ber- Bru lung in Wien und organiſierte 1876die ägypt. Abteilung auf der Welt- ausſtellung in Philadelphia. Jsmael Paſcha erteilte ihm den Rang eines Bei u. ſein Nachfolger Tewfik Paſcha den Rang eines Paſcha. Jm Jahre 1884 begleitete B. den Prinzen Fried- rich Karl von Preußen auf einer Reiſe nach Ägypten, Syrien, Griechenland u. Jtalien, über welche er (mit Gar- nier) in dem Prachtwerke „Prinz Friedrich Karl im Morgenlande“ (1884) berichtete, ging 1885 als Le- gationsrat der deutſchen Geſandt- ſchaft zum zweitenmal nach Perſien und ſchrieb über dieſe Reiſe ſein Buch „Jm Lande der Sonne“ (1886). Seit 1886 lebte B. in Berlin, wo er auch an der Univerſität Vorleſungen hielt, unternahm im Frühjahr 1891 im Auftrage der preuß. Regierung eine neue Reiſe nach Ägypten, von wo er 3000 Papyrusrollen mitbrachte, und 1892 eine letzte Forſchungsreiſe in die Lybiſche Wüſte. Am 9. Septbr. 1894 ſtarb er in Charlottenburg. Außer den genannten Reiſeberichten hat B. eine große Zahl gelehrter Werke über ägyptiſche Geſchichte, Jnſchriften, Gräberwelt, Religion u. Mythologie, Sprache u. Altertumskunde veröffent- licht, und an ſchönwiſſenſchaftlichen Arbeiten die S: Die Muſe in Tehe- Bruhin, Kaſpar Aloys, wurde am *
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Bru
Bru
Brugſch-Paſcha, Heinrich
Karl, geb. am 18. Febr. 1827 zu Ber-
lin als der Sohn eines Quartiermei-
ſters bei den Ulanen, lenkte ſchon
frühzeitig ſein Jntereſſe auf ägyp-
tiſche Verhältniſſe und veröffentlichte
bereits als Gymnaſiaſt die Schrift
„Scriptura Ägyptiorum demotica“
(1848), die ihm die Gunſt Alexander
von Humboldts u. des Königs Fried-
rich Wilhelm IV. erwarb. Nachdem
B. ſeine philologiſchen und archäo-
logiſchen Studien in Berlin vollendet
und inzwiſchen auch die Muſeen von
Paris, London, Turin und Leyden
durchforſcht hatte, unternahm er im
Auftrage und auf Koſten des preußi-
ſchen Königs 1853 ſeine erſte wiſſen-
ſchaftliche Reiſe nach Ägypten, wor-
über er ſpäter die „Reiſeberichte aus
Ägypten“ (1855) veröffentlichte. Nach
ſeiner Rückkehr nach Berlin, 1854,
habilitierte er ſich daſelbſt als Pri-
vatdozent u. wurde danach zum Aſſi-
ſtenten am Ägyptiſchen Muſeum er-
nannt. Jn den Jahren 1857–58
unternahm er ſeine zweite größere
Reiſe nach den Ländern des Nil, be-
gleitete 1860 in amtlicher Eigenſchaft
die preußiſche Geſandtſchaft unter dem
Freiherrn v. Minutoli nach Perſien,
machte mit dieſem Führer eine Rund-
reiſe durch dieſes Land u. übernahm
nach deſſen Tode die Leitung der ge-
ſandtſchaftlichen Geſchäfte. 1861 heim-
gekehrt, verfaßte er zunächſt eine Be-
ſchreibung der „Reiſe der königlich
preuß. Geſandtſchaft nach Perſien“
(II, 1862–63), begründete darauf die
„Zeitſchrift für ägyptiſche Sprache
und Altertumskunde“, wirkte dann
1864–68 als preuß. Konſul in Kairo,
1868–70 als Profeſſor für Ägypto-
logie in Göttingen und folgte 1870
einem Rufe des Vizekönigs von Ägyp-
ten, um die Leitung der in Kairo er-
richteten „École d’Égyptologie“ zu
übernehmen. Hier blieb er bis 1878,
fungierte auch 1873 als Generalkom-
miſſar Ägyptens bei der Weltausſtel-
lung in Wien und organiſierte 1876
die ägypt. Abteilung auf der Welt-
ausſtellung in Philadelphia. Jsmael
Paſcha erteilte ihm den Rang eines
Bei u. ſein Nachfolger Tewfik Paſcha
den Rang eines Paſcha. Jm Jahre
1884 begleitete B. den Prinzen Fried-
rich Karl von Preußen auf einer Reiſe
nach Ägypten, Syrien, Griechenland
u. Jtalien, über welche er (mit Gar-
nier) in dem Prachtwerke „Prinz
Friedrich Karl im Morgenlande“
(1884) berichtete, ging 1885 als Le-
gationsrat der deutſchen Geſandt-
ſchaft zum zweitenmal nach Perſien
und ſchrieb über dieſe Reiſe ſein Buch
„Jm Lande der Sonne“ (1886). Seit
1886 lebte B. in Berlin, wo er auch
an der Univerſität Vorleſungen hielt,
unternahm im Frühjahr 1891 im
Auftrage der preuß. Regierung eine
neue Reiſe nach Ägypten, von wo er
3000 Papyrusrollen mitbrachte, und
1892 eine letzte Forſchungsreiſe in die
Lybiſche Wüſte. Am 9. Septbr. 1894
ſtarb er in Charlottenburg. Außer
den genannten Reiſeberichten hat B.
eine große Zahl gelehrter Werke über
ägyptiſche Geſchichte, Jnſchriften,
Gräberwelt, Religion u. Mythologie,
Sprache u. Altertumskunde veröffent-
licht, und an ſchönwiſſenſchaftlichen
Arbeiten die
S: Die Muſe in Tehe-
ran (N.), 1885. – Aus dem Morgen-
lande (Sk.), 1893. – Mein Leben und
mein Wandern, 1894.
Bruhin, Kaſpar Aloys, wurde am
14. März 1824 zu Schübelbach im
Kanton Schwyz geboren, erhielt ſeine
Schulbildung in den Jeſuitenſchulen
zu Schwyz und Freiburg u. ſtudierte
dann vier Jahre lang in München die
Rechte. Jm März 1848 übernahm er
die Redaktion des „Alpenboten von
Uri u. Schwyz“ u. folgte 1849 einem
Rufe nach Bern, wo er die „Schwei-
zeriſche Bundeszeitung“ redigierte.
Seit dem Mai 1852 arbeitete er auf
dem juriſtiſchen Burean des Oberſt
Breny in Rapperswyl, ließ ſich 1854
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