Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bro Theologie u. Philosophie. Nach einemhalbjährigen Aufenthalt in Paris trat er 1876 in den württembergischen Kirchendienst, verließ denselben aber 1878, um eine Lehrerstelle am Ober- gymnasium in Heilbronn anzuneh- men. Jm Jahre 1882 siedelte er nach Stuttgart über, wo er seinen Studien lebte u. daneben als Dozent für Phi- losophie u. Ästhetik an der Technischen Hochschule tätig war. Seit 1892 wohnte er als Privatgelehrter in Han- nover, ging aber 1894 auf Reisen u. weilte längere Zeit in der Schweiz. Seit 1896 lebt er wieder in Hannover. S: Knospen und Blüten (Ge.), 1878. *Broekel, Johanna Antonie, pseu- S: Blätter und Brö ten (R.); III, 1881. - Nur eine Toch-ter (Familienroman); II, 1882. *Brombacher, Jakob Fried- rich, geb. am 20. Jan. 1861 zu Stei- S: Spielmanns Leid Brömel, Francis, wurde 1829 in *
Bro Theologie u. Philoſophie. Nach einemhalbjährigen Aufenthalt in Paris trat er 1876 in den württembergiſchen Kirchendienſt, verließ denſelben aber 1878, um eine Lehrerſtelle am Ober- gymnaſium in Heilbronn anzuneh- men. Jm Jahre 1882 ſiedelte er nach Stuttgart über, wo er ſeinen Studien lebte u. daneben als Dozent für Phi- loſophie u. Äſthetik an der Techniſchen Hochſchule tätig war. Seit 1892 wohnte er als Privatgelehrter in Han- nover, ging aber 1894 auf Reiſen u. weilte längere Zeit in der Schweiz. Seit 1896 lebt er wieder in Hannover. S: Knoſpen und Blüten (Ge.), 1878. *Broekel, Johanna Antonie, pſeu- S: Blätter und Brö ten (R.); III, 1881. – Nur eine Toch-ter (Familienroman); II, 1882. *Brombacher, Jakob Fried- rich, geb. am 20. Jan. 1861 zu Stei- S: Spielmanns Leid Brömel, Francis, wurde 1829 in *
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Bro
Brö
Theologie u. Philoſophie. Nach einem
halbjährigen Aufenthalt in Paris
trat er 1876 in den württembergiſchen
Kirchendienſt, verließ denſelben aber
1878, um eine Lehrerſtelle am Ober-
gymnaſium in Heilbronn anzuneh-
men. Jm Jahre 1882 ſiedelte er nach
Stuttgart über, wo er ſeinen Studien
lebte u. daneben als Dozent für Phi-
loſophie u. Äſthetik an der Techniſchen
Hochſchule tätig war. Seit 1892
wohnte er als Privatgelehrter in Han-
nover, ging aber 1894 auf Reiſen u.
weilte längere Zeit in der Schweiz.
Seit 1896 lebt er wieder in Hannover.
S: Knoſpen und Blüten (Ge.), 1878.
– Die Grundſätze der modernen Welt-
anſchauung, 1895. – Zum ewigen
Licht (Gebete, Andachten, Hymnen,
Sprüche, Kantaten), 1898.
*Broekel, Johanna Antonie, pſeu-
don. A. Brook, wurde am 1. Sept.
1819 (nicht 1820 oder 1822) zu Ton-
dern in Schleswig geboren, wo ihr
Vater als Rechtsanwalt lebte. Der
hannöverſchen Adelsfamilie v. Brook
entſtammend, hat ſie dieſen Namen,
welchen der Großvater einſt wahr-
ſcheinlich aus politiſchen Motiven auf-
gab, als Autornamen wieder aufge-
nommen und zur Geltung gebracht.
Früh verwaiſt und hinſichtlich ihrer
Lebensſtellung auf eigene Tatkraft
angewieſen, gründete ſie bereits 1844
in Kiel ein Penſions- und Lehrinſti-
tut für Töchter, das ſich unter ihrer
vieljährigen Leitung einer ſtets wach-
ſenden Blüte u. Ausdehnung erfreute.
Erſt 1875 gab ſie dasſelbe auf, um
ſich hinfort nur ſchrifſtelleriſcher Tä-
tigkeit zu widmen. Sie ſtarb in Kiel
am 21. Oktbr. 1890.
S: Blätter und
Blättchen (Ge.), 1868. – Schutzlos,
aber nicht hilflos (N.), 1863. – Nanna
(Lebensbild); II, 1868. – Das Schloß
in den Ardennen (R.); III, 1869. –
Auf dem Ozean des Lebens (R.); III,
1874. – Vormund und Mündel (R.);
IV, 1877. – Paul von Kampmann
(Hiſt. R.); III, 1879. – Licht u. Schat-
ten (R.); III, 1881. – Nur eine Toch-
ter (Familienroman); II, 1882.
*Brombacher, Jakob Fried-
rich, geb. am 20. Jan. 1861 zu Stei-
nen im Wieſenthal (Baden) als der
Sohn des dortigen Pfarrverweſers,
ſpäteren Stadtpfarrers in Pforz-
heim, Jakob Friedrich Br., beſuchte
die Gymnaſien zu Pforzheim u. Karls-
ruhe und ſtudierte ſeit 1880 in Frei-
burg, Heidelberg und Straßburg die
Rechte. Nachdem er im Frühjahr 1884
ſein erſtes juriſtiſches Staatsexamen
gemacht, arbeitete er als Rechtsprak-
tikant beim Amtsgericht Pforzheim
u. beim Landgericht Karlsruhe, legte
1887 ſein zweites Examen ab u. ließ
ſich darauf in Pforzheim als Rechts-
anwalt nieder.
S: Spielmanns Leid
und Liebe, 1882. – Gedichte, 1890. –
Der Bauernkrieg (Trſp.), 1893. –
Kellers Bild (Schſp.), 1893. – König
Otto der Große (Hiſt. Schſp.) 1. Tl.,
1896. – Auf Jrrwegen (Lſp.), 1898.
Brömel, Francis, wurde 1829 in
Berlin als der Sohn eines Geheim-
rats geboren u. widmete ſich in Ber-
lin und Halle wiſſenſchaftlichen Stu-
dien. Wegen ſeiner Teilnahme an der
Bewegung des Jahres 1848 hatte er
eine Freiheitsſtrafe von einem Jahr
abzubüßen. Jm Jahre 1859 ging er
nach England, wo er zunächſt Lehrer
war, dann aber zur Journaliſtik über-
ging. Als Vertreter des „Burean
Reuter“ war er kurze Zeit in Berlin
tätig. Später lebte er in Budapeſt als
politiſcher Korreſpondent u. Feuille-
toniſt der Wiener „Neuen Freien
Preſſe“ und trat 1872 als Auslands-
redakteur in die Redaktion dieſes
Blattes ein. Während des ruſſiſch-
türkiſchen Krieges zeichnete er ſich als
Korreſpondent engliſcher und ameri-
kaniſcher Blätter aus. Jm Jahre 1880
ſandte ihn die Wiener „Allgemeine
Zeitung“ nach England, wo er ſeit-
dem auch ſeinen Wohnſitz beibehalten
hat. Jm Jahre 1902 hatte er das
Unglück, durch einen Radfahrer über-
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