Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Bra Braun(-Steinmann), Hedwig,
S: Worte Braun, Ritter von Braun- thal, Karl Johann, als Schrift- Bra senalmanach" heraus, ging bald dar-auf nach Dresden, wurde 1845 Archi- var des Fürsten Colloredo-Mansfeld zu Opotschno in Böhmen und kehrte 1850 nach Wien zurück, wo er von 1853-55 ein Amt bei der neugegrün- deten Bibliothek der Polizei-Hofstelle bekleidete. Jn den Ruhestand getre- ten, starb er am 26. November 1866. S: Die Himmelsharfe (Geistl. Lr.), *Braune (seit 1902: Braune- Roßla), Rudolf, wurde am 7. Sept. *
[Spaltenumbruch] Bra Braun(-Steinmann), Hedwig,
S: Worte Braun, Ritter von Braun- thal, Karl Johann, als Schrift- Bra ſenalmanach“ heraus, ging bald dar-auf nach Dresden, wurde 1845 Archi- var des Fürſten Colloredo-Mansfeld zu Opotſchno in Böhmen und kehrte 1850 nach Wien zurück, wo er von 1853–55 ein Amt bei der neugegrün- deten Bibliothek der Polizei-Hofſtelle bekleidete. Jn den Ruheſtand getre- ten, ſtarb er am 26. November 1866. S: Die Himmelsharfe (Geiſtl. Lr.), *Braune (ſeit 1902: Braune- Roßla), Rudolf, wurde am 7. Sept. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <pb facs="#f0338" n="334"/><lb/> <cb/><lb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Bra</hi> </fw><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Braun(-Steinmann),</hi> Hedwig,</head> <p><lb/> pſeud. <hi rendition="#g">Hedwig Steinau,</hi> wurde<lb/> am 7. Jan. 1843 zu Baumgarten bei<lb/> Ohlau in Schleſien als die Tochter<lb/> des Juſtizrats <hi rendition="#g">Steinmann</hi> ge-<lb/> boren. Das geſellige und geiſtig an-<lb/> regende Leben im Elternhauſe übte<lb/> auf die Entwicklung des Kindes einen<lb/> großen Einfluß aus. Jhren Unter-<lb/> richt empfing ſie durch tüchtige Haus-<lb/> lehrer, in manchen Fächern in Ge-<lb/> meinſchaft ihrer Brüder, deren älteſter<lb/> bis 1897 Oberpräſident von Schles-<lb/> wig-Holſtein war. Jm Jahre 1861<lb/> verheiratete ſie ſich mit dem Regie-<lb/> rungsrat, ſpäteren Oberregierungs-<lb/> rat Braun in Breslau, den ſie 1878<lb/> durch den Tod verlor. Seit dieſer<lb/> Zeit widmete ſie ſich ganz der Dicht-<lb/> kunſt u. ihren Studien. Letztere führ-<lb/> ten ſie zu Anfang des Jahres 1893<lb/> nach Foreſt bei Brüſſel, wo ſie bis<lb/> Juni 1895 lebte und als Erzieherin<lb/> wirkte. Seitdem lebte ſie in Altona<lb/> oder Hamburg, bis ſie 1899 nach<lb/> Dortmund überſiedelte. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Worte<lb/> aus dem Leben, 1891. – Natur und<lb/> Leben (Ge.), 1895. – Dompfaff und<lb/> Nachtigall (M.), 1907. – Sinnſprüche,<lb/> 1907.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Braun, Ritter von Braun-<lb/> thal,</hi><hi rendition="#g">Karl</hi> Johann,</head> <p> als Schrift-<lb/> ſteller unter dem Namen <hi rendition="#g">Jean<lb/> Charles</hi> bekannt, wurde 1802 zu<lb/> Eger in Böhmen geboren. Noch als<lb/> Kind kam er nach Wien; mit 14 Jah-<lb/> ren war er verwaiſt. Er beendete in<lb/> Wien ſeine Studien und beſchloß, ſich<lb/> ganz der Literatur u. Schriftſtellerei<lb/> zu widmen. Nachdem er vom Herbſt<lb/> 1826 bis zum Frühjahr 1829 die<lb/> Stelle eines Erziehers im Hauſe des<lb/> Grafen Schafgotſch zu Breslau be-<lb/> kleidet hatte und hier mit Steffens,<lb/> Hoffmann, Runge u. a. in nähere<lb/> Verbindung getreten war, ging er<lb/> nach Berlin, wo er ſeinen Übertritt<lb/> zur evangeliſchen Kirche vollzog. Seit<lb/> 1830 wieder in Wien lebend, gab er<lb/> hier 1837 den „Öſterreichiſchen Mu-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bra</hi></fw><lb/> ſenalmanach“ heraus, ging bald dar-<lb/> auf nach Dresden, wurde 1845 Archi-<lb/> var des Fürſten Colloredo-Mansfeld<lb/> zu Opotſchno in Böhmen und kehrte<lb/> 1850 nach Wien zurück, wo er von<lb/> 1853–55 ein Amt bei der neugegrün-<lb/> deten Bibliothek der Polizei-Hofſtelle<lb/> bekleidete. Jn den Ruheſtand getre-<lb/> ten, ſtarb er am 26. November 1866.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Die Himmelsharfe (Geiſtl. Lr.),<lb/> 1826. – Loda (Tr.), 1826. – Graf<lb/> Julian (Tr.), 1832. – Fragmente a.<lb/> dem Tagebuch eines jungen Mannes<lb/> (R.), 1833. – Antitheſen. od.: Herrn<lb/> Humors Wanderungen durch Wien<lb/> und Berlin, 1833. – Novellen, 1834. –<lb/> Die Geopferten (Tr.), 1835. – Phan-<lb/> taſie- und Tierſtücke (Ge.), 1836. –<lb/> Ritter Shakeſpeare (Dr.), 1836. –<lb/> Fauſt (Tr.), 1836. – Gedichte. Neue<lb/> Folge, 1839. – Lieder eines Eremiten,<lb/> 1840. – Schöne Welt (N.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1841.<lb/> – Don Juan (Dr.), 1842. – Morgen,<lb/> Tag u. Nacht a. d. Leben eines Dich-<lb/> ters (Ge.), 1843. – Lebensbilder und<lb/> Lebensfragen, 1840. – Stehende Mas-<lb/> ken im Luſtſpiele des Lebens, 1837. –<lb/> Donna Quixote (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1844. – Die<lb/> Marquiſe von L** (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1844. –<lb/> Die Seherin von Venedig (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi><lb/> 1845. – Der Abenteurer (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi><lb/> 1845. – Die Erbſünde (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1848.<lb/> – Das Ende der Welt (G.), 1851. –<lb/> Ein Verſchwender (N.), 1853. – Na-<lb/> poleon <hi rendition="#aq">I.</hi> in Wien (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1860. –<lb/> Napoleon <hi rendition="#aq">II.</hi> (Hiſt. R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1860. –<lb/> Die Ritter vom Gelde (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1860.<lb/> – Das Elixir des Teufels (Hiſt. R.),<lb/> 1861. – Der Jeſuit im Frack (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi><lb/> 1862. – Neuhof (Hiſt. R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1864.<lb/> – Realiſten und Jdealiſten (R.); <hi rendition="#aq">V,</hi><lb/> 1867.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Braune</hi> (ſeit 1902: <hi rendition="#b">Braune-<lb/> Roßla),</hi> Rudolf,</head> <p> wurde am 7. Sept.<lb/> 1866 in Frankenhauſen (Thüringen)<lb/> als Sohn eines Lohgerbereibeſitzers<lb/> geboren und widmete ſich nach been-<lb/> deten Studien der Schriftſtellerei. Er<lb/> lebte viele Jahre in Noßla am Harz,<lb/> ſeit 1903 in Leipzig-Reudnitz, wo er<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [334/0338]
Bra
Bra
Braun(-Steinmann), Hedwig,
pſeud. Hedwig Steinau, wurde
am 7. Jan. 1843 zu Baumgarten bei
Ohlau in Schleſien als die Tochter
des Juſtizrats Steinmann ge-
boren. Das geſellige und geiſtig an-
regende Leben im Elternhauſe übte
auf die Entwicklung des Kindes einen
großen Einfluß aus. Jhren Unter-
richt empfing ſie durch tüchtige Haus-
lehrer, in manchen Fächern in Ge-
meinſchaft ihrer Brüder, deren älteſter
bis 1897 Oberpräſident von Schles-
wig-Holſtein war. Jm Jahre 1861
verheiratete ſie ſich mit dem Regie-
rungsrat, ſpäteren Oberregierungs-
rat Braun in Breslau, den ſie 1878
durch den Tod verlor. Seit dieſer
Zeit widmete ſie ſich ganz der Dicht-
kunſt u. ihren Studien. Letztere führ-
ten ſie zu Anfang des Jahres 1893
nach Foreſt bei Brüſſel, wo ſie bis
Juni 1895 lebte und als Erzieherin
wirkte. Seitdem lebte ſie in Altona
oder Hamburg, bis ſie 1899 nach
Dortmund überſiedelte.
S: Worte
aus dem Leben, 1891. – Natur und
Leben (Ge.), 1895. – Dompfaff und
Nachtigall (M.), 1907. – Sinnſprüche,
1907.
Braun, Ritter von Braun-
thal, Karl Johann, als Schrift-
ſteller unter dem Namen Jean
Charles bekannt, wurde 1802 zu
Eger in Böhmen geboren. Noch als
Kind kam er nach Wien; mit 14 Jah-
ren war er verwaiſt. Er beendete in
Wien ſeine Studien und beſchloß, ſich
ganz der Literatur u. Schriftſtellerei
zu widmen. Nachdem er vom Herbſt
1826 bis zum Frühjahr 1829 die
Stelle eines Erziehers im Hauſe des
Grafen Schafgotſch zu Breslau be-
kleidet hatte und hier mit Steffens,
Hoffmann, Runge u. a. in nähere
Verbindung getreten war, ging er
nach Berlin, wo er ſeinen Übertritt
zur evangeliſchen Kirche vollzog. Seit
1830 wieder in Wien lebend, gab er
hier 1837 den „Öſterreichiſchen Mu-
ſenalmanach“ heraus, ging bald dar-
auf nach Dresden, wurde 1845 Archi-
var des Fürſten Colloredo-Mansfeld
zu Opotſchno in Böhmen und kehrte
1850 nach Wien zurück, wo er von
1853–55 ein Amt bei der neugegrün-
deten Bibliothek der Polizei-Hofſtelle
bekleidete. Jn den Ruheſtand getre-
ten, ſtarb er am 26. November 1866.
S: Die Himmelsharfe (Geiſtl. Lr.),
1826. – Loda (Tr.), 1826. – Graf
Julian (Tr.), 1832. – Fragmente a.
dem Tagebuch eines jungen Mannes
(R.), 1833. – Antitheſen. od.: Herrn
Humors Wanderungen durch Wien
und Berlin, 1833. – Novellen, 1834. –
Die Geopferten (Tr.), 1835. – Phan-
taſie- und Tierſtücke (Ge.), 1836. –
Ritter Shakeſpeare (Dr.), 1836. –
Fauſt (Tr.), 1836. – Gedichte. Neue
Folge, 1839. – Lieder eines Eremiten,
1840. – Schöne Welt (N.); II, 1841.
– Don Juan (Dr.), 1842. – Morgen,
Tag u. Nacht a. d. Leben eines Dich-
ters (Ge.), 1843. – Lebensbilder und
Lebensfragen, 1840. – Stehende Mas-
ken im Luſtſpiele des Lebens, 1837. –
Donna Quixote (R.); II, 1844. – Die
Marquiſe von L** (R.); III, 1844. –
Die Seherin von Venedig (R.); III,
1845. – Der Abenteurer (R.); III,
1845. – Die Erbſünde (R.); II, 1848.
– Das Ende der Welt (G.), 1851. –
Ein Verſchwender (N.), 1853. – Na-
poleon I. in Wien (R.); II, 1860. –
Napoleon II. (Hiſt. R.); II, 1860. –
Die Ritter vom Gelde (R.); III, 1860.
– Das Elixir des Teufels (Hiſt. R.),
1861. – Der Jeſuit im Frack (R.); II,
1862. – Neuhof (Hiſt. R.); III, 1864.
– Realiſten und Jdealiſten (R.); V,
1867.
*Braune (ſeit 1902: Braune-
Roßla), Rudolf, wurde am 7. Sept.
1866 in Frankenhauſen (Thüringen)
als Sohn eines Lohgerbereibeſitzers
geboren und widmete ſich nach been-
deten Studien der Schriftſtellerei. Er
lebte viele Jahre in Noßla am Harz,
ſeit 1903 in Leipzig-Reudnitz, wo er
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |