Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bra er bis 1896 im Amte stand. Nach sei-ner Pensionierung zog er nach Bir- kesdorf bei Düren u. 1897 nach Kai- serswerth a. Rh., wo er am 29. Jan. 1898 starb. S: Lieder vom Leben im Braun, Karl Joseph Eduard,
S: Deutsche Balladen, Er- Braun, Jsabella, wurde am 12. Bra Zeitlang bei ihrem Oheim, der ihreine Heimat angeboten hatte. Dar- auf wurde sie 1837 Lehrerin an der Volksschule zu Neuburg a. d. Donau, wo sie elf Jahre wirkte, lebte dann, als die Anstalt an klösterliche Leitung übergeben wurde, noch sechs Jahre in Neuburg und wurde als Schrift- stellerin von Christoph v. Schmid in die literarische Welt eingeführt. Von Neuburg zog sie 1854 nach München, und hier war sie bis zu ihrem Tode, 2. Mai 1886, als fleißige Jugend- schriftstellerin tätig. Alle, die ihr in dieser Zeit die Hand boten, hatten Gelegenheit, die Schärfe ihres Ver- standes, den sichern und feinen Takt u. Blick ihres Geistes zu bewundern. Jn ihrem kleinen Salon trafen sich oft Dichter, Künstler u. Gelehrte aus fürstlichen, adeligen und bürgerlichen Kreisen, u. es entwickelte sich zwischen den meisten eine wahre, dauernde Freundschaft zur Dichterin. Seit 1855 gab sie die "Jugendblätter für christ- liche Unterhaltung und Belehrung" heraus. Von ihren S sind hier an- *Braun, Julius W. wurde am *
Bra er bis 1896 im Amte ſtand. Nach ſei-ner Penſionierung zog er nach Bir- kesdorf bei Düren u. 1897 nach Kai- ſerswerth a. Rh., wo er am 29. Jan. 1898 ſtarb. S: Lieder vom Leben im Braun, Karl Joſeph Eduard,
S: Deutſche Balladen, Er- Braun, Jſabella, wurde am 12. Bra Zeitlang bei ihrem Oheim, der ihreine Heimat angeboten hatte. Dar- auf wurde ſie 1837 Lehrerin an der Volksſchule zu Neuburg a. d. Donau, wo ſie elf Jahre wirkte, lebte dann, als die Anſtalt an klöſterliche Leitung übergeben wurde, noch ſechs Jahre in Neuburg und wurde als Schrift- ſtellerin von Chriſtoph v. Schmid in die literariſche Welt eingeführt. Von Neuburg zog ſie 1854 nach München, und hier war ſie bis zu ihrem Tode, 2. Mai 1886, als fleißige Jugend- ſchriftſtellerin tätig. Alle, die ihr in dieſer Zeit die Hand boten, hatten Gelegenheit, die Schärfe ihres Ver- ſtandes, den ſichern und feinen Takt u. Blick ihres Geiſtes zu bewundern. Jn ihrem kleinen Salon trafen ſich oft Dichter, Künſtler u. Gelehrte aus fürſtlichen, adeligen und bürgerlichen Kreiſen, u. es entwickelte ſich zwiſchen den meiſten eine wahre, dauernde Freundſchaft zur Dichterin. Seit 1855 gab ſie die „Jugendblätter für chriſt- liche Unterhaltung und Belehrung“ heraus. Von ihren S ſind hier an- *Braun, Julius W. wurde am *
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Bra
Bra
er bis 1896 im Amte ſtand. Nach ſei-
ner Penſionierung zog er nach Bir-
kesdorf bei Düren u. 1897 nach Kai-
ſerswerth a. Rh., wo er am 29. Jan.
1898 ſtarb.
S: Lieder vom Leben im
irdiſchen Eden (Ge.), 1877. 3. A. u.
d. T.: Jn der Heimat (Lr.), 1882. –
Unter Palmen (Geiſtl. Lr. kathol.
Dichter), 1884. – Vier Tage (Buch d.
Lieder), 1888. – Was der Herr den
Deutſchen gab (G.), 1889. – Kaiſer
Julian (Ep. Lieder), 1895. – Karls
des Groß. Sänger (Ep. Lieder), 1895.
Braun, Karl Joſeph Eduard,
wurde am 24. Auguſt 1818 zu Hada-
mar in Naſſau geboren, ſtudierte ſeit
1839 in Bonn, wurde aber infolge
eines Duells von der Univerſität ver-
wieſen und zog ſich nach Dillenburg
zurück, wo ſein Vater damals Rektor
des Pädagogiums war. Nachdem er
einige Jahre Mitarbeiter an Lewalds
„Europa“ in Baden-Baden geweſen
war, begab er ſich Anfang 1846 nach
Stuttgart u. noch in demſelben Jahre
nach Freiburg, um die Leitung der
„Süddeutſchen Zeitung“ zu überneh-
men. Jm März 1847 wurde er in
einem Duell von der Kugel eines
württembergiſchen Offiziers verwun-
det, und nach ſchwerem Leiden ſtarb
er am 1. Juli 1847 im Hoſpital zu
Freiburg.
S: Deutſche Balladen, Er-
zählungen, Romanzen (Auswahl mit
Anmerkgn.), 1840. – Goethe u. Gret-
chen (Son.), 1842. – Friedrich Rückert
als Lyriker, 1843. – Schwerter und
Myrten (Ge.), 1847.
Braun, Jſabella, wurde am 12.
Dezbr. 1815 zu Jettingen in Bayern
geboren, verlor ihren Vater, der
gräfl. Staufenbergiſcher Rentbeamter
war, ſchon im Jahre 1827 und be-
ſuchte, da ihre Mutter nun nach Augs-
burg zog, hier das Jnſtitut der eng-
liſchen Fräulein. Jhre Mutter trat
nach dem Tode ihres einzigen Soh-
nes mit ihrer jüngeren Tochter in
eine Herrnhutergemeinde; Jſabella
trennte ſich nun von ihr u. lebte eine
Zeitlang bei ihrem Oheim, der ihr
eine Heimat angeboten hatte. Dar-
auf wurde ſie 1837 Lehrerin an der
Volksſchule zu Neuburg a. d. Donau,
wo ſie elf Jahre wirkte, lebte dann,
als die Anſtalt an klöſterliche Leitung
übergeben wurde, noch ſechs Jahre
in Neuburg und wurde als Schrift-
ſtellerin von Chriſtoph v. Schmid in
die literariſche Welt eingeführt. Von
Neuburg zog ſie 1854 nach München,
und hier war ſie bis zu ihrem Tode,
2. Mai 1886, als fleißige Jugend-
ſchriftſtellerin tätig. Alle, die ihr in
dieſer Zeit die Hand boten, hatten
Gelegenheit, die Schärfe ihres Ver-
ſtandes, den ſichern und feinen Takt
u. Blick ihres Geiſtes zu bewundern.
Jn ihrem kleinen Salon trafen ſich
oft Dichter, Künſtler u. Gelehrte aus
fürſtlichen, adeligen und bürgerlichen
Kreiſen, u. es entwickelte ſich zwiſchen
den meiſten eine wahre, dauernde
Freundſchaft zur Dichterin. Seit 1855
gab ſie die „Jugendblätter für chriſt-
liche Unterhaltung und Belehrung“
heraus. Von ihren
S ſind hier an-
zuführen: Bilder aus der Natur (Ge.),
1850. – Bilder a. d. deutſchen Ge-
ſchichte, 1851. – Ein Liedergruß, 1854.
– Dorfgeſchichten, 1857. – Lieb und
Treu (Nn.), 1884. – Geſammelte Er-
zählungen, 1890.
*Braun, Julius W. wurde am
28. November 1843 zu Eſchwege a. d.
Werra als der Sohn eines Apothekers
geboren, der ihn gleichfalls für ſeinen
Beruf beſtimmte, obwohl die Neigung
des Sohnes zu wiſſenſchaftlicher und
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit ſchon früho
hindrängte. Nachdem dieſer das Gym-
naſium abſolviert, war er dann auch
einige Jahre als Apotheker tätig;
aber dieſer Beruf widerte ihn ſo ſehr
an, daß der Vater endlich in einen
Wechſel des Berufs willigte und ihm
denjenigen eines Kaufmanns eröff-
nete. Jm Jahre 1865 gründete er auf
den Wunſch ſeines Vaters mit einem
Freunde in Kaſſel ein Porzellanwa-
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