Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bra wahrscheinlich infolge zu angestreng-ter Arbeit, von einem Augen- und Nervenleiden heimgesucht, das sie für eine Reihe von Jahren zu fast gänz- licher Untätigkeit verurteilte. Es war dies um so schmerzlicher für sie, als sie, den Beruf einer Schriftstellerin in sich fühlend, durch den Umgang und Briefwechsel mit geistreichen Män- nern nach immer höheren Zielen strebte. Zur Herstellung ihrer ange- griffenen Gesundheit siedelte sie 1893 in die grünen Berge des Sauerlan- des, nach Nieder-Marsberg (West- falen) über, wo sie noch jetzt in größ- ter Zurückgezogenheit lebt u. schafft. S: Der Erbe von Adlerhorst (R.), Brandner, Paul, geb. 1852 zu S:
*Brandrup, Marie, pseudon. M. Bra sie durch eifrige Lektüre sich Beleh-rung aus guten Büchern zu verschaf- fen. Noch ein halbes Kind, verfaßte sie ihre erste Novelle; doch ruhten diese schriftstellerischen Versuche bald wieder, da eine glückliche Jugendzeit alle derartigen Bestrebungen nicht recht aufkommen ließen. Erst im Jahre 1870 nahm sie ihre Schriftstellerei wieder auf. Der Redakteur der "Bromberger Zeitung", Fr. Fischer, der eine Novelle in Briefen von ihr zum Abdruck gebracht hatte, empfahl sie an Otto Janke und Albert Gold- schmidt in Berlin, wohin sie sich im Frühjahr 1872 begab. Hier lernte sie ihren nunmehrigen Gatten, den Bau- techniker Edmund Brandrup kennen, mit dem sie sich im Frühjahr 1873 verheiratete und an dessen Seite sie noch jetzt in Tempelhof bei Berlin lebt. Jhr Gatte (geb. am 19. März 1848 in Bromberg) ist Verf. des Romans "Auf Wronkermühle" (1892). S: Ein Brands, Wilhelm, pseudon. W. *
Bra wahrſcheinlich infolge zu angeſtreng-ter Arbeit, von einem Augen- und Nervenleiden heimgeſucht, das ſie für eine Reihe von Jahren zu faſt gänz- licher Untätigkeit verurteilte. Es war dies um ſo ſchmerzlicher für ſie, als ſie, den Beruf einer Schriftſtellerin in ſich fühlend, durch den Umgang und Briefwechſel mit geiſtreichen Män- nern nach immer höheren Zielen ſtrebte. Zur Herſtellung ihrer ange- griffenen Geſundheit ſiedelte ſie 1893 in die grünen Berge des Sauerlan- des, nach Nieder-Marsberg (Weſt- falen) über, wo ſie noch jetzt in größ- ter Zurückgezogenheit lebt u. ſchafft. S: Der Erbe von Adlerhorſt (R.), Brandner, Paul, geb. 1852 zu S:
*Brandrup, Marie, pſeudon. M. Bra ſie durch eifrige Lektüre ſich Beleh-rung aus guten Büchern zu verſchaf- fen. Noch ein halbes Kind, verfaßte ſie ihre erſte Novelle; doch ruhten dieſe ſchriftſtelleriſchen Verſuche bald wieder, da eine glückliche Jugendzeit alle derartigen Beſtrebungen nicht recht aufkommen ließen. Erſt im Jahre 1870 nahm ſie ihre Schriftſtellerei wieder auf. Der Redakteur der „Bromberger Zeitung“, Fr. Fiſcher, der eine Novelle in Briefen von ihr zum Abdruck gebracht hatte, empfahl ſie an Otto Janke und Albert Gold- ſchmidt in Berlin, wohin ſie ſich im Frühjahr 1872 begab. Hier lernte ſie ihren nunmehrigen Gatten, den Bau- techniker Edmund Brandrup kennen, mit dem ſie ſich im Frühjahr 1873 verheiratete und an deſſen Seite ſie noch jetzt in Tempelhof bei Berlin lebt. Jhr Gatte (geb. am 19. März 1848 in Bromberg) iſt Verf. des Romans „Auf Wronkermühle“ (1892). S: Ein Brands, Wilhelm, pſeudon. W. *
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Bra
Bra
wahrſcheinlich infolge zu angeſtreng-
ter Arbeit, von einem Augen- und
Nervenleiden heimgeſucht, das ſie für
eine Reihe von Jahren zu faſt gänz-
licher Untätigkeit verurteilte. Es war
dies um ſo ſchmerzlicher für ſie, als
ſie, den Beruf einer Schriftſtellerin in
ſich fühlend, durch den Umgang und
Briefwechſel mit geiſtreichen Män-
nern nach immer höheren Zielen
ſtrebte. Zur Herſtellung ihrer ange-
griffenen Geſundheit ſiedelte ſie 1893
in die grünen Berge des Sauerlan-
des, nach Nieder-Marsberg (Weſt-
falen) über, wo ſie noch jetzt in größ-
ter Zurückgezogenheit lebt u. ſchafft.
S: Der Erbe von Adlerhorſt (R.),
1881. 4. A. 1905. – Prinzeßchens Jrr-
fahrten (Ein M. für große und kleine
Kinder), 1882. 2. A. vereinigt mit:
Das treue Bachſtelzen-Mütterchen
(M.), 1900. – Die Violinſpielerin (R.),
1884. 5. A. 1904. – Gedichte, 1885. –
Geſühnt (R.), 1885. 2. A. 1900. –
Leonie (R.), 1887. 2. A. 1904. – Agnes
Erlenau (N.), 1888. – Aus Heimat
u. Fremde (Nn.), 1889. – Goldregen
(R.), 1905. – Drei Schulkameradin-
nen (E. f. d. Jugd.), 1909.
Brandner, Paul, geb. 1852 zu
Weißdorf in Bayern als Sohn des
dortigen Pfarrers, ſtudierte an der
Techniſchen Hochſchule in Stuttgart
Architektur und trat 1878 in Straß-
burg i. E. in den Reichsdienſt. 1883
ging er nach Nordamerika, wo er in
den öſtlichen Städten verſchiedene
öffentliche Gebäude plante, u. hat ſeit
1890 ſeinen Wohnſitz in Neuyork.
S:
Die Liebesprobe (Vers-Lſp.), 1905.
*Brandrup, Marie, pſeudon. M.
Widdern, wurde am 27. Septbr.
1849 zu Bromberg als die Tochter
des Rechnungsrats W. Remus und
ſeiner Gattin Karoline, geborenen
von Widdern, geboren. Jn ihrer
Jugend ein äußerſt ſchwächliches Kind,
konnte ſie nur ſehr unregelmäßig die
Schule beſuchen; aber von einem glü-
henden Wiſſensdrange beſeelt, wußte
ſie durch eifrige Lektüre ſich Beleh-
rung aus guten Büchern zu verſchaf-
fen. Noch ein halbes Kind, verfaßte
ſie ihre erſte Novelle; doch ruhten
dieſe ſchriftſtelleriſchen Verſuche bald
wieder, da eine glückliche Jugendzeit
alle derartigen Beſtrebungen nicht
recht aufkommen ließen. Erſt im Jahre
1870 nahm ſie ihre Schriftſtellerei
wieder auf. Der Redakteur der
„Bromberger Zeitung“, Fr. Fiſcher,
der eine Novelle in Briefen von ihr
zum Abdruck gebracht hatte, empfahl
ſie an Otto Janke und Albert Gold-
ſchmidt in Berlin, wohin ſie ſich im
Frühjahr 1872 begab. Hier lernte ſie
ihren nunmehrigen Gatten, den Bau-
techniker Edmund Brandrup kennen,
mit dem ſie ſich im Frühjahr 1873
verheiratete und an deſſen Seite ſie
noch jetzt in Tempelhof bei Berlin lebt.
Jhr Gatte (geb. am 19. März 1848
in Bromberg) iſt Verf. des Romans
„Auf Wronkermühle“ (1892).
S: Ein
Dornröschen (N.), 1874. – Jm Dok-
torhauſe (N.), 1876. – Ebbe und Flut
(E.), 1877. – Wandlungen (N.), 1878.
– Die Waldkönigin (E.), 1879. – Auf
der Rümmingsburg (R.), 1880. –
Prinzeſſin Schnee (R.), 1881. – Am
Dieventeich (N.), 1882. – Altjüngfer-
chens Geburtstag (N.), 1883. – Die
Herrin von Rudrichshall (N.), 1887.
– Von Generation zu Generation (E.),
1888. – Die Waldkönigin, 1888. – Die
Sünden der Väter (N.), 1890. – On-
kel Gerhard (E.), 1891. – Der Arbeit
Segen (N.), 1892. – Jm Hauſe des
Präſidenten (N.), 1895. – Die neue
Mamſell (E.), 1897. – Die Rache eines
Häßlichen (R.), 1898. – Die Familie
der Verbannten (N.), 1900.
Brands, Wilhelm, pſeudon. W.
Weeningh, wurde am 6. Nov. 1831
zu Emmerich am Rhein geboren, ab-
ſolvierte das Gymnaſium ſeiner Va-
terſtadt u. ſtudierte darauf in Bonn
und Münſter katholiſche Theologie u.
Philologie. Am 6. März 1857 emp-
fing er die Prieſterweihe. Er war
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