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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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einige Jahre wieder Ökonom u. lebte
seit 1856 als Privatmann in Fulda.
Hier traf ihn das harte Geschick, daß
er alle seine Angehörigen, drei er-
wachsene Söhne, Studenten der Tech-
nik, eine verheiratete Tochter und zu-
letzt seine Gattin vor sich ins Grab
senken mußte. Er folgte ihnen am
20. Januar 1898 im Tode nach.

S:


Prinz Eugenius von Savoyen (Rz.),
1855. - Andreas Hofer (Bn.), 1856.
- Barkochba (G.), 1857. - Sturmes-
klänge (3 Ge.), 1859. - Ein Walpur-
gistraum, 1859. - Jehudas letzter
König (Ep. G.), 1882.

*Boxberger, Richard von,

geb.
am 6. Jan. 1843 zu Raboldshausen
im Kreise Homberg (Kurhessen) als
Sohn des Amtsrichters Balthasar
von B., absolvierte das Gymnasium
in Fulda und studierte 1861-64 in
Marburg und München Rechts- und
Staatswissenschaften. Nach Ablegung
der im vormaligen Kurfürstentum
Hessen gesetzlich vorgeschriebenen ju-
ristischen Staatsprüfungen trat er im
Januar 1866 als Auskultator bei
dem Amtsgerichte in Neuhof (Kreis
Fulda) in den Staatsdienst, ging
1867 zur Verwaltung über und war
als Regierungsreferendar, zeitweise
auch als Landratsamtsverweser, in
derselben bis zum Jahre 1877 an
verschiedenen Behörden beschäftigt.
Seitdem lebt er als Privatmann teils
in Frankfurt a. M., teils in Fulda
gänzlich literarischer Tätigkeit.

S:


Theodor Körner (Sonettenkranz),
1870. - Zur Erinnerung an große
Tage (Patriot. Ge. a. d. J. 1870-71),
1874. - Bonifacius, der Apostel der
Deutschen (Ep. G.), 1881. - Barba-
rossas Erwachen (100 Son.), 1882. -
Kaiser Wilhelm II. in Schlitz (Ep. Ge-
mälde), 1894.

*Boy, Johanna,

pseudon. H. von
Schwarz
, geb. am 31. März 1851
zu Völpke bei Neuhaldensleben in der
Prov. Sachsen als die Tochter eines
Pfarrers, der 1867 nach Schwarz bei
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Boy
Kalbe an der Saale versetzt wurde.
Nachdem die Tochter von 1863-65
das Haynsche Jnstitut in Halberstadt
besucht, wurde sie von einem lang-
wierigen Leiden befallen, das sich erst
nach Besuch des Bades Öynhausen
(1872-73) besserte. Sie lebte dann
mehrere Jahre im Pfarrhause zu
Hasserode am Harz und zu Badingen
bei Kläden in der Altmark, seit 1883
als Diakonissin zu Hamm bei Ham-
burg und wurde später Oberin in
Hohenberg. Seit 1889 gibt sie mit
Helene Berthold das Jahrbuch "Ma-
ria und Martha" (Köthen) heraus.

S:

Kingsdorf u. Kolomin (E.), 1875.
- A. Weber (Volkserz.), 1883. - Dok-
tor Allwissend (Volksschsp.), 1892. -
Die Spiritisten (Volksschsp.), 1892. -
Führungen (4 En.), 1892.

*Boy-Ed, Jda,

wurde am 17.
April 1852 zu Bergedorf b. Hamburg
als die Tochter des Buchdruckers und
Schriftstellers Chrph. Marquard Ed
(s. d.) geboren, mit dem sie 1865 nach
Lübeck kam. Die geistig angeregte
Atmosphäre in ihrem Elternhause,
die weiten Reisen, die ihr Vater mit
ihr unternahm, die stimmungsvolle
Umgebung der alten Hansestadt und
vor allem die ehrwürdige und allge-
mein geachtete Person ihres geistig
bedeutenden Vaters reiften die in ihr
schlummernden Keime. Sehr jung an
einen hanseatischen Kaufmann ver-
heiratet u. in angenehmen, unabhän-
gigen Verhältnissen lebend, traten in
den ersten Jahren der Ehe ihre schrift-
stellerischen Velleitäten durchaus in
den Hintergrund; als dieselben dann
wieder erwachten, gab es Kämpfe mit
dem hanseatischen Geist der Familie
ihres Gatten. Allein überzeugt von
d. inneren Notwendigkeit ihres Tuns,
ließ Jda B. in ihrem Streben nicht
ab, ging für ein Jahr nach Berlin,
um hier unter harter Arbeit u. Ent-
behrung den Jhrigen ihr Können u.
Wollen zu beweisen, und kehrte dann
in den Kreis ihrer versöhnten Familie

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einige Jahre wieder Ökonom u. lebte
ſeit 1856 als Privatmann in Fulda.
Hier traf ihn das harte Geſchick, daß
er alle ſeine Angehörigen, drei er-
wachſene Söhne, Studenten der Tech-
nik, eine verheiratete Tochter und zu-
letzt ſeine Gattin vor ſich ins Grab
ſenken mußte. Er folgte ihnen am
20. Januar 1898 im Tode nach.

S:


Prinz Eugenius von Savoyen (Rz.),
1855. – Andreas Hofer (Bn.), 1856.
– Barkochba (G.), 1857. – Sturmes-
klänge (3 Ge.), 1859. – Ein Walpur-
gistraum, 1859. – Jehudas letzter
König (Ep. G.), 1882.

*Boxberger, Richard von,

geb.
am 6. Jan. 1843 zu Raboldshauſen
im Kreiſe Homberg (Kurheſſen) als
Sohn des Amtsrichters Balthaſar
von B., abſolvierte das Gymnaſium
in Fulda und ſtudierte 1861–64 in
Marburg und München Rechts- und
Staatswiſſenſchaften. Nach Ablegung
der im vormaligen Kurfürſtentum
Heſſen geſetzlich vorgeſchriebenen ju-
riſtiſchen Staatsprüfungen trat er im
Januar 1866 als Auskultator bei
dem Amtsgerichte in Neuhof (Kreis
Fulda) in den Staatsdienſt, ging
1867 zur Verwaltung über und war
als Regierungsreferendar, zeitweiſe
auch als Landratsamtsverweſer, in
derſelben bis zum Jahre 1877 an
verſchiedenen Behörden beſchäftigt.
Seitdem lebt er als Privatmann teils
in Frankfurt a. M., teils in Fulda
gänzlich literariſcher Tätigkeit.

S:


Theodor Körner (Sonettenkranz),
1870. – Zur Erinnerung an große
Tage (Patriot. Ge. a. d. J. 1870–71),
1874. – Bonifacius, der Apoſtel der
Deutſchen (Ep. G.), 1881. – Barba-
roſſas Erwachen (100 Son.), 1882. –
Kaiſer Wilhelm II. in Schlitz (Ep. Ge-
mälde), 1894.

*Boy, Johanna,

pſeudon. H. von
Schwarz
, geb. am 31. März 1851
zu Völpke bei Neuhaldensleben in der
Prov. Sachſen als die Tochter eines
Pfarrers, der 1867 nach Schwarz bei
[Spaltenumbruch]

Boy
Kalbe an der Saale verſetzt wurde.
Nachdem die Tochter von 1863–65
das Haynſche Jnſtitut in Halberſtadt
beſucht, wurde ſie von einem lang-
wierigen Leiden befallen, das ſich erſt
nach Beſuch des Bades Öynhauſen
(1872–73) beſſerte. Sie lebte dann
mehrere Jahre im Pfarrhauſe zu
Haſſerode am Harz und zu Badingen
bei Kläden in der Altmark, ſeit 1883
als Diakoniſſin zu Hamm bei Ham-
burg und wurde ſpäter Oberin in
Hohenberg. Seit 1889 gibt ſie mit
Helene Berthold das Jahrbuch „Ma-
ria und Martha“ (Köthen) heraus.

S:

Kingsdorf u. Kolomin (E.), 1875.
– A. Weber (Volkserz.), 1883. – Dok-
tor Allwiſſend (Volksſchſp.), 1892. –
Die Spiritiſten (Volksſchſp.), 1892. –
Führungen (4 En.), 1892.

*Boy-Ed, Jda,

wurde am 17.
April 1852 zu Bergedorf b. Hamburg
als die Tochter des Buchdruckers und
Schriftſtellers Chrph. Marquard Ed
(ſ. d.) geboren, mit dem ſie 1865 nach
Lübeck kam. Die geiſtig angeregte
Atmoſphäre in ihrem Elternhauſe,
die weiten Reiſen, die ihr Vater mit
ihr unternahm, die ſtimmungsvolle
Umgebung der alten Hanſeſtadt und
vor allem die ehrwürdige und allge-
mein geachtete Perſon ihres geiſtig
bedeutenden Vaters reiften die in ihr
ſchlummernden Keime. Sehr jung an
einen hanſeatiſchen Kaufmann ver-
heiratet u. in angenehmen, unabhän-
gigen Verhältniſſen lebend, traten in
den erſten Jahren der Ehe ihre ſchrift-
ſtelleriſchen Velleitäten durchaus in
den Hintergrund; als dieſelben dann
wieder erwachten, gab es Kämpfe mit
dem hanſeatiſchen Geiſt der Familie
ihres Gatten. Allein überzeugt von
d. inneren Notwendigkeit ihres Tuns,
ließ Jda B. in ihrem Streben nicht
ab, ging für ein Jahr nach Berlin,
um hier unter harter Arbeit u. Ent-
behrung den Jhrigen ihr Können u.
Wollen zu beweiſen, und kehrte dann
in den Kreis ihrer verſöhnten Familie

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[316/0320] Box Boy einige Jahre wieder Ökonom u. lebte ſeit 1856 als Privatmann in Fulda. Hier traf ihn das harte Geſchick, daß er alle ſeine Angehörigen, drei er- wachſene Söhne, Studenten der Tech- nik, eine verheiratete Tochter und zu- letzt ſeine Gattin vor ſich ins Grab ſenken mußte. Er folgte ihnen am 20. Januar 1898 im Tode nach. S: Prinz Eugenius von Savoyen (Rz.), 1855. – Andreas Hofer (Bn.), 1856. – Barkochba (G.), 1857. – Sturmes- klänge (3 Ge.), 1859. – Ein Walpur- gistraum, 1859. – Jehudas letzter König (Ep. G.), 1882. *Boxberger, Richard von, geb. am 6. Jan. 1843 zu Raboldshauſen im Kreiſe Homberg (Kurheſſen) als Sohn des Amtsrichters Balthaſar von B., abſolvierte das Gymnaſium in Fulda und ſtudierte 1861–64 in Marburg und München Rechts- und Staatswiſſenſchaften. Nach Ablegung der im vormaligen Kurfürſtentum Heſſen geſetzlich vorgeſchriebenen ju- riſtiſchen Staatsprüfungen trat er im Januar 1866 als Auskultator bei dem Amtsgerichte in Neuhof (Kreis Fulda) in den Staatsdienſt, ging 1867 zur Verwaltung über und war als Regierungsreferendar, zeitweiſe auch als Landratsamtsverweſer, in derſelben bis zum Jahre 1877 an verſchiedenen Behörden beſchäftigt. Seitdem lebt er als Privatmann teils in Frankfurt a. M., teils in Fulda gänzlich literariſcher Tätigkeit. S: Theodor Körner (Sonettenkranz), 1870. – Zur Erinnerung an große Tage (Patriot. Ge. a. d. J. 1870–71), 1874. – Bonifacius, der Apoſtel der Deutſchen (Ep. G.), 1881. – Barba- roſſas Erwachen (100 Son.), 1882. – Kaiſer Wilhelm II. in Schlitz (Ep. Ge- mälde), 1894. *Boy, Johanna, pſeudon. H. von Schwarz, geb. am 31. März 1851 zu Völpke bei Neuhaldensleben in der Prov. Sachſen als die Tochter eines Pfarrers, der 1867 nach Schwarz bei Kalbe an der Saale verſetzt wurde. Nachdem die Tochter von 1863–65 das Haynſche Jnſtitut in Halberſtadt beſucht, wurde ſie von einem lang- wierigen Leiden befallen, das ſich erſt nach Beſuch des Bades Öynhauſen (1872–73) beſſerte. Sie lebte dann mehrere Jahre im Pfarrhauſe zu Haſſerode am Harz und zu Badingen bei Kläden in der Altmark, ſeit 1883 als Diakoniſſin zu Hamm bei Ham- burg und wurde ſpäter Oberin in Hohenberg. Seit 1889 gibt ſie mit Helene Berthold das Jahrbuch „Ma- ria und Martha“ (Köthen) heraus. S: Kingsdorf u. Kolomin (E.), 1875. – A. Weber (Volkserz.), 1883. – Dok- tor Allwiſſend (Volksſchſp.), 1892. – Die Spiritiſten (Volksſchſp.), 1892. – Führungen (4 En.), 1892. *Boy-Ed, Jda, wurde am 17. April 1852 zu Bergedorf b. Hamburg als die Tochter des Buchdruckers und Schriftſtellers Chrph. Marquard Ed (ſ. d.) geboren, mit dem ſie 1865 nach Lübeck kam. Die geiſtig angeregte Atmoſphäre in ihrem Elternhauſe, die weiten Reiſen, die ihr Vater mit ihr unternahm, die ſtimmungsvolle Umgebung der alten Hanſeſtadt und vor allem die ehrwürdige und allge- mein geachtete Perſon ihres geiſtig bedeutenden Vaters reiften die in ihr ſchlummernden Keime. Sehr jung an einen hanſeatiſchen Kaufmann ver- heiratet u. in angenehmen, unabhän- gigen Verhältniſſen lebend, traten in den erſten Jahren der Ehe ihre ſchrift- ſtelleriſchen Velleitäten durchaus in den Hintergrund; als dieſelben dann wieder erwachten, gab es Kämpfe mit dem hanſeatiſchen Geiſt der Familie ihres Gatten. Allein überzeugt von d. inneren Notwendigkeit ihres Tuns, ließ Jda B. in ihrem Streben nicht ab, ging für ein Jahr nach Berlin, um hier unter harter Arbeit u. Ent- behrung den Jhrigen ihr Können u. Wollen zu beweiſen, und kehrte dann in den Kreis ihrer verſöhnten Familie *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/320>, abgerufen am 16.11.2024.