Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Boe förderte wesentlich ihre geistige Ent-wicklung, die sie bald darauf in vielen schnell aufeinander folgenden Roma- nen bekundete. Seit dem Jahre 1868 Witwe, lebte sie meistens auf ihrer Villa Jsola bella am Lago Maggiore in Jtalien, mit der Übersetzung ihrer Schriften ins Jtalienische beschäftigt. Nach 1874 verheiratete sie sich wieder mit einem Herrn Bolgiani, und siedelte in der Folge nach Mailand über, starb hier aber schon am 2. Okt. 1876 im Jrrenhause. S: Ein Prinz *Boelitz, Martin, geb. am 10. Mai Bol in kurzer Zeit eine führende Stellungerrang, steht er noch heute vor. S:
*Bollag, Markus, geb. am 31. No- S: 's *Bolm, Robert, geboren 1856 in * 19
Boe förderte weſentlich ihre geiſtige Ent-wicklung, die ſie bald darauf in vielen ſchnell aufeinander folgenden Roma- nen bekundete. Seit dem Jahre 1868 Witwe, lebte ſie meiſtens auf ihrer Villa Jſola bella am Lago Maggiore in Jtalien, mit der Überſetzung ihrer Schriften ins Jtalieniſche beſchäftigt. Nach 1874 verheiratete ſie ſich wieder mit einem Herrn Bolgiani, und ſiedelte in der Folge nach Mailand über, ſtarb hier aber ſchon am 2. Okt. 1876 im Jrrenhauſe. S: Ein Prinz *Boelitz, Martin, geb. am 10. Mai Bol in kurzer Zeit eine führende Stellungerrang, ſteht er noch heute vor. S:
*Bollag, Markus, geb. am 31. No- S: ’s *Bolm, Robert, geboren 1856 in * 19
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Er war mehrere<lb/> Jahre in Berlin als Börſenagent<lb/> tätig, zugleich mit literariſchen Stu-<lb/> dien beſchäftigt, die ihn dem Kreiſe<lb/> um Jacobowski näher brachten, ver-<lb/> legte 1899 ſeinen Wohnſitz für zwei<lb/> Jahre nach London u. redigierte von<lb/> dort aus mit Max Beyer die „Stim-<lb/> men der Gegenwart“. 1891 kehrte er<lb/> nach Deutſchland zurück, weilte zu<lb/> Studienzwecken in Genf, Köln, Düſ-<lb/> ſeldorf und München, wo er von dem<lb/> Welthauſe E. Nieter 1902 den Auf-<lb/> trag erhielt, neben dem ausgedehnten<lb/> engliſch-amerikaniſchen Verlag in<lb/> Nürnberg einen modernen Jugend-<lb/> ſchriftenverlag zu gründen und zu<lb/> leiten. Dieſem Unternehmen, das ſich<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bol</hi></fw><lb/> in kurzer Zeit eine führende Stellung<lb/> errang, ſteht er noch heute vor. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Aus Traum und Leben (Ge.), 1896.<lb/> 2. 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Boe
Bol
förderte weſentlich ihre geiſtige Ent-
wicklung, die ſie bald darauf in vielen
ſchnell aufeinander folgenden Roma-
nen bekundete. Seit dem Jahre 1868
Witwe, lebte ſie meiſtens auf ihrer
Villa Jſola bella am Lago Maggiore
in Jtalien, mit der Überſetzung ihrer
Schriften ins Jtalieniſche beſchäftigt.
Nach 1874 verheiratete ſie ſich wieder
mit einem Herrn Bolgiani, und
ſiedelte in der Folge nach Mailand
über, ſtarb hier aber ſchon am 2. Okt.
1876 im Jrrenhauſe.
S: Ein Prinz
von Gottes Gnaden (R.), 1863. – Ein
weiblicher Arzt (R.); II, 1863. – No-
vellen u. Skizzen; III, 1867 (Jnhalt:
I. Böhmiſche Muſikanten. – Auf be-
wegter Flut. – Skizzen. – II. Diana.
– Walter. – Liane. – III. Daphnis u.
Chloe; ein Heldengedicht von Longos.
– Die Schweſtern. – Garibaldi). –
Spanien (Reiſeblätter); II, 1868. –
Die Tochter der Alhambra (Hiſt. R.),
1869. – Jm Lande der Pharaonen
(Reiſeblätter), 1869. – Hiſtoriſche Bil-
der aus der alten Welt, 1870. – Aus
guter alter Zeit, 1873. – Jſola Bella
(R.), 1876.
*Boelitz, Martin, geb. am 10. Mai
1874 zu Weſel am Rhein als der Sohn
eines Pfarrers, beſuchte das dortige
Gymnaſium und widmete ſich dann
dem Bankweſen. Er war mehrere
Jahre in Berlin als Börſenagent
tätig, zugleich mit literariſchen Stu-
dien beſchäftigt, die ihn dem Kreiſe
um Jacobowski näher brachten, ver-
legte 1899 ſeinen Wohnſitz für zwei
Jahre nach London u. redigierte von
dort aus mit Max Beyer die „Stim-
men der Gegenwart“. 1891 kehrte er
nach Deutſchland zurück, weilte zu
Studienzwecken in Genf, Köln, Düſ-
ſeldorf und München, wo er von dem
Welthauſe E. Nieter 1902 den Auf-
trag erhielt, neben dem ausgedehnten
engliſch-amerikaniſchen Verlag in
Nürnberg einen modernen Jugend-
ſchriftenverlag zu gründen und zu
leiten. Dieſem Unternehmen, das ſich
in kurzer Zeit eine führende Stellung
errang, ſteht er noch heute vor.
S:
Aus Traum und Leben (Ge.), 1896.
2. A. 1902. – Lieder des Lebens (Neue
Verſe), 1900. – London (Soziale Ge.),
1901. 3. A. 1902. – Schöne alte Kin-
derlieder (Ein Hausbuch), 1904. 7. T.
1906. – Meiſter Lampes luſtige Strei-
che und Abenteuer, 1904. 6. T. 1906.
– Frohe Ernte (Noch einmal Verſe),
1905. – Allen zur Freude (Deutſche
Kinderlieder ſeit Goethe, ausgewählt),
1.–3. T. 1906. – Fünfzig Melodien
zu alten Kinderliedern, 1906. – Das
Schützenfeſt (Lſp.), 1908. – Ausge-
wählte Gedichte, 1.–3. T. 1908. –
Schöne alte Kinderlieder (Ein Haus-
buch), 1909.
*Bollag, Markus, geb. am 31. No-
vember 1861 in Stein (Kanton Aar-
gau der Schweiz), lebt daſelbſt.
S: ’s
Wunderrösli (Alemanniſch-ländliches
Charakterbild), 1902. – Härz u. Ge-
müet (Alemanniſche Ge.), 1904. – D’
Wally vom Lindehof (Volksſt.), 1904.
1908. – Schiller in der Akademie (Lſp.),
1904. – Benjamin Kahn, die Seele
des Geſchäfts (Schw.), 1907. – Blu-
men u. Herzen (Alemann. Ge.), 1909.
*Bolm, Robert, geboren 1856 in
Burgdorf (Braunſchweig) als der
Sohn eines Hofbeſitzers, wuchs im
Kreiſe von 7 Geſchwiſtern auf und
konnte bei der Mittelloſigkeit der El-
tern nur die Dorfſchule beſuchen.
Nach ſeiner Konfirmation kam er zu
einem Anſtreicher (Maler) in die Lehre
und durchwanderte nach Beendigung
ſeiner Lehrzeit (1874) als Geſelle einen
großen Teil Deutſchlands, ſtets dar-
auf bedacht, ſich weiter fortzubilden
und die Lücken ſeines Wiſſens auszu-
füllen. Jm Jahre 1878 machte er
ſich in Salzdahlum als Beſitzer eines
Malereibetriebes ſelbſtändig, wäh-
rend ſeine Gattin daneben ſeit 1886
ein kaufmänniſches Geſchäft leitete,
ſo daß er auf einen guten Erfolg
zurückblicken konnte, als er 1898, der
beſſeren Ausbildung ſeiner Kinder
* 19
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