Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Böh rücksichten seinen Abschied u. siedeltespäter nach Freienwalde a. O. über. Hier ist er hochbetagt am 17. Juni 1906 gestorben. S: Die Schützengilde Böhnke, Hermann Julius, geb. S: Gedichte, 1865. - Kriegs- Bohrmann(-Riegen), Heinrich,
Boh Jnstituts, und als Laube im Septbr.1874 die Direktion des Theaters nie- derlegte, verließ B. gleichfalls seine Stellung, um die Direktion der "Ko- mischen Oper" und später die des kgl. freist. Theaters in Preßburg zu über- nehmen, die er bis 1880 führte. Jn- zwischen hatte er sich mit dem unter dem Pseudonym J. Riegen schrei- benden Dichter Julius Nigrivon St. Albino (geb. 1849, gestorben am 16. Oktbr. 1895 in Weidlingen) verbunden, und unter dem Kollektiv- namen Bohrmann-Riegen war er seit 1876 als dramatischer Dichter in Wien tätig. Jm J. 1884 trat B. wieder bei der Zentral-Buchhaltung der Südbahn als Beamter ein; auch redigierte er 1893-99 den "Wiener Almanach" und 1900-07 "Jm Bou- doir", das literarische Beiblatt der "Wiener Mode". Er starb am 8. Oktober 1908. S: Der letzte Ba- *
Böh rückſichten ſeinen Abſchied u. ſiedelteſpäter nach Freienwalde a. O. über. Hier iſt er hochbetagt am 17. Juni 1906 geſtorben. S: Die Schützengilde Böhnke, Hermann Julius, geb. S: Gedichte, 1865. – Kriegs- Bohrmann(-Riegen), Heinrich,
Boh Jnſtituts, und als Laube im Septbr.1874 die Direktion des Theaters nie- derlegte, verließ B. gleichfalls ſeine Stellung, um die Direktion der „Ko- miſchen Oper“ und ſpäter die des kgl. freiſt. Theaters in Preßburg zu über- nehmen, die er bis 1880 führte. Jn- zwiſchen hatte er ſich mit dem unter dem Pſeudonym J. Riegen ſchrei- benden Dichter Julius Nigrivon St. Albino (geb. 1849, geſtorben am 16. Oktbr. 1895 in Weidlingen) verbunden, und unter dem Kollektiv- namen Bohrmann-Riegen war er ſeit 1876 als dramatiſcher Dichter in Wien tätig. Jm J. 1884 trat B. wieder bei der Zentral-Buchhaltung der Südbahn als Beamter ein; auch redigierte er 1893–99 den „Wiener Almanach“ und 1900–07 „Jm Bou- doir“, das literariſche Beiblatt der „Wiener Mode“. Er ſtarb am 8. Oktober 1908. S: Der letzte Ba- *
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Böh
Boh
rückſichten ſeinen Abſchied u. ſiedelte
ſpäter nach Freienwalde a. O. über.
Hier iſt er hochbetagt am 17. Juni
1906 geſtorben.
S: Die Schützengilde
(Dr.), 1851. – Die Rache (Hiſt. Dr.),
1857. – Schill, oder: Tapferkeit und
Treue (Schſp.), 1881. – Anna Juliana
(Dr.), 1882.
Böhnke, Hermann Julius, geb.
am 22. März 1842 in Danzig, beſuchte
nach Abſolvierung des Gymnaſiums
von 1864–67 die Univerſität Berlin,
wo er Geſchichte und Geographie ſtu-
dierte, u. wurde 1868 am Gymnaſium
in Oldenburg als Lehrer angeſtellt,
an dem er noch jetzt, ſeit 1873 als Ober-
lehrer und ſeit 1894 als Profeſſor
wirkt.
S: Gedichte, 1865. – Kriegs-
klänge, 1866. – Bilder aus Danzigs
Vorzeit (Bn.), 1868. – Zollern und
Quitzow (Hiſt. Dr.), 1875. – Friedrich
der Große und ſein Heer (Bn.), 1882.
– Kaiſerlieder I, 1890. – Tannen-
rauſchen (E.), 1891. – Ralf (Ep.-lyr.
D.), 1893.
Bohrmann(-Riegen), Heinrich,
geb. am 28. Mai 1840 (n. a. am 4. Juni
1842) in Saarbrücken, kam frühe nach
Berlin u. ein Jahr darauf nach Wien,
wo er ſeine Schulbildung erhielt. Jm
Jahre 1862 trat er als Beamter bei
der k. k. Südbahn ein, diente bei der
General-Buchhaltung bis 1867, war
1867–68 Vertreter der Südbahn bei
Rothſchild in Paris und 1868–71 im
Auftrage der Bahn Vertreter von
Cail & Comp. (Paris). Während
dieſer zehn Jahre war B. mit Grill-
parzer näher bekannt geworden, der
das Jntereſſe des jungen Mannes für
die Bühne lebhaft förderte, und auf
deſſen Rat dieſer eine Zeitlang Vor-
leſungen an der Wiener Univerſität
hörte. Jm Jahre 1866 trat er mit
ſeinem erſten Drama an die Öffent-
lichkeit, das Beachtung fand und ihn
zu weiteren dramatiſchen Arbeiten
anregte. Als Laube 1872 das Wiener
Stadttheater eröffnete, erhielt B. die
Stelle eines Generalſekretärs dieſes
Jnſtituts, und als Laube im Septbr.
1874 die Direktion des Theaters nie-
derlegte, verließ B. gleichfalls ſeine
Stellung, um die Direktion der „Ko-
miſchen Oper“ und ſpäter die des kgl.
freiſt. Theaters in Preßburg zu über-
nehmen, die er bis 1880 führte. Jn-
zwiſchen hatte er ſich mit dem unter
dem Pſeudonym J. Riegen ſchrei-
benden Dichter Julius Nigrivon
St. Albino (geb. 1849, geſtorben
am 16. Oktbr. 1895 in Weidlingen)
verbunden, und unter dem Kollektiv-
namen Bohrmann-Riegen war
er ſeit 1876 als dramatiſcher Dichter
in Wien tätig. Jm J. 1884 trat B.
wieder bei der Zentral-Buchhaltung
der Südbahn als Beamter ein; auch
redigierte er 1893–99 den „Wiener
Almanach“ und 1900–07 „Jm Bou-
doir“, das literariſche Beiblatt der
„Wiener Mode“. Er ſtarb am 8.
Oktober 1908.
S: Der letzte Ba-
benberger (Tr.), 1866. – Ein Sohn
ſeiner Zeit (Schſp.), 1870. – Lady
Eſther (Schſp.), 1872. – Neuer Adel
(Kom.), 1875. – Verlorne Ehre (Schſp.
von Bohrmann-Riegen), 1876. –
Majeſtät (Lſp.), 1877. – Der Löwen-
ritt (Lſp.), 1880. – Wenn man mit
Damen umgeht (Lſp.), 1876. – Onkel,
Nichte u. Bär (P. u. d. Franz.), 1877.
– Der Verwalter von Niederhof
(Schſp.), 1886. – Fürſtin Nariskin
(Schſp.), 1886. – Dämon Gold (Schſp.),
1890. – Weißköpfchen (Schſp.), 1890.
– Die Priorin (R., mit ſeiner Gat-
tin), 1893. – Von zarter Hand (Lſp.),
1895. – Ein Traum (Schſp.), 1895. –
Alt-Wien (Volksſt., mit Benj. Schier),
1896. – Die Blinde (Schſp.), 1897. –
Ein Uriasbrief (Lſp.), 1897. – Luſtige
Ritter (Schſp. nach M. Praga), 1899.
– Radetzky (Schſp.), 1900. – Jm Zei-
chen des Kreuzes (Schſp. nach Wilſon
Barret), 1901. – Dramatiſche Werke,
1. Bd. (Jnhalt: Der letzte Babenber-
ger. – Roſen aus dem Süden [Miß-
trauen. Lſp.]. – Beethoven [Schſp.]),
1901. – Der ſchwarze Geiger (Muſik-
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