Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Blo zu deren Tode 1878, weilte dann ab-wechselnd auf dem Lande bei Krossen, in Berlin, Leobschütz, Liebau (Schle- sien) oder auf Reisen und lebte seit 1897 bei einer an den Pastor Scholtz in Fahrland bei Potsdam verheira- teten Schwester. Hier starb sie am 14. Juni 1907. S: Waldstille und Blomberg, Hugo Freiherr von,
Blo blattes", Friedrich Eggers, kennenund wurde von ihnen bald zur Mit- arbeiterschaft am genannten Blatte herangezogen. Jm Jahre 1867 sie- delte B. nach Weimar über, wo er am 17. Juni (nicht Juli) 1871 starb. S:
*Blos, Wilhelm Joseph, pseud. *
Blo zu deren Tode 1878, weilte dann ab-wechſelnd auf dem Lande bei Kroſſen, in Berlin, Leobſchütz, Liebau (Schle- ſien) oder auf Reiſen und lebte ſeit 1897 bei einer an den Paſtor Scholtz in Fahrland bei Potsdam verheira- teten Schweſter. Hier ſtarb ſie am 14. Juni 1907. S: Waldſtille und Blomberg, Hugo Freiherr von,
Blo blattes“, Friedrich Eggers, kennenund wurde von ihnen bald zur Mit- arbeiterſchaft am genannten Blatte herangezogen. Jm Jahre 1867 ſie- delte B. nach Weimar über, wo er am 17. Juni (nicht Juli) 1871 ſtarb. S:
*Blos, Wilhelm Joſeph, pſeud. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0264" n="260"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Blo</hi></fw><lb/> zu deren Tode 1878, weilte dann ab-<lb/> wechſelnd auf dem Lande bei Kroſſen,<lb/> in Berlin, Leobſchütz, Liebau (Schle-<lb/> ſien) oder auf Reiſen und lebte ſeit<lb/> 1897 bei einer an den Paſtor Scholtz<lb/> in Fahrland bei Potsdam verheira-<lb/> teten Schweſter. Hier ſtarb ſie am<lb/> 14. Juni 1907. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Waldſtille und<lb/> Weltleid, 1894. 5. A. 1907. – Dorn-<lb/> röschen (R.), 1896. 2. A. 1906. – Ein<lb/> Fels im Meer (Kulturhiſt. R.), 1898.<lb/> – Reggfields Tochter (R.), 1899. 3. A.<lb/> 1905. – Das vornehmſte Gebot (R.),<lb/> 1900. – Die Bergpredigt (Eine Reihe<lb/> von R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1901–04. (Jnhalt:<lb/><hi rendition="#aq">I.</hi> Höhenluft, 1901. – <hi rendition="#aq">II.</hi> Gegen den<lb/> Strom, 1902. – <hi rendition="#aq">III.</hi> Deutſche Treue,<lb/> 1904.) – Er trug ſein Kreuz. Gewiſ-<lb/> ſen (2 Nn.), 1904. – Bis ins dritte<lb/> und vierte Glied (R.), 1907.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Blomberg,</hi><hi rendition="#g">Hugo</hi> Freiherr von,</head> <p><lb/> wurde am 26. Septbr. 1820 zu Ber-<lb/> lin als der Sohn eines neumärkiſchen<lb/> Gutsbeſitzers geboren u. verlebte auf<lb/> dem Lande, zu Liebthal bei Kroſſen,<lb/> eine ſonnige Jugendzeit. Jm Jahre<lb/> 1834 bezog er in Berlin das Gym-<lb/> naſium u. 1839 ebendaſelbſt die Uni-<lb/> verſität. Sein Vater war inzwiſchen<lb/> geſtorben, u. ſein Vormund wünſchte<lb/> ihn Juriſt oder Landwirt werden zu<lb/> ſehen. Jndes war unſer Student<lb/> mehr in der Bildergalerie und den<lb/> ſonſtigen Muſeen als in den Kolle-<lb/> gien zu finden, und endlich entſchloß<lb/> er ſich denn unter Zuſtimmung ſeiner<lb/> Mutter, Maler zu werden. Er kam<lb/> als Schüler zu Wilhelm Wach, ging<lb/> aber 1847 nach Paris und vertraute<lb/> ſich der bewährten Leitung Léon Cog-<lb/> niets an. Die Wirren des folgenden<lb/> Jahres riefen ihn nach Deutſchland<lb/> zurück, unter die Fahne, und ſo ſtand<lb/> er bis 1850 beim 20. Landwehrregi-<lb/> ment in Wetzlar u. Braunfels. Seit<lb/> 1851 ausſchließlich in Berlin woh-<lb/> nend, lernte er in dem literariſchen<lb/> Verein „Der Tunnel“ den Kunſt-<lb/> ſchriftſteller Franz Kugler (ſ. d.) und<lb/> den Redakteur des „Deutſchen Kunſt-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Blo</hi></fw><lb/> blattes“, Friedrich Eggers, kennen<lb/> und wurde von ihnen bald zur Mit-<lb/> arbeiterſchaft am genannten Blatte<lb/> herangezogen. Jm Jahre 1867 ſie-<lb/> delte B. nach Weimar über, wo er am<lb/> 17. Juni (nicht Juli) 1871 ſtarb. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Stimmen a. d. Kunſtpublikum (Stu-<lb/> dien; ſatir. Ge.), 1853. – Bilder und<lb/> Romanzen, 1860. – Pſyche zu Raphaels<lb/> Kompoſition in der Farneſina (Ok-<lb/> taven und Son.), 1868. – Wartburg-<lb/> ſtimmen (mit E. Rittershaus), 1870.<lb/> – Treu zum Tod (Vaterländ. Dn.),<lb/> 1872.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Blos,</hi> <hi rendition="#g">Wilhelm</hi> Joſeph,</head> <p> pſeud.<lb/> A. <hi rendition="#g">Titus</hi>, wurde am 5. Oktbr. 1849<lb/> zu Wertheim am Main in Baden ge-<lb/> boren, wo ſein Vater Arzt war. Als<lb/> dieſer nach ſieben Jahren ſtarb, ver-<lb/> heiratete ſich die Mutter mit einem<lb/> Oberförſter, von dem der Knabe eine<lb/> übermäßig ſtrenge Behandlung er-<lb/> fuhr, ſo daß die Großmutter ihn im<lb/> 13. Jahre nach Wertheim nahm und<lb/> dort das Lyzeum beſuchen ließ. Durch<lb/> Umſtände mancherlei Art wurde B.<lb/> dann in die kaufmänniſche Laufbahn<lb/> gedrängt; doch ſetzte er es mit ſechzehn<lb/> Jahren durch, daß ihm eine ſtaatliche<lb/> Vormundſchaft geſetzt wurde und er<lb/> ſich in einem Privatinſtitut zu Brei-<lb/> tenbronn für das Maturitätsexamen<lb/> vorbereiten durfte. Nach Abſolvie-<lb/> rung desſelben bezog er 1868 die<lb/> Univerſität Freiburg i. Br., wo er<lb/> ſich literariſchen u. hiſtoriſchen Stu-<lb/> dien widmete. Da ſein Vermögen<lb/> bald erſchöpft war, verließ er die<lb/> Univerſität u. wandte ſich der jour-<lb/> naliſtiſchen Carriere zu. Nachdem er<lb/> verſchiedene demokratiſche Lokalblät-<lb/> ter redigiert hatte, trat er 1872 zur<lb/> ſozialdemokratiſchen Partei über, für<lb/> die er hinfort als Schriftſteller und<lb/> Reduer wirkte. Jn Braunſchweig,<lb/> Leipzig, Mainz, Frankfurt machte er<lb/> wegen Preß- u. politiſcher Vergehen<lb/> die Bekanntſchaft mit den Gefängnis-<lb/> mauern. 1875 ſiedelte er nach Ham-<lb/> burg über und gründete hier das<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [260/0264]
Blo
Blo
zu deren Tode 1878, weilte dann ab-
wechſelnd auf dem Lande bei Kroſſen,
in Berlin, Leobſchütz, Liebau (Schle-
ſien) oder auf Reiſen und lebte ſeit
1897 bei einer an den Paſtor Scholtz
in Fahrland bei Potsdam verheira-
teten Schweſter. Hier ſtarb ſie am
14. Juni 1907.
S: Waldſtille und
Weltleid, 1894. 5. A. 1907. – Dorn-
röschen (R.), 1896. 2. A. 1906. – Ein
Fels im Meer (Kulturhiſt. R.), 1898.
– Reggfields Tochter (R.), 1899. 3. A.
1905. – Das vornehmſte Gebot (R.),
1900. – Die Bergpredigt (Eine Reihe
von R.); III, 1901–04. (Jnhalt:
I. Höhenluft, 1901. – II. Gegen den
Strom, 1902. – III. Deutſche Treue,
1904.) – Er trug ſein Kreuz. Gewiſ-
ſen (2 Nn.), 1904. – Bis ins dritte
und vierte Glied (R.), 1907.
Blomberg, Hugo Freiherr von,
wurde am 26. Septbr. 1820 zu Ber-
lin als der Sohn eines neumärkiſchen
Gutsbeſitzers geboren u. verlebte auf
dem Lande, zu Liebthal bei Kroſſen,
eine ſonnige Jugendzeit. Jm Jahre
1834 bezog er in Berlin das Gym-
naſium u. 1839 ebendaſelbſt die Uni-
verſität. Sein Vater war inzwiſchen
geſtorben, u. ſein Vormund wünſchte
ihn Juriſt oder Landwirt werden zu
ſehen. Jndes war unſer Student
mehr in der Bildergalerie und den
ſonſtigen Muſeen als in den Kolle-
gien zu finden, und endlich entſchloß
er ſich denn unter Zuſtimmung ſeiner
Mutter, Maler zu werden. Er kam
als Schüler zu Wilhelm Wach, ging
aber 1847 nach Paris und vertraute
ſich der bewährten Leitung Léon Cog-
niets an. Die Wirren des folgenden
Jahres riefen ihn nach Deutſchland
zurück, unter die Fahne, und ſo ſtand
er bis 1850 beim 20. Landwehrregi-
ment in Wetzlar u. Braunfels. Seit
1851 ausſchließlich in Berlin woh-
nend, lernte er in dem literariſchen
Verein „Der Tunnel“ den Kunſt-
ſchriftſteller Franz Kugler (ſ. d.) und
den Redakteur des „Deutſchen Kunſt-
blattes“, Friedrich Eggers, kennen
und wurde von ihnen bald zur Mit-
arbeiterſchaft am genannten Blatte
herangezogen. Jm Jahre 1867 ſie-
delte B. nach Weimar über, wo er am
17. Juni (nicht Juli) 1871 ſtarb.
S:
Stimmen a. d. Kunſtpublikum (Stu-
dien; ſatir. Ge.), 1853. – Bilder und
Romanzen, 1860. – Pſyche zu Raphaels
Kompoſition in der Farneſina (Ok-
taven und Son.), 1868. – Wartburg-
ſtimmen (mit E. Rittershaus), 1870.
– Treu zum Tod (Vaterländ. Dn.),
1872.
*Blos, Wilhelm Joſeph, pſeud.
A. Titus, wurde am 5. Oktbr. 1849
zu Wertheim am Main in Baden ge-
boren, wo ſein Vater Arzt war. Als
dieſer nach ſieben Jahren ſtarb, ver-
heiratete ſich die Mutter mit einem
Oberförſter, von dem der Knabe eine
übermäßig ſtrenge Behandlung er-
fuhr, ſo daß die Großmutter ihn im
13. Jahre nach Wertheim nahm und
dort das Lyzeum beſuchen ließ. Durch
Umſtände mancherlei Art wurde B.
dann in die kaufmänniſche Laufbahn
gedrängt; doch ſetzte er es mit ſechzehn
Jahren durch, daß ihm eine ſtaatliche
Vormundſchaft geſetzt wurde und er
ſich in einem Privatinſtitut zu Brei-
tenbronn für das Maturitätsexamen
vorbereiten durfte. Nach Abſolvie-
rung desſelben bezog er 1868 die
Univerſität Freiburg i. Br., wo er
ſich literariſchen u. hiſtoriſchen Stu-
dien widmete. Da ſein Vermögen
bald erſchöpft war, verließ er die
Univerſität u. wandte ſich der jour-
naliſtiſchen Carriere zu. Nachdem er
verſchiedene demokratiſche Lokalblät-
ter redigiert hatte, trat er 1872 zur
ſozialdemokratiſchen Partei über, für
die er hinfort als Schriftſteller und
Reduer wirkte. Jn Braunſchweig,
Leipzig, Mainz, Frankfurt machte er
wegen Preß- u. politiſcher Vergehen
die Bekanntſchaft mit den Gefängnis-
mauern. 1875 ſiedelte er nach Ham-
burg über und gründete hier das
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |