Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ble nichts als schauender und erlebenderTätigkeit die Zeit bis 1900 aus, wor- auf er sich in München niederließ, um hinfort als Schriftsteller zu wirken. Seit 1908 gibt er mit Karl Sternheim die Zweimonatsschrift "Hyperion" heraus. Außer verschiedenen Über- setzungen veröffentlichte er S: Die Bleibtreu, Karl, wurde am 13. Ble eines neuen, von ihm geschaffenenGenres, der Schlachtdichtung und Militärnovelle. Jm Jahre 1884 leitete er das "Kleine Tageblatt", 1885 den "Schalk", vom Januar 1887 bis Frühling 1888 das "Magazin für die Literatur des Auslandes", von 1888 bis 1890 mit M. G. Conrad die "Ge- sellschaft". Nach seiner Verheiratung mit einer Schweizerin, Julia Gambon, ließ er sich als freier Schriftsteller dauernd in Berlin nieder, doch ver- bringt er meist die Hälfte des Jahres in der Schweiz. S: Gunlaug Schlan- *
Ble nichts als ſchauender und erlebenderTätigkeit die Zeit bis 1900 aus, wor- auf er ſich in München niederließ, um hinfort als Schriftſteller zu wirken. Seit 1908 gibt er mit Karl Sternheim die Zweimonatsſchrift „Hyperion“ heraus. Außer verſchiedenen Über- ſetzungen veröffentlichte er S: Die Bleibtreu, Karl, wurde am 13. Ble eines neuen, von ihm geſchaffenenGenres, der Schlachtdichtung und Militärnovelle. Jm Jahre 1884 leitete er das „Kleine Tageblatt“, 1885 den „Schalk“, vom Januar 1887 bis Frühling 1888 das „Magazin für die Literatur des Auslandes“, von 1888 bis 1890 mit M. G. Conrad die „Ge- ſellſchaft“. Nach ſeiner Verheiratung mit einer Schweizerin, Julia Gambon, ließ er ſich als freier Schriftſteller dauernd in Berlin nieder, doch ver- bringt er meiſt die Hälfte des Jahres in der Schweiz. S: Gunlaug Schlan- *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0258" n="254"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ble</hi></fw><lb/> nichts als ſchauender und erlebender<lb/> Tätigkeit die Zeit bis 1900 aus, wor-<lb/> auf er ſich in München niederließ, um<lb/> hinfort als Schriftſteller zu wirken.<lb/> Seit 1908 gibt er mit Karl Sternheim<lb/> die Zweimonatsſchrift „Hyperion“<lb/> heraus. Außer verſchiedenen Über-<lb/> ſetzungen veröffentlichte er </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Die<lb/> rechtſchaffene Frau (Dr.), 1893. –<lb/> Thea (Komödie), 1895. – Novalis’<lb/> Gedichte, hrsg. 1898. – Die Sehnſucht<lb/> (Kom.), 1900. Neue veränderte Be-<lb/> arbtg. u. d. T.: Der dunkle Weg, 1907.<lb/> – Prinz Hippolyt und andere Eſſays,<lb/> 1902. – Die galante Zeit (desgl.), 1904.<lb/> – Fünf Silhouetten (desgl.), 1904. –<lb/> Von amoureuſen Frauen (desgl.),<lb/> 1906. – Félicien Rops (desgl.), 1906.<lb/> – Helfrich Peter Schurz’ Schriften,<lb/> herausgeg. 1905. – Das Luſtwäldchen<lb/> (Galante Ge. a. d. deutſchen Barock-<lb/> zeit, geſamm. u. hrsg.), 1. u. 2. A. 1907.<lb/> – Das Leſebuch der Marquiſe (Ein<lb/> Rokokobuch, mit Konſtantin Somoff),<lb/> 1908. – Die Puderquaſte (Ein Damen-<lb/> Brevier), 1909.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Bleibtreu,</hi> Karl,</head> <p> wurde am 13.<lb/> Jan. 1859 zu Berlin als der Sohn des<lb/> berühmten Schlachtenmalers Georg<lb/> B. geboren, machte nach Beendigung<lb/> ſeiner Studien längere Zeit Reiſen<lb/> nach Skandinavien, Ungarn, Jtalien<lb/> u. Großbritannien, die er poetiſch u.<lb/> journaliſtiſch verwertete. Aus früher<lb/> Verbindung mit Meiſter Björnſon<lb/> gingen ſein als Erſtling gedrucktes<lb/> Werk „Gunlaug“ u. ſeine „Novellen<lb/> aus Norwegen“ hervor, während ein<lb/> längerer Aufenthalt in England ihn<lb/> zu einem eingehenden Studium des<lb/> Lebens u. der Werke Byrons führten.<lb/> B. ſiedelte dann mit ſeinen Eltern<lb/> nach Charlottenburg über, wo er ſich<lb/> ganz der Schriftſtellerei auf hiſtori-<lb/> ſchem, beſonders kriegshiſtoriſchem,<lb/> auf literarhiſtoriſchem u. ſchönwiſſen-<lb/> ſchaftlichem Gebiete widmete. Der<lb/> Erfolg ſeines Werkes „<hi rendition="#aq">Dies irae.</hi> Er-<lb/> innerungen eines franzöſiſchen Offi-<lb/> ziers“ leitete ihn ſpäter auf die Bahn<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ble</hi></fw><lb/> eines neuen, von ihm geſchaffenen<lb/> Genres, der Schlachtdichtung und<lb/> Militärnovelle. Jm Jahre 1884 leitete<lb/> er das „Kleine Tageblatt“, 1885 den<lb/> „Schalk“, vom Januar 1887 bis<lb/> Frühling 1888 das „Magazin für die<lb/> Literatur des Auslandes“, von 1888<lb/> bis 1890 mit M. G. Conrad die „Ge-<lb/> ſellſchaft“. Nach ſeiner Verheiratung<lb/> mit einer Schweizerin, Julia Gambon,<lb/> ließ er ſich als freier Schriftſteller<lb/> dauernd in Berlin nieder, doch ver-<lb/> bringt er meiſt die Hälfte des Jahres<lb/> in der Schweiz. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gunlaug Schlan-<lb/> genzunge (M.), 1879. – Der Traum<lb/> (Aus dem Leben des Dichterlords),<lb/> 1880. – Aus Norwegens Hochlanden<lb/> (3 N.), 1883. – Feueranbeter (Dr. u.<lb/> Dn.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1881. – <hi rendition="#aq">Dies irae</hi> (Er-<lb/> innergn. eines franz. Offiziers), 1884.<lb/> – Wer weiß es? (Erinnerungen eines<lb/> franz. Offiziers), 1884. – Lyriſches<lb/> Tagebuch, 1885. – Deutſche Waffen in<lb/> Spanien, 1885. – Schlechte Geſell-<lb/> ſchaft (Nn.), 1885. – Lieder aus Tirol,<lb/> 1885. – Revolution der Literatur,<lb/> 1886. – Lord Byron (2 Dr.: Lord<lb/> Byrons letzte Liebe. – Seine Tochter),<lb/> 1886. – Welt u. Wille (Ge.), 1886. –<lb/> Das Geheimnis von Wagram und<lb/> andere Studien, 1887. – Geſchichte<lb/> der engliſchen Literatur im 19. Jahrh.<lb/> 1887. – Vaterland (3 Dr.: Harold<lb/> der Sachſe. – Der Dämon. – Volk u.<lb/> Vaterland), 1887. – Geſchichte der eng-<lb/> liſchen Literatur; <hi rendition="#aq">II,</hi> 1887, – Götzen<lb/> (Parodien), 1887. – Größenwahn<lb/> (Pathologiſch. R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1888. – Schick-<lb/> ſal (Schſp.), 1888. – Paradoxe der<lb/> konventionellen Lügen, 1888. – Welt-<lb/> gericht (Tr.), 1888. – Der Kampf ums<lb/> Daſein der Literatur, 1888. – Der<lb/> Erbe (Soz. Schſp.), 1889. – Drama-<lb/> tiſche Werke; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1889. – Ein Fauſt<lb/> der Tat (Tr.), 1889. – Das Halsband<lb/> der Königin (Tragikom.), 1890. – Die<lb/> Propaganda der Tat (Soz. R.), 1890.<lb/> – Heroica, 1890. – Rache. Auferſtan-<lb/> den (2 Dr.), 1890. – Feldherrnbilder,<lb/> 1890. – Kosmiſche Lieder, 1890. –<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [254/0258]
Ble
Ble
nichts als ſchauender und erlebender
Tätigkeit die Zeit bis 1900 aus, wor-
auf er ſich in München niederließ, um
hinfort als Schriftſteller zu wirken.
Seit 1908 gibt er mit Karl Sternheim
die Zweimonatsſchrift „Hyperion“
heraus. Außer verſchiedenen Über-
ſetzungen veröffentlichte er
S: Die
rechtſchaffene Frau (Dr.), 1893. –
Thea (Komödie), 1895. – Novalis’
Gedichte, hrsg. 1898. – Die Sehnſucht
(Kom.), 1900. Neue veränderte Be-
arbtg. u. d. T.: Der dunkle Weg, 1907.
– Prinz Hippolyt und andere Eſſays,
1902. – Die galante Zeit (desgl.), 1904.
– Fünf Silhouetten (desgl.), 1904. –
Von amoureuſen Frauen (desgl.),
1906. – Félicien Rops (desgl.), 1906.
– Helfrich Peter Schurz’ Schriften,
herausgeg. 1905. – Das Luſtwäldchen
(Galante Ge. a. d. deutſchen Barock-
zeit, geſamm. u. hrsg.), 1. u. 2. A. 1907.
– Das Leſebuch der Marquiſe (Ein
Rokokobuch, mit Konſtantin Somoff),
1908. – Die Puderquaſte (Ein Damen-
Brevier), 1909.
Bleibtreu, Karl, wurde am 13.
Jan. 1859 zu Berlin als der Sohn des
berühmten Schlachtenmalers Georg
B. geboren, machte nach Beendigung
ſeiner Studien längere Zeit Reiſen
nach Skandinavien, Ungarn, Jtalien
u. Großbritannien, die er poetiſch u.
journaliſtiſch verwertete. Aus früher
Verbindung mit Meiſter Björnſon
gingen ſein als Erſtling gedrucktes
Werk „Gunlaug“ u. ſeine „Novellen
aus Norwegen“ hervor, während ein
längerer Aufenthalt in England ihn
zu einem eingehenden Studium des
Lebens u. der Werke Byrons führten.
B. ſiedelte dann mit ſeinen Eltern
nach Charlottenburg über, wo er ſich
ganz der Schriftſtellerei auf hiſtori-
ſchem, beſonders kriegshiſtoriſchem,
auf literarhiſtoriſchem u. ſchönwiſſen-
ſchaftlichem Gebiete widmete. Der
Erfolg ſeines Werkes „Dies irae. Er-
innerungen eines franzöſiſchen Offi-
ziers“ leitete ihn ſpäter auf die Bahn
eines neuen, von ihm geſchaffenen
Genres, der Schlachtdichtung und
Militärnovelle. Jm Jahre 1884 leitete
er das „Kleine Tageblatt“, 1885 den
„Schalk“, vom Januar 1887 bis
Frühling 1888 das „Magazin für die
Literatur des Auslandes“, von 1888
bis 1890 mit M. G. Conrad die „Ge-
ſellſchaft“. Nach ſeiner Verheiratung
mit einer Schweizerin, Julia Gambon,
ließ er ſich als freier Schriftſteller
dauernd in Berlin nieder, doch ver-
bringt er meiſt die Hälfte des Jahres
in der Schweiz.
S: Gunlaug Schlan-
genzunge (M.), 1879. – Der Traum
(Aus dem Leben des Dichterlords),
1880. – Aus Norwegens Hochlanden
(3 N.), 1883. – Feueranbeter (Dr. u.
Dn.); III, 1881. – Dies irae (Er-
innergn. eines franz. Offiziers), 1884.
– Wer weiß es? (Erinnerungen eines
franz. Offiziers), 1884. – Lyriſches
Tagebuch, 1885. – Deutſche Waffen in
Spanien, 1885. – Schlechte Geſell-
ſchaft (Nn.), 1885. – Lieder aus Tirol,
1885. – Revolution der Literatur,
1886. – Lord Byron (2 Dr.: Lord
Byrons letzte Liebe. – Seine Tochter),
1886. – Welt u. Wille (Ge.), 1886. –
Das Geheimnis von Wagram und
andere Studien, 1887. – Geſchichte
der engliſchen Literatur im 19. Jahrh.
1887. – Vaterland (3 Dr.: Harold
der Sachſe. – Der Dämon. – Volk u.
Vaterland), 1887. – Geſchichte der eng-
liſchen Literatur; II, 1887, – Götzen
(Parodien), 1887. – Größenwahn
(Pathologiſch. R.); III, 1888. – Schick-
ſal (Schſp.), 1888. – Paradoxe der
konventionellen Lügen, 1888. – Welt-
gericht (Tr.), 1888. – Der Kampf ums
Daſein der Literatur, 1888. – Der
Erbe (Soz. Schſp.), 1889. – Drama-
tiſche Werke; III, 1889. – Ein Fauſt
der Tat (Tr.), 1889. – Das Halsband
der Königin (Tragikom.), 1890. – Die
Propaganda der Tat (Soz. R.), 1890.
– Heroica, 1890. – Rache. Auferſtan-
den (2 Dr.), 1890. – Feldherrnbilder,
1890. – Kosmiſche Lieder, 1890. –
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |