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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bin
seit 1863 als Studienlehrer zu Neu-
burg a. D. und Amberg und seit 1873
als Gymnasialprofessor erst in Burg-
hausen, später viele Jahre in Eichstätt
und seit 1895 in Passau. Nach seinem
Übertritt in den Ruhestand (1906)
siedelte er nach München über.

S:


Reime und Träume (Ge.), 2. Ausg.
1876. - Eigenes und Fremdes (Neue
Gedichtsamml.), 1882. - Dichterstim-
men aus dem Lateinischen in metrischer
Übertragung, 1876. - Skizzen aus der
Altertums-, Literatur- und Volks-
kunde, 1901.

Binzer, August Daniel v.,

pseud.
A. D. Beer, wurde am 30. Mai 1793
zu Kiel als der jüngste Sohn eines
hochgebildeten dänischen Generalma-
jors geboren, machte seine Studien
teils in seiner Vaterstadt, teils in
Jena, wo er bei Auflösung der Bur-
schenschaft, zu deren hervorragendsten
Mitgliedern er gehörte, das bekannte
Lied "Wir hatten gebauet ein statt-
liches Haus" dichtete. Von Jena
siedelte er nach Altenburg über, lebte
dann in Glücksburg, Flensburg, 1831
bis 1832 als Mitdirigent des Köhnke-
schen Erziehungsinstituts in Nien-
stedten (Holstein), redigierte 1834 in
Leipzig die "Zeitung für die elegante
Welt" u. siedelte im folgenden Jahre
nach Köln über, um die Redaktion des
"Allgemeinen Organs für Handel u.
Gewerbe" zu übernehmen. Zu Anfang
der vierziger Jahre lebte er längere
Zeit in Augsburg, wo er den Beilagen
der "Allgemeinen Zeitung" mehrfach
literarische Beiträge zuwandte, den
Winter von 1844-45 in Venedig und
dann in Österreich, wo er teils zu
Linz, teils zu Aussee in Steiermark in
engen Freundschaftsbeziehungen zu
allen schriftstellerischen und künstle-
rischen Größen Österreichs ein geistig
angeregtes Stilleben führte. Er starb
auf einer Reise zu Neiße bei seinem
Schwiegersohne, dem preuß. Oberst
Colomb, am 20. März 1868.

S,

im
Verein mit seiner Gattin: Erzäh-
[Spaltenumbruch]

Bin
lungen; II, 1836 (Jnhalt: Kallendorf.
- Aus dem Tagebuch eines Dichters.
- Meine Geschichtsforschung in B. -
Soldatenschicksale. - Erste Liebe. - Der
ungeratene Prinz.) - Erzählungen u.
Novellen; III, 1836 (Jnhalt: Die Brü-
der. - Leonore. - Die Auswanderer.
- Schicksale der Fürstin Petrowna. -
Joanna.) - Venedig im Jahre 1844;
1845.

Binzer, Emilie v.,

geborene von
Gerschau
, Gattin des Vorigen,
pseud. Ernst Ritter, geb. 1801,
lebte längere Zeit bei der Herzogin
Dorothea von Kurland, seit Jahren
aber in Österreich, teils in Wien, teils
in Aussee oder Linz. Zu dem Dichter
Zedlitz stand sie in freundschaftlichen
Beziehungen und pflegte ihn in seiner
letzten Krankheit mit der größten Hin-
gebung bis an seinen Tod. Später
lebte sie lange Zeit in Steiermark und
zuletzt in München, wo sie am 9. Febr.
1891 starb.

S:

Mohnkörner (En.);
II, 1846 (Jnhalt: Das Schloß. - Ger-
hardine. - Die Verlobung. - Ulysses.
- Herbstwochen am See.) - Erzäh-
lungen; II, 1850 (Jnhalt: Der Ge-
lehrte. - Ein Jugendabenteuer. -
Meine alte Wärterin. - Das Falken-
mädchen. - Die Reise nach Karlsbad.
- Wolan, der Töpfer. - Der Ring.) -
Charaktere (En.), 1855. - Drei Som-
mer in Löbichau 1819-21; 1877.

Binzer, Karl Christian (von),

Neffe
des oben genannten August von B.
u. Sohn des Generalmajors Ludwig
Joh. von B., wurde am 14. Novbr.
1812 zu Nyborg auf Fühnen geboren,
kam 1822 zu seinem Oheim, der da-
mals in Glücksburg lebte, besuchte bis
1824 die Schulen in Glücksburg und
Flensburg, war dann zwei Jahre in
Kopenhagen, danach wieder bei seinem
Onkel in Kiel, wo er bis 1831 die
Gelehrtenschule besuchte, studierte bis
1833 auf dem Gymnasium in Altona
und darauf mehrere Jahre in Kiel,
mußte aber das Studium aufgeben
und wurde Hauslehrer, erst in der

*


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Bin
ſeit 1863 als Studienlehrer zu Neu-
burg a. D. und Amberg und ſeit 1873
als Gymnaſialprofeſſor erſt in Burg-
hauſen, ſpäter viele Jahre in Eichſtätt
und ſeit 1895 in Paſſau. Nach ſeinem
Übertritt in den Ruheſtand (1906)
ſiedelte er nach München über.

S:


Reime und Träume (Ge.), 2. Ausg.
1876. – Eigenes und Fremdes (Neue
Gedichtſamml.), 1882. – Dichterſtim-
men aus dem Lateiniſchen in metriſcher
Übertragung, 1876. – Skizzen aus der
Altertums-, Literatur- und Volks-
kunde, 1901.

Binzer, Auguſt Daniel v.,

pſeud.
A. D. Beer, wurde am 30. Mai 1793
zu Kiel als der jüngſte Sohn eines
hochgebildeten däniſchen Generalma-
jors geboren, machte ſeine Studien
teils in ſeiner Vaterſtadt, teils in
Jena, wo er bei Auflöſung der Bur-
ſchenſchaft, zu deren hervorragendſten
Mitgliedern er gehörte, das bekannte
Lied „Wir hatten gebauet ein ſtatt-
liches Haus“ dichtete. Von Jena
ſiedelte er nach Altenburg über, lebte
dann in Glücksburg, Flensburg, 1831
bis 1832 als Mitdirigent des Köhnke-
ſchen Erziehungsinſtituts in Nien-
ſtedten (Holſtein), redigierte 1834 in
Leipzig die „Zeitung für die elegante
Welt“ u. ſiedelte im folgenden Jahre
nach Köln über, um die Redaktion des
„Allgemeinen Organs für Handel u.
Gewerbe“ zu übernehmen. Zu Anfang
der vierziger Jahre lebte er längere
Zeit in Augsburg, wo er den Beilagen
der „Allgemeinen Zeitung“ mehrfach
literariſche Beiträge zuwandte, den
Winter von 1844–45 in Venedig und
dann in Öſterreich, wo er teils zu
Linz, teils zu Auſſee in Steiermark in
engen Freundſchaftsbeziehungen zu
allen ſchriftſtelleriſchen und künſtle-
riſchen Größen Öſterreichs ein geiſtig
angeregtes Stilleben führte. Er ſtarb
auf einer Reiſe zu Neiße bei ſeinem
Schwiegerſohne, dem preuß. Oberſt
Colomb, am 20. März 1868.

S,

im
Verein mit ſeiner Gattin: Erzäh-
[Spaltenumbruch]

Bin
lungen; II, 1836 (Jnhalt: Kallendorf.
– Aus dem Tagebuch eines Dichters.
– Meine Geſchichtsforſchung in B. –
Soldatenſchickſale. – Erſte Liebe. – Der
ungeratene Prinz.) – Erzählungen u.
Novellen; III, 1836 (Jnhalt: Die Brü-
der. – Leonore. – Die Auswanderer.
– Schickſale der Fürſtin Petrowna. –
Joanna.) – Venedig im Jahre 1844;
1845.

Binzer, Emilie v.,

geborene von
Gerſchau
, Gattin des Vorigen,
pſeud. Ernſt Ritter, geb. 1801,
lebte längere Zeit bei der Herzogin
Dorothea von Kurland, ſeit Jahren
aber in Öſterreich, teils in Wien, teils
in Auſſee oder Linz. Zu dem Dichter
Zedlitz ſtand ſie in freundſchaftlichen
Beziehungen und pflegte ihn in ſeiner
letzten Krankheit mit der größten Hin-
gebung bis an ſeinen Tod. Später
lebte ſie lange Zeit in Steiermark und
zuletzt in München, wo ſie am 9. Febr.
1891 ſtarb.

S:

Mohnkörner (En.);
II, 1846 (Jnhalt: Das Schloß. – Ger-
hardine. – Die Verlobung. – Ulyſſes.
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lungen; II, 1850 (Jnhalt: Der Ge-
lehrte. – Ein Jugendabenteuer. –
Meine alte Wärterin. – Das Falken-
mädchen. – Die Reiſe nach Karlsbad.
– Wolan, der Töpfer. – Der Ring.) –
Charaktere (En.), 1855. – Drei Som-
mer in Löbichau 1819–21; 1877.

Binzer, Karl Chriſtian (von),

Neffe
des oben genannten Auguſt von B.
u. Sohn des Generalmajors Ludwig
Joh. von B., wurde am 14. Novbr.
1812 zu Nyborg auf Fühnen geboren,
kam 1822 zu ſeinem Oheim, der da-
mals in Glücksburg lebte, beſuchte bis
1824 die Schulen in Glücksburg und
Flensburg, war dann zwei Jahre in
Kopenhagen, danach wieder bei ſeinem
Onkel in Kiel, wo er bis 1831 die
Gelehrtenſchule beſuchte, ſtudierte bis
1833 auf dem Gymnaſium in Altona
und darauf mehrere Jahre in Kiel,
mußte aber das Studium aufgeben
und wurde Hauslehrer, erſt in der

*
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[242/0246] Bin Bin ſeit 1863 als Studienlehrer zu Neu- burg a. D. und Amberg und ſeit 1873 als Gymnaſialprofeſſor erſt in Burg- hauſen, ſpäter viele Jahre in Eichſtätt und ſeit 1895 in Paſſau. Nach ſeinem Übertritt in den Ruheſtand (1906) ſiedelte er nach München über. S: Reime und Träume (Ge.), 2. Ausg. 1876. – Eigenes und Fremdes (Neue Gedichtſamml.), 1882. – Dichterſtim- men aus dem Lateiniſchen in metriſcher Übertragung, 1876. – Skizzen aus der Altertums-, Literatur- und Volks- kunde, 1901. Binzer, Auguſt Daniel v., pſeud. A. D. Beer, wurde am 30. Mai 1793 zu Kiel als der jüngſte Sohn eines hochgebildeten däniſchen Generalma- jors geboren, machte ſeine Studien teils in ſeiner Vaterſtadt, teils in Jena, wo er bei Auflöſung der Bur- ſchenſchaft, zu deren hervorragendſten Mitgliedern er gehörte, das bekannte Lied „Wir hatten gebauet ein ſtatt- liches Haus“ dichtete. Von Jena ſiedelte er nach Altenburg über, lebte dann in Glücksburg, Flensburg, 1831 bis 1832 als Mitdirigent des Köhnke- ſchen Erziehungsinſtituts in Nien- ſtedten (Holſtein), redigierte 1834 in Leipzig die „Zeitung für die elegante Welt“ u. ſiedelte im folgenden Jahre nach Köln über, um die Redaktion des „Allgemeinen Organs für Handel u. Gewerbe“ zu übernehmen. Zu Anfang der vierziger Jahre lebte er längere Zeit in Augsburg, wo er den Beilagen der „Allgemeinen Zeitung“ mehrfach literariſche Beiträge zuwandte, den Winter von 1844–45 in Venedig und dann in Öſterreich, wo er teils zu Linz, teils zu Auſſee in Steiermark in engen Freundſchaftsbeziehungen zu allen ſchriftſtelleriſchen und künſtle- riſchen Größen Öſterreichs ein geiſtig angeregtes Stilleben führte. Er ſtarb auf einer Reiſe zu Neiße bei ſeinem Schwiegerſohne, dem preuß. Oberſt Colomb, am 20. März 1868. S, im Verein mit ſeiner Gattin: Erzäh- lungen; II, 1836 (Jnhalt: Kallendorf. – Aus dem Tagebuch eines Dichters. – Meine Geſchichtsforſchung in B. – Soldatenſchickſale. – Erſte Liebe. – Der ungeratene Prinz.) – Erzählungen u. Novellen; III, 1836 (Jnhalt: Die Brü- der. – Leonore. – Die Auswanderer. – Schickſale der Fürſtin Petrowna. – Joanna.) – Venedig im Jahre 1844; 1845. Binzer, Emilie v., geborene von Gerſchau, Gattin des Vorigen, pſeud. Ernſt Ritter, geb. 1801, lebte längere Zeit bei der Herzogin Dorothea von Kurland, ſeit Jahren aber in Öſterreich, teils in Wien, teils in Auſſee oder Linz. Zu dem Dichter Zedlitz ſtand ſie in freundſchaftlichen Beziehungen und pflegte ihn in ſeiner letzten Krankheit mit der größten Hin- gebung bis an ſeinen Tod. Später lebte ſie lange Zeit in Steiermark und zuletzt in München, wo ſie am 9. Febr. 1891 ſtarb. S: Mohnkörner (En.); II, 1846 (Jnhalt: Das Schloß. – Ger- hardine. – Die Verlobung. – Ulyſſes. – Herbſtwochen am See.) – Erzäh- lungen; II, 1850 (Jnhalt: Der Ge- lehrte. – Ein Jugendabenteuer. – Meine alte Wärterin. – Das Falken- mädchen. – Die Reiſe nach Karlsbad. – Wolan, der Töpfer. – Der Ring.) – Charaktere (En.), 1855. – Drei Som- mer in Löbichau 1819–21; 1877. Binzer, Karl Chriſtian (von), Neffe des oben genannten Auguſt von B. u. Sohn des Generalmajors Ludwig Joh. von B., wurde am 14. Novbr. 1812 zu Nyborg auf Fühnen geboren, kam 1822 zu ſeinem Oheim, der da- mals in Glücksburg lebte, beſuchte bis 1824 die Schulen in Glücksburg und Flensburg, war dann zwei Jahre in Kopenhagen, danach wieder bei ſeinem Onkel in Kiel, wo er bis 1831 die Gelehrtenſchule beſuchte, ſtudierte bis 1833 auf dem Gymnaſium in Altona und darauf mehrere Jahre in Kiel, mußte aber das Studium aufgeben und wurde Hauslehrer, erſt in der *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/246>, abgerufen am 16.11.2024.