Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Big in der Fremde (Lsp.), 1888. - Romfahrt(Rz.), 1889. - Sankt Helenas Heiltum (Erzählend. G.), 1895. - Treu zu Rom! (Festschrift zur Papstfeier; Biogr., Lr. u. Ge.), 1903. Bigot von Saint-Quentin, Karl August Graf, stammte aus einer S: Cancan eines deutschen Biller, E., s. E. Wuttke-Biller! *Billig, Julius Karl Gustav,
Bil verlebte dann mehrere Monate inseiner Heimat, wo er sein erst später aufgeführtes Melodrama "Der tote Schacht" dichtete, und gründete dann Ende 1836 in Chemnitz eine Buchhand- lung. Familienverhältnisse führten B. schon nach drei Jahren (1840) in die westfälische Grenzstadt Warburg, wo er eine Buchhandlung, Leihbiblio- thek u. Buchdruckerei errichtete. Hier machte er die Bekanntschaft des in der Nähe wohnenden Freiherrn von der Malsburg auf Escheberg u. des Dich- ters Geibel. Schon nach drei Jahren verkaufte B. sein Geschäft u. zog nach Mittweida in Sachsen zurück, wo er eine Buchdruckerei einrichtete und im Revolutionsjahr ein satirisches Wo- chenblatt "Die Kneipzange" gründete, die er zum größten Teil mit seinen humoristisch. Zeitgedichten versorgte. Jm Jnteresse seiner Kinder, denen B. eine bessere Erziehung u. Ausbildung zu geben wünschte, trat er sein Ge- schäft an seinen Sozius ab u. siedelte dann nach Dresden über, wo er noch zwei Jahre geschäftlich wirksam war, sich aber dann gänzlich der Schrift- stellerei widmete. Später lebte er mehrere Jahre in Berlin, dann in Zittau, wo er die "Zittauer Morgen- zeitung" gründete, bis er nach dem Tode seiner Gattin 1886 nach Leipzig übersiedelte, wo er am 21. Juli 1888 starb. Seine ersten Romane und Er- zählungen schrieb er unter dem Namen Alexander Spindler u. Paul Netz. S: Luibald und Hermann (R.), *Billing, Albert, * am 15. Febr. *
Big in der Fremde (Lſp.), 1888. – Romfahrt(Rz.), 1889. – Sankt Helenas Heiltum (Erzählend. G.), 1895. – Treu zu Rom! (Feſtſchrift zur Papſtfeier; Biogr., Lr. u. Ge.), 1903. Bigot von Saint-Quentin, Karl Auguſt Graf, ſtammte aus einer S: Cancan eines deutſchen Biller, E., ſ. E. Wuttke-Biller! *Billig, Julius Karl Guſtav,
Bil verlebte dann mehrere Monate inſeiner Heimat, wo er ſein erſt ſpäter aufgeführtes Melodrama „Der tote Schacht“ dichtete, und gründete dann Ende 1836 in Chemnitz eine Buchhand- lung. Familienverhältniſſe führten B. ſchon nach drei Jahren (1840) in die weſtfäliſche Grenzſtadt Warburg, wo er eine Buchhandlung, Leihbiblio- thek u. Buchdruckerei errichtete. Hier machte er die Bekanntſchaft des in der Nähe wohnenden Freiherrn von der Malsburg auf Eſcheberg u. des Dich- ters Geibel. Schon nach drei Jahren verkaufte B. ſein Geſchäft u. zog nach Mittweida in Sachſen zurück, wo er eine Buchdruckerei einrichtete und im Revolutionsjahr ein ſatiriſches Wo- chenblatt „Die Kneipzange“ gründete, die er zum größten Teil mit ſeinen humoriſtiſch. Zeitgedichten verſorgte. Jm Jntereſſe ſeiner Kinder, denen B. eine beſſere Erziehung u. Ausbildung zu geben wünſchte, trat er ſein Ge- ſchäft an ſeinen Sozius ab u. ſiedelte dann nach Dresden über, wo er noch zwei Jahre geſchäftlich wirkſam war, ſich aber dann gänzlich der Schrift- ſtellerei widmete. Später lebte er mehrere Jahre in Berlin, dann in Zittau, wo er die „Zittauer Morgen- zeitung“ gründete, bis er nach dem Tode ſeiner Gattin 1886 nach Leipzig überſiedelte, wo er am 21. Juli 1888 ſtarb. Seine erſten Romane und Er- zählungen ſchrieb er unter dem Namen Alexander Spindler u. Paul Netz. S: Luibald und Hermann (R.), *Billing, Albert, * am 15. Febr. *
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Big
Bil
in der Fremde (Lſp.), 1888. – Romfahrt
(Rz.), 1889. – Sankt Helenas Heiltum
(Erzählend. G.), 1895. – Treu zu Rom!
(Feſtſchrift zur Papſtfeier; Biogr., Lr.
u. Ge.), 1903.
Bigot von Saint-Quentin,
Karl Auguſt Graf, ſtammte aus einer
alten in der Bretagne heimiſchen und
nach Deutſchland übergeſiedelten Fa-
milie und wurde am 12. Juni 1805
zu Neuburg in Bayern geboren. Er
war der Sohn des 1854 geſtorbenen
öſterreich. Generals der Kavallerie,
Franz Ludwig B., erhielt ſeine Er-
ziehung im Kadettenkorps in München
u. trat dann als Unterleutnant eines
Dragonerregiments in öſterreichiſche
Dienſte. 1848–49 machte er, erſt als
Major, dann als Flügeladjutant des
Banus Graf Jellačič die Kämpfe in
Ungarn mit, wurde im Novbr. 1850
Oberſt u. Kommandeur des Dragoner-
regiments Prinz Eugen von Savoyen,
ſpäter auch k. k. Kämmerer, Geh. Rat
und General der Kavallerie und lebte
ſeit 1869 penſioniert zu Kwaſſitz in
Mähren, wo er am 8. Septbr. 1884
ſtarb.
S: Cancan eines deutſchen
Edelmanns (R.); III, 1842–45.
Biller, E., ſ. E. Wuttke-Biller!
*Billig, Julius Karl Guſtav,
geb. am 18. Febr. 1813 zu Alt-Chemnitz
in Sachſen als der jüngſte Sohn des
dortigen Lehrers, beſuchte ſeit 1826
das Lyzeum in Chemnitz u. widmete
ſich dann ſeit 1830 bei ſeinem älteren
Bruder in Mittweida dem Buchhan-
del. Mit dem Etabliſſement desſelben
war eine ſehr große Leihbibliothek
verbunden, durch deren fleißige Be-
nutzung B. frühe auf den Gedanken
kam, ſich auch als Schriftſteller zu be-
tätigen. Seine erſten Gedichte fanden
in dem von ſeinem Bruder verlegten
Lokalblatte Aufnahme u. ſeine erſten
Romane ſchnell geeignete Verleger;
auch auf dem Gebiet der Jugend-
ſchriften verſuchte er ſich. Jm Jahre
1835 ging B. nach Dortmund, wo er
ein Jahr in ſeinem Berufe tätig war,
verlebte dann mehrere Monate in
ſeiner Heimat, wo er ſein erſt ſpäter
aufgeführtes Melodrama „Der tote
Schacht“ dichtete, und gründete dann
Ende 1836 in Chemnitz eine Buchhand-
lung. Familienverhältniſſe führten
B. ſchon nach drei Jahren (1840) in
die weſtfäliſche Grenzſtadt Warburg,
wo er eine Buchhandlung, Leihbiblio-
thek u. Buchdruckerei errichtete. Hier
machte er die Bekanntſchaft des in der
Nähe wohnenden Freiherrn von der
Malsburg auf Eſcheberg u. des Dich-
ters Geibel. Schon nach drei Jahren
verkaufte B. ſein Geſchäft u. zog nach
Mittweida in Sachſen zurück, wo er
eine Buchdruckerei einrichtete und im
Revolutionsjahr ein ſatiriſches Wo-
chenblatt „Die Kneipzange“ gründete,
die er zum größten Teil mit ſeinen
humoriſtiſch. Zeitgedichten verſorgte.
Jm Jntereſſe ſeiner Kinder, denen B.
eine beſſere Erziehung u. Ausbildung
zu geben wünſchte, trat er ſein Ge-
ſchäft an ſeinen Sozius ab u. ſiedelte
dann nach Dresden über, wo er noch
zwei Jahre geſchäftlich wirkſam war,
ſich aber dann gänzlich der Schrift-
ſtellerei widmete. Später lebte er
mehrere Jahre in Berlin, dann in
Zittau, wo er die „Zittauer Morgen-
zeitung“ gründete, bis er nach dem
Tode ſeiner Gattin 1886 nach Leipzig
überſiedelte, wo er am 21. Juli 1888
ſtarb. Seine erſten Romane und Er-
zählungen ſchrieb er unter dem Namen
Alexander Spindler u. Paul
Netz.
S: Luibald und Hermann (R.),
1832. – Joſeph Tannhäuſer (R.); II,
1834. – Rolf, der Skandinavierhäupt-
ling (E.), 1838. – Die Stiefbrüder
(E.), 1838. – Poetiſches Feſtbüchlein
zur Deſenbergfeſtfeier, 1841. – Leben
u. unerhörte Abenteuer des gefürch-
teten Polizeiſpions u. Diebsfängers
Fr. Vidocq, 1870. – Das ſchwarze
Gold (R.), 1875. – Nach der Schicht
(En. a. d. Bergmannsleben), 1873.
*Billing, Albert, * am 15. Febr.
1858 in Zürich, verlebte ſeine Jugend
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