Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bey der Hauptverwaltung der königlichsächs. Staatseisenbahnen in Dresden. S: Humoristika (Lebensbilder und *Beyer, Johann Wilh. Anton, S: Dichtungen, 1893. - Eine *Beyer, Karl, geb. am 14. Febr. Bey Pfleglingen des dort eingerichtetenPrivatlazaretts dienen zu können. Seit 1871 Lehrer an einer höheren Mädchenschule in Schwerin, wurde er 1873 Dirigent der Knaben-Vorberei- tungsschule daselbst und 1875 Pastor in Laage. Jn 25jähriger Wirksamkeit an dieser Gemeinde, die sich aus der Kleinstadt, aus Bauerndörfern und Gutshöfen zusammensetzt, fand er Ge- legenheit, in die Tiefe des Volkslebens zu dringen, und war dabei bemüht, das Gewerbe in seinem Wohnort zu heben u. die ihm zugänglichen Kreise in vaterländischer Gesinnung zu festigen. Zunehmende Schwäche des Sprach- organs zwang ihn, 1900 sein Amt niederzulegen, und lebte er seitdem in Rostock, bis er 1903 nach Schwerin übersiedelte. S: Pribislaw (Hist. R.), *
Bey der Hauptverwaltung der königlichſächſ. Staatseiſenbahnen in Dresden. S: Humoriſtika (Lebensbilder und *Beyer, Johann Wilh. Anton, S: Dichtungen, 1893. – Eine *Beyer, Karl, geb. am 14. Febr. Bey Pfleglingen des dort eingerichtetenPrivatlazaretts dienen zu können. Seit 1871 Lehrer an einer höheren Mädchenſchule in Schwerin, wurde er 1873 Dirigent der Knaben-Vorberei- tungsſchule daſelbſt und 1875 Paſtor in Laage. Jn 25jähriger Wirkſamkeit an dieſer Gemeinde, die ſich aus der Kleinſtadt, aus Bauerndörfern und Gutshöfen zuſammenſetzt, fand er Ge- legenheit, in die Tiefe des Volkslebens zu dringen, und war dabei bemüht, das Gewerbe in ſeinem Wohnort zu heben u. die ihm zugänglichen Kreiſe in vaterländiſcher Geſinnung zu feſtigen. Zunehmende Schwäche des Sprach- organs zwang ihn, 1900 ſein Amt niederzulegen, und lebte er ſeitdem in Roſtock, bis er 1903 nach Schwerin überſiedelte. S: Pribislaw (Hiſt. R.), *
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Bey
Bey
der Hauptverwaltung der königlich
ſächſ. Staatseiſenbahnen in Dresden.
S: Humoriſtika (Lebensbilder und
Ge.), 1895. – Zum Vortrag ernſte und
heitere Dichtungen (mit Fr. Calebow
u. Oskar Leede), 1908.
*Beyer, Johann Wilh. Anton,
pſeud. J. B. (Fillartri Zeido-
lyp), wurde am 7. Septbr. 1858 zu
Burg auf der Jnſel Fehmarn geboren
und hatte ſchon in der Kindheit mit
einem zarten u. ſchwachen Körper zu
kämpfen. Trotzdem beſuchte er 1872
bis 1876 die Dr. Reimannſche Real-
ſchule in Lübeck, und trat dann, nach
erlangter Berechtigung zum einjährig-
freiwilligen Militärdienſt, bei einem
Vetter, Kaufmann in Burgſtaken auf
Fehmarn, in die Lehre. Er lebt noch
jetzt daſelbſt, beſchäftigt ſich aber,
nachdem er 1880 von einer ſchweren
Krankheitheimgeſucht wurde, an deren
Folgen er noch jetzt leidet, vorwiegend
mit poetiſchen und literariſchen Stu-
dien.
S: Dichtungen, 1893. – Eine
komiſche Epiſode aus dem Leben eines
Dichters (Hum. von Ximantus
[pſeud.]), 1894.
*Beyer, Karl, geb. am 14. Febr.
1847 zu Schwerin in Mecklenburg als
der Sohn eines Volksſchullehrers, be-
ſuchte erſt die Bürgerſchule und vom
Herbſt 1856 ab durch zehn Jahre das
Gymnaſium daſelbſt. Weniger durch
die Schule als durch die Schülerver-
bindung „Concordia“ wurde er mit
den großen Werken der Dichter ver-
traut. Da ſein Vater bereits im Früh-
ling 1863 ſtarb und ſeine Witwe mit
zwei Söhnen in dürftigen Verhält-
niſſen zurückließ, ſo war die Jugend
B.s keine ſonnige, und ſchon auf der
Schule mußte er durch Nebenarbeiten
zum Unterhalt der Familie beitragen.
Auch auf den Univerſitäten Roſtock
und Erlangen, wo er Theologie ſtu-
dierte, klopfte oft die Not an ſeine
Tür. Jm Jahre 1870 war er Haus-
lehrer in Treſſow (Mecklenbg.) u. fand
hier Gelegenheit, den verwundeten
Pfleglingen des dort eingerichteten
Privatlazaretts dienen zu können.
Seit 1871 Lehrer an einer höheren
Mädchenſchule in Schwerin, wurde er
1873 Dirigent der Knaben-Vorberei-
tungsſchule daſelbſt und 1875 Paſtor
in Laage. Jn 25jähriger Wirkſamkeit
an dieſer Gemeinde, die ſich aus der
Kleinſtadt, aus Bauerndörfern und
Gutshöfen zuſammenſetzt, fand er Ge-
legenheit, in die Tiefe des Volkslebens
zu dringen, und war dabei bemüht,
das Gewerbe in ſeinem Wohnort zu
heben u. die ihm zugänglichen Kreiſe in
vaterländiſcher Geſinnung zu feſtigen.
Zunehmende Schwäche des Sprach-
organs zwang ihn, 1900 ſein Amt
niederzulegen, und lebte er ſeitdem in
Roſtock, bis er 1903 nach Schwerin
überſiedelte.
S: Pribislaw (Hiſt. R.),
1888. 3. A. 1908. – Anaſtaſia (Hiſt. R.);
II, 1888. 3. A. 1903. – Um Pflicht u.
Recht (R.), 1893. – Die Geſchichte vom
kleinen Buckligen (E. a. d. Volksleben),
1894. 3. A. 1898. – Grethenwäſchen
(E.), 1892. 6. A. 1908. – Ein Neubau
unter Trümmern (R.), 1895. 2. A.
1901. – Der Fiſcher u. die Meerminne
(M.), 1896. – Wilhelm Pickhingſts
Kriegsfahrten, 1896. 3. A. 1905. –
Studentenleben im 17. Jahrhundert
(Kulturgeſch. Bilder), 1899. – Die alte
Herzogin (R. a. d. Z. d. 30jähr. Kr.),
1899. 4. A. 1905. – Von Leuten, die
auch mit dabei geweſen (Kriegsgeſchn.
1870–71), 1899. – Um Pflicht u. Recht
(R. a. d. Zeit der Vitalienbrüder),
1900. 3. A. 1905. – Zu guter Letzt
(4 En.), 1900. (Jnhalt: Durch Bru-
derblut [E. a. Kiſſingens ſchwerſten
Tagen; sep. 1906). – Fräulein. – Aus
der Tiefe. – Jn der letzten Stunde
[3 En.; sep. 1906.)] – Swinegel-Ge-
ſchichten. 2. A. 1901. – Gleißendes
Gold (Volksſchrift), 1903. – Stane
u. Stine (Hum. E.), 1903. – Kultur-
geſchichtliche Bilder aus Mecklenburg,
1903. – Ut de Preußentid (Schſp. f.
unſer Volk), 1904. 2. A. 1907. – Das
große Kind. Tater (2 En.), 1905. –
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