Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ber freunde, Präsident des Vereins fürTierschutz und Gründer der Zeitschrift "Jllustrierter Tierfreund" (1895), die er bis zu seinem Tode leitete. Jnfolge öffentlicher ehrenrühriger Angriffe be- ging B. am 18. Juli 1899 einen Selbst- mordsversuch, an dessen Folgen er am 2. Septbr. d. J. starb. Jn Leipzig wurde er zur Ruhe bestattet. S: Eine Berkamp, Oskar, Pseud. f. Olga *Berke, Philipp, wurde am S:
*Berkemeier, Gottlieb Kon- Ber frühe die Hochschule, studierte amThiel College und später an der St. Matthäus-Akademie in Neuyork u. zog dann hinüber nach Deutschland, wo er zuerst einige Jahre lang in Neuen- dettelsau (Bayern) sich einem gründ- lichen Studium der deutschen Sprache hingab u. später an den Universitäten Leipzig und Erlangen Philosophie u. Theologie studierte. Nach wohlbe- standenem theolog. Examen u. einem kurzen Vikariat in der bayerischen Landeskirche kehrte er nach fast sechs- jährigem Aufenthalt in Deutschland nach Amerika zurück, wurde 1878 Pastor der deutschen lutherischen Ge- meinde in Poughkeepsen am Hudson und zugleich Professor für Philologie an mehreren höheren Lehranstalten. Dazu kam dann später das Amt eines Commissioner of education für die öffentlichen Schulen der Stadt. Jm Jahre 1885 wurde er zum Direktor des Wartburg-Waisenhauses bei Mt. Vernon (Neuyork) berufen, an wel- chem er als Pädagog und Philanthrop noch heute in größtem Segen wirkt. Jm Jahre 1900 verlieh ihm seine alma mater die Würde eines Dr. theol. Auch redigiert er auf Wahl des evang.- lutherisch. Ministeriums vom Staate Neuyork das öffentliche Organ des- selben, "Der lutherische Herold", eine wöchentlich erscheinende Zeitschrift. Von seinen Schriften sind hier zu er- wähnen S: Wartburg-Klänge und Berkow, Karl, Pseud. für Elise Berks, Marie Edle von, bekannt *
Ber freunde, Präſident des Vereins fürTierſchutz und Gründer der Zeitſchrift „Jlluſtrierter Tierfreund“ (1895), die er bis zu ſeinem Tode leitete. Jnfolge öffentlicher ehrenrühriger Angriffe be- ging B. am 18. Juli 1899 einen Selbſt- mordsverſuch, an deſſen Folgen er am 2. Septbr. d. J. ſtarb. Jn Leipzig wurde er zur Ruhe beſtattet. S: Eine Berkamp, Oskar, Pſeud. f. Olga *Berke, Philipp, wurde am S:
*Berkemeier, Gottlieb Kon- Ber frühe die Hochſchule, ſtudierte amThiel College und ſpäter an der St. Matthäus-Akademie in Neuyork u. zog dann hinüber nach Deutſchland, wo er zuerſt einige Jahre lang in Neuen- dettelsau (Bayern) ſich einem gründ- lichen Studium der deutſchen Sprache hingab u. ſpäter an den Univerſitäten Leipzig und Erlangen Philoſophie u. Theologie ſtudierte. Nach wohlbe- ſtandenem theolog. Examen u. einem kurzen Vikariat in der bayeriſchen Landeskirche kehrte er nach faſt ſechs- jährigem Aufenthalt in Deutſchland nach Amerika zurück, wurde 1878 Paſtor der deutſchen lutheriſchen Ge- meinde in Poughkeepſen am Hudſon und zugleich Profeſſor für Philologie an mehreren höheren Lehranſtalten. Dazu kam dann ſpäter das Amt eines Commissioner of education für die öffentlichen Schulen der Stadt. Jm Jahre 1885 wurde er zum Direktor des Wartburg-Waiſenhauſes bei Mt. Vernon (Neuyork) berufen, an wel- chem er als Pädagog und Philanthrop noch heute in größtem Segen wirkt. Jm Jahre 1900 verlieh ihm ſeine alma mater die Würde eines Dr. theol. Auch redigiert er auf Wahl des evang.- lutheriſch. Miniſteriums vom Staate Neuyork das öffentliche Organ des- ſelben, „Der lutheriſche Herold“, eine wöchentlich erſcheinende Zeitſchrift. Von ſeinen Schriften ſind hier zu er- wähnen S: Wartburg-Klänge und Berkow, Karl, Pſeud. für Eliſe Berks, Marie Edle von, bekannt *
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Ber
Ber
freunde, Präſident des Vereins für
Tierſchutz und Gründer der Zeitſchrift
„Jlluſtrierter Tierfreund“ (1895), die
er bis zu ſeinem Tode leitete. Jnfolge
öffentlicher ehrenrühriger Angriffe be-
ging B. am 18. Juli 1899 einen Selbſt-
mordsverſuch, an deſſen Folgen er
am 2. Septbr. d. J. ſtarb. Jn Leipzig
wurde er zur Ruhe beſtattet.
S: Eine
Fahrt durchs Land der Raſtelbinder,
1882. – Jn der Marmaros (Ungar.
Kulturbilder), 1885. – Das Wächter-
haus von Suliguli u. a. Karpathen-
geſchichten, 1885. – Rumänien. Eine
Darſtellung des Landes u. der Leute,
1887. – Der Herr Exekutor Brand-
huber (Kom. R.), 1891. – Ein Bojar
von ehedem (N.), 1889. – Geheimniſſe
des Waldgebirges, 1889.
Berkamp, Oskar, Pſeud. f. Olga
von Oberkamp; ſ. d.!
*Berke, Philipp, wurde am
17. Juni 1844 zu Offenbach am Main
geboren, widmete ſich d. Kaufmanns-
ſtande, dem er indeſſen 1877 entſagte,
um zum Schriftſtellerberufe überzu-
gehen, und lebte ſeitdem als Kritiker,
Publiziſt und Lyriker in Darmſtadt,
bis er 1887 nach Eberbach a. N. u. 1888
nach Frankfurt a. M. überſiedelte, wo
er bis 1889 mit B. Weſtenberger die
„Neuen poetiſchen Blätter“ heraus-
gab und am 9. März 1898 ſtarb.
S:
Gedichte, 1887.
*Berkemeier, Gottlieb Kon-
rad, geb. 1855 in Pittsburg (Penn-
ſylvanien), iſt der Sohn von Eltern,
die von Lippe-Detmold nach Amerika
ausgewandert waren. Der Vater,
Paſtor Wilhelm B., wirkte als Pionier
des Deutſchtums viele Jahre in Penn-
ſylvanien und Weſt-Virginia, bis er
nach Neuyork überſiedelte und der
Gründer und Leiter des deutſchen
Emigrantenhauſes wurde. Als ſolcher
hat er über ein Vierteljahrhundert
Hunderttauſenden von deutſchen Emi-
granten bei ihrer Ankunft in der neuen
Welt Rat und Hilfe erwieſen. Der
älteſte Sohn Gottlieb B. bezog ſchon
frühe die Hochſchule, ſtudierte am
Thiel College und ſpäter an der St.
Matthäus-Akademie in Neuyork u. zog
dann hinüber nach Deutſchland, wo
er zuerſt einige Jahre lang in Neuen-
dettelsau (Bayern) ſich einem gründ-
lichen Studium der deutſchen Sprache
hingab u. ſpäter an den Univerſitäten
Leipzig und Erlangen Philoſophie u.
Theologie ſtudierte. Nach wohlbe-
ſtandenem theolog. Examen u. einem
kurzen Vikariat in der bayeriſchen
Landeskirche kehrte er nach faſt ſechs-
jährigem Aufenthalt in Deutſchland
nach Amerika zurück, wurde 1878
Paſtor der deutſchen lutheriſchen Ge-
meinde in Poughkeepſen am Hudſon
und zugleich Profeſſor für Philologie
an mehreren höheren Lehranſtalten.
Dazu kam dann ſpäter das Amt eines
Commissioner of education für die
öffentlichen Schulen der Stadt. Jm
Jahre 1885 wurde er zum Direktor
des Wartburg-Waiſenhauſes bei Mt.
Vernon (Neuyork) berufen, an wel-
chem er als Pädagog und Philanthrop
noch heute in größtem Segen wirkt.
Jm Jahre 1900 verlieh ihm ſeine
alma mater die Würde eines Dr. theol.
Auch redigiert er auf Wahl des evang.-
lutheriſch. Miniſteriums vom Staate
Neuyork das öffentliche Organ des-
ſelben, „Der lutheriſche Herold“, eine
wöchentlich erſcheinende Zeitſchrift.
Von ſeinen Schriften ſind hier zu er-
wähnen
S: Wartburg-Klänge und
Geſänge (Ge.), 1892. – Hirtenſtab u.
Hirtenſchalmei aus einem 25jährigen
Amtsleben in Proſa u. Poeſie, 1904.
Berkow, Karl, Pſeud. für Eliſe
von Wolfersdorff; ſ. d.!
Berks, Marie Edle von, bekannt
unter dem Pſeudonym Mara Cop-
Marlet, einer Verbindung ihres
Mädchen- und erſten Frauennamens,
wurde am 10. Aug. 1859 zu Livorno
als die Tochter des öſterreich. Genie-
hauptmanns Anton Cop geboren.
Durch die italieniſche Volkserhebung
1860 und durch den Bankrott eines
*
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