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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ben
*Benzmann, Hans,

wurde am
27. Septbr. 1869 zu Kolberg in Pom-
mern als der Sohn eines höheren
Militärbeamten geboren. Der frühe
Tod seiner Mutter (1875) gab seinem
Empfinden von vornherein eine eigen-
tümliche Richtung. Er fand zwar die
liebevollste Pflege bei einer alten
Großtante; aber für das Leben wußte
sie ihn wenig vorzubereiten. Erst als
sein Vater sich wieder verheiratet
hatte, übernahm seine Mutter mit ener-
gischer Hand die Erziehung. B. besuchte
das Gymnasium in Kolberg, und als
sein Vater 1880 nach Thorn versetzt
ward, dasjenige in dieser Stadt, wor-
auf er seit 1890 in Berlin die Rechte
studierte. Obwohl ihm das Studium
nicht sonderlich behagte, bestand er
doch 1894 das erste juristische Examen
in Stettin, genügte dann seiner Mili-
tärpflicht in Kolberg und trat 1895,
indem er die juristische Laufbahn auf-
gab, beim kaiserlichen Statistischen
Amte in Berlin in den Dienst, für wel-
chen Beruf er sich auch durch natio-
nalökonomische Studien vorbereitet
hatte, u. verblieb darin bis 1906, wo
er in den Dienst des Reichstags trat.
Seit seiner Verheiratung (1898) lebt
er in Wilmersdorf bei Berlin.

S:

Jm
Frühlingssturm! Erlebtes und Er-
träumtes (Ge.), 1894. - Sommer-
sonnenglut (Neue Ge.), 1898. - Meine
Heide (Ge.), 1903. - Moderne deutsche
Lyrik (Anthol., mit literar. Einleitg.),
1904. 50. T. 1907. - Das Zeitalter
der Romantik (1800-1820); nebst
einem Anhang: Die Freiheitskriege
und die Reaktion im Liede der Zeit
(Eine Sammlung), 1908. - Detlev
von Liliencron als Lyriker (Studie),
1904.

Bequignolles, Hermannd'Ar-
tis von,

geb. am 24. Septbr. 1825 zu
Liegnitz als der Sohn des preußischen
Generals Eduard von B., wurde seit
1840 im Hause seines mütterlichen
Großvaters, des Oberforstmeisters
v. Boyen, erzogen, besuchte gleichzeitig
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die Ritterakademie in Liegnitz und
widmete sich seit 1846 in Breslau
juristischen und nebenbei auch litera-
rischen Studien. Nachdem er kurze
Zeit am Stadtgericht in Liegnitz ge-
arbeitet, wurde er 1855 Leiter des
Stadttheaters daselbst, ging 1856 in
gleicher Eigenschaft nach Görlitz, war
von 1860-64 Mitdirektor u. Drama-
turg am Stadttheater in Breslau,
lebte dann ein Jahr in Liegnitz und
folgte 1866 einem Rufe als artistischer
Leiter des Hoftheaters in Wiesbaden.
Hier starb er am 22. Dezember 1867.

S:

Hilario (Dram. Studie n. Goethes
Faust), 1849. - Blondel. Ein Lied
vom Kreuze, 1851. - Die Katzensteiner
(Dr.), 1854.

*Bequignolles, Hermann


d'Artis von, Sohn des Vorigen, ent-
stammte einer uralten spanischen Fa-
milie, die später in Frankreich ansässig
und begütert war und nach Aufhebung
des Ediktes von Nantes (1685) mit
den ersten Refugie-Familien nach
Preußen einwanderte u. dem Adoptiv-
Vaterlande eine Reihe hervorragen-
der Militärs lieferte. Er wurde am
25. Novbr. 1857 in Liegnitz geboren,
empfing den soldatischen Traditionen
der Familie gemäß seine Erziehung
im Kadettenkorps, obwohl der Vater
bereits die künstlerischen Bahnen be-
treten u. die beiden schlesischen Dichter
Karl v. Holtei u. Leopold Schefer als
Paten an der Wiege des Knaben ge-
standen hatten. Körperliche Schwäche
befreite ihn indes vom Soldatendienst
u. führte ihn auf die ihm von der Na-
tur vorgezeichnete Bahn des Schrift-
stellers und Poeten. Jm Jahre 1882
bezog er die Universität Leipzig, wo
er Philosophie u. Geschichte studierte
u. gleichzeitig im Theater-Feuilleton
des "Leipziger Tageblattes" kritisch
tätig war. Nach Beendigung seiner
Studien wandte er sich ganz der jour-
nalistischen Laufbahn zu, arbeitete
zunächst in der Redaktion des Spe-
mannschen Verlags unter Kürschners

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Ben
*Benzmann, Hans,

wurde am
27. Septbr. 1869 zu Kolberg in Pom-
mern als der Sohn eines höheren
Militärbeamten geboren. Der frühe
Tod ſeiner Mutter (1875) gab ſeinem
Empfinden von vornherein eine eigen-
tümliche Richtung. Er fand zwar die
liebevollſte Pflege bei einer alten
Großtante; aber für das Leben wußte
ſie ihn wenig vorzubereiten. Erſt als
ſein Vater ſich wieder verheiratet
hatte, übernahm ſeine Mutter mit ener-
giſcher Hand die Erziehung. B. beſuchte
das Gymnaſium in Kolberg, und als
ſein Vater 1880 nach Thorn verſetzt
ward, dasjenige in dieſer Stadt, wor-
auf er ſeit 1890 in Berlin die Rechte
ſtudierte. Obwohl ihm das Studium
nicht ſonderlich behagte, beſtand er
doch 1894 das erſte juriſtiſche Examen
in Stettin, genügte dann ſeiner Mili-
tärpflicht in Kolberg und trat 1895,
indem er die juriſtiſche Laufbahn auf-
gab, beim kaiſerlichen Statiſtiſchen
Amte in Berlin in den Dienſt, für wel-
chen Beruf er ſich auch durch natio-
nalökonomiſche Studien vorbereitet
hatte, u. verblieb darin bis 1906, wo
er in den Dienſt des Reichstags trat.
Seit ſeiner Verheiratung (1898) lebt
er in Wilmersdorf bei Berlin.

S:

Jm
Frühlingsſturm! Erlebtes und Er-
träumtes (Ge.), 1894. – Sommer-
ſonnenglut (Neue Ge.), 1898. – Meine
Heide (Ge.), 1903. – Moderne deutſche
Lyrik (Anthol., mit literar. Einleitg.),
1904. 50. T. 1907. – Das Zeitalter
der Romantik (1800–1820); nebſt
einem Anhang: Die Freiheitskriege
und die Reaktion im Liede der Zeit
(Eine Sammlung), 1908. – Detlev
von Liliencron als Lyriker (Studie),
1904.

Bequignolles, Hermannd’Ar-
tis von,

geb. am 24. Septbr. 1825 zu
Liegnitz als der Sohn des preußiſchen
Generals Eduard von B., wurde ſeit
1840 im Hauſe ſeines mütterlichen
Großvaters, des Oberforſtmeiſters
v. Boyen, erzogen, beſuchte gleichzeitig
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Beq
die Ritterakademie in Liegnitz und
widmete ſich ſeit 1846 in Breslau
juriſtiſchen und nebenbei auch litera-
riſchen Studien. Nachdem er kurze
Zeit am Stadtgericht in Liegnitz ge-
arbeitet, wurde er 1855 Leiter des
Stadttheaters daſelbſt, ging 1856 in
gleicher Eigenſchaft nach Görlitz, war
von 1860–64 Mitdirektor u. Drama-
turg am Stadttheater in Breslau,
lebte dann ein Jahr in Liegnitz und
folgte 1866 einem Rufe als artiſtiſcher
Leiter des Hoftheaters in Wiesbaden.
Hier ſtarb er am 22. Dezember 1867.

S:

Hilario (Dram. Studie n. Goethes
Fauſt), 1849. – Blondel. Ein Lied
vom Kreuze, 1851. – Die Katzenſteiner
(Dr.), 1854.

*Bequignolles, Hermann


d’Artis von, Sohn des Vorigen, ent-
ſtammte einer uralten ſpaniſchen Fa-
milie, die ſpäter in Frankreich anſäſſig
und begütert war und nach Aufhebung
des Ediktes von Nantes (1685) mit
den erſten Refugié-Familien nach
Preußen einwanderte u. dem Adoptiv-
Vaterlande eine Reihe hervorragen-
der Militärs lieferte. Er wurde am
25. Novbr. 1857 in Liegnitz geboren,
empfing den ſoldatiſchen Traditionen
der Familie gemäß ſeine Erziehung
im Kadettenkorps, obwohl der Vater
bereits die künſtleriſchen Bahnen be-
treten u. die beiden ſchleſiſchen Dichter
Karl v. Holtei u. Leopold Schefer als
Paten an der Wiege des Knaben ge-
ſtanden hatten. Körperliche Schwäche
befreite ihn indes vom Soldatendienſt
u. führte ihn auf die ihm von der Na-
tur vorgezeichnete Bahn des Schrift-
ſtellers und Poeten. Jm Jahre 1882
bezog er die Univerſität Leipzig, wo
er Philoſophie u. Geſchichte ſtudierte
u. gleichzeitig im Theater-Feuilleton
des „Leipziger Tageblattes“ kritiſch
tätig war. Nach Beendigung ſeiner
Studien wandte er ſich ganz der jour-
naliſtiſchen Laufbahn zu, arbeitete
zunächſt in der Redaktion des Spe-
mannſchen Verlags unter Kürſchners

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[187/0191] Ben Beq *Benzmann, Hans, wurde am 27. Septbr. 1869 zu Kolberg in Pom- mern als der Sohn eines höheren Militärbeamten geboren. Der frühe Tod ſeiner Mutter (1875) gab ſeinem Empfinden von vornherein eine eigen- tümliche Richtung. Er fand zwar die liebevollſte Pflege bei einer alten Großtante; aber für das Leben wußte ſie ihn wenig vorzubereiten. Erſt als ſein Vater ſich wieder verheiratet hatte, übernahm ſeine Mutter mit ener- giſcher Hand die Erziehung. B. beſuchte das Gymnaſium in Kolberg, und als ſein Vater 1880 nach Thorn verſetzt ward, dasjenige in dieſer Stadt, wor- auf er ſeit 1890 in Berlin die Rechte ſtudierte. Obwohl ihm das Studium nicht ſonderlich behagte, beſtand er doch 1894 das erſte juriſtiſche Examen in Stettin, genügte dann ſeiner Mili- tärpflicht in Kolberg und trat 1895, indem er die juriſtiſche Laufbahn auf- gab, beim kaiſerlichen Statiſtiſchen Amte in Berlin in den Dienſt, für wel- chen Beruf er ſich auch durch natio- nalökonomiſche Studien vorbereitet hatte, u. verblieb darin bis 1906, wo er in den Dienſt des Reichstags trat. Seit ſeiner Verheiratung (1898) lebt er in Wilmersdorf bei Berlin. S: Jm Frühlingsſturm! Erlebtes und Er- träumtes (Ge.), 1894. – Sommer- ſonnenglut (Neue Ge.), 1898. – Meine Heide (Ge.), 1903. – Moderne deutſche Lyrik (Anthol., mit literar. Einleitg.), 1904. 50. T. 1907. – Das Zeitalter der Romantik (1800–1820); nebſt einem Anhang: Die Freiheitskriege und die Reaktion im Liede der Zeit (Eine Sammlung), 1908. – Detlev von Liliencron als Lyriker (Studie), 1904. Bequignolles, Hermannd’Ar- tis von, geb. am 24. Septbr. 1825 zu Liegnitz als der Sohn des preußiſchen Generals Eduard von B., wurde ſeit 1840 im Hauſe ſeines mütterlichen Großvaters, des Oberforſtmeiſters v. Boyen, erzogen, beſuchte gleichzeitig die Ritterakademie in Liegnitz und widmete ſich ſeit 1846 in Breslau juriſtiſchen und nebenbei auch litera- riſchen Studien. Nachdem er kurze Zeit am Stadtgericht in Liegnitz ge- arbeitet, wurde er 1855 Leiter des Stadttheaters daſelbſt, ging 1856 in gleicher Eigenſchaft nach Görlitz, war von 1860–64 Mitdirektor u. Drama- turg am Stadttheater in Breslau, lebte dann ein Jahr in Liegnitz und folgte 1866 einem Rufe als artiſtiſcher Leiter des Hoftheaters in Wiesbaden. Hier ſtarb er am 22. Dezember 1867. S: Hilario (Dram. Studie n. Goethes Fauſt), 1849. – Blondel. Ein Lied vom Kreuze, 1851. – Die Katzenſteiner (Dr.), 1854. *Bequignolles, Hermann d’Artis von, Sohn des Vorigen, ent- ſtammte einer uralten ſpaniſchen Fa- milie, die ſpäter in Frankreich anſäſſig und begütert war und nach Aufhebung des Ediktes von Nantes (1685) mit den erſten Refugié-Familien nach Preußen einwanderte u. dem Adoptiv- Vaterlande eine Reihe hervorragen- der Militärs lieferte. Er wurde am 25. Novbr. 1857 in Liegnitz geboren, empfing den ſoldatiſchen Traditionen der Familie gemäß ſeine Erziehung im Kadettenkorps, obwohl der Vater bereits die künſtleriſchen Bahnen be- treten u. die beiden ſchleſiſchen Dichter Karl v. Holtei u. Leopold Schefer als Paten an der Wiege des Knaben ge- ſtanden hatten. Körperliche Schwäche befreite ihn indes vom Soldatendienſt u. führte ihn auf die ihm von der Na- tur vorgezeichnete Bahn des Schrift- ſtellers und Poeten. Jm Jahre 1882 bezog er die Univerſität Leipzig, wo er Philoſophie u. Geſchichte ſtudierte u. gleichzeitig im Theater-Feuilleton des „Leipziger Tageblattes“ kritiſch tätig war. Nach Beendigung ſeiner Studien wandte er ſich ganz der jour- naliſtiſchen Laufbahn zu, arbeitete zunächſt in der Redaktion des Spe- mannſchen Verlags unter Kürſchners *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/191>, abgerufen am 16.11.2024.