Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Ben *Benzmann, Hans, wurde am S: Jm Bequignolles, Hermannd'Ar- tis von, geb. am 24. Septbr. 1825 zu Beq die Ritterakademie in Liegnitz undwidmete sich seit 1846 in Breslau juristischen und nebenbei auch litera- rischen Studien. Nachdem er kurze Zeit am Stadtgericht in Liegnitz ge- arbeitet, wurde er 1855 Leiter des Stadttheaters daselbst, ging 1856 in gleicher Eigenschaft nach Görlitz, war von 1860-64 Mitdirektor u. Drama- turg am Stadttheater in Breslau, lebte dann ein Jahr in Liegnitz und folgte 1866 einem Rufe als artistischer Leiter des Hoftheaters in Wiesbaden. Hier starb er am 22. Dezember 1867. S: Hilario (Dram. Studie n. Goethes *Bequignolles, Hermann
*
[Spaltenumbruch] Ben *Benzmann, Hans, wurde am S: Jm Bequignolles, Hermannd’Ar- tis von, geb. am 24. Septbr. 1825 zu Beq die Ritterakademie in Liegnitz undwidmete ſich ſeit 1846 in Breslau juriſtiſchen und nebenbei auch litera- riſchen Studien. Nachdem er kurze Zeit am Stadtgericht in Liegnitz ge- arbeitet, wurde er 1855 Leiter des Stadttheaters daſelbſt, ging 1856 in gleicher Eigenſchaft nach Görlitz, war von 1860–64 Mitdirektor u. Drama- turg am Stadttheater in Breslau, lebte dann ein Jahr in Liegnitz und folgte 1866 einem Rufe als artiſtiſcher Leiter des Hoftheaters in Wiesbaden. Hier ſtarb er am 22. Dezember 1867. S: Hilario (Dram. Studie n. Goethes *Bequignolles, Hermann
*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <div type="bibliography" n="2"> <pb facs="#f0191" n="187"/><lb/> <cb/><lb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Ben</hi> </fw><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Benzmann,</hi> Hans,</head> <p> wurde am<lb/> 27. Septbr. 1869 zu Kolberg in Pom-<lb/> mern als der Sohn eines höheren<lb/> Militärbeamten geboren. Der frühe<lb/> Tod ſeiner Mutter (1875) gab ſeinem<lb/> Empfinden von vornherein eine eigen-<lb/> tümliche Richtung. Er fand zwar die<lb/> liebevollſte Pflege bei einer alten<lb/> Großtante; aber für das Leben wußte<lb/> ſie ihn wenig vorzubereiten. Erſt als<lb/> ſein Vater ſich wieder verheiratet<lb/> hatte, übernahm ſeine Mutter mit ener-<lb/> giſcher Hand die Erziehung. B. beſuchte<lb/> das Gymnaſium in Kolberg, und als<lb/> ſein Vater 1880 nach Thorn verſetzt<lb/> ward, dasjenige in dieſer Stadt, wor-<lb/> auf er ſeit 1890 in Berlin die Rechte<lb/> ſtudierte. Obwohl ihm das Studium<lb/> nicht ſonderlich behagte, beſtand er<lb/> doch 1894 das erſte juriſtiſche Examen<lb/> in Stettin, genügte dann ſeiner Mili-<lb/> tärpflicht in Kolberg und trat 1895,<lb/> indem er die juriſtiſche Laufbahn auf-<lb/> gab, beim kaiſerlichen Statiſtiſchen<lb/> Amte in Berlin in den Dienſt, für wel-<lb/> chen Beruf er ſich auch durch natio-<lb/> nalökonomiſche Studien vorbereitet<lb/> hatte, u. verblieb darin bis 1906, wo<lb/> er in den Dienſt des Reichstags trat.<lb/> Seit ſeiner Verheiratung (1898) lebt<lb/> er in Wilmersdorf bei Berlin. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Jm<lb/> Frühlingsſturm! Erlebtes und Er-<lb/> träumtes (Ge.), 1894. – Sommer-<lb/> ſonnenglut (Neue Ge.), 1898. – Meine<lb/> Heide (Ge.), 1903. – Moderne deutſche<lb/> Lyrik (Anthol., mit literar. Einleitg.),<lb/> 1904. 50. T. 1907. – Das Zeitalter<lb/> der Romantik (1800–1820); nebſt<lb/> einem Anhang: Die Freiheitskriege<lb/> und die Reaktion im Liede der Zeit<lb/> (Eine Sammlung), 1908. – Detlev<lb/> von Liliencron als Lyriker (Studie),<lb/> 1904.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Bequignolles,</hi><hi rendition="#g">Hermannd</hi>’Ar-<lb/> tis von,</head> <p> geb. am 24. Septbr. 1825 zu<lb/> Liegnitz als der Sohn des preußiſchen<lb/> Generals Eduard von B., wurde ſeit<lb/> 1840 im Hauſe ſeines mütterlichen<lb/> Großvaters, des Oberforſtmeiſters<lb/> v. Boyen, erzogen, beſuchte gleichzeitig<lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Beq</hi></fw><lb/> die Ritterakademie in Liegnitz und<lb/> widmete ſich ſeit 1846 in Breslau<lb/> juriſtiſchen und nebenbei auch litera-<lb/> riſchen Studien. Nachdem er kurze<lb/> Zeit am Stadtgericht in Liegnitz ge-<lb/> arbeitet, wurde er 1855 Leiter des<lb/> Stadttheaters daſelbſt, ging 1856 in<lb/> gleicher Eigenſchaft nach Görlitz, war<lb/> von 1860–64 Mitdirektor u. Drama-<lb/> turg am Stadttheater in Breslau,<lb/> lebte dann ein Jahr in Liegnitz und<lb/> folgte 1866 einem Rufe als artiſtiſcher<lb/> Leiter des Hoftheaters in Wiesbaden.<lb/> Hier ſtarb er am 22. Dezember 1867.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Hilario (Dram. Studie n. Goethes<lb/> Fauſt), 1849. – Blondel. Ein Lied<lb/> vom Kreuze, 1851. – Die Katzenſteiner<lb/> (Dr.), 1854.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Bequignolles,</hi> <hi rendition="#g">Hermann</hi></head> <p><lb/> d’Artis von, Sohn des Vorigen, ent-<lb/> ſtammte einer uralten ſpaniſchen Fa-<lb/> milie, die ſpäter in Frankreich anſäſſig<lb/> und begütert war und nach Aufhebung<lb/> des Ediktes von Nantes (1685) mit<lb/> den erſten Refugié-Familien nach<lb/> Preußen einwanderte u. dem Adoptiv-<lb/> Vaterlande eine Reihe hervorragen-<lb/> der Militärs lieferte. Er wurde am<lb/> 25. Novbr. 1857 in Liegnitz geboren,<lb/> empfing den ſoldatiſchen Traditionen<lb/> der Familie gemäß ſeine Erziehung<lb/> im Kadettenkorps, obwohl der Vater<lb/> bereits die künſtleriſchen Bahnen be-<lb/> treten u. die beiden ſchleſiſchen Dichter<lb/> Karl v. Holtei u. Leopold Schefer als<lb/> Paten an der Wiege des Knaben ge-<lb/> ſtanden hatten. Körperliche Schwäche<lb/> befreite ihn indes vom Soldatendienſt<lb/> u. führte ihn auf die ihm von der Na-<lb/> tur vorgezeichnete Bahn des Schrift-<lb/> ſtellers und Poeten. Jm Jahre 1882<lb/> bezog er die Univerſität Leipzig, wo<lb/> er Philoſophie u. Geſchichte ſtudierte<lb/> u. gleichzeitig im Theater-Feuilleton<lb/> des „Leipziger Tageblattes“ kritiſch<lb/> tätig war. Nach Beendigung ſeiner<lb/> Studien wandte er ſich ganz der jour-<lb/> naliſtiſchen Laufbahn zu, arbeitete<lb/> zunächſt in der Redaktion des Spe-<lb/> mannſchen Verlags unter Kürſchners<lb/> <fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [187/0191]
Ben
Beq
*Benzmann, Hans, wurde am
27. Septbr. 1869 zu Kolberg in Pom-
mern als der Sohn eines höheren
Militärbeamten geboren. Der frühe
Tod ſeiner Mutter (1875) gab ſeinem
Empfinden von vornherein eine eigen-
tümliche Richtung. Er fand zwar die
liebevollſte Pflege bei einer alten
Großtante; aber für das Leben wußte
ſie ihn wenig vorzubereiten. Erſt als
ſein Vater ſich wieder verheiratet
hatte, übernahm ſeine Mutter mit ener-
giſcher Hand die Erziehung. B. beſuchte
das Gymnaſium in Kolberg, und als
ſein Vater 1880 nach Thorn verſetzt
ward, dasjenige in dieſer Stadt, wor-
auf er ſeit 1890 in Berlin die Rechte
ſtudierte. Obwohl ihm das Studium
nicht ſonderlich behagte, beſtand er
doch 1894 das erſte juriſtiſche Examen
in Stettin, genügte dann ſeiner Mili-
tärpflicht in Kolberg und trat 1895,
indem er die juriſtiſche Laufbahn auf-
gab, beim kaiſerlichen Statiſtiſchen
Amte in Berlin in den Dienſt, für wel-
chen Beruf er ſich auch durch natio-
nalökonomiſche Studien vorbereitet
hatte, u. verblieb darin bis 1906, wo
er in den Dienſt des Reichstags trat.
Seit ſeiner Verheiratung (1898) lebt
er in Wilmersdorf bei Berlin.
S: Jm
Frühlingsſturm! Erlebtes und Er-
träumtes (Ge.), 1894. – Sommer-
ſonnenglut (Neue Ge.), 1898. – Meine
Heide (Ge.), 1903. – Moderne deutſche
Lyrik (Anthol., mit literar. Einleitg.),
1904. 50. T. 1907. – Das Zeitalter
der Romantik (1800–1820); nebſt
einem Anhang: Die Freiheitskriege
und die Reaktion im Liede der Zeit
(Eine Sammlung), 1908. – Detlev
von Liliencron als Lyriker (Studie),
1904.
Bequignolles, Hermannd’Ar-
tis von, geb. am 24. Septbr. 1825 zu
Liegnitz als der Sohn des preußiſchen
Generals Eduard von B., wurde ſeit
1840 im Hauſe ſeines mütterlichen
Großvaters, des Oberforſtmeiſters
v. Boyen, erzogen, beſuchte gleichzeitig
die Ritterakademie in Liegnitz und
widmete ſich ſeit 1846 in Breslau
juriſtiſchen und nebenbei auch litera-
riſchen Studien. Nachdem er kurze
Zeit am Stadtgericht in Liegnitz ge-
arbeitet, wurde er 1855 Leiter des
Stadttheaters daſelbſt, ging 1856 in
gleicher Eigenſchaft nach Görlitz, war
von 1860–64 Mitdirektor u. Drama-
turg am Stadttheater in Breslau,
lebte dann ein Jahr in Liegnitz und
folgte 1866 einem Rufe als artiſtiſcher
Leiter des Hoftheaters in Wiesbaden.
Hier ſtarb er am 22. Dezember 1867.
S: Hilario (Dram. Studie n. Goethes
Fauſt), 1849. – Blondel. Ein Lied
vom Kreuze, 1851. – Die Katzenſteiner
(Dr.), 1854.
*Bequignolles, Hermann
d’Artis von, Sohn des Vorigen, ent-
ſtammte einer uralten ſpaniſchen Fa-
milie, die ſpäter in Frankreich anſäſſig
und begütert war und nach Aufhebung
des Ediktes von Nantes (1685) mit
den erſten Refugié-Familien nach
Preußen einwanderte u. dem Adoptiv-
Vaterlande eine Reihe hervorragen-
der Militärs lieferte. Er wurde am
25. Novbr. 1857 in Liegnitz geboren,
empfing den ſoldatiſchen Traditionen
der Familie gemäß ſeine Erziehung
im Kadettenkorps, obwohl der Vater
bereits die künſtleriſchen Bahnen be-
treten u. die beiden ſchleſiſchen Dichter
Karl v. Holtei u. Leopold Schefer als
Paten an der Wiege des Knaben ge-
ſtanden hatten. Körperliche Schwäche
befreite ihn indes vom Soldatendienſt
u. führte ihn auf die ihm von der Na-
tur vorgezeichnete Bahn des Schrift-
ſtellers und Poeten. Jm Jahre 1882
bezog er die Univerſität Leipzig, wo
er Philoſophie u. Geſchichte ſtudierte
u. gleichzeitig im Theater-Feuilleton
des „Leipziger Tageblattes“ kritiſch
tätig war. Nach Beendigung ſeiner
Studien wandte er ſich ganz der jour-
naliſtiſchen Laufbahn zu, arbeitete
zunächſt in der Redaktion des Spe-
mannſchen Verlags unter Kürſchners
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |