Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Beh aber die deutsche Sprache zu leistenfähig war, das leistete sie in B.s Hand. Als ein schöner Charakterzug des Dichters mag noch erwähnt werden, daß er seine Honorare nahezu aus- schließlich zum Wohle der Armen im Spessart verwandte. Er starb in Würzburg am 13. Nov. 1900. S: Das *Behrle, Rudolf, wurde am Bei er als Hilfsgeistlicher an die Heil- u.Pflegeanstalt Jllenau berufen und 1866 daselbst definitiv angestellt. Seine erfolgreiche Tätigkeit im geist- lichen Berufe veranlaßte das erz- bischöfliche Domkapitel in Freiburg, ihn 1872 zum Domkapitular an der Metropolitankirche in Freiburg i. Br. zu erwählen, und wurde er als solcher 1873 installiert. Daneben verwaltete er über 9 Jahre das Amt eines Dom- pfarr-Rektors der dortigen Münster- pfarrei. Er starb am 18. Nov. 1902. S: Joseph u. seine Brüder (Schsp.), Beidtel, Karl, geb. am 14. Sept. S: Balladen, 1845. - Der Beier, Sophie, geb. am 27. Dezbr. S: Herzensklänge (Kleine Ge.), 1896. *
Beh aber die deutſche Sprache zu leiſtenfähig war, das leiſtete ſie in B.s Hand. Als ein ſchöner Charakterzug des Dichters mag noch erwähnt werden, daß er ſeine Honorare nahezu aus- ſchließlich zum Wohle der Armen im Speſſart verwandte. Er ſtarb in Würzburg am 13. Nov. 1900. S: Das *Behrle, Rudolf, wurde am Bei er als Hilfsgeiſtlicher an die Heil- u.Pflegeanſtalt Jllenau berufen und 1866 daſelbſt definitiv angeſtellt. Seine erfolgreiche Tätigkeit im geiſt- lichen Berufe veranlaßte das erz- biſchöfliche Domkapitel in Freiburg, ihn 1872 zum Domkapitular an der Metropolitankirche in Freiburg i. Br. zu erwählen, und wurde er als ſolcher 1873 inſtalliert. Daneben verwaltete er über 9 Jahre das Amt eines Dom- pfarr-Rektors der dortigen Münſter- pfarrei. Er ſtarb am 18. Nov. 1902. S: Joſeph u. ſeine Brüder (Schſp.), Beidtel, Karl, geb. am 14. Sept. S: Balladen, 1845. – Der Beier, Sophie, geb. am 27. Dezbr. S: Herzensklänge (Kleine Ge.), 1896. *
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Beh
Bei
aber die deutſche Sprache zu leiſten
fähig war, das leiſtete ſie in B.s Hand.
Als ein ſchöner Charakterzug des
Dichters mag noch erwähnt werden,
daß er ſeine Honorare nahezu aus-
ſchließlich zum Wohle der Armen im
Speſſart verwandte. Er ſtarb in
Würzburg am 13. Nov. 1900.
S: Das
Felſenkreuz (Lyr.-ep. D.), 1854. – Das
Morgenopfer der Natur, 1867. – Ein
Kaiſerwort, 1871. – Ein Gotteswort,
1872. – Die Apoſtel des Herrn (D.),
1879. – Papſt Leo XIII. (Jnſchriften
u. Ge., überſetzt), 1887. – Die Königin
des heiligen Roſenkranzes, 1888. –
Bilder a. d. deutſchen Heimat, 1888. –
Das Vaterunſer, 1890. – Zur Wür-
digung des Heliand, 1891. – Ein
Erdenwallen (Ge.), 1896. – Die alt-
ſächſiſche Evangelienharmonie, in die
neuhochdeutſche Sprache übertragen.
1898. – Burſchenfahrten (Ge.), 1899.
Der engliſche Gruß (Ge.), 1900.
*Behrle, Rudolf, wurde am
17. April 1826 zu Herbolzheim in Ba-
den als der Sohn eines Kaufmanns
geboren und hatte in den erſten Jah-
ren ſeiner Kindheit ein langwieriges
Augenleiden zu erdulden, ſo daß von
Fortſchritten in der Schule nicht wohl
die Rede ſein konnte. Er beſuchte ſeit
1838 das Gymnaſium zu Freiburg
i. Br. und ging 1847 zur dortigen
Univerſität über, um Theologie zu
ſtudieren. Jm Herbſt 1850 wurde er
ins erzbiſchöfl. Seminar aufgenom-
men u. im Auguſt 1851 zum Prieſter
geweiht. Er kam als Hilfsgeiſtlicher
nach Engen, im Mai 1853 als Gym-
naſiallehrer nach Donaueſchingen und
nach einem halben Jahre als Pfarr-
verwalter nach Geiſingen, wo er wäh-
rend des Kirchenſtreits eine ſchwierige
Stellung hatte u. ſogar zum Feſtungs-
arreſt verurteilt wurde, der ihm in-
des in Gnaden erlaſſen ward. Jm
Jahre 1858 kam er als Pfarrverwal-
ter nach Oberachern, 1860 nach Kappel
am Rhein u. bald darauf nach Kon-
ſtanz. Nach anderthalb Jahren wurde
er als Hilfsgeiſtlicher an die Heil- u.
Pflegeanſtalt Jllenau berufen und
1866 daſelbſt definitiv angeſtellt.
Seine erfolgreiche Tätigkeit im geiſt-
lichen Berufe veranlaßte das erz-
biſchöfliche Domkapitel in Freiburg,
ihn 1872 zum Domkapitular an der
Metropolitankirche in Freiburg i. Br.
zu erwählen, und wurde er als ſolcher
1873 inſtalliert. Daneben verwaltete
er über 9 Jahre das Amt eines Dom-
pfarr-Rektors der dortigen Münſter-
pfarrei. Er ſtarb am 18. Nov. 1902.
S: Joſeph u. ſeine Brüder (Schſp.),
1857. – König u. Königin (Hiſt. E.),
1861. – Frauentreue, oder: Die Ritter
von der Roſen (Schſp.), 1869. – Der
falſche Treffer (Lſp.), 1869. – Der
Franktireur (Kriegsbild), 1871. 2. A.
1897. – Tobias (Bibl.-hiſtor. Schſp.),
1873. – Die Kinder im Walde (Weih-
nachtsſp.), 1887. 2. A. 1907. – Der
Schützling Unſerer Lieben Frau
(Schſp. mit Geſang), 1905.
Beidtel, Karl, geb. am 14. Sept.
1817 zu Zara in Dalmatien, trat
nach beendigten juriſtiſchen Studien
ſehr bald in die politiſche Bewegung
ein und erregte durch ſeine Schrift
„Die Geldangelegenheiten Öſterreichs
von Albrecht Tebeldi“ (pſeud.)
1847 gewaltiges Aufſehen, ſo daß er
1848 in die deutſche Nationalver-
ſammlung gewählt ward. Jm Jahre
1856 wurde er Aſſeſſor am Land-
gericht Brünn; ſpäter wirkte er als
Profeſſor des Zivilprozeſſes, der
Finanzgeſetzkunde, des Handels- und
Wechſelrechts an d. Univerſität Jnns-
bruck, bis er 1887 in den Ruheſtand
trat. Er ſtarb daſelbſt am 6. März
1893.
S: Balladen, 1845. – Der
Kampf der Ehre (Dr. G.), 1845.
Beier, Sophie, geb. am 27. Dezbr.
1870 in Hamburg, hat daſelbſt ihre
Kindheit und Jugend verlebt und ſich
1889 mit dem dortig. Kaufmann Ernſt
Beier vermählt, an deſſen Seite ihr ein
glücklich. Familienleben beſchieden iſt.
S: Herzensklänge (Kleine Ge.), 1896.
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