Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Beh und der engherzigen hyperorthodoxenRichtung, die in dieser Anstalt vor- herrschend waren, hielt er 21/2 Jahre darin aus, wurde dann Lehrer in Sorge bei Benneckenstein und nach einiger Zeit in Worbis (Provinz Sachsen), wo er sich dem unmittel- baren Einfluß des bekannten Schul- rats Polack gern überließ. Jn den Jahren 1884 u. 1885 weilte er fremd- sprachlicher Studien wegen in der französischen Schweiz, wurde nach sei- ner Heimkehr als Lehrer an die Höhere Mädchenschule und das Lehrerinnen- seminar der Franckeschen Stiftungen in Halle a. S. berufen, wo er 1885-89 auch die Gelegenheit benutzte, an der Universität philosophische und päda- gogische Vorlesungen zu hören, und 1886 sein Examen für Mittelschulen u. zur Führung eines Rektorats ablegte. 1890 ging er als Lehrer an die Höhere Töchterschule in Nordhausen, 1898 als Schuldirektor nach Gotha, und hier wurde er im Herbst 1903 zum Herzogl. Bezirksschulinspektor von Gotha-Land befördert. Außer verschiedenen päda- gogischen Werken veröffentlichte er S: Urd (Deutsche Volksmärchen aus *Beheim-Schwarzbach, Max,
S:
Beh 1876. - Von Prag bis Schweidnitz(Tr.), 1877. - Eheglück (Ge.), 1878. - Deutsche Lieder und Gedichte, 1884. - Herzog u. Schöppenmeister (Schsp.), 1884. - König Sebastian (D.), 1890. - Deutsche Volksreime (Ein sprach- licher Scherz), 2. A. 1904. *Behla, Robert, geb. am 2. Juni S: Spreewaldklänge (Ge.), 1895. Behm, Ulrich Achim Gustav Friedrich, pseud. U. Deis, wurde *
Beh und der engherzigen hyperorthodoxenRichtung, die in dieſer Anſtalt vor- herrſchend waren, hielt er 2½ Jahre darin aus, wurde dann Lehrer in Sorge bei Benneckenſtein und nach einiger Zeit in Worbis (Provinz Sachſen), wo er ſich dem unmittel- baren Einfluß des bekannten Schul- rats Polack gern überließ. Jn den Jahren 1884 u. 1885 weilte er fremd- ſprachlicher Studien wegen in der franzöſiſchen Schweiz, wurde nach ſei- ner Heimkehr als Lehrer an die Höhere Mädchenſchule und das Lehrerinnen- ſeminar der Franckeſchen Stiftungen in Halle a. S. berufen, wo er 1885–89 auch die Gelegenheit benutzte, an der Univerſität philoſophiſche und päda- gogiſche Vorleſungen zu hören, und 1886 ſein Examen für Mittelſchulen u. zur Führung eines Rektorats ablegte. 1890 ging er als Lehrer an die Höhere Töchterſchule in Nordhauſen, 1898 als Schuldirektor nach Gotha, und hier wurde er im Herbſt 1903 zum Herzogl. Bezirksſchulinſpektor von Gotha-Land befördert. Außer verſchiedenen päda- gogiſchen Werken veröffentlichte er S: Urd (Deutſche Volksmärchen aus *Beheim-Schwarzbach, Max,
S:
Beh 1876. – Von Prag bis Schweidnitz(Tr.), 1877. – Eheglück (Ge.), 1878. – Deutſche Lieder und Gedichte, 1884. – Herzog u. Schöppenmeiſter (Schſp.), 1884. – König Sebaſtian (D.), 1890. – Deutſche Volksreime (Ein ſprach- licher Scherz), 2. A. 1904. *Behla, Robert, geb. am 2. Juni S: Spreewaldklänge (Ge.), 1895. Behm, Ulrich Achim Guſtav Friedrich, pſeud. U. Deis, wurde *
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Beh
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und der engherzigen hyperorthodoxen
Richtung, die in dieſer Anſtalt vor-
herrſchend waren, hielt er 2½ Jahre
darin aus, wurde dann Lehrer in
Sorge bei Benneckenſtein und nach
einiger Zeit in Worbis (Provinz
Sachſen), wo er ſich dem unmittel-
baren Einfluß des bekannten Schul-
rats Polack gern überließ. Jn den
Jahren 1884 u. 1885 weilte er fremd-
ſprachlicher Studien wegen in der
franzöſiſchen Schweiz, wurde nach ſei-
ner Heimkehr als Lehrer an die Höhere
Mädchenſchule und das Lehrerinnen-
ſeminar der Franckeſchen Stiftungen
in Halle a. S. berufen, wo er 1885–89
auch die Gelegenheit benutzte, an der
Univerſität philoſophiſche und päda-
gogiſche Vorleſungen zu hören, und
1886 ſein Examen für Mittelſchulen u.
zur Führung eines Rektorats ablegte.
1890 ging er als Lehrer an die Höhere
Töchterſchule in Nordhauſen, 1898 als
Schuldirektor nach Gotha, und hier
wurde er im Herbſt 1903 zum Herzogl.
Bezirksſchulinſpektor von Gotha-Land
befördert. Außer verſchiedenen päda-
gogiſchen Werken veröffentlichte er
S: Urd (Deutſche Volksmärchen aus
deutſchem Volksmunde geſammelt),
1895. 5. A. 1906. – Märchen, 1898.
2. A. 1901. – Der Schatz im Schlacken-
hof (Dorfgeſch. a. d. Harz), 1903.
*Beheim-Schwarzbach, Max,
pſeudon. Max Böheimb, geb. am
15. April 1839 in Berlin, wo er auch
die erſten zehn Jahre verlebte, kam
dann mit ſeinem Vater auf ein Land-
gut in der Lauſitz und ſpäter nach
Oſtrau bei Filehne, wo dieſer eine
Lehr- u. Erziehungsanſtalt gründete.
Hier empfing auch der Sohn ſeinen
Unterricht, ſtudierte dann ſeit 1860
in Halle, promovierte 1863 und ging
nach Beendigung ſeiner Staatsexa-
mina an die Lehranſtalt ſeines Vaters
nach Oſtrau, deren Leitung er ſeit
1894 führt. Jm Jahre 1893 erhielt
er den Titel eines Profeſſors.
S:
Deutſchlands Morgenröte (Schauſp.),
1876. – Von Prag bis Schweidnitz
(Tr.), 1877. – Eheglück (Ge.), 1878. –
Deutſche Lieder und Gedichte, 1884. –
Herzog u. Schöppenmeiſter (Schſp.),
1884. – König Sebaſtian (D.), 1890.
– Deutſche Volksreime (Ein ſprach-
licher Scherz), 2. A. 1904.
*Behla, Robert, geb. am 2. Juni
1850 zu Luckau in der Niederlauſitz
als der Sohn eines Kaufmanns, ab-
ſolvierte das dortige Gymnaſium und
begann 1869 in Leipzig das Studium
der Medizin, das er nach dem Feld-
zuge von 1870–71 in Berlin fort-
ſetzte und beendigte. Nachdem er da-
ſelbſt 1874 promoviert worden und
1875 ſein Staatsexamen abgelegt
hatte, unternahm er eine Studienreiſe
nach Prag und Wien und ließ ſich
dann im Oktober 1875 in ſeiner Vater-
ſtadt Luckau als praktiſcher Arzt nie-
der. Jm Jahre 1883 wurde er königl.
Kreiswundarzt daſelbſt, u. 1893 erhielt
er den Charakter als Sanitätsrat.
Er beſchäftigte ſich viel u. erfolgreich
mit mediziniſchen, anthropologiſchen
und naturwiſſenſchaftlichen Studien
und legte die Reſultate derſelben in
einer Reihe von ſelbſtändigen Schrif-
ten und von Beiträgen für gelehrte
Zeitſchriften nieder; auch gehört er
vielen naturwiſſenſchaftlichen, an-
thropologiſchen u. Ärztevereinen als
Mitglied an. Seit 1901 Kreisarzt in
Luckau, folgte er 1902 einem Rufe an
die Regierung in Potsdam, wo er zu-
nächſt ſtändiger Hilfsarbeiter, 1904
aber Geh. Medizinalrat und Regie-
rungsrat wurde. Als ſolcher ging er
1905 an die Regierung zu Stralſund
und folgte 1909 einem Rufe an das
Königl. ſtatiſtiſche Landesamt in Ber-
lin. Außer einer großen Zahl von
mediziniſchen Werken veröffentlichte
er
S: Spreewaldklänge (Ge.), 1895.
Behm, Ulrich Achim Guſtav
Friedrich, pſeud. U. Deis, wurde
am 6. Mai 1850 in Thelkow (Meck-
lenburg) als der Sohn des dortigen
Pfarrers geboren, der 1857 nach
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