Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bau senschaften und privatisiert seitdemals Lehrer. Jetzt lebt er seit längerer Zeit zu Schlock bei Riga in Livland. S: Gedichte, 1849. - Gedichte, 1854, *Baumbach, Nicolai, Bruder S: Gedichte, 1859. - Baumbach, Felix, geb. am 6. März S: Siegende Kraft (3 Baumbach, Klara, Pseudon. für Baumbach, Rudolf, pseudon. Bau Sohn besuchte 1850-60 das Gymna-sium in Meiningen, studierte darauf in Leipzig, Würzburg und Heidelberg Naturwissenschaften, erwarb sich 1864 in der letztgenannten Stadt die Würde eines Dr. phil. und setzte dann noch seine Studien in Freiburg i. Br. und in Wien fort. Sein Plan, sich an einer Universität zu habilitieren, scheiterte an dem Verlust seines klei- nen Vermögens, und so wirkte er als Hauslehrer und Lehrer an verschie- denen Lehranstalten in Graz und Brünn, bis er 1868 als Erzieher in die Familie des reichen Kaufmanns Afendulis nach Görz kam, mit der er nach kurzem Aufenthalte in Pisa 1870 nach Triest übersiedelte, wo er noch mehrere Jahre (bis 1878) als Pri- vatlehrer wirkte und zuletzt als un- abhängiger Schriftsteller lebte. Jm J. 1885 kehrte er nach Meiningen zu- rück, wo ihm sein Herzog 1888 den Titel eines Hofrats verlieh. Seit 1900 gelähmt und an den Fahrstuhl gefesselt, starb er in Meiningen am 21. Septbr. 1905. Eine bescheidene, liebenswürdige Natur, wäre er viel- leicht nie in die Öffentlichkeit getre- ten, wenn er nicht als Mitglied der Sektion "Küstenland" des deutsch- österreichischen Alpenvereins von sei- nen Freunden gedrängt worden wäre, zu einer von der Sektion veranstal- teten Sammlung humoristischer Ge- dichte usw. unter dem Titel "Enzian, ein Gaudeamus für Bergsteiger" (3 Bdchn.) Beiträge zu liefern. S: Zla- *
Bau ſenſchaften und privatiſiert ſeitdemals Lehrer. Jetzt lebt er ſeit längerer Zeit zu Schlock bei Riga in Livland. S: Gedichte, 1849. – Gedichte, 1854, *Baumbach, Nicolai, Bruder S: Gedichte, 1859. – Baumbach, Felix, geb. am 6. März S: Siegende Kraft (3 Baumbach, Klara, Pſeudon. für Baumbach, Rudolf, pſeudon. Bau Sohn beſuchte 1850–60 das Gymna-ſium in Meiningen, ſtudierte darauf in Leipzig, Würzburg und Heidelberg Naturwiſſenſchaften, erwarb ſich 1864 in der letztgenannten Stadt die Würde eines Dr. phil. und ſetzte dann noch ſeine Studien in Freiburg i. Br. und in Wien fort. Sein Plan, ſich an einer Univerſität zu habilitieren, ſcheiterte an dem Verluſt ſeines klei- nen Vermögens, und ſo wirkte er als Hauslehrer und Lehrer an verſchie- denen Lehranſtalten in Graz und Brünn, bis er 1868 als Erzieher in die Familie des reichen Kaufmanns Afendulis nach Görz kam, mit der er nach kurzem Aufenthalte in Piſa 1870 nach Trieſt überſiedelte, wo er noch mehrere Jahre (bis 1878) als Pri- vatlehrer wirkte und zuletzt als un- abhängiger Schriftſteller lebte. Jm J. 1885 kehrte er nach Meiningen zu- rück, wo ihm ſein Herzog 1888 den Titel eines Hofrats verlieh. Seit 1900 gelähmt und an den Fahrſtuhl gefeſſelt, ſtarb er in Meiningen am 21. Septbr. 1905. Eine beſcheidene, liebenswürdige Natur, wäre er viel- leicht nie in die Öffentlichkeit getre- ten, wenn er nicht als Mitglied der Sektion „Küſtenland“ des deutſch- öſterreichiſchen Alpenvereins von ſei- nen Freunden gedrängt worden wäre, zu einer von der Sektion veranſtal- teten Sammlung humoriſtiſcher Ge- dichte uſw. unter dem Titel „Enzian, ein Gaudeamus für Bergſteiger“ (3 Bdchn.) Beiträge zu liefern. S: Zla- *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0150" n="146"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bau</hi></fw><lb/> ſenſchaften und privatiſiert ſeitdem<lb/> als Lehrer. Jetzt lebt er ſeit längerer<lb/> Zeit zu Schlock bei Riga in Livland.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gedichte, 1849. – Gedichte, 1854,<lb/> 1870. – Neue Gedichte, 1876.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Baumbach,</hi> <hi rendition="#g">Nicolai,</hi></head> <p> Bruder<lb/> des vorigen, wurde am 27. Juli 1831<lb/> zu Schrunden in Kurland geboren,<lb/> beſuchte die Gymnaſien zu Mitau u.<lb/> Libau u. ſtudierte ſeit 1852 in Dor-<lb/> pat Medizin. Nachdem er 1858 zum<lb/> Doktor promoviert, praktizierte er<lb/> als Arzt in Kurland und in den<lb/> Bergwerken des Ural, beſuchte von<lb/> 1860–62 verſchiedene Univerſitäten<lb/> Deutſchlands, war dann wieder Pri-<lb/> vatarzt in Kurland u. trat 1865 als<lb/> Marinearzt in die ruſſiſche Flotte.<lb/> Als ſolcher bereiſte er das Amurge-<lb/> biet, China, Japan, Südamerika, die<lb/> Küſtenländer u. Jnſeln Afrikas, be-<lb/> ſuchte von 1873–75 abermals ver-<lb/> ſchiedene Univerſitäten Deutſchlands<lb/> und Öſterreichs, wurde 1877 Arzt am<lb/> Marineſpital in Kronſtadt und 1881<lb/> Marinearzt und Wirkl. Staatsrat in<lb/> Petersburg. Gegenwärtig (1895) lebt<lb/> er als Wirkl. Staatsrat und Ordi-<lb/> nator am Militär-Marine-Hoſpital<lb/> in Kronſtadt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gedichte, 1859. –<lb/> Nordiſche Melodien (Ge.), 1883.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Baumbach,</hi> Felix,</head> <p> geb. am 6. März<lb/> 1876 in Duisburg (Rheinland), lebt<lb/> (1903) als badiſcher Hofſchauſpieler<lb/> in Karlsruhe. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Siegende Kraft (3<lb/> Einakter), 1902. – Pantalones alte<lb/> Leiden (Kom. Operndichtung), 1903.<lb/> – Neue Wege (Dr. a. d. Ärzteſtand),<lb/> 1908.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Baumbach,</hi> Klara,</head> <p> Pſeudon. für<lb/><hi rendition="#g">Klara Behrend;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Baumbach,</hi> <hi rendition="#g">Rudolf,</hi> </head> <p> pſeudon.<lb/><hi rendition="#g">Paul Bach,</hi> wurde (nach ſeiner<lb/> eigenen Angabe) am 28. Septbr. 1840<lb/> zu Kranichfeld a. d. Jlm im Herzog-<lb/> tum Sachſen-Meiningen als der Sohn<lb/> eines angeſehenen Arztes geboren,<lb/> der bald darauf nach Meiningen zog<lb/> u. hier als herzogl. Hofmedikus 1846<lb/> ein Opfer ſeines Berufes ward. Der<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bau</hi></fw><lb/> Sohn beſuchte 1850–60 das Gymna-<lb/> ſium in Meiningen, ſtudierte darauf<lb/> in Leipzig, Würzburg und Heidelberg<lb/> Naturwiſſenſchaften, erwarb ſich 1864<lb/> in der letztgenannten Stadt die Würde<lb/> eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> und ſetzte dann noch<lb/> ſeine Studien in Freiburg i. Br. und<lb/> in Wien fort. Sein Plan, ſich an<lb/> einer Univerſität zu habilitieren,<lb/> ſcheiterte an dem Verluſt ſeines klei-<lb/> nen Vermögens, und ſo wirkte er als<lb/> Hauslehrer und Lehrer an verſchie-<lb/> denen Lehranſtalten in Graz und<lb/> Brünn, bis er 1868 als Erzieher in<lb/> die Familie des reichen Kaufmanns<lb/> Afendulis nach Görz kam, mit der er<lb/> nach kurzem Aufenthalte in Piſa 1870<lb/> nach Trieſt überſiedelte, wo er noch<lb/> mehrere Jahre (bis 1878) als Pri-<lb/> vatlehrer wirkte und zuletzt als un-<lb/> abhängiger Schriftſteller lebte. Jm<lb/> J. 1885 kehrte er nach Meiningen zu-<lb/> rück, wo ihm ſein Herzog 1888 den<lb/> Titel eines Hofrats verlieh. Seit<lb/> 1900 gelähmt und an den Fahrſtuhl<lb/> gefeſſelt, ſtarb er in Meiningen am<lb/> 21. Septbr. 1905. Eine beſcheidene,<lb/> liebenswürdige Natur, wäre er viel-<lb/> leicht nie in die Öffentlichkeit getre-<lb/> ten, wenn er nicht als Mitglied der<lb/> Sektion „Küſtenland“ des deutſch-<lb/> öſterreichiſchen Alpenvereins von ſei-<lb/> nen Freunden gedrängt worden wäre,<lb/> zu einer von der Sektion veranſtal-<lb/> teten Sammlung humoriſtiſcher Ge-<lb/> dichte uſw. unter dem Titel „Enzian,<lb/> ein Gaudeamus für Bergſteiger“ (3<lb/> Bdchn.) Beiträge zu liefern. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Zla-<lb/> torog (Eine Alpenſage), 1877. 70. T.<lb/> 1903. – Lieder eines fahrenden Ge-<lb/> ſellen, 1878, und: Neue Lieder eines<lb/> fahrenden Geſellen, 1880; beide ver-<lb/> einigt, 42. T. 1903. – Horand und<lb/> Hilde (G.), 1879. 13. T. 1902. – Frau<lb/> Holde (G.), 1880. 44. T. 1904. –<lb/> Sommermärchen, 1881. 37. T. 1904.<lb/> – Spielmannslieder, 1882. 26. T.<lb/> 1902. – Mein Frühjahr (Geſamm.<lb/> Ge. aus „Enzian“), 1882. 17. T. 1901.<lb/> – Von der Landſtraße (Lr.), 1882.<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0150]
Bau
Bau
ſenſchaften und privatiſiert ſeitdem
als Lehrer. Jetzt lebt er ſeit längerer
Zeit zu Schlock bei Riga in Livland.
S: Gedichte, 1849. – Gedichte, 1854,
1870. – Neue Gedichte, 1876.
*Baumbach, Nicolai, Bruder
des vorigen, wurde am 27. Juli 1831
zu Schrunden in Kurland geboren,
beſuchte die Gymnaſien zu Mitau u.
Libau u. ſtudierte ſeit 1852 in Dor-
pat Medizin. Nachdem er 1858 zum
Doktor promoviert, praktizierte er
als Arzt in Kurland und in den
Bergwerken des Ural, beſuchte von
1860–62 verſchiedene Univerſitäten
Deutſchlands, war dann wieder Pri-
vatarzt in Kurland u. trat 1865 als
Marinearzt in die ruſſiſche Flotte.
Als ſolcher bereiſte er das Amurge-
biet, China, Japan, Südamerika, die
Küſtenländer u. Jnſeln Afrikas, be-
ſuchte von 1873–75 abermals ver-
ſchiedene Univerſitäten Deutſchlands
und Öſterreichs, wurde 1877 Arzt am
Marineſpital in Kronſtadt und 1881
Marinearzt und Wirkl. Staatsrat in
Petersburg. Gegenwärtig (1895) lebt
er als Wirkl. Staatsrat und Ordi-
nator am Militär-Marine-Hoſpital
in Kronſtadt.
S: Gedichte, 1859. –
Nordiſche Melodien (Ge.), 1883.
Baumbach, Felix, geb. am 6. März
1876 in Duisburg (Rheinland), lebt
(1903) als badiſcher Hofſchauſpieler
in Karlsruhe.
S: Siegende Kraft (3
Einakter), 1902. – Pantalones alte
Leiden (Kom. Operndichtung), 1903.
– Neue Wege (Dr. a. d. Ärzteſtand),
1908.
Baumbach, Klara, Pſeudon. für
Klara Behrend; ſ. d.!
Baumbach, Rudolf, pſeudon.
Paul Bach, wurde (nach ſeiner
eigenen Angabe) am 28. Septbr. 1840
zu Kranichfeld a. d. Jlm im Herzog-
tum Sachſen-Meiningen als der Sohn
eines angeſehenen Arztes geboren,
der bald darauf nach Meiningen zog
u. hier als herzogl. Hofmedikus 1846
ein Opfer ſeines Berufes ward. Der
Sohn beſuchte 1850–60 das Gymna-
ſium in Meiningen, ſtudierte darauf
in Leipzig, Würzburg und Heidelberg
Naturwiſſenſchaften, erwarb ſich 1864
in der letztgenannten Stadt die Würde
eines Dr. phil. und ſetzte dann noch
ſeine Studien in Freiburg i. Br. und
in Wien fort. Sein Plan, ſich an
einer Univerſität zu habilitieren,
ſcheiterte an dem Verluſt ſeines klei-
nen Vermögens, und ſo wirkte er als
Hauslehrer und Lehrer an verſchie-
denen Lehranſtalten in Graz und
Brünn, bis er 1868 als Erzieher in
die Familie des reichen Kaufmanns
Afendulis nach Görz kam, mit der er
nach kurzem Aufenthalte in Piſa 1870
nach Trieſt überſiedelte, wo er noch
mehrere Jahre (bis 1878) als Pri-
vatlehrer wirkte und zuletzt als un-
abhängiger Schriftſteller lebte. Jm
J. 1885 kehrte er nach Meiningen zu-
rück, wo ihm ſein Herzog 1888 den
Titel eines Hofrats verlieh. Seit
1900 gelähmt und an den Fahrſtuhl
gefeſſelt, ſtarb er in Meiningen am
21. Septbr. 1905. Eine beſcheidene,
liebenswürdige Natur, wäre er viel-
leicht nie in die Öffentlichkeit getre-
ten, wenn er nicht als Mitglied der
Sektion „Küſtenland“ des deutſch-
öſterreichiſchen Alpenvereins von ſei-
nen Freunden gedrängt worden wäre,
zu einer von der Sektion veranſtal-
teten Sammlung humoriſtiſcher Ge-
dichte uſw. unter dem Titel „Enzian,
ein Gaudeamus für Bergſteiger“ (3
Bdchn.) Beiträge zu liefern.
S: Zla-
torog (Eine Alpenſage), 1877. 70. T.
1903. – Lieder eines fahrenden Ge-
ſellen, 1878, und: Neue Lieder eines
fahrenden Geſellen, 1880; beide ver-
einigt, 42. T. 1903. – Horand und
Hilde (G.), 1879. 13. T. 1902. – Frau
Holde (G.), 1880. 44. T. 1904. –
Sommermärchen, 1881. 37. T. 1904.
– Spielmannslieder, 1882. 26. T.
1902. – Mein Frühjahr (Geſamm.
Ge. aus „Enzian“), 1882. 17. T. 1901.
– Von der Landſtraße (Lr.), 1882.
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |