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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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lagsgeschäft, gab aber seit 1873 mehr
und mehr seinen Beruf auf und be-
tätigte sich als Schriftsteller. Als
solcher lebte er, vielfach kränkelnd, seit
dem 1. April 1882 in Giebichenstein,
seit 1904 in Halle, und hier ist er am
14. Mai 1906 gestorben.

S:

Scherz-
hafte Verse, 1871. - Scherz u. Humor
(Ge.), 1875. - Heiliger Ernst (Ge.),
1876. - Bibliothek humoristischer
Dichtungen; hrsg. v. Gustav Hal-
ler
(pseudon.); XI, 1868-73. - Nico-
laus Lenaus sämtliche Werke, hersg.,
1882. - Des Mädchens Wunderhorn;
neubearb., 1883. - Sächsisch-thürin-
gisches Dichterbuch; hersg. (mit A.
Brieger und Kurt von Rohrscheidt),
1885. Neue Folge, 1887. - Neuer
poetischer Hausschatz (Hochdeutsche
Ge. vom Beginn der Romantik bis
auf unsere Tage), 1896. - Gedichte
und poetische Übersetzungen (Nach s.
Tode hrsg. von s. Töchtern Emma u.
Hedwig B.), 1906.

*Barthelmes, Gretchen,

gebor.
Fleischhacker, pseudon. Hanna
Aschenbach,
wurde am 5. März
1874 in Leipzig geboren und wuchs
in einem geistig belebten Elternhause
auf, das durch seinen häufigen Domi-
zilwechsel (Leipzig, Frankfurt a. M.,
Offenburg in Baden, Genf, Zürich,
Stuttgart, Dresden), sowie durch
große Reisen den fünf Kindern außer-
ordentl. Bildungsmöglichkeiten bot.
Den bestimmendsten Einfluß auf die
geistige Entwickelung unserer Schrift-
stellerin hatte aber schließlich der
geistvolle Pädagoge, Dr. Hans Win-
ter, Direktor der höheren Töchter-
schule in München. Jm Jahre 1902
verheiratete sie sich nach Gerstungen
in Thüringen, wo sie seitdem lebt u.
sich auch als rege Schriftstellerin be-
tätigt.

S:

Elfe (R.), 1899. - Fräu-
lein Chef (R.), 1904. - Hilde Rheineck
(R.), 1908. - Mädchenlose (R.), 1907.

*Barthels, Karl Ludwig,

geb. am
5. Juni 1864 auf dem Landsitze seiner
Eltern, Plittersdorf am Rhein, be-
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suchte die höheren Schulen in Godes-
berg, Bonn und Köln, studierte seit
1884 in Bonn, seit 1885 in Gießen
Naturwissenschaften u. Mathematik,
besuchte seit dem Herbst 1886 auf
Wunsch seiner Eltern die landwirt-
schaftliche Akademie Hohenheim und
nebenher naturwissenschaftliche Vor-
lesungen am Polytechnikum in Stutt-
gart und war dann mehrere Monate
auf der Domäne Nieprußewo bei
Posen als Landwirt praktisch tätig.
Doch sagte ihm dieser Beruf wenig
zu und so nahm er denn im Sommer
1887 seine Studien an der Universi-
tät Jena wieder auf. Nach Ableistung
seiner Militärpflicht widmete er sich
schriftstellerischer Tätigkeit und ließ
sich, nachdem er je ein Jahr in Bop-
pard, Eisenach, Wiesbaden u. Hom-
burg v. d. H. gelebt hatte, 1892
dauernd in Bonn nieder. Von der
Ende 1894 abgehaltenen Ausstellung
für Kunst, Wissenschaft, Handel und
Gewerbe in Neapel erhielt er für ein
mathematisches Werk die goldene Me-
daille. Nachdem er sich 1901 die
Würde eines Dr. phil. erworben,
ging er 1902 als Professor nach
Luxemburg, organisierte im japa-
nisch-russischen Kriege (1905) ein frei-
williges Sanitätskorps und wurde
zum lebenslängl. Mitgliede der ja-
pan. "Gesellschaft vom Roten Kreuz"
ernannt. Nach Deutschland zurück-
gekehrt, nahm er 1907 seinen Wohnsitz
in Aschaffenburg. Er ist Ehrenmit-
glied der königlich italien. Akademie
und anderer gelehrten Gesellschaften.

S:

Gedichte, 1892. - Aphorismen,
1893. - Geschichtliche Episode aus dem
Leben einer Universitätsstadt, 1894.
- Nie stirbt Studentenweise (Heitere
Kneipzeitungsged.), 1896.

*Bartolomäus, Richard,

geb. am
24. Juni 1856 in Jakobshagen (Kreis
Saatzig, Pommern), studierte in Tü-
bingen, Heidelberg und Berlin die
Rechte und hat den größten Teil sei-
ner Amtszeit in der Provinz Posen

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lagsgeſchäft, gab aber ſeit 1873 mehr
und mehr ſeinen Beruf auf und be-
tätigte ſich als Schriftſteller. Als
ſolcher lebte er, vielfach kränkelnd, ſeit
dem 1. April 1882 in Giebichenſtein,
ſeit 1904 in Halle, und hier iſt er am
14. Mai 1906 geſtorben.

S:

Scherz-
hafte Verſe, 1871. – Scherz u. Humor
(Ge.), 1875. – Heiliger Ernſt (Ge.),
1876. – Bibliothek humoriſtiſcher
Dichtungen; hrsg. v. Guſtav Hal-
ler
(pſeudon.); XI, 1868–73. – Nico-
laus Lenaus ſämtliche Werke, hersg.,
1882. – Des Mädchens Wunderhorn;
neubearb., 1883. – Sächſiſch-thürin-
giſches Dichterbuch; hersg. (mit A.
Brieger und Kurt von Rohrſcheidt),
1885. Neue Folge, 1887. – Neuer
poetiſcher Hausſchatz (Hochdeutſche
Ge. vom Beginn der Romantik bis
auf unſere Tage), 1896. – Gedichte
und poetiſche Überſetzungen (Nach ſ.
Tode hrsg. von ſ. Töchtern Emma u.
Hedwig B.), 1906.

*Barthelmes, Gretchen,

gebor.
Fleiſchhacker, pſeudon. Hanna
Aſchenbach,
wurde am 5. März
1874 in Leipzig geboren und wuchs
in einem geiſtig belebten Elternhauſe
auf, das durch ſeinen häufigen Domi-
zilwechſel (Leipzig, Frankfurt a. M.,
Offenburg in Baden, Genf, Zürich,
Stuttgart, Dresden), ſowie durch
große Reiſen den fünf Kindern außer-
ordentl. Bildungsmöglichkeiten bot.
Den beſtimmendſten Einfluß auf die
geiſtige Entwickelung unſerer Schrift-
ſtellerin hatte aber ſchließlich der
geiſtvolle Pädagoge, Dr. Hans Win-
ter, Direktor der höheren Töchter-
ſchule in München. Jm Jahre 1902
verheiratete ſie ſich nach Gerſtungen
in Thüringen, wo ſie ſeitdem lebt u.
ſich auch als rege Schriftſtellerin be-
tätigt.

S:

Elfe (R.), 1899. – Fräu-
lein Chef (R.), 1904. – Hilde Rheineck
(R.), 1908. – Mädchenloſe (R.), 1907.

*Barthels, Karl Ludwig,

geb. am
5. Juni 1864 auf dem Landſitze ſeiner
Eltern, Plittersdorf am Rhein, be-
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Bar
ſuchte die höheren Schulen in Godes-
berg, Bonn und Köln, ſtudierte ſeit
1884 in Bonn, ſeit 1885 in Gießen
Naturwiſſenſchaften u. Mathematik,
beſuchte ſeit dem Herbſt 1886 auf
Wunſch ſeiner Eltern die landwirt-
ſchaftliche Akademie Hohenheim und
nebenher naturwiſſenſchaftliche Vor-
leſungen am Polytechnikum in Stutt-
gart und war dann mehrere Monate
auf der Domäne Nieprußewo bei
Poſen als Landwirt praktiſch tätig.
Doch ſagte ihm dieſer Beruf wenig
zu und ſo nahm er denn im Sommer
1887 ſeine Studien an der Univerſi-
tät Jena wieder auf. Nach Ableiſtung
ſeiner Militärpflicht widmete er ſich
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit und ließ
ſich, nachdem er je ein Jahr in Bop-
pard, Eiſenach, Wiesbaden u. Hom-
burg v. d. H. gelebt hatte, 1892
dauernd in Bonn nieder. Von der
Ende 1894 abgehaltenen Ausſtellung
für Kunſt, Wiſſenſchaft, Handel und
Gewerbe in Neapel erhielt er für ein
mathematiſches Werk die goldene Me-
daille. Nachdem er ſich 1901 die
Würde eines Dr. phil. erworben,
ging er 1902 als Profeſſor nach
Luxemburg, organiſierte im japa-
niſch-ruſſiſchen Kriege (1905) ein frei-
williges Sanitätskorps und wurde
zum lebenslängl. Mitgliede der ja-
pan. „Geſellſchaft vom Roten Kreuz“
ernannt. Nach Deutſchland zurück-
gekehrt, nahm er 1907 ſeinen Wohnſitz
in Aſchaffenburg. Er iſt Ehrenmit-
glied der königlich italien. Akademie
und anderer gelehrten Geſellſchaften.

S:

Gedichte, 1892. – Aphorismen,
1893. – Geſchichtliche Epiſode aus dem
Leben einer Univerſitätsſtadt, 1894.
– Nie ſtirbt Studentenweiſe (Heitere
Kneipzeitungsged.), 1896.

*Bartolomäus, Richard,

geb. am
24. Juni 1856 in Jakobshagen (Kreis
Saatzig, Pommern), ſtudierte in Tü-
bingen, Heidelberg und Berlin die
Rechte und hat den größten Teil ſei-
ner Amtszeit in der Provinz Poſen

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[127/0131] Bar Bar lagsgeſchäft, gab aber ſeit 1873 mehr und mehr ſeinen Beruf auf und be- tätigte ſich als Schriftſteller. Als ſolcher lebte er, vielfach kränkelnd, ſeit dem 1. April 1882 in Giebichenſtein, ſeit 1904 in Halle, und hier iſt er am 14. Mai 1906 geſtorben. S: Scherz- hafte Verſe, 1871. – Scherz u. Humor (Ge.), 1875. – Heiliger Ernſt (Ge.), 1876. – Bibliothek humoriſtiſcher Dichtungen; hrsg. v. Guſtav Hal- ler (pſeudon.); XI, 1868–73. – Nico- laus Lenaus ſämtliche Werke, hersg., 1882. – Des Mädchens Wunderhorn; neubearb., 1883. – Sächſiſch-thürin- giſches Dichterbuch; hersg. (mit A. Brieger und Kurt von Rohrſcheidt), 1885. Neue Folge, 1887. – Neuer poetiſcher Hausſchatz (Hochdeutſche Ge. vom Beginn der Romantik bis auf unſere Tage), 1896. – Gedichte und poetiſche Überſetzungen (Nach ſ. Tode hrsg. von ſ. Töchtern Emma u. Hedwig B.), 1906. *Barthelmes, Gretchen, gebor. Fleiſchhacker, pſeudon. Hanna Aſchenbach, wurde am 5. März 1874 in Leipzig geboren und wuchs in einem geiſtig belebten Elternhauſe auf, das durch ſeinen häufigen Domi- zilwechſel (Leipzig, Frankfurt a. M., Offenburg in Baden, Genf, Zürich, Stuttgart, Dresden), ſowie durch große Reiſen den fünf Kindern außer- ordentl. Bildungsmöglichkeiten bot. Den beſtimmendſten Einfluß auf die geiſtige Entwickelung unſerer Schrift- ſtellerin hatte aber ſchließlich der geiſtvolle Pädagoge, Dr. Hans Win- ter, Direktor der höheren Töchter- ſchule in München. Jm Jahre 1902 verheiratete ſie ſich nach Gerſtungen in Thüringen, wo ſie ſeitdem lebt u. ſich auch als rege Schriftſtellerin be- tätigt. S: Elfe (R.), 1899. – Fräu- lein Chef (R.), 1904. – Hilde Rheineck (R.), 1908. – Mädchenloſe (R.), 1907. *Barthels, Karl Ludwig, geb. am 5. Juni 1864 auf dem Landſitze ſeiner Eltern, Plittersdorf am Rhein, be- ſuchte die höheren Schulen in Godes- berg, Bonn und Köln, ſtudierte ſeit 1884 in Bonn, ſeit 1885 in Gießen Naturwiſſenſchaften u. Mathematik, beſuchte ſeit dem Herbſt 1886 auf Wunſch ſeiner Eltern die landwirt- ſchaftliche Akademie Hohenheim und nebenher naturwiſſenſchaftliche Vor- leſungen am Polytechnikum in Stutt- gart und war dann mehrere Monate auf der Domäne Nieprußewo bei Poſen als Landwirt praktiſch tätig. Doch ſagte ihm dieſer Beruf wenig zu und ſo nahm er denn im Sommer 1887 ſeine Studien an der Univerſi- tät Jena wieder auf. Nach Ableiſtung ſeiner Militärpflicht widmete er ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit und ließ ſich, nachdem er je ein Jahr in Bop- pard, Eiſenach, Wiesbaden u. Hom- burg v. d. H. gelebt hatte, 1892 dauernd in Bonn nieder. Von der Ende 1894 abgehaltenen Ausſtellung für Kunſt, Wiſſenſchaft, Handel und Gewerbe in Neapel erhielt er für ein mathematiſches Werk die goldene Me- daille. Nachdem er ſich 1901 die Würde eines Dr. phil. erworben, ging er 1902 als Profeſſor nach Luxemburg, organiſierte im japa- niſch-ruſſiſchen Kriege (1905) ein frei- williges Sanitätskorps und wurde zum lebenslängl. Mitgliede der ja- pan. „Geſellſchaft vom Roten Kreuz“ ernannt. Nach Deutſchland zurück- gekehrt, nahm er 1907 ſeinen Wohnſitz in Aſchaffenburg. Er iſt Ehrenmit- glied der königlich italien. Akademie und anderer gelehrten Geſellſchaften. S: Gedichte, 1892. – Aphorismen, 1893. – Geſchichtliche Epiſode aus dem Leben einer Univerſitätsſtadt, 1894. – Nie ſtirbt Studentenweiſe (Heitere Kneipzeitungsged.), 1896. *Bartolomäus, Richard, geb. am 24. Juni 1856 in Jakobshagen (Kreis Saatzig, Pommern), ſtudierte in Tü- bingen, Heidelberg und Berlin die Rechte und hat den größten Teil ſei- ner Amtszeit in der Provinz Poſen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/131>, abgerufen am 16.11.2024.