Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bar Jahre 1860 mußte er infolge schwererklimatischer Krankheiten nach Europa zurückkehren. Jn Stuttgart lernte er Hackländer (s. d.) und Edmund Höfer (s. d.) kennen, die ihm nach Einsicht einiger schriftstellerischen Versuche eif- rig zuredeten, seine vielfachen Erleb- nisse in den Tropen literarisch zu ver- werten. So war denn B. seit 1875 als Schriftsteller, vorzugsweise als No- vellist u. Feuilletonist, tätig u. hatte in d. letzten Jahrzehnten seinen Wohnsitz in München. Hier + er am 20. Febr. 1909. Außer einigen Reiseskizzen, wie "Vom Kap nach Deutsch-Afrika" (1888), "Durch alle Meere" (1889), "Kriegsfahrten eines alten Solda- ten" (1892) schrieb er S: Der Dia- Bargen, H. N. von, Pseud. für *Bargmann, Bernhard Alex- ander, pseudon. Hedera Helix, Bar jüngsten Kindern dorthin u. Bernhardkam mit seinem älteren Bruder Peter in die Pension des Dr. Friedrich Bü- low in Bergedorf bei Hamburg. 1865 kehrte die Mutter zurück und siedelte nach Dresden über. Hier besuchte B. zunächst das Krausesche Jnstitut, spä- ter das Dreikönigs-Realgymnasium, an dem er Ostern 1874 das Abitu- rientenexamen ablegte, und widmete sich nun dem höheren Forstdienste. Nach einer halbjährigen Elevenzeit in Hubertusburg bezog er die Forstaka- demie in Tharandt (Sachsen), an der er drei Jahre studierte, machte dann ein Praktikum von je einem Jahr in Beuendöbra bei Klingenthal im Vogt- lande, in Reichenbach bei Nossen und bei der kgl. Forsteinrichtungsanstalt in Dresden durch und bestand im Mai 1880 das Staatsexamen. Nach einigen Jahren, die er im Reichslande verbrachte, wurde er königl. sächsischer Forstassessor in Schweizermühle bei Königstein in Sachsen (1884), wo er 1885 nach zweijähriger Ehe sein jun- ges Weib durch den Tod verlor. Sehnsucht nach dem schönen Wasgen- wald trieb ihn wieder ins Reichsland zurück. Am 1. Febr. 1890 wurde er kaiserl. Oberförster in Erstein, 1894 in St. Amarin (mit dem Wohnsitz in Hüsseren-Wesserling) und 1898 in Buchsweiler, wo er Ende 1902 auch zum kaiserlichen Forstmeister ernannt ward. Als solcher lebt er seit 1908 in Colmar i. Els. S: Epheuranken Baring, Natalie, wurde am 21. *
Bar Jahre 1860 mußte er infolge ſchwererklimatiſcher Krankheiten nach Europa zurückkehren. Jn Stuttgart lernte er Hackländer (ſ. d.) und Edmund Höfer (ſ. d.) kennen, die ihm nach Einſicht einiger ſchriftſtelleriſchen Verſuche eif- rig zuredeten, ſeine vielfachen Erleb- niſſe in den Tropen literariſch zu ver- werten. So war denn B. ſeit 1875 als Schriftſteller, vorzugsweiſe als No- velliſt u. Feuilletoniſt, tätig u. hatte in d. letzten Jahrzehnten ſeinen Wohnſitz in München. Hier † er am 20. Febr. 1909. Außer einigen Reiſeſkizzen, wie „Vom Kap nach Deutſch-Afrika“ (1888), „Durch alle Meere“ (1889), „Kriegsfahrten eines alten Solda- ten“ (1892) ſchrieb er S: Der Dia- Bargen, H. N. von, Pſeud. für *Bargmann, Bernhard Alex- ander, pſeudon. Hedera Helix, Bar jüngſten Kindern dorthin u. Bernhardkam mit ſeinem älteren Bruder Peter in die Penſion des Dr. Friedrich Bü- low in Bergedorf bei Hamburg. 1865 kehrte die Mutter zurück und ſiedelte nach Dresden über. Hier beſuchte B. zunächſt das Krauſeſche Jnſtitut, ſpä- ter das Dreikönigs-Realgymnaſium, an dem er Oſtern 1874 das Abitu- rientenexamen ablegte, und widmete ſich nun dem höheren Forſtdienſte. Nach einer halbjährigen Elevenzeit in Hubertusburg bezog er die Forſtaka- demie in Tharandt (Sachſen), an der er drei Jahre ſtudierte, machte dann ein Praktikum von je einem Jahr in Beuendöbra bei Klingenthal im Vogt- lande, in Reichenbach bei Noſſen und bei der kgl. Forſteinrichtungsanſtalt in Dresden durch und beſtand im Mai 1880 das Staatsexamen. Nach einigen Jahren, die er im Reichslande verbrachte, wurde er königl. ſächſiſcher Forſtaſſeſſor in Schweizermühle bei Königſtein in Sachſen (1884), wo er 1885 nach zweijähriger Ehe ſein jun- ges Weib durch den Tod verlor. Sehnſucht nach dem ſchönen Wasgen- wald trieb ihn wieder ins Reichsland zurück. Am 1. Febr. 1890 wurde er kaiſerl. Oberförſter in Erſtein, 1894 in St. Amarin (mit dem Wohnſitz in Hüſſeren-Weſſerling) und 1898 in Buchsweiler, wo er Ende 1902 auch zum kaiſerlichen Forſtmeiſter ernannt ward. Als ſolcher lebt er ſeit 1908 in Colmar i. Elſ. S: Epheuranken Baring, Natalie, wurde am 21. *
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Bar
Bar
Jahre 1860 mußte er infolge ſchwerer
klimatiſcher Krankheiten nach Europa
zurückkehren. Jn Stuttgart lernte er
Hackländer (ſ. d.) und Edmund Höfer
(ſ. d.) kennen, die ihm nach Einſicht
einiger ſchriftſtelleriſchen Verſuche eif-
rig zuredeten, ſeine vielfachen Erleb-
niſſe in den Tropen literariſch zu ver-
werten. So war denn B. ſeit 1875 als
Schriftſteller, vorzugsweiſe als No-
velliſt u. Feuilletoniſt, tätig u. hatte in
d. letzten Jahrzehnten ſeinen Wohnſitz
in München. Hier † er am 20. Febr.
1909. Außer einigen Reiſeſkizzen, wie
„Vom Kap nach Deutſch-Afrika“
(1888), „Durch alle Meere“ (1889),
„Kriegsfahrten eines alten Solda-
ten“ (1892) ſchrieb er
S: Der Dia-
mantenſchatz (E.), 1889. – Der Schatz
des Kaziken (E.), 1890. – Treue Ka-
meraden (E.), 1893. – Bis in die
Wildnis (E.), 1895. – Der fliegende
Holländer (E.), 1895. – Watawa, die
Tochter des Crow-Häuptlings (E.),
1896. – Am Elefantenſee (E.), 1896.
– Treue Freunde (E. a. Borneo), 1897.
– Jm Lande der Buren (E.), 1897. –
Die Meuterer in der Südſee (E.),
1898. – Die Goldſucher am Klondyke
(E.), 1899. – Die Anſiedler am
Cheyenne (E.), 1899. – Bei den Fli-
buſtiern auf Cuba (E. a. d. ſpaniſch-
amerik. Kriege), 1901. – Der Buren
Freiheitskampf (E.), 1900. – Auf
Samoa (E. f. d. reifere Jugd.), 1901.
– Ein rätſelhafter Mord und andere
Novellen, 1904. – Der ſchwarze Dia-
mant u. andere Novellen, 1906.
Bargen, H. N. von, Pſeud. für
Hans Richter; ſ. d.!
*Bargmann, Bernhard Alex-
ander, pſeudon. Hedera Helix,
wurde am 15. März 1856 in Eppen-
dorf bei Hamburg geboren. Der
Vater, ein Großkaufmann, deſſen
Hauptgeſchäft ſich in Jquique (Peru)
befand, war durch ſeinen Beruf ge-
zwungen, oft jahrelang von der Hei-
mat abweſend zu ſein; 1861 im Herbſt
folgte ihm die Mutter mit den drei
jüngſten Kindern dorthin u. Bernhard
kam mit ſeinem älteren Bruder Peter
in die Penſion des Dr. Friedrich Bü-
low in Bergedorf bei Hamburg. 1865
kehrte die Mutter zurück und ſiedelte
nach Dresden über. Hier beſuchte B.
zunächſt das Krauſeſche Jnſtitut, ſpä-
ter das Dreikönigs-Realgymnaſium,
an dem er Oſtern 1874 das Abitu-
rientenexamen ablegte, und widmete
ſich nun dem höheren Forſtdienſte.
Nach einer halbjährigen Elevenzeit in
Hubertusburg bezog er die Forſtaka-
demie in Tharandt (Sachſen), an der
er drei Jahre ſtudierte, machte dann
ein Praktikum von je einem Jahr in
Beuendöbra bei Klingenthal im Vogt-
lande, in Reichenbach bei Noſſen und
bei der kgl. Forſteinrichtungsanſtalt
in Dresden durch und beſtand im
Mai 1880 das Staatsexamen. Nach
einigen Jahren, die er im Reichslande
verbrachte, wurde er königl. ſächſiſcher
Forſtaſſeſſor in Schweizermühle bei
Königſtein in Sachſen (1884), wo er
1885 nach zweijähriger Ehe ſein jun-
ges Weib durch den Tod verlor.
Sehnſucht nach dem ſchönen Wasgen-
wald trieb ihn wieder ins Reichsland
zurück. Am 1. Febr. 1890 wurde er
kaiſerl. Oberförſter in Erſtein, 1894
in St. Amarin (mit dem Wohnſitz in
Hüſſeren-Weſſerling) und 1898 in
Buchsweiler, wo er Ende 1902 auch
zum kaiſerlichen Forſtmeiſter ernannt
ward. Als ſolcher lebt er ſeit 1908
in Colmar i. Elſ.
S: Epheuranken
um Liebe, Wald u. Vaterland (Bis-
marck) (Ge.), 1902.
Baring, Natalie, wurde am 21.
Dezbr. 1835 zu Obershagen im Kreiſe
Burgdorf (Hannover) als die älteſte
Tochter des dortigen Pfarrers gebo-
ren. Von der Vorſehung gleichſam
zum Dienen beſtimmt, nicht nur im
Kreiſe ihrer Familie, ſondern auch
ihren hilfsbedürftigen Mitmenſchen
gegenüber, entfaltete ſie ſchon als
junges Mädchen eine mit Umſicht und
Energie gepaarte Tätigkeit. Zunächſt
*
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