geb. am 26. März 1826 in Peters- hagen in Westfalen als der Sohn eines Apothekers, besuchte erst die dortige Bürgerschule u. erhielt dann den Unterricht durch einen akademisch gebildeten Privatlehrer. Seinen Wunsch, sich dem Universitätsstudium widmen zu dürfen, mußte er zurück- drängen, da ihn der Wille seines Va- ters für den Handelsstand bestimmt hatte. Nachdem er sich in einem Groß- handelshause für diesen Beruf vor- bereitet, dann seiner Militärpflicht als Einjährig-Freiwilliger genügt u. das Offizierspatent erhalten hatte, ging er 1846 nach Bremen, gründete hier 1854 ein eigenes Handlungshaus u. gehörte auch zwölf Jahre lang der gesetzgebenden Körperschaft a. Mit- glied an. Er war Mitbegründer und eine Zeitlang auch Redakteur der Zei- tung "Norddeutsche Hansa" und ver- öffentlichte verschiedene politische, kunstwissenschaftliche und volkswirt- schaftliche Schriften, von denen zwei "Der Liberalismus, Fürst Bismarck und die Parteien" (1884) u. "Schutt und Aufbau" (1886) bei dem "Wett- streit zur Verbesserung der Lage der Arbeiter" in Köln 1890 mit dem Di- plom der silbernen Medaille gekrönt wurden. Auch nahm er teil an der Gründung und Pflege verschiedener gemeinnütziger Vereine, namentlich des Bremischen Künstlervereins und des Bremischen Gewerbe- und Jn- dustrievereins. Jn den letzten zehn Jahren seines Lebens folgte er nur seinen wissenschaftlichen u. poetischen Neigungen. Er starb am 27. Febr. 1896.
S:
Zum Gedächtnis Schillers (Lyr. und allegor. Spiel), 1859. - Hausaltäre (Familienalbum), 1882. - Christliche Weisheit aus der vor- christlichen Zeit (Sprüche in Reimen), 1887. - Das Buch d. Sprüche, 1887. - Am Heilsbrunnen (N.), 1887. - Vom Baume der Erkenntnis (Gedanken u. Jdeen), 1887. - Samenkörner für [Spaltenumbruch]
pseudon. Theobald Bernoff, * am 9. Juli 1827 zu Eßlingen in Württemberg, besuchte das dortige Progymnasium, seit 1841 das Seminar zu Blaubeuren und seit 1845 das theolog. Stift in Tübingen, beteiligte sich 1848 an der revolutionären Bewegung und schloß sich in Straßburg dem Freischaren- zuge Herweghs an, wurde aber am 27. April 1848 bei Dossenbach gefan- gen und büßte seine Begeisterung mit mehrmonatiger Haft in Bruchsal und auf dem Hohenasperg. Ende August entlassen, wirkte er als Erzieher in Deidesheim und Krefeld, wurde erst 1853 zum philologischen Examen zu- gelassen und bekleidete dann niedere Posten im Schulfache zu Weinsberg, Ulm, Eßlingen. Von 1857-64 wirkte er als Präzeptor in Reutlingen, trat dann in die Redaktion der "Allgemei- nen Zeitung" ein, war seit 1870 auch Mitarbeiter und 1871-72 Redakteur des "Ausland" und siedelte 1872 nach Stuttgart über, wo er am 25. Febr. 1873 starb.
S:
Konradin (Tr., als Manuskr. gedruckt), 1849. - Lieder- buch für die deutsche Jugend, 1856. - Deutsche Sonette, 1860. - Freidanks Bescheidenheit, neudeutsch bearb., 1861. - Abhandlungen und Gedichte (hrsg. von J. Hartmann, J. Klaiber und Rud. Schmid), 1886.
*Bacmeister,Hermann,
Bru- der des vorigen, * am 10. Sept. 1828 zu Eßlingen in Württemberg, besuchte von 1834-42 das dortige Progym- nasium und trat dann auf Wunsch seines Vaters, der ihn zum Studium d. Finanzwissenschaft bestimmt hatte, als Jnzipient bei dem Kameral- und Steueramt Eßlingen ein, bei welchem er vier Jahre, zuletzt als Gehilfe, tätig war. Während dieser Zeit arbeitete er mit rastlosem Fleiße an seiner Fortbildung, so daß er 1846 in Stutt-
*
[Spaltenumbruch]
Back
Backhaus,Wilhelm Emanuel,
geb. am 26. März 1826 in Peters- hagen in Weſtfalen als der Sohn eines Apothekers, beſuchte erſt die dortige Bürgerſchule u. erhielt dann den Unterricht durch einen akademiſch gebildeten Privatlehrer. Seinen Wunſch, ſich dem Univerſitätsſtudium widmen zu dürfen, mußte er zurück- drängen, da ihn der Wille ſeines Va- ters für den Handelsſtand beſtimmt hatte. Nachdem er ſich in einem Groß- handelshauſe für dieſen Beruf vor- bereitet, dann ſeiner Militärpflicht als Einjährig-Freiwilliger genügt u. das Offizierspatent erhalten hatte, ging er 1846 nach Bremen, gründete hier 1854 ein eigenes Handlungshaus u. gehörte auch zwölf Jahre lang der geſetzgebenden Körperſchaft a. Mit- glied an. Er war Mitbegründer und eine Zeitlang auch Redakteur der Zei- tung „Norddeutſche Hanſa“ und ver- öffentlichte verſchiedene politiſche, kunſtwiſſenſchaftliche und volkswirt- ſchaftliche Schriften, von denen zwei „Der Liberalismus, Fürſt Bismarck und die Parteien“ (1884) u. „Schutt und Aufbau“ (1886) bei dem „Wett- ſtreit zur Verbeſſerung der Lage der Arbeiter“ in Köln 1890 mit dem Di- plom der ſilbernen Medaille gekrönt wurden. Auch nahm er teil an der Gründung und Pflege verſchiedener gemeinnütziger Vereine, namentlich des Bremiſchen Künſtlervereins und des Bremiſchen Gewerbe- und Jn- duſtrievereins. Jn den letzten zehn Jahren ſeines Lebens folgte er nur ſeinen wiſſenſchaftlichen u. poetiſchen Neigungen. Er ſtarb am 27. Febr. 1896.
S:
Zum Gedächtnis Schillers (Lyr. und allegor. Spiel), 1859. – Hausaltäre (Familienalbum), 1882. – Chriſtliche Weisheit aus der vor- chriſtlichen Zeit (Sprüche in Reimen), 1887. – Das Buch d. Sprüche, 1887. – Am Heilsbrunnen (N.), 1887. – Vom Baume der Erkenntnis (Gedanken u. Jdeen), 1887. – Samenkörner für [Spaltenumbruch]
pſeudon. Theobald Bernoff, * am 9. Juli 1827 zu Eßlingen in Württemberg, beſuchte das dortige Progymnaſium, ſeit 1841 das Seminar zu Blaubeuren und ſeit 1845 das theolog. Stift in Tübingen, beteiligte ſich 1848 an der revolutionären Bewegung und ſchloß ſich in Straßburg dem Freiſcharen- zuge Herweghs an, wurde aber am 27. April 1848 bei Doſſenbach gefan- gen und büßte ſeine Begeiſterung mit mehrmonatiger Haft in Bruchſal und auf dem Hohenasperg. Ende Auguſt entlaſſen, wirkte er als Erzieher in Deidesheim und Krefeld, wurde erſt 1853 zum philologiſchen Examen zu- gelaſſen und bekleidete dann niedere Poſten im Schulfache zu Weinsberg, Ulm, Eßlingen. Von 1857–64 wirkte er als Präzeptor in Reutlingen, trat dann in die Redaktion der „Allgemei- nen Zeitung“ ein, war ſeit 1870 auch Mitarbeiter und 1871–72 Redakteur des „Ausland“ und ſiedelte 1872 nach Stuttgart über, wo er am 25. Febr. 1873 ſtarb.
S:
Konradin (Tr., als Manuſkr. gedruckt), 1849. – Lieder- buch für die deutſche Jugend, 1856. – Deutſche Sonette, 1860. – Freidanks Beſcheidenheit, neudeutſch bearb., 1861. – Abhandlungen und Gedichte (hrsg. von J. Hartmann, J. Klaiber und Rud. Schmid), 1886.
*Bacmeiſter,Hermann,
Bru- der des vorigen, * am 10. Sept. 1828 zu Eßlingen in Württemberg, beſuchte von 1834–42 das dortige Progym- naſium und trat dann auf Wunſch ſeines Vaters, der ihn zum Studium d. Finanzwiſſenſchaft beſtimmt hatte, als Jnzipient bei dem Kameral- und Steueramt Eßlingen ein, bei welchem er vier Jahre, zuletzt als Gehilfe, tätig war. Während dieſer Zeit arbeitete er mit raſtloſem Fleiße an ſeiner Fortbildung, ſo daß er 1846 in Stutt-
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[103/0107]
Back
Bac
Backhaus, Wilhelm Emanuel,
geb. am 26. März 1826 in Peters-
hagen in Weſtfalen als der Sohn
eines Apothekers, beſuchte erſt die
dortige Bürgerſchule u. erhielt dann
den Unterricht durch einen akademiſch
gebildeten Privatlehrer. Seinen
Wunſch, ſich dem Univerſitätsſtudium
widmen zu dürfen, mußte er zurück-
drängen, da ihn der Wille ſeines Va-
ters für den Handelsſtand beſtimmt
hatte. Nachdem er ſich in einem Groß-
handelshauſe für dieſen Beruf vor-
bereitet, dann ſeiner Militärpflicht
als Einjährig-Freiwilliger genügt u.
das Offizierspatent erhalten hatte,
ging er 1846 nach Bremen, gründete
hier 1854 ein eigenes Handlungshaus
u. gehörte auch zwölf Jahre lang der
geſetzgebenden Körperſchaft a. Mit-
glied an. Er war Mitbegründer und
eine Zeitlang auch Redakteur der Zei-
tung „Norddeutſche Hanſa“ und ver-
öffentlichte verſchiedene politiſche,
kunſtwiſſenſchaftliche und volkswirt-
ſchaftliche Schriften, von denen zwei
„Der Liberalismus, Fürſt Bismarck
und die Parteien“ (1884) u. „Schutt
und Aufbau“ (1886) bei dem „Wett-
ſtreit zur Verbeſſerung der Lage der
Arbeiter“ in Köln 1890 mit dem Di-
plom der ſilbernen Medaille gekrönt
wurden. Auch nahm er teil an der
Gründung und Pflege verſchiedener
gemeinnütziger Vereine, namentlich
des Bremiſchen Künſtlervereins und
des Bremiſchen Gewerbe- und Jn-
duſtrievereins. Jn den letzten zehn
Jahren ſeines Lebens folgte er nur
ſeinen wiſſenſchaftlichen u. poetiſchen
Neigungen. Er ſtarb am 27. Febr.
1896.
S: Zum Gedächtnis Schillers
(Lyr. und allegor. Spiel), 1859. –
Hausaltäre (Familienalbum), 1882.
– Chriſtliche Weisheit aus der vor-
chriſtlichen Zeit (Sprüche in Reimen),
1887. – Das Buch d. Sprüche, 1887.
– Am Heilsbrunnen (N.), 1887. – Vom
Baume der Erkenntnis (Gedanken u.
Jdeen), 1887. – Samenkörner für
Geiſt und Herz, 1888. – Odinskinder
(2 ep. Dn.), 1890. – Literariſche Eſ-
ſays, 1895.
Bacmeiſter, Adolf, pſeudon.
Theobald Bernoff, * am 9. Juli
1827 zu Eßlingen in Württemberg,
beſuchte das dortige Progymnaſium,
ſeit 1841 das Seminar zu Blaubeuren
und ſeit 1845 das theolog. Stift in
Tübingen, beteiligte ſich 1848 an der
revolutionären Bewegung und ſchloß
ſich in Straßburg dem Freiſcharen-
zuge Herweghs an, wurde aber am
27. April 1848 bei Doſſenbach gefan-
gen und büßte ſeine Begeiſterung mit
mehrmonatiger Haft in Bruchſal und
auf dem Hohenasperg. Ende Auguſt
entlaſſen, wirkte er als Erzieher in
Deidesheim und Krefeld, wurde erſt
1853 zum philologiſchen Examen zu-
gelaſſen und bekleidete dann niedere
Poſten im Schulfache zu Weinsberg,
Ulm, Eßlingen. Von 1857–64 wirkte
er als Präzeptor in Reutlingen, trat
dann in die Redaktion der „Allgemei-
nen Zeitung“ ein, war ſeit 1870 auch
Mitarbeiter und 1871–72 Redakteur
des „Ausland“ und ſiedelte 1872 nach
Stuttgart über, wo er am 25. Febr.
1873 ſtarb.
S: Konradin (Tr., als
Manuſkr. gedruckt), 1849. – Lieder-
buch für die deutſche Jugend, 1856. –
Deutſche Sonette, 1860. – Freidanks
Beſcheidenheit, neudeutſch bearb.,
1861. – Abhandlungen und Gedichte
(hrsg. von J. Hartmann, J. Klaiber
und Rud. Schmid), 1886.
*Bacmeiſter, Hermann, Bru-
der des vorigen, * am 10. Sept. 1828
zu Eßlingen in Württemberg, beſuchte
von 1834–42 das dortige Progym-
naſium und trat dann auf Wunſch
ſeines Vaters, der ihn zum Studium
d. Finanzwiſſenſchaft beſtimmt hatte,
als Jnzipient bei dem Kameral- und
Steueramt Eßlingen ein, bei welchem
er vier Jahre, zuletzt als Gehilfe, tätig
war. Während dieſer Zeit arbeitete
er mit raſtloſem Fleiße an ſeiner
Fortbildung, ſo daß er 1846 in Stutt-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/107>, abgerufen am 21.07.2024.
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