Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Bach
Arbeiten zu beschäftigen. Er trat
zuerst als dramatischer Dichter auf,
wandte sich aber später vorzugsweise
dem historischen Romane zu. Seit
1857 hatte er seinen Wohnsitz in Ber-
lin, von wo aus er mehrere größere
Reisen nach der Schweiz und Frank-
reich unternahm, u. seit 1886 lebte er
in Charlottenburg.

S:

Lucie (Tr.),
1848. - Karls XII. erste Liebe (Tr.),
1850. - Die Eroberung von Schweid-
nitz (N.), 1853. - Die Brautschau
Friedrichs des Großen (Histor. E.),
1857. Dasselbe als Lsp., 1857. -
Sophie Charlotte (Histor. R.); III,
1857. - Friedrichs I. letzte Lebens-
tage (Hist. R.); III, 1858. - Aus dem
Leben, 1858. - Der Brand v. Köln
(Hist. E.), 1858. - Gesammelte No-
vellen; III, 1860. - Ein Urteilsspruch
Washingtons (R.); II, 1864. - Lady
Seymour (Tr.), 1864. - Sybille von
Kleve (R.); III, 1865. - Napoleons
letzte Liebe (R.); VI, 1868. - Auf dem
Wiener Kongreß (R.); IV, 1869. -
Prinzessin Sidonie (R.); III, 1870.

Bacheracht, Therese von,

geb.
von Struve, pseudon. Therese,
wurde am 4. Juli 1804 in Stuttgart
geboren, wo ihr Vater, Heinrich von
Struve, damals russischer Legations-
sekretär war. Dieser kam 1814 als
Gesandter nach Hamburg. Ein wis-
senschaftlich hochgebildeter Mann, ließ
er seiner Tochter, einer Schönheit
ersten Ranges, eine sorgfältige Er-
ziehung und Ausbildung zuteil wer-
den. Jm Jahre 1825 vermählte sie
sich mit dem russischen Gesandtschafts-
sekretär u. Generalkonsul v. B. und,
als sie von demselben 1849 geschieden
worden, mit dem niederländischen
Obersten von Lützow, den sie nach
Java begleitete, wo sie in Sorabaya
ihren Wohnsitz hatte. Sie + auf einer
Reise in Tjilatjap am 16. September
1852.

S:

Briefe aus dem Süden,
1841. - Ein Tagebuch, 1842. - Fal-
kenberg (R.), 1843. - Am Teetisch
(R.), 1844. - Lydia (R.), 1844. -
[Spaltenumbruch]

Bach
Weltglück (R.), 1845. - Heinrich Bur-
kart (R.), 1846. - Paris und die Al-
penwelt, 1846. - Eine Reise nach
Wien, 1848. - Alma (R.), 1848. -
Novellen; II, 1849.

Bacherer, Gustav,

geb. am 27.
Febr. 1813 zu Müllheim in Baden,
besuchte das Lyzeum zu Freiburg i.
Br., studierte in Freiburg und Mün-
chen, machte dann wissenschaftliche
Reisen durch Steiermark, die Schweiz
u. das Elsaß, privatisierte danach als
Schriftsteller in Mannheim, Karls-
ruhe, Stuttgart, seit 1838 in Frank-
furt, 1839 in Dresden, 1840 in
Braunschweig, wo er die "Morgen-
zeitung" redigierte, und zuletzt in sei-
nem Geburtsorte, wo er am 4. April
1850 +.

S:

Elisabeth Cromwell (Tr.),
1836. - Die letzten Salier (R.), 1. Bd.,
1837. - Salon deutscher Zeitgenossen,
1. Tl., 1838. - Parzen u. Eumeniden
(Nn.); II, 1838. - Bruchstücke aus dem
Erdenwallen eines Dämons, 1840. -
Buch vermischter Bezüge, 1840.

Bacherl, Franz,

* am 10. Juni
1808 zu Waldmünchen in Bayern,
war Schulmeister im Dorfe Pfaffen-
hofen am Starnberger See und be-
schäftigte sich in seinen Mußestunden
mit der Dichtkunst. So verfaßte er
ein Trauerspiel, "Die Cherusker in
Rom", das die Veranlassung zu einer
heftigen literarischen Fehde wurde,
indem B. behauptete, Friedrich Halm
habe bei Abfassung seines "Fechters
von Ravenna" die Grundidee der
"Cherusker" benutzt. Jm Jahre 1857
legte B. seine Schulmeisterstelle nie-
der, um sich ganz der Dichtkunst zu
widmen, und trug zuerst in München,
dann in Nürnberg und Wien seine
Geistesprodukte öffentlich vor, wozu
außer den "Cheruskern" noch die
Dramen "Caligulas Tod" und "Die
Wagenburg der Teutonen" gehörten,
die aber nicht allenthalben die er-
wartete Teilnahme von seiten des ge-
bildeten Publikums fanden. Später
etablierte B. in München einen Milch-

*


[Spaltenumbruch]

Bach
Arbeiten zu beſchäftigen. Er trat
zuerſt als dramatiſcher Dichter auf,
wandte ſich aber ſpäter vorzugsweiſe
dem hiſtoriſchen Romane zu. Seit
1857 hatte er ſeinen Wohnſitz in Ber-
lin, von wo aus er mehrere größere
Reiſen nach der Schweiz und Frank-
reich unternahm, u. ſeit 1886 lebte er
in Charlottenburg.

S:

Lucie (Tr.),
1848. – Karls XII. erſte Liebe (Tr.),
1850. – Die Eroberung von Schweid-
nitz (N.), 1853. – Die Brautſchau
Friedrichs des Großen (Hiſtor. E.),
1857. Dasſelbe als Lſp., 1857. –
Sophie Charlotte (Hiſtor. R.); III,
1857. – Friedrichs I. letzte Lebens-
tage (Hiſt. R.); III, 1858. – Aus dem
Leben, 1858. – Der Brand v. Köln
(Hiſt. E.), 1858. – Geſammelte No-
vellen; III, 1860. – Ein Urteilsſpruch
Waſhingtons (R.); II, 1864. – Lady
Seymour (Tr.), 1864. – Sybille von
Kleve (R.); III, 1865. – Napoleons
letzte Liebe (R.); VI, 1868. – Auf dem
Wiener Kongreß (R.); IV, 1869. –
Prinzeſſin Sidonie (R.); III, 1870.

Bacheracht, Thereſe von,

geb.
von Struve, pſeudon. Thereſe,
wurde am 4. Juli 1804 in Stuttgart
geboren, wo ihr Vater, Heinrich von
Struve, damals ruſſiſcher Legations-
ſekretär war. Dieſer kam 1814 als
Geſandter nach Hamburg. Ein wiſ-
ſenſchaftlich hochgebildeter Mann, ließ
er ſeiner Tochter, einer Schönheit
erſten Ranges, eine ſorgfältige Er-
ziehung und Ausbildung zuteil wer-
den. Jm Jahre 1825 vermählte ſie
ſich mit dem ruſſiſchen Geſandtſchafts-
ſekretär u. Generalkonſul v. B. und,
als ſie von demſelben 1849 geſchieden
worden, mit dem niederländiſchen
Oberſten von Lützow, den ſie nach
Java begleitete, wo ſie in Sorabaya
ihren Wohnſitz hatte. Sie † auf einer
Reiſe in Tjilatjap am 16. September
1852.

S:

Briefe aus dem Süden,
1841. – Ein Tagebuch, 1842. – Fal-
kenberg (R.), 1843. – Am Teetiſch
(R.), 1844. – Lydia (R.), 1844. –
[Spaltenumbruch]

Bach
Weltglück (R.), 1845. – Heinrich Bur-
kart (R.), 1846. – Paris und die Al-
penwelt, 1846. – Eine Reiſe nach
Wien, 1848. – Alma (R.), 1848. –
Novellen; II, 1849.

Bacherer, Guſtav,

geb. am 27.
Febr. 1813 zu Müllheim in Baden,
beſuchte das Lyzeum zu Freiburg i.
Br., ſtudierte in Freiburg und Mün-
chen, machte dann wiſſenſchaftliche
Reiſen durch Steiermark, die Schweiz
u. das Elſaß, privatiſierte danach als
Schriftſteller in Mannheim, Karls-
ruhe, Stuttgart, ſeit 1838 in Frank-
furt, 1839 in Dresden, 1840 in
Braunſchweig, wo er die „Morgen-
zeitung“ redigierte, und zuletzt in ſei-
nem Geburtsorte, wo er am 4. April
1850 †.

S:

Eliſabeth Cromwell (Tr.),
1836. – Die letzten Salier (R.), 1. Bd.,
1837. – Salon deutſcher Zeitgenoſſen,
1. Tl., 1838. – Parzen u. Eumeniden
(Nn.); II, 1838. – Bruchſtücke aus dem
Erdenwallen eines Dämons, 1840. –
Buch vermiſchter Bezüge, 1840.

Bacherl, Franz,

* am 10. Juni
1808 zu Waldmünchen in Bayern,
war Schulmeiſter im Dorfe Pfaffen-
hofen am Starnberger See und be-
ſchäftigte ſich in ſeinen Mußeſtunden
mit der Dichtkunſt. So verfaßte er
ein Trauerſpiel, „Die Cherusker in
Rom“, das die Veranlaſſung zu einer
heftigen literariſchen Fehde wurde,
indem B. behauptete, Friedrich Halm
habe bei Abfaſſung ſeines „Fechters
von Ravenna“ die Grundidee der
„Cherusker“ benutzt. Jm Jahre 1857
legte B. ſeine Schulmeiſterſtelle nie-
der, um ſich ganz der Dichtkunſt zu
widmen, und trug zuerſt in München,
dann in Nürnberg und Wien ſeine
Geiſtesprodukte öffentlich vor, wozu
außer den „Cheruskern“ noch die
Dramen „Caligulas Tod“ und „Die
Wagenburg der Teutonen“ gehörten,
die aber nicht allenthalben die er-
wartete Teilnahme von ſeiten des ge-
bildeten Publikums fanden. Später
etablierte B. in München einen Milch-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0104" n="100"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bach</hi></fw><lb/>
Arbeiten zu be&#x017F;chäftigen. Er trat<lb/>
zuer&#x017F;t als dramati&#x017F;cher Dichter auf,<lb/>
wandte &#x017F;ich aber &#x017F;päter vorzugswei&#x017F;e<lb/>
dem hi&#x017F;tori&#x017F;chen Romane zu. Seit<lb/>
1857 hatte er &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz in Ber-<lb/>
lin, von wo aus er mehrere größere<lb/>
Rei&#x017F;en nach der Schweiz und Frank-<lb/>
reich unternahm, u. &#x017F;eit 1886 lebte er<lb/>
in Charlottenburg. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Lucie (Tr.),<lb/>
1848. &#x2013; Karls <hi rendition="#aq">XII.</hi> er&#x017F;te Liebe (Tr.),<lb/>
1850. &#x2013; Die Eroberung von Schweid-<lb/>
nitz (N.), 1853. &#x2013; Die Braut&#x017F;chau<lb/>
Friedrichs des Großen (Hi&#x017F;tor. E.),<lb/>
1857. Das&#x017F;elbe als L&#x017F;p., 1857. &#x2013;<lb/>
Sophie Charlotte (Hi&#x017F;tor. R.); <hi rendition="#aq">III,</hi><lb/>
1857. &#x2013; Friedrichs <hi rendition="#aq">I.</hi> letzte Lebens-<lb/>
tage (Hi&#x017F;t. R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1858. &#x2013; Aus dem<lb/>
Leben, 1858. &#x2013; Der Brand v. Köln<lb/>
(Hi&#x017F;t. E.), 1858. &#x2013; Ge&#x017F;ammelte No-<lb/>
vellen; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1860. &#x2013; Ein Urteils&#x017F;pruch<lb/>
Wa&#x017F;hingtons (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1864. &#x2013; Lady<lb/>
Seymour (Tr.), 1864. &#x2013; Sybille von<lb/>
Kleve (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1865. &#x2013; Napoleons<lb/>
letzte Liebe (R.); <hi rendition="#aq">VI,</hi> 1868. &#x2013; Auf dem<lb/>
Wiener Kongreß (R.); <hi rendition="#aq">IV,</hi> 1869. &#x2013;<lb/>
Prinze&#x017F;&#x017F;in Sidonie (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1870.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Bacheracht,</hi><hi rendition="#g">There&#x017F;e</hi> von,</head>
        <p> geb.<lb/><hi rendition="#g">von Struve,</hi> p&#x017F;eudon. <hi rendition="#g">There&#x017F;e,</hi><lb/>
wurde am 4. Juli 1804 in Stuttgart<lb/>
geboren, wo ihr Vater, Heinrich von<lb/>
Struve, damals ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;cher Legations-<lb/>
&#x017F;ekretär war. Die&#x017F;er kam 1814 als<lb/>
Ge&#x017F;andter nach Hamburg. Ein wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaftlich hochgebildeter Mann, ließ<lb/>
er &#x017F;einer Tochter, einer Schönheit<lb/>
er&#x017F;ten Ranges, eine &#x017F;orgfältige Er-<lb/>
ziehung und Ausbildung zuteil wer-<lb/>
den. Jm Jahre 1825 vermählte &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich mit dem ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen Ge&#x017F;andt&#x017F;chafts-<lb/>
&#x017F;ekretär u. Generalkon&#x017F;ul v. B. und,<lb/>
als &#x017F;ie von dem&#x017F;elben 1849 ge&#x017F;chieden<lb/>
worden, mit dem niederländi&#x017F;chen<lb/>
Ober&#x017F;ten <hi rendition="#g">von Lützow,</hi> den &#x017F;ie nach<lb/>
Java begleitete, wo &#x017F;ie in Sorabaya<lb/>
ihren Wohn&#x017F;itz hatte. Sie &#x2020; auf einer<lb/>
Rei&#x017F;e in Tjilatjap am 16. September<lb/>
1852. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Briefe aus dem Süden,<lb/>
1841. &#x2013; Ein Tagebuch, 1842. &#x2013; Fal-<lb/>
kenberg (R.), 1843. &#x2013; Am Teeti&#x017F;ch<lb/>
(R.), 1844. &#x2013; Lydia (R.), 1844. &#x2013;<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bach</hi></fw><lb/>
Weltglück (R.), 1845. &#x2013; Heinrich Bur-<lb/>
kart (R.), 1846. &#x2013; Paris und die Al-<lb/>
penwelt, 1846. &#x2013; Eine Rei&#x017F;e nach<lb/>
Wien, 1848. &#x2013; Alma (R.), 1848. &#x2013;<lb/>
Novellen; <hi rendition="#aq">II,</hi> 1849.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Bacherer,</hi> <hi rendition="#g">Gu&#x017F;tav,</hi> </head>
        <p> geb. am 27.<lb/>
Febr. 1813 zu Müllheim in Baden,<lb/>
be&#x017F;uchte das Lyzeum zu Freiburg i.<lb/>
Br., &#x017F;tudierte in Freiburg und Mün-<lb/>
chen, machte dann wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftliche<lb/>
Rei&#x017F;en durch Steiermark, die Schweiz<lb/>
u. das El&#x017F;aß, privati&#x017F;ierte danach als<lb/>
Schrift&#x017F;teller in Mannheim, Karls-<lb/>
ruhe, Stuttgart, &#x017F;eit 1838 in Frank-<lb/>
furt, 1839 in Dresden, 1840 in<lb/>
Braun&#x017F;chweig, wo er die &#x201E;Morgen-<lb/>
zeitung&#x201C; redigierte, und zuletzt in &#x017F;ei-<lb/>
nem Geburtsorte, wo er am 4. April<lb/>
1850 &#x2020;. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Eli&#x017F;abeth Cromwell (Tr.),<lb/>
1836. &#x2013; Die letzten Salier (R.), 1. Bd.,<lb/>
1837. &#x2013; Salon deut&#x017F;cher Zeitgeno&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
1. Tl., 1838. &#x2013; Parzen u. Eumeniden<lb/>
(Nn.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1838. &#x2013; Bruch&#x017F;tücke aus dem<lb/>
Erdenwallen eines Dämons, 1840. &#x2013;<lb/>
Buch vermi&#x017F;chter Bezüge, 1840.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Bacherl,</hi> <hi rendition="#g">Franz,</hi> </head>
        <p> * am 10. Juni<lb/>
1808 zu Waldmünchen in Bayern,<lb/>
war Schulmei&#x017F;ter im Dorfe Pfaffen-<lb/>
hofen am Starnberger See und be-<lb/>
&#x017F;chäftigte &#x017F;ich in &#x017F;einen Muße&#x017F;tunden<lb/>
mit der Dichtkun&#x017F;t. So verfaßte er<lb/>
ein Trauer&#x017F;piel, &#x201E;Die Cherusker in<lb/>
Rom&#x201C;, das die Veranla&#x017F;&#x017F;ung zu einer<lb/>
heftigen literari&#x017F;chen Fehde wurde,<lb/>
indem B. behauptete, Friedrich Halm<lb/>
habe bei Abfa&#x017F;&#x017F;ung &#x017F;eines &#x201E;Fechters<lb/>
von Ravenna&#x201C; die Grundidee der<lb/>
&#x201E;Cherusker&#x201C; benutzt. Jm Jahre 1857<lb/>
legte B. &#x017F;eine Schulmei&#x017F;ter&#x017F;telle nie-<lb/>
der, um &#x017F;ich ganz der Dichtkun&#x017F;t zu<lb/>
widmen, und trug zuer&#x017F;t in München,<lb/>
dann in Nürnberg und Wien &#x017F;eine<lb/>
Gei&#x017F;tesprodukte öffentlich vor, wozu<lb/>
außer den &#x201E;Cheruskern&#x201C; noch die<lb/>
Dramen &#x201E;Caligulas Tod&#x201C; und &#x201E;Die<lb/>
Wagenburg der Teutonen&#x201C; gehörten,<lb/>
die aber nicht allenthalben die er-<lb/>
wartete Teilnahme von &#x017F;eiten des ge-<lb/>
bildeten Publikums fanden. Später<lb/>
etablierte B. in München einen Milch-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0104] Bach Bach Arbeiten zu beſchäftigen. Er trat zuerſt als dramatiſcher Dichter auf, wandte ſich aber ſpäter vorzugsweiſe dem hiſtoriſchen Romane zu. Seit 1857 hatte er ſeinen Wohnſitz in Ber- lin, von wo aus er mehrere größere Reiſen nach der Schweiz und Frank- reich unternahm, u. ſeit 1886 lebte er in Charlottenburg. S: Lucie (Tr.), 1848. – Karls XII. erſte Liebe (Tr.), 1850. – Die Eroberung von Schweid- nitz (N.), 1853. – Die Brautſchau Friedrichs des Großen (Hiſtor. E.), 1857. Dasſelbe als Lſp., 1857. – Sophie Charlotte (Hiſtor. R.); III, 1857. – Friedrichs I. letzte Lebens- tage (Hiſt. R.); III, 1858. – Aus dem Leben, 1858. – Der Brand v. Köln (Hiſt. E.), 1858. – Geſammelte No- vellen; III, 1860. – Ein Urteilsſpruch Waſhingtons (R.); II, 1864. – Lady Seymour (Tr.), 1864. – Sybille von Kleve (R.); III, 1865. – Napoleons letzte Liebe (R.); VI, 1868. – Auf dem Wiener Kongreß (R.); IV, 1869. – Prinzeſſin Sidonie (R.); III, 1870. Bacheracht, Thereſe von, geb. von Struve, pſeudon. Thereſe, wurde am 4. Juli 1804 in Stuttgart geboren, wo ihr Vater, Heinrich von Struve, damals ruſſiſcher Legations- ſekretär war. Dieſer kam 1814 als Geſandter nach Hamburg. Ein wiſ- ſenſchaftlich hochgebildeter Mann, ließ er ſeiner Tochter, einer Schönheit erſten Ranges, eine ſorgfältige Er- ziehung und Ausbildung zuteil wer- den. Jm Jahre 1825 vermählte ſie ſich mit dem ruſſiſchen Geſandtſchafts- ſekretär u. Generalkonſul v. B. und, als ſie von demſelben 1849 geſchieden worden, mit dem niederländiſchen Oberſten von Lützow, den ſie nach Java begleitete, wo ſie in Sorabaya ihren Wohnſitz hatte. Sie † auf einer Reiſe in Tjilatjap am 16. September 1852. S: Briefe aus dem Süden, 1841. – Ein Tagebuch, 1842. – Fal- kenberg (R.), 1843. – Am Teetiſch (R.), 1844. – Lydia (R.), 1844. – Weltglück (R.), 1845. – Heinrich Bur- kart (R.), 1846. – Paris und die Al- penwelt, 1846. – Eine Reiſe nach Wien, 1848. – Alma (R.), 1848. – Novellen; II, 1849. Bacherer, Guſtav, geb. am 27. Febr. 1813 zu Müllheim in Baden, beſuchte das Lyzeum zu Freiburg i. Br., ſtudierte in Freiburg und Mün- chen, machte dann wiſſenſchaftliche Reiſen durch Steiermark, die Schweiz u. das Elſaß, privatiſierte danach als Schriftſteller in Mannheim, Karls- ruhe, Stuttgart, ſeit 1838 in Frank- furt, 1839 in Dresden, 1840 in Braunſchweig, wo er die „Morgen- zeitung“ redigierte, und zuletzt in ſei- nem Geburtsorte, wo er am 4. April 1850 †. S: Eliſabeth Cromwell (Tr.), 1836. – Die letzten Salier (R.), 1. Bd., 1837. – Salon deutſcher Zeitgenoſſen, 1. Tl., 1838. – Parzen u. Eumeniden (Nn.); II, 1838. – Bruchſtücke aus dem Erdenwallen eines Dämons, 1840. – Buch vermiſchter Bezüge, 1840. Bacherl, Franz, * am 10. Juni 1808 zu Waldmünchen in Bayern, war Schulmeiſter im Dorfe Pfaffen- hofen am Starnberger See und be- ſchäftigte ſich in ſeinen Mußeſtunden mit der Dichtkunſt. So verfaßte er ein Trauerſpiel, „Die Cherusker in Rom“, das die Veranlaſſung zu einer heftigen literariſchen Fehde wurde, indem B. behauptete, Friedrich Halm habe bei Abfaſſung ſeines „Fechters von Ravenna“ die Grundidee der „Cherusker“ benutzt. Jm Jahre 1857 legte B. ſeine Schulmeiſterſtelle nie- der, um ſich ganz der Dichtkunſt zu widmen, und trug zuerſt in München, dann in Nürnberg und Wien ſeine Geiſtesprodukte öffentlich vor, wozu außer den „Cheruskern“ noch die Dramen „Caligulas Tod“ und „Die Wagenburg der Teutonen“ gehörten, die aber nicht allenthalben die er- wartete Teilnahme von ſeiten des ge- bildeten Publikums fanden. Später etablierte B. in München einen Milch- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/104
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/104>, abgerufen am 18.12.2024.