Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Ave Averdieck, C. von, Pseudon. für Averina, J. von, Pseudon. für *Axamethy-Racher, Rosa, geb. S: Dornröschen (R.), Ayrer, Gustav Heinrich, wurde Baa erfolgenden Trennung der Rechts-pflege von der Verwaltung ging er als Obergerichtsrat an das neuge- bildete Obergericht zu Verden, von wo er 1859 als Oberappellationsge- richtsrat nach Celle kam. Bei der deutschen Gerichtsorganisation im Jahre 1879 ließ er sich zur Disposi- tion stellen und trat 1882 in den ge- setzlichen Pensionsstand. Er starb in Celle im Dezbr. 1892. - Außer eini- gen politischen Broschüren, von denen "Die Braunschweiger Frage" (1885) ihm eine Anklage u. Verurteilung in eine Geldbuße zuzog, veröffentlichte er S: Der letzte Hohenstaufe (Tr.), Baader, Amalie, pseud. H. Sa- *
[Spaltenumbruch] Ave Averdieck, C. von, Pſeudon. für Averina, J. von, Pſeudon. für *Axaméthy-Racher, Roſa, geb. S: Dornröschen (R.), Ayrer, Guſtav Heinrich, wurde Baa erfolgenden Trennung der Rechts-pflege von der Verwaltung ging er als Obergerichtsrat an das neuge- bildete Obergericht zu Verden, von wo er 1859 als Oberappellationsge- richtsrat nach Celle kam. Bei der deutſchen Gerichtsorganiſation im Jahre 1879 ließ er ſich zur Dispoſi- tion ſtellen und trat 1882 in den ge- ſetzlichen Penſionsſtand. Er ſtarb in Celle im Dezbr. 1892. – Außer eini- gen politiſchen Broſchüren, von denen „Die Braunſchweiger Frage“ (1885) ihm eine Anklage u. Verurteilung in eine Geldbuße zuzog, veröffentlichte er S: Der letzte Hohenſtaufe (Tr.), Baader, Amalie, pſeud. H. Sa- *
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Ave
Baa
Averdieck, C. von, Pſeudon. für
Chriſtine von Düring; ſ. d.!
Averina, J. von, Pſeudon. für
Julia Jlling; ſ. d.!
*Axaméthy-Racher, Roſa, geb.
am 27. Juni 1857 in Temesvâr (Un-
garn) als die Tochter eines k. k. Mi-
litär-Oberintendanten, verlebte ihre
Kinder-, Studien- und Jugendzeit in
Wien u. machte dort auch 1874 ihren
erſten ſchriftſtelleriſchen Verſuch. Sie
widmete ſich zuerſt der Muſik und
ſtudierte emſig bei der berühmten
Geſanglehrerin Mathilde Caſtrone-
Marcheſi, einer Schülerin Garcias,
dann nahm ſie zwei Jahre lang Un-
terricht bei dem Profeſſor und Vor-
tragsmeiſter Alexander Strakoſch u.
bildete ſich zur Schauſpielerin aus.
Als ſie aber nach vierjährigem Stu-
dium die Bühne betreten wollte,
machte ihr der Gott der Liebe einen
Strich durch die Rechnung. Sie ver-
mählte ſich 1878 mit dem Sekretär
im ungar. Miniſterium für Kultus
und Unterricht Dr. Ludwig Axaméthy,
jetzigen Miniſterialrat, und lebt ſeit-
dem in Budapeſt. Außer mehreren
Erzählungen in Zeitſchriften veröf-
fentlichte ſie
S: Dornröschen (R.),
1903. – Jm Walde (Nn.: Kuckuck. –
Cyklame. – Abendrot), 1904. – Pſyche
(R.), 1905. – Aus tiefſter Bruſt (Ge.),
1907. – Die Ahnfrau (R.), 1908.
Ayrer, Guſtav Heinrich, wurde
am 14. Mai 1810 zu Lüchow im Han-
növerſchen als der Sohn eines Arz-
tes geboren, der noch in demſelben
Jahre ſeinen Wohnſitz nach Harburg
verlegte. Hier erhielt der Sohn durch
Privatunterricht ſeine Vorbildung
für das Unterrichtsinſtitut eines be-
nachbarten Geiſtlichen, das er von
1824–27 beſuchte, um dann ſofort zur
Univerſität Göttingen überzutreten,
an der er in erſter Linie die Rechte
ſtudierte. Jm Jahre 1831 wurde A.
als Amtsauditor beim damaligen
Amte in Harburg angeſtellt u. 1834
Amtsaſſeſſor daſelbſt. Bei der 1852
erfolgenden Trennung der Rechts-
pflege von der Verwaltung ging er
als Obergerichtsrat an das neuge-
bildete Obergericht zu Verden, von
wo er 1859 als Oberappellationsge-
richtsrat nach Celle kam. Bei der
deutſchen Gerichtsorganiſation im
Jahre 1879 ließ er ſich zur Dispoſi-
tion ſtellen und trat 1882 in den ge-
ſetzlichen Penſionsſtand. Er ſtarb in
Celle im Dezbr. 1892. – Außer eini-
gen politiſchen Broſchüren, von denen
„Die Braunſchweiger Frage“ (1885)
ihm eine Anklage u. Verurteilung in
eine Geldbuße zuzog, veröffentlichte
er
S: Der letzte Hohenſtaufe (Tr.),
1850. 2. A. 1888. – Hannovers Fall
(Dr.), 1887. – Gedichte, 1889. – Karl
der Kühne (Tr.), 1890.
Baader, Amalie, pſeud. H. Sa-
les, wurde am 15. März 1806 zu
Wertheim geboren, wo ihr Vater als
Juſtizrat in fürſtlich Löwenſtein-
Wertheimſchen Dienſten ſtand. Sie
verlebte im elterlichen Hauſe eine
glückliche Jugendzeit u. verheiratete
ſich bereits 1823 mit einem in ihrer
Vaterſtadt beſchäftigten Beamten,
Bernhard Baader, der nun als Kreis-
rat zur Kreisregierung des Seekrei-
ſes nach Konſtanz kam. Jm Jahre
1832 folgte ſie ihrem Gatten nach
Karlsruhe, wohin derſelbe als Fi-
nanzrat bei der Steuerdirektion ver-
ſetzt worden war. Hier begann ſie
ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, zu-
nächſt auf dem Gebiet der Sprachen-
kunde u. deutſchen Volksſagen; auch
war ſie ſeit 1845 eine treue und flei-
ßige Mitarbeiterin an der in Frei-
burg erſcheinenden „Süddeutſchen
Zeitung“. Mit großem Jntereſſe
widmete ſie ſich auch humanitären
Beſtrebungen zur Unterſtützung ar-
mer und alter Kranker; ſie gründete
zu dieſem Zwecke 1851 den St. Vin-
centius-Frauenverein, dem ſie bis zu
ihrem Tode vorſtand, u. erwirkte es,
daß der Verein im Jahre 1864 ein
*
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