kleinen Weste, die sie darüber tragen, bedeckt wären. Diese Weste liegt fest am Leibe an, und hält die Brü- ste in der Höhe. Ueber diesen Caftan tragen sie ei- nen ledernen Gürtel, der mit goldenen und silbernen Plättchen und Knöpfen beschlagen, und mit kostbaren glänzenden Steinen besetzt ist. Jhr Hemde ist je- derzeit von der feinsten geblümten Seide, und hängt über ihren Chacksir, welcher im Sommer gleichfalls von Seide ist, weil diese in der großen Hitze am bequem- sten ist. Jhr Oberkleid ist entweder von feinem Tu- che oder Sammt besetzt, oder von reichem goldenen Stoffe. Jhr Kopfputz ist sehr schön und anständig; die Talpo ist eine weite hohe Sammet-Mütze, und gleicht fast einer engen Krone; sie schließt fest am Kopfe an, und wird oben weiter. Sie ist mit Gol- de, Silber und Perlen sehr reich gestickt, und ist so hoch, daß sie auf die Schultern zurück fallen würde, wenn sie nicht künstlich auf dem Kopfe unterstützet würde, wo sie selbige mit vieler Kunst in Falten le- gen. Sie ist überdieß mit langen Schnuren von Per- len, die künstlich unter einander geschlungen und mit Diamanten, Rubinen und allen Arten von Juwelen besetzt sind, versehen, und wird mit einem Stirnban- de, das zwey Finger breit und so reich besetzt ist, daß es einem Diadem gleichet, an den Kopf befestiget. Um dieses Stirnband herum gehen kleine goldene Ket- ten, an deren einem Ende ein Demant und an dem andern ein Smaragd hängt, die auf der Stirne und auf beyden Seiten des Gesichts baumeln. Jhr Haar ist in einen langen Zopf, der vier Finger breit ist, und sehr weit, bey einigen bis auf die Fersen her- unter gehet, geflochten. Sie tragen an beyden
Seiten
kleinen Weſte, die ſie daruͤber tragen, bedeckt waͤren. Dieſe Weſte liegt feſt am Leibe an, und haͤlt die Bruͤ- ſte in der Hoͤhe. Ueber dieſen Caftan tragen ſie ei- nen ledernen Guͤrtel, der mit goldenen und ſilbernen Plaͤttchen und Knoͤpfen beſchlagen, und mit koſtbaren glaͤnzenden Steinen beſetzt iſt. Jhr Hemde iſt je- derzeit von der feinſten gebluͤmten Seide, und haͤngt uͤber ihren Chackſir, welcher im Sommer gleichfalls von Seide iſt, weil dieſe in der großen Hitze am bequem- ſten iſt. Jhr Oberkleid iſt entweder von feinem Tu- che oder Sammt beſetzt, oder von reichem goldenen Stoffe. Jhr Kopfputz iſt ſehr ſchoͤn und anſtaͤndig; die Talpo iſt eine weite hohe Sammet-Muͤtze, und gleicht faſt einer engen Krone; ſie ſchließt feſt am Kopfe an, und wird oben weiter. Sie iſt mit Gol- de, Silber und Perlen ſehr reich geſtickt, und iſt ſo hoch, daß ſie auf die Schultern zuruͤck fallen wuͤrde, wenn ſie nicht kuͤnſtlich auf dem Kopfe unterſtuͤtzet wuͤrde, wo ſie ſelbige mit vieler Kunſt in Falten le- gen. Sie iſt uͤberdieß mit langen Schnuren von Per- len, die kuͤnſtlich unter einander geſchlungen und mit Diamanten, Rubinen und allen Arten von Juwelen beſetzt ſind, verſehen, und wird mit einem Stirnban- de, das zwey Finger breit und ſo reich beſetzt iſt, daß es einem Diadem gleichet, an den Kopf befeſtiget. Um dieſes Stirnband herum gehen kleine goldene Ket- ten, an deren einem Ende ein Demant und an dem andern ein Smaragd haͤngt, die auf der Stirne und auf beyden Seiten des Geſichts baumeln. Jhr Haar iſt in einen langen Zopf, der vier Finger breit iſt, und ſehr weit, bey einigen bis auf die Ferſen her- unter gehet, geflochten. Sie tragen an beyden
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kleinen Weſte, die ſie daruͤber tragen, bedeckt waͤren.
Dieſe Weſte liegt feſt am Leibe an, und haͤlt die Bruͤ-
ſte in der Hoͤhe. Ueber dieſen Caftan tragen ſie ei-
nen ledernen Guͤrtel, der mit goldenen und ſilbernen
Plaͤttchen und Knoͤpfen beſchlagen, und mit koſtbaren
glaͤnzenden Steinen beſetzt iſt. Jhr Hemde iſt je-
derzeit von der feinſten gebluͤmten Seide, und haͤngt
uͤber ihren Chackſir, welcher im Sommer gleichfalls
von Seide iſt, weil dieſe in der großen Hitze am bequem-
ſten iſt. Jhr Oberkleid iſt entweder von feinem Tu-
che oder Sammt beſetzt, oder von reichem goldenen
Stoffe. Jhr Kopfputz iſt ſehr ſchoͤn und anſtaͤndig;
die Talpo iſt eine weite hohe Sammet-Muͤtze, und
gleicht faſt einer engen Krone; ſie ſchließt feſt am
Kopfe an, und wird oben weiter. Sie iſt mit Gol-
de, Silber und Perlen ſehr reich geſtickt, und iſt ſo
hoch, daß ſie auf die Schultern zuruͤck fallen wuͤrde,
wenn ſie nicht kuͤnſtlich auf dem Kopfe unterſtuͤtzet
wuͤrde, wo ſie ſelbige mit vieler Kunſt in Falten le-
gen. Sie iſt uͤberdieß mit langen Schnuren von Per-
len, die kuͤnſtlich unter einander geſchlungen und mit
Diamanten, Rubinen und allen Arten von Juwelen
beſetzt ſind, verſehen, und wird mit einem Stirnban-
de, das zwey Finger breit und ſo reich beſetzt iſt, daß
es einem Diadem gleichet, an den Kopf befeſtiget.
Um dieſes Stirnband herum gehen kleine goldene Ket-
ten, an deren einem Ende ein Demant und an dem
andern ein Smaragd haͤngt, die auf der Stirne und
auf beyden Seiten des Geſichts baumeln. Jhr
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/80>, abgerufen am 23.11.2024.
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