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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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ihm in das Gesicht, ohne zu antworten, und als er
weggehen wollte, drehete er sich so kurz um, daß er
auch des Groß-Veziers Kleid mit seinen Spornen fort-
zog. Er setzte sich hierauf zu Pferde und ritt im
größten Verdrusse fort. Er machte hierauf allerley
Anschläge mit dem Chan, uns mit den Tartarn unter
Weges anzugreifen, daher der Groß-Vezier, als er
solches erfuhr, uns mit 30000 Spahis verstärkte,
welche uns bis an den Niester begleiteten. Der Ve-
zier schickte uns auch verschiedene Wagen mit Lebens-
mitteln als ein Geschenk zur Armee.

Da die Sachen nunmehr verglichen waren, soRückmarsch
der Russen.

brachen wir den 2ten Julii in guter Ordnung auf und
marschirten mit klingendem Spiele und fliegenden Fah-
nen ab. Unser Geschütz und Gepäck marschirte zwi-
schen uns und dem Flusse, unsere Spanischen Reiter
aber wurden, jeder von zwey Mann, zwischen uns
und den Türken getragen, damit sie in Bereitschaft
wären, wenn etwa die Tartarn darauf beharren soll-
ten, uns anzugreifen. Wir marschirten diesen Tag
im Angesichte der Türkischen Armee. Als wir auf-
brachen, hatte der Oberste Pitt das Unglück, seineUnglück des
Obersten
Pitt.

Gattinn und Tochter, ein sehr schönes Frauenzimmer,
zu verlieren, indem ein Rad an ihrem Wagen brach,
daher sie so weit zurück blieben, daß die Tartarn sich
ihrer bemächtigten, und sie davon führten. Der
Oberste wandte sich zwar so gleich an den Groß-Ve-
zier, welcher befahl, daß auf das strengste nachge-
forscht werden sollte; allein es war nichts heraus zu
bringen. Als der Oberste nachmals erfuhr, daß sie
[beyde] nach Constantinopel geführet, und dem Groß-
herrn überreicht worden, so wirkte er sich einen Paß

aus,
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ihm in das Geſicht, ohne zu antworten, und als er
weggehen wollte, drehete er ſich ſo kurz um, daß er
auch des Groß-Veziers Kleid mit ſeinen Spornen fort-
zog. Er ſetzte ſich hierauf zu Pferde und ritt im
groͤßten Verdruſſe fort. Er machte hierauf allerley
Anſchlaͤge mit dem Chan, uns mit den Tartarn unter
Weges anzugreifen, daher der Groß-Vezier, als er
ſolches erfuhr, uns mit 30000 Spahis verſtaͤrkte,
welche uns bis an den Nieſter begleiteten. Der Ve-
zier ſchickte uns auch verſchiedene Wagen mit Lebens-
mitteln als ein Geſchenk zur Armee.

Da die Sachen nunmehr verglichen waren, ſoRuͤckmarſch
der Ruſſen.

brachen wir den 2ten Julii in guter Ordnung auf und
marſchirten mit klingendem Spiele und fliegenden Fah-
nen ab. Unſer Geſchuͤtz und Gepaͤck marſchirte zwi-
ſchen uns und dem Fluſſe, unſere Spaniſchen Reiter
aber wurden, jeder von zwey Mann, zwiſchen uns
und den Tuͤrken getragen, damit ſie in Bereitſchaft
waͤren, wenn etwa die Tartarn darauf beharren ſoll-
ten, uns anzugreifen. Wir marſchirten dieſen Tag
im Angeſichte der Tuͤrkiſchen Armee. Als wir auf-
brachen, hatte der Oberſte Pitt das Ungluͤck, ſeineUngluͤck des
Oberſten
Pitt.

Gattinn und Tochter, ein ſehr ſchoͤnes Frauenzimmer,
zu verlieren, indem ein Rad an ihrem Wagen brach,
daher ſie ſo weit zuruͤck blieben, daß die Tartarn ſich
ihrer bemaͤchtigten, und ſie davon fuͤhrten. Der
Oberſte wandte ſich zwar ſo gleich an den Groß-Ve-
zier, welcher befahl, daß auf das ſtrengſte nachge-
forſcht werden ſollte; allein es war nichts heraus zu
bringen. Als der Oberſte nachmals erfuhr, daß ſie
[beyde] nach Conſtantinopel gefuͤhret, und dem Groß-
herrn uͤberreicht worden, ſo wirkte er ſich einen Paß

aus,
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[53/0063] ihm in das Geſicht, ohne zu antworten, und als er weggehen wollte, drehete er ſich ſo kurz um, daß er auch des Groß-Veziers Kleid mit ſeinen Spornen fort- zog. Er ſetzte ſich hierauf zu Pferde und ritt im groͤßten Verdruſſe fort. Er machte hierauf allerley Anſchlaͤge mit dem Chan, uns mit den Tartarn unter Weges anzugreifen, daher der Groß-Vezier, als er ſolches erfuhr, uns mit 30000 Spahis verſtaͤrkte, welche uns bis an den Nieſter begleiteten. Der Ve- zier ſchickte uns auch verſchiedene Wagen mit Lebens- mitteln als ein Geſchenk zur Armee. Da die Sachen nunmehr verglichen waren, ſo brachen wir den 2ten Julii in guter Ordnung auf und marſchirten mit klingendem Spiele und fliegenden Fah- nen ab. Unſer Geſchuͤtz und Gepaͤck marſchirte zwi- ſchen uns und dem Fluſſe, unſere Spaniſchen Reiter aber wurden, jeder von zwey Mann, zwiſchen uns und den Tuͤrken getragen, damit ſie in Bereitſchaft waͤren, wenn etwa die Tartarn darauf beharren ſoll- ten, uns anzugreifen. Wir marſchirten dieſen Tag im Angeſichte der Tuͤrkiſchen Armee. Als wir auf- brachen, hatte der Oberſte Pitt das Ungluͤck, ſeine Gattinn und Tochter, ein ſehr ſchoͤnes Frauenzimmer, zu verlieren, indem ein Rad an ihrem Wagen brach, daher ſie ſo weit zuruͤck blieben, daß die Tartarn ſich ihrer bemaͤchtigten, und ſie davon fuͤhrten. Der Oberſte wandte ſich zwar ſo gleich an den Groß-Ve- zier, welcher befahl, daß auf das ſtrengſte nachge- forſcht werden ſollte; allein es war nichts heraus zu bringen. Als der Oberſte nachmals erfuhr, daß ſie beyde nach Conſtantinopel gefuͤhret, und dem Groß- herrn uͤberreicht worden, ſo wirkte er ſich einen Paß aus, Ruͤckmarſch der Ruſſen. Ungluͤck des Oberſten Pitt. D 3

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/63>, abgerufen am 24.11.2024.