Da die Kriegsschiffe Flamborough und die RoseDer Capi- tain segelt nach Eng- land. zu Ende des Mays Befehl erhalten hatten, nach Eng- land zu gehen, und diejenigen Kauffartheyschiffe, die bereit wären, unter ihrer Convoy mitzunehmen, so fuhr ich mit dem Capitain Hamer in dem Flamborough ab. Jch gab eine Menge Quecksilber, Mahoganyholz, Färbeholz und Baumwolle, in gleichen Portionen, auf zwey nach London gehende Kauffartheyschiffe, weil ich diese Sachen nicht assecurirt bekommen konnte. Das eine wurde hernach in dem Englischen Canal wegge- nommen, und nach St. Malo geführet; das andere aber kam glücklich auf der Jnsel Wight an. Wir fuhren den 1sten Junii von Charlestown ab, und hat- ten fünf Kauffartheyschiffe unter unserer Convoy. Nachdem wir zwey Tage bey schönem Wetter und gu- tem Winde gefahren waren, verließen wir des Nachts unsere fünf Schiffe, und eilten bey schönem Wetter nach Hause. Wir fuhren gegen Norden bey den Azo- rischen oder westlichen Jnseln vorbey, und entdeckten an einem Abend drey Schiffe, die dem Winde entge- gen fuhren, und auf uns zu kamen. Des Morgens kam eines, welches ein Hauptsegler war, und die an- dern ziemlich weit hinter sich gelassen hatte, uns ziem- lich nahe, und als wir gewahr wurden, daß es ein Kriegsschiff war, so gab der Capitain Frankland das Zeichen, umzukehren, und ihm entgegen zu fahren. Als es dieses gewahr wurde, kehrte es fogleich zu sei- nen Gefährten zurück, und wir fuhren wieder fort, und sahen weiter nichts mehr von ihnen. Wir sahen auch weiter keine Schiffe mehr, bis wir in den Canal ka- men, wo wir ein großes Kriegsschiff und eine Fregatte mit Holländischen Flaggen antrafen. Als wir ihnen zuriefen, antworteten sie uns, daß sie von Helvoetsluys
kämen,
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Da die Kriegsſchiffe Flamborough und die RoſeDer Capi- tain ſegelt nach Eng- land. zu Ende des Mays Befehl erhalten hatten, nach Eng- land zu gehen, und diejenigen Kauffartheyſchiffe, die bereit waͤren, unter ihrer Convoy mitzunehmen, ſo fuhr ich mit dem Capitain Hamer in dem Flamborough ab. Jch gab eine Menge Queckſilber, Mahoganyholz, Faͤrbeholz und Baumwolle, in gleichen Portionen, auf zwey nach London gehende Kauffartheyſchiffe, weil ich dieſe Sachen nicht aſſecurirt bekommen konnte. Das eine wurde hernach in dem Engliſchen Canal wegge- nommen, und nach St. Malo gefuͤhret; das andere aber kam gluͤcklich auf der Jnſel Wight an. Wir fuhren den 1ſten Junii von Charlestown ab, und hat- ten fuͤnf Kauffartheyſchiffe unter unſerer Convoy. Nachdem wir zwey Tage bey ſchoͤnem Wetter und gu- tem Winde gefahren waren, verließen wir des Nachts unſere fuͤnf Schiffe, und eilten bey ſchoͤnem Wetter nach Hauſe. Wir fuhren gegen Norden bey den Azo- riſchen oder weſtlichen Jnſeln vorbey, und entdeckten an einem Abend drey Schiffe, die dem Winde entge- gen fuhren, und auf uns zu kamen. Des Morgens kam eines, welches ein Hauptſegler war, und die an- dern ziemlich weit hinter ſich gelaſſen hatte, uns ziem- lich nahe, und als wir gewahr wurden, daß es ein Kriegsſchiff war, ſo gab der Capitain Frankland das Zeichen, umzukehren, und ihm entgegen zu fahren. Als es dieſes gewahr wurde, kehrte es fogleich zu ſei- nen Gefaͤhrten zuruͤck, und wir fuhren wieder fort, und ſahen weiter nichts mehr von ihnen. Wir ſahen auch weiter keine Schiffe mehr, bis wir in den Canal ka- men, wo wir ein großes Kriegsſchiff und eine Fregatte mit Hollaͤndiſchen Flaggen antrafen. Als wir ihnen zuriefen, antworteten ſie uns, daß ſie von Helvoetſluys
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Da die Kriegsſchiffe Flamborough und die Roſe
zu Ende des Mays Befehl erhalten hatten, nach Eng-
land zu gehen, und diejenigen Kauffartheyſchiffe, die
bereit waͤren, unter ihrer Convoy mitzunehmen, ſo
fuhr ich mit dem Capitain Hamer in dem Flamborough
ab. Jch gab eine Menge Queckſilber, Mahoganyholz,
Faͤrbeholz und Baumwolle, in gleichen Portionen, auf
zwey nach London gehende Kauffartheyſchiffe, weil ich
dieſe Sachen nicht aſſecurirt bekommen konnte. Das
eine wurde hernach in dem Engliſchen Canal wegge-
nommen, und nach St. Malo gefuͤhret; das andere
aber kam gluͤcklich auf der Jnſel Wight an. Wir
fuhren den 1ſten Junii von Charlestown ab, und hat-
ten fuͤnf Kauffartheyſchiffe unter unſerer Convoy.
Nachdem wir zwey Tage bey ſchoͤnem Wetter und gu-
tem Winde gefahren waren, verließen wir des Nachts
unſere fuͤnf Schiffe, und eilten bey ſchoͤnem Wetter
nach Hauſe. Wir fuhren gegen Norden bey den Azo-
riſchen oder weſtlichen Jnſeln vorbey, und entdeckten
an einem Abend drey Schiffe, die dem Winde entge-
gen fuhren, und auf uns zu kamen. Des Morgens
kam eines, welches ein Hauptſegler war, und die an-
dern ziemlich weit hinter ſich gelaſſen hatte, uns ziem-
lich nahe, und als wir gewahr wurden, daß es ein
Kriegsſchiff war, ſo gab der Capitain Frankland das
Zeichen, umzukehren, und ihm entgegen zu fahren.
Als es dieſes gewahr wurde, kehrte es fogleich zu ſei-
nen Gefaͤhrten zuruͤck, und wir fuhren wieder fort, und
ſahen weiter nichts mehr von ihnen. Wir ſahen auch
weiter keine Schiffe mehr, bis wir in den Canal ka-
men, wo wir ein großes Kriegsſchiff und eine Fregatte
mit Hollaͤndiſchen Flaggen antrafen. Als wir ihnen
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tain ſegelt
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/531>, abgerufen am 21.11.2024.
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