in große Kosten gesetzt, und Werke von keinem Nu- tzen errichtet hätte. Sie nöthigten mich sehr, bey ihnen zu bleiben, und boten mir an, mein Salarium zu ver- doppeln, und mir noch andere Gefälligkeiten zu erzei- gen. Jch sagte ihnen, wenn sie sich zu der Zeit an mich gewendet hätten, da ich nach Providence gekommen sey, so hätte ich ihre Werke zugleich besorgen können. Da aber diese Gelegenheit nunmehro vorbey sey, so sey es mir jetzt unmöglich, ihrem Suchen, ohne einen Be- fehl von dem Artillerie-Collegio, zu willfahren. Da diese Herren überdieses sehr mit ihren Entschließungen zauderten, und in keinem guten Verständnisse mit ih- rem Gouverneur lebten, so würde es mir sehr schwer geworden seyn, beyde Partheyen zu befriedigen. Da sie aber mit meinem letzten Plane, als dem wohlfeilsten, sehr wohl zufrieden zu seyn schienen, so gab ich, auf Verlangen des Gouverneurs Glen, dem Obersten Bai- le Unterricht, wie er ausgeführet werden müsse, und empfahl ihn dem Ausschusse zu Ausführung desselben, mit der Versicherung, daß sie ihm selbige sicher anver- trauen könnten. Die zwey Batterien auf Rathes- Point und Ansons-Haus wurden zur Sicherheit der Passage durch Hog-Jsland-Creek angefangen. Die Herren in Charlestown machten mir ein Geschenk von 50 Guineen, und sagten, da ich auf dem Wege nach England sey, und nicht in der Absicht bey ihnen zu blei- ben und ihnen zu dienen gekommen sey, so könnten sie mir die Belohnung nicht geben, die sie mir hätten ge- ben wollen, wenn ich ausdrücklich in der Absicht ge- kommen wäre, ihnen zu dienen und meine Plane aus- zuführen.
Besuch von einem Haup-
Wir hatten zu der Zeit einen Besuch von einem Anführer, oder Jndianischen Könige, wie sie ihn nann-
ten,
in große Koſten geſetzt, und Werke von keinem Nu- tzen errichtet haͤtte. Sie noͤthigten mich ſehr, bey ihnen zu bleiben, und boten mir an, mein Salarium zu ver- doppeln, und mir noch andere Gefaͤlligkeiten zu erzei- gen. Jch ſagte ihnen, wenn ſie ſich zu der Zeit an mich gewendet haͤtten, da ich nach Providence gekommen ſey, ſo haͤtte ich ihre Werke zugleich beſorgen koͤnnen. Da aber dieſe Gelegenheit nunmehro vorbey ſey, ſo ſey es mir jetzt unmoͤglich, ihrem Suchen, ohne einen Be- fehl von dem Artillerie-Collegio, zu willfahren. Da dieſe Herren uͤberdieſes ſehr mit ihren Entſchließungen zauderten, und in keinem guten Verſtaͤndniſſe mit ih- rem Gouverneur lebten, ſo wuͤrde es mir ſehr ſchwer geworden ſeyn, beyde Partheyen zu befriedigen. Da ſie aber mit meinem letzten Plane, als dem wohlfeilſten, ſehr wohl zufrieden zu ſeyn ſchienen, ſo gab ich, auf Verlangen des Gouverneurs Glen, dem Oberſten Bai- le Unterricht, wie er ausgefuͤhret werden muͤſſe, und empfahl ihn dem Ausſchuſſe zu Ausfuͤhrung deſſelben, mit der Verſicherung, daß ſie ihm ſelbige ſicher anver- trauen koͤnnten. Die zwey Batterien auf Rathes- Point und Anſons-Haus wurden zur Sicherheit der Paſſage durch Hog-Jsland-Creek angefangen. Die Herren in Charlestown machten mir ein Geſchenk von 50 Guineen, und ſagten, da ich auf dem Wege nach England ſey, und nicht in der Abſicht bey ihnen zu blei- ben und ihnen zu dienen gekommen ſey, ſo koͤnnten ſie mir die Belohnung nicht geben, die ſie mir haͤtten ge- ben wollen, wenn ich ausdruͤcklich in der Abſicht ge- kommen waͤre, ihnen zu dienen und meine Plane aus- zufuͤhren.
Beſuch von einem Haup-
Wir hatten zu der Zeit einen Beſuch von einem Anfuͤhrer, oder Jndianiſchen Koͤnige, wie ſie ihn nann-
ten,
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0526"n="516"/>
in große Koſten geſetzt, und Werke von keinem Nu-<lb/>
tzen errichtet haͤtte. Sie noͤthigten mich ſehr, bey ihnen<lb/>
zu bleiben, und boten mir an, mein Salarium zu ver-<lb/>
doppeln, und mir noch andere Gefaͤlligkeiten zu erzei-<lb/>
gen. Jch ſagte ihnen, wenn ſie ſich zu der Zeit an mich<lb/>
gewendet haͤtten, da ich nach Providence gekommen ſey,<lb/>ſo haͤtte ich ihre Werke zugleich beſorgen koͤnnen. Da<lb/>
aber dieſe Gelegenheit nunmehro vorbey ſey, ſo ſey es<lb/>
mir jetzt unmoͤglich, ihrem Suchen, ohne einen Be-<lb/>
fehl von dem Artillerie-Collegio, zu willfahren. Da<lb/>
dieſe Herren uͤberdieſes ſehr mit ihren Entſchließungen<lb/>
zauderten, und in keinem guten Verſtaͤndniſſe mit ih-<lb/>
rem Gouverneur lebten, ſo wuͤrde es mir ſehr ſchwer<lb/>
geworden ſeyn, beyde Partheyen zu befriedigen. Da ſie<lb/>
aber mit meinem letzten Plane, als dem wohlfeilſten,<lb/>ſehr wohl zufrieden zu ſeyn ſchienen, ſo gab ich, auf<lb/>
Verlangen des Gouverneurs Glen, dem Oberſten Bai-<lb/>
le Unterricht, wie er ausgefuͤhret werden muͤſſe, und<lb/>
empfahl ihn dem Ausſchuſſe zu Ausfuͤhrung deſſelben,<lb/>
mit der Verſicherung, daß ſie ihm ſelbige ſicher anver-<lb/>
trauen koͤnnten. Die zwey Batterien auf Rathes-<lb/>
Point und Anſons-Haus wurden zur Sicherheit der<lb/>
Paſſage durch Hog-Jsland-Creek angefangen. Die<lb/>
Herren in Charlestown machten mir ein Geſchenk von<lb/>
50 Guineen, und ſagten, da ich auf dem Wege nach<lb/>
England ſey, und nicht in der Abſicht bey ihnen zu blei-<lb/>
ben und ihnen zu dienen gekommen ſey, ſo koͤnnten ſie<lb/>
mir die Belohnung nicht geben, die ſie mir haͤtten ge-<lb/>
ben wollen, wenn ich ausdruͤcklich in der Abſicht ge-<lb/>
kommen waͤre, ihnen zu dienen und meine Plane aus-<lb/>
zufuͤhren.</p><lb/><noteplace="left">Beſuch von<lb/>
einem Haup-</note><p>Wir hatten zu der Zeit einen Beſuch von einem<lb/>
Anfuͤhrer, oder Jndianiſchen Koͤnige, wie ſie ihn nann-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ten,</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[516/0526]
in große Koſten geſetzt, und Werke von keinem Nu-
tzen errichtet haͤtte. Sie noͤthigten mich ſehr, bey ihnen
zu bleiben, und boten mir an, mein Salarium zu ver-
doppeln, und mir noch andere Gefaͤlligkeiten zu erzei-
gen. Jch ſagte ihnen, wenn ſie ſich zu der Zeit an mich
gewendet haͤtten, da ich nach Providence gekommen ſey,
ſo haͤtte ich ihre Werke zugleich beſorgen koͤnnen. Da
aber dieſe Gelegenheit nunmehro vorbey ſey, ſo ſey es
mir jetzt unmoͤglich, ihrem Suchen, ohne einen Be-
fehl von dem Artillerie-Collegio, zu willfahren. Da
dieſe Herren uͤberdieſes ſehr mit ihren Entſchließungen
zauderten, und in keinem guten Verſtaͤndniſſe mit ih-
rem Gouverneur lebten, ſo wuͤrde es mir ſehr ſchwer
geworden ſeyn, beyde Partheyen zu befriedigen. Da ſie
aber mit meinem letzten Plane, als dem wohlfeilſten,
ſehr wohl zufrieden zu ſeyn ſchienen, ſo gab ich, auf
Verlangen des Gouverneurs Glen, dem Oberſten Bai-
le Unterricht, wie er ausgefuͤhret werden muͤſſe, und
empfahl ihn dem Ausſchuſſe zu Ausfuͤhrung deſſelben,
mit der Verſicherung, daß ſie ihm ſelbige ſicher anver-
trauen koͤnnten. Die zwey Batterien auf Rathes-
Point und Anſons-Haus wurden zur Sicherheit der
Paſſage durch Hog-Jsland-Creek angefangen. Die
Herren in Charlestown machten mir ein Geſchenk von
50 Guineen, und ſagten, da ich auf dem Wege nach
England ſey, und nicht in der Abſicht bey ihnen zu blei-
ben und ihnen zu dienen gekommen ſey, ſo koͤnnten ſie
mir die Belohnung nicht geben, die ſie mir haͤtten ge-
ben wollen, wenn ich ausdruͤcklich in der Abſicht ge-
kommen waͤre, ihnen zu dienen und meine Plane aus-
zufuͤhren.
Wir hatten zu der Zeit einen Beſuch von einem
Anfuͤhrer, oder Jndianiſchen Koͤnige, wie ſie ihn nann-
ten,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/526>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.