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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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Tage hernach, nachdem diese Schiffe waren einge-
bracht worden, langte eine Waffenstillstands-Flagge
von Havannah an, die der Gouverneur und die kö-
nigliche Compagnie abgeschickt hatte, das Register-
schiff zu ranzioniren, dessen Ladung sich bis auf
150000 Stücken von Achten an wah-
rem Werth, außer den Waaren der Privat-Perso-
nen, die nicht der königlichen Compagnie gehörten,
und auf 30000 Stücken von Achten geschätzet
wurden, belief. Die Settee war mit Quecksilber,
Wein und andern Gütern beladen. Da der Gouver-
neur Tinker von den Eigenthümern Vollmacht hatte,
die Prisen auf ihre Rechnung zu verkaufen, so wurde
er mit dem Don Pedro de Lecastro, der deswegen von
Havannah hieher gekommen war, einig, daß er ihm
das Registerschiff und dessen Ladung für 90000
Stücken von Achten überließ; die Waaren der
Privat-Personen aber und die Settee wurden für die
Eigenthümer der Kaperschiffe zurück behalten, weil
Don Pedro nur Vollmacht hatte, die Effecten der kö-
niglichen Compagnie einzulösen. Auf diese Art ge-
wonnen die Spanier an der Ladung 60000
Stück von Achten, außer dem Werthe des Schiffes,
welches ein schönes neues auf der Themse erbautes
Schiff war, welches die Spanier auf seiner ersten
Fahrt weggenommen hatten. Da das Geld für den
Werth in Havannah bezahlt werden sollte, so gieng
Don Pedro mit der Flagge, in Gesellschaft des John
Snows, Secretair des Gouverneurs, und verschie-
dener spanischer Gefangenen, die der Capitain Frank-
land gemacht hatte, wieder dahin zurück.

Jndes-

Tage hernach, nachdem dieſe Schiffe waren einge-
bracht worden, langte eine Waffenſtillſtands-Flagge
von Havannah an, die der Gouverneur und die koͤ-
nigliche Compagnie abgeſchickt hatte, das Regiſter-
ſchiff zu ranzioniren, deſſen Ladung ſich bis auf
150000 Stuͤcken von Achten an wah-
rem Werth, außer den Waaren der Privat-Perſo-
nen, die nicht der koͤniglichen Compagnie gehoͤrten,
und auf 30000 Stuͤcken von Achten geſchaͤtzet
wurden, belief. Die Settee war mit Queckſilber,
Wein und andern Guͤtern beladen. Da der Gouver-
neur Tinker von den Eigenthuͤmern Vollmacht hatte,
die Priſen auf ihre Rechnung zu verkaufen, ſo wurde
er mit dem Don Pedro de Lecaſtro, der deswegen von
Havannah hieher gekommen war, einig, daß er ihm
das Regiſterſchiff und deſſen Ladung fuͤr 90000
Stuͤcken von Achten uͤberließ; die Waaren der
Privat-Perſonen aber und die Settee wurden fuͤr die
Eigenthuͤmer der Kaperſchiffe zuruͤck behalten, weil
Don Pedro nur Vollmacht hatte, die Effecten der koͤ-
niglichen Compagnie einzuloͤſen. Auf dieſe Art ge-
wonnen die Spanier an der Ladung 60000
Stuͤck von Achten, außer dem Werthe des Schiffes,
welches ein ſchoͤnes neues auf der Themſe erbautes
Schiff war, welches die Spanier auf ſeiner erſten
Fahrt weggenommen hatten. Da das Geld fuͤr den
Werth in Havannah bezahlt werden ſollte, ſo gieng
Don Pedro mit der Flagge, in Geſellſchaft des John
Snows, Secretair des Gouverneurs, und verſchie-
dener ſpaniſcher Gefangenen, die der Capitain Frank-
land gemacht hatte, wieder dahin zuruͤck.

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[475/0485] Tage hernach, nachdem dieſe Schiffe waren einge- bracht worden, langte eine Waffenſtillſtands-Flagge von Havannah an, die der Gouverneur und die koͤ- nigliche Compagnie abgeſchickt hatte, das Regiſter- ſchiff zu ranzioniren, deſſen Ladung ſich bis auf 150000 Stuͤcken von Achten an wah- rem Werth, außer den Waaren der Privat-Perſo- nen, die nicht der koͤniglichen Compagnie gehoͤrten, und auf 30000 Stuͤcken von Achten geſchaͤtzet wurden, belief. Die Settee war mit Queckſilber, Wein und andern Guͤtern beladen. Da der Gouver- neur Tinker von den Eigenthuͤmern Vollmacht hatte, die Priſen auf ihre Rechnung zu verkaufen, ſo wurde er mit dem Don Pedro de Lecaſtro, der deswegen von Havannah hieher gekommen war, einig, daß er ihm das Regiſterſchiff und deſſen Ladung fuͤr 90000 Stuͤcken von Achten uͤberließ; die Waaren der Privat-Perſonen aber und die Settee wurden fuͤr die Eigenthuͤmer der Kaperſchiffe zuruͤck behalten, weil Don Pedro nur Vollmacht hatte, die Effecten der koͤ- niglichen Compagnie einzuloͤſen. Auf dieſe Art ge- wonnen die Spanier an der Ladung 60000 Stuͤck von Achten, außer dem Werthe des Schiffes, welches ein ſchoͤnes neues auf der Themſe erbautes Schiff war, welches die Spanier auf ſeiner erſten Fahrt weggenommen hatten. Da das Geld fuͤr den Werth in Havannah bezahlt werden ſollte, ſo gieng Don Pedro mit der Flagge, in Geſellſchaft des John Snows, Secretair des Gouverneurs, und verſchie- dener ſpaniſcher Gefangenen, die der Capitain Frank- land gemacht hatte, wieder dahin zuruͤck. Jndeſ-

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/485>, abgerufen am 22.11.2024.