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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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graben. Als wir so tief kamen, daß wir dem See-
wasser gleich waren, fanden wir sehr süßes Wasser,
denn das Seewasser hatte sich durchgeseigt und seine
salzigen Theile zurückgelassen. Wir fanden nach die-
sem, daß, je weiter wir von der See gruben, das
Wasser desto besser war. Die Schiffer versahen sich
mit Filtrirsteinen, worein viele Kannen giengen, das
verdorbene Wasser auf den Schiffen damit zu verbes-
sern. Das Mastix-Holz, welches die EinwohnerMastix-Bäu-
me.

zu Pallisaden lieferten, war so hart und schwer wie
Eisen, daher ich sie mußte hauen lassen, weil das
Holz noch grün war, denn wenn sie völlig ausgetrock-
net sind, ist es nicht möglich, sie zu bearbeiten. Die
Einwohner versicherten mich, daß sie über hundert
Jahre stehen würden; sie sind so hart, daß eine Flin-
tenkugel keinen Eindruck darauf macht. Sie versi-
cherten mich, daß sie Schüsse von Drchbassen aus-
hielten; ich fand aber nicht für gut, dieses zu ver-
suchen.

Das Fort Montagu und Bladens-Batterie wa-Beschrei-
bung des
Forts Mon-
tagu.

ren zu Ende des Julii 1742 fertig, und wurden mit
8 achtzehn-, 3 neun-, und 6 sechspfündi-
gen Kanonen besetzt. Jnnerhalb des Forts befindet
sich eine Cisterne, die dreyßig Tonnen Regenwasser
hält, und so eingerichtet ist, daß alles Regenwasser,
welches innerhalb der Festung fällt, darein läuft, nebst
einer Wasserleitung, wo das überflüßige Wasser ab-
laufen kann. Es sind auch Barraken für Officiers
und Soldaten darinn, nebst einer Wachstube und ei-
nem bombenfesten Pulver-Magazine, worein fünf
und neunzig Faß Pulver gehen. Zwey Seiten da-
von sind nahe an der See, und die zwey Seiten

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graben. Als wir ſo tief kamen, daß wir dem See-
waſſer gleich waren, fanden wir ſehr ſuͤßes Waſſer,
denn das Seewaſſer hatte ſich durchgeſeigt und ſeine
ſalzigen Theile zuruͤckgelaſſen. Wir fanden nach die-
ſem, daß, je weiter wir von der See gruben, das
Waſſer deſto beſſer war. Die Schiffer verſahen ſich
mit Filtrirſteinen, worein viele Kannen giengen, das
verdorbene Waſſer auf den Schiffen damit zu verbeſ-
ſern. Das Maſtix-Holz, welches die EinwohnerMaſtix-Baͤu-
me.

zu Palliſaden lieferten, war ſo hart und ſchwer wie
Eiſen, daher ich ſie mußte hauen laſſen, weil das
Holz noch gruͤn war, denn wenn ſie voͤllig ausgetrock-
net ſind, iſt es nicht moͤglich, ſie zu bearbeiten. Die
Einwohner verſicherten mich, daß ſie uͤber hundert
Jahre ſtehen wuͤrden; ſie ſind ſo hart, daß eine Flin-
tenkugel keinen Eindruck darauf macht. Sie verſi-
cherten mich, daß ſie Schuͤſſe von Drchbaſſen aus-
hielten; ich fand aber nicht fuͤr gut, dieſes zu ver-
ſuchen.

Das Fort Montagu und Bladens-Batterie wa-Beſchrei-
bung des
Forts Mon-
tagu.

ren zu Ende des Julii 1742 fertig, und wurden mit
8 achtzehn-, 3 neun-, und 6 ſechspfuͤndi-
gen Kanonen beſetzt. Jnnerhalb des Forts befindet
ſich eine Ciſterne, die dreyßig Tonnen Regenwaſſer
haͤlt, und ſo eingerichtet iſt, daß alles Regenwaſſer,
welches innerhalb der Feſtung faͤllt, darein laͤuft, nebſt
einer Waſſerleitung, wo das uͤberfluͤßige Waſſer ab-
laufen kann. Es ſind auch Barraken fuͤr Officiers
und Soldaten darinn, nebſt einer Wachſtube und ei-
nem bombenfeſten Pulver-Magazine, worein fuͤnf
und neunzig Faß Pulver gehen. Zwey Seiten da-
von ſind nahe an der See, und die zwey Seiten

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[467/0477] graben. Als wir ſo tief kamen, daß wir dem See- waſſer gleich waren, fanden wir ſehr ſuͤßes Waſſer, denn das Seewaſſer hatte ſich durchgeſeigt und ſeine ſalzigen Theile zuruͤckgelaſſen. Wir fanden nach die- ſem, daß, je weiter wir von der See gruben, das Waſſer deſto beſſer war. Die Schiffer verſahen ſich mit Filtrirſteinen, worein viele Kannen giengen, das verdorbene Waſſer auf den Schiffen damit zu verbeſ- ſern. Das Maſtix-Holz, welches die Einwohner zu Palliſaden lieferten, war ſo hart und ſchwer wie Eiſen, daher ich ſie mußte hauen laſſen, weil das Holz noch gruͤn war, denn wenn ſie voͤllig ausgetrock- net ſind, iſt es nicht moͤglich, ſie zu bearbeiten. Die Einwohner verſicherten mich, daß ſie uͤber hundert Jahre ſtehen wuͤrden; ſie ſind ſo hart, daß eine Flin- tenkugel keinen Eindruck darauf macht. Sie verſi- cherten mich, daß ſie Schuͤſſe von Drchbaſſen aus- hielten; ich fand aber nicht fuͤr gut, dieſes zu ver- ſuchen. Maſtix-Baͤu- me. Das Fort Montagu und Bladens-Batterie wa- ren zu Ende des Julii 1742 fertig, und wurden mit 8 achtzehn-, 3 neun-, und 6 ſechspfuͤndi- gen Kanonen beſetzt. Jnnerhalb des Forts befindet ſich eine Ciſterne, die dreyßig Tonnen Regenwaſſer haͤlt, und ſo eingerichtet iſt, daß alles Regenwaſſer, welches innerhalb der Feſtung faͤllt, darein laͤuft, nebſt einer Waſſerleitung, wo das uͤberfluͤßige Waſſer ab- laufen kann. Es ſind auch Barraken fuͤr Officiers und Soldaten darinn, nebſt einer Wachſtube und ei- nem bombenfeſten Pulver-Magazine, worein fuͤnf und neunzig Faß Pulver gehen. Zwey Seiten da- von ſind nahe an der See, und die zwey Seiten gegen Beſchrei- bung des Forts Mon- tagu. G g 2

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/477>, abgerufen am 22.11.2024.