gen, so kam dessen Schiffer auf unser Schiff und sagte uns, daß wir bey dem Vorgebirge Roman ge- Ankunft zu Charles- town.gen Norden von Charlestown in Carolina wären. Er führte uns bis an die Sandbänke bey Charlestown, da denn ein Pilot aus der Stadt auf das Schiff kam. Jch gieng in dem Schoner nach Charlestown, und fand diese Stadt in einem beweinenswürdigen Zustan- de, indem die Hälfte davon abgebrannt war und die Ruinen noch davon rauchten, und eine Menge Kauf- mannswaaren von einem sehr beträchtlichen Werthe völlig verbrannt waren. Da unser Schiff so lag, daß es nicht wohl über die Sandbank gebracht wer- den konnte, so wurde es von einem Landwinde wieder in die See zurück getrieben, wo es auch seinen Noth- mast verlohr. Es wurden ihm zwey Schiffe nach- geschickt, die ihm beystehen sollten; es konnte aber vor dem 2ten März nicht über die Bank gebracht werden. Während der Zeit, da es in der See her- um getrieben wurde, starben der Capitain und der Kanonier. Wir trafen hier das Schiff Phönix, dessen Capitain Fanschaw hieß, und den Tartar an, dessen Capitain George Townsend wa[r], beydes Schiffe von 20 Kanonen, die an diesem Orte [a]uf den Posten standen, wie auch unser Proviantschiff, dasbey Biscaya durch die Bay gefahren war, und eine [g]ute Reise nach Providence gehabt hatte, wo es seine Recruten und Proviant ausgeladen hatte, und hieher zurück ge- kommen war. Die Snow kam ebenfalls mit unsern Weinen von Madera hier an: ich verkaufte die Hälfte von den meinigen, und hatte dadurch die andere Hälfte umsonst.
Die
gen, ſo kam deſſen Schiffer auf unſer Schiff und ſagte uns, daß wir bey dem Vorgebirge Roman ge- Ankunft zu Charles- town.gen Norden von Charlestown in Carolina waͤren. Er fuͤhrte uns bis an die Sandbaͤnke bey Charlestown, da denn ein Pilot aus der Stadt auf das Schiff kam. Jch gieng in dem Schoner nach Charlestown, und fand dieſe Stadt in einem beweinenswuͤrdigen Zuſtan- de, indem die Haͤlfte davon abgebrannt war und die Ruinen noch davon rauchten, und eine Menge Kauf- mannswaaren von einem ſehr betraͤchtlichen Werthe voͤllig verbrannt waren. Da unſer Schiff ſo lag, daß es nicht wohl uͤber die Sandbank gebracht wer- den konnte, ſo wurde es von einem Landwinde wieder in die See zuruͤck getrieben, wo es auch ſeinen Noth- maſt verlohr. Es wurden ihm zwey Schiffe nach- geſchickt, die ihm beyſtehen ſollten; es konnte aber vor dem 2ten Maͤrz nicht uͤber die Bank gebracht werden. Waͤhrend der Zeit, da es in der See her- um getrieben wurde, ſtarben der Capitain und der Kanonier. Wir trafen hier das Schiff Phoͤnix, deſſen Capitain Fanſchaw hieß, und den Tartar an, deſſen Capitain George Townſend wa[r], beydes Schiffe von 20 Kanonen, die an dieſem Orte [a]uf den Poſten ſtanden, wie auch unſer Proviantſchiff, dasbey Biscaya durch die Bay gefahren war, und eine [g]ute Reiſe nach Providence gehabt hatte, wo es ſeine Recruten und Proviant ausgeladen hatte, und hieher zuruͤck ge- kommen war. Die Snow kam ebenfalls mit unſern Weinen von Madera hier an: ich verkaufte die Haͤlfte von den meinigen, und hatte dadurch die andere Haͤlfte umſonſt.
Die
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0460"n="450"/>
gen, ſo kam deſſen Schiffer auf unſer Schiff und<lb/>ſagte uns, daß wir bey dem Vorgebirge Roman ge-<lb/><noteplace="left">Ankunft zu<lb/>
Charles-<lb/>
town.</note>gen Norden von Charlestown in Carolina waͤren.<lb/>
Er fuͤhrte uns bis an die Sandbaͤnke bey Charlestown,<lb/>
da denn ein Pilot aus der Stadt auf das Schiff kam.<lb/>
Jch gieng in dem Schoner nach Charlestown, und<lb/>
fand dieſe Stadt in einem beweinenswuͤrdigen Zuſtan-<lb/>
de, indem die Haͤlfte davon abgebrannt war und die<lb/>
Ruinen noch davon rauchten, und eine Menge Kauf-<lb/>
mannswaaren von einem ſehr betraͤchtlichen Werthe<lb/>
voͤllig verbrannt waren. Da unſer Schiff ſo lag,<lb/>
daß es nicht wohl uͤber die Sandbank gebracht wer-<lb/>
den konnte, ſo wurde es von einem Landwinde wieder<lb/>
in die See zuruͤck getrieben, wo es auch ſeinen Noth-<lb/>
maſt verlohr. Es wurden ihm zwey Schiffe nach-<lb/>
geſchickt, die ihm beyſtehen ſollten; es konnte aber<lb/>
vor dem 2ten Maͤrz nicht uͤber die Bank gebracht<lb/>
werden. Waͤhrend der Zeit, da es in der See her-<lb/>
um getrieben wurde, ſtarben der Capitain und der<lb/>
Kanonier. Wir trafen hier das Schiff Phoͤnix,<lb/>
deſſen Capitain Fanſchaw hieß, und den Tartar an,<lb/>
deſſen Capitain George Townſend wa<supplied>r</supplied>, beydes Schiffe<lb/>
von 20 Kanonen, die an dieſem Orte <supplied>a</supplied>uf den Poſten<lb/>ſtanden, wie auch unſer Proviantſchiff, dasbey Biscaya<lb/>
durch die Bay gefahren war, und eine <supplied>g</supplied>ute Reiſe<lb/>
nach Providence gehabt hatte, wo es ſeine Recruten<lb/>
und Proviant ausgeladen hatte, und hieher zuruͤck ge-<lb/>
kommen war. Die Snow kam ebenfalls mit unſern<lb/>
Weinen von Madera hier an: ich verkaufte die Haͤlfte<lb/>
von den meinigen, und hatte dadurch die andere<lb/>
Haͤlfte umſonſt.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Die</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[450/0460]
gen, ſo kam deſſen Schiffer auf unſer Schiff und
ſagte uns, daß wir bey dem Vorgebirge Roman ge-
gen Norden von Charlestown in Carolina waͤren.
Er fuͤhrte uns bis an die Sandbaͤnke bey Charlestown,
da denn ein Pilot aus der Stadt auf das Schiff kam.
Jch gieng in dem Schoner nach Charlestown, und
fand dieſe Stadt in einem beweinenswuͤrdigen Zuſtan-
de, indem die Haͤlfte davon abgebrannt war und die
Ruinen noch davon rauchten, und eine Menge Kauf-
mannswaaren von einem ſehr betraͤchtlichen Werthe
voͤllig verbrannt waren. Da unſer Schiff ſo lag,
daß es nicht wohl uͤber die Sandbank gebracht wer-
den konnte, ſo wurde es von einem Landwinde wieder
in die See zuruͤck getrieben, wo es auch ſeinen Noth-
maſt verlohr. Es wurden ihm zwey Schiffe nach-
geſchickt, die ihm beyſtehen ſollten; es konnte aber
vor dem 2ten Maͤrz nicht uͤber die Bank gebracht
werden. Waͤhrend der Zeit, da es in der See her-
um getrieben wurde, ſtarben der Capitain und der
Kanonier. Wir trafen hier das Schiff Phoͤnix,
deſſen Capitain Fanſchaw hieß, und den Tartar an,
deſſen Capitain George Townſend war, beydes Schiffe
von 20 Kanonen, die an dieſem Orte auf den Poſten
ſtanden, wie auch unſer Proviantſchiff, dasbey Biscaya
durch die Bay gefahren war, und eine gute Reiſe
nach Providence gehabt hatte, wo es ſeine Recruten
und Proviant ausgeladen hatte, und hieher zuruͤck ge-
kommen war. Die Snow kam ebenfalls mit unſern
Weinen von Madera hier an: ich verkaufte die Haͤlfte
von den meinigen, und hatte dadurch die andere
Haͤlfte umſonſt.
Ankunft zu
Charles-
town.
Die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/460>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.