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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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sie sich verstärket hatten, so mußten wir uns nunmehr zu-
rück ziehen, da wir denn in dem Verhaue unsern Ober-
sten und verschiedene von unsern Leuten verlohren. Jndes-
sen wurden wir aus unserer Reserve verstärkt, da wir
denn den Feind zum zweyten Mahle aus dem Verhau
trieben, und ihn bis zu seiner zweyten Verschanzung
verfolgten, ihn auch hier über den Haufen warfen und
bis zur dritten trieben, bey welcher Gelegenheit ich
durch das Dickbein geschossen ward, daher man mich
aus dem Felde bringen mußte. Man trug mich in
eine kleine Hütte, wo ich den Leichnam meines Ober-
sten fand, und mich verbinden ließ. Nach einem
sehr hitzigen Gefechte von sechs Stunden wich der
Feind überall und überließ uns das theuer erkaufte
Schlachtfeld, indem es uns nicht weniger als 20300
Mann kostete. Da die Umstände dieses so berühm-
ten Treffens von weit geschicktern Federn beschrieben
sind, so will ich nichts mehr davon sagen, als daß von
dem Feinde, seinen eigenen Berichten nach, 540
Officiers blieben, 1068 verwundet, und 301 gefan-
gen gemacht wurden; von Gemeinen aber sein Ver-
lust an Gebliebenen, Verwundeten und Gefangenen
sich auf 15000 Mann erstreckte. Wir verlohren
zwey Generals, die Grafen Lottum und Fettace.

Nach diesem Treffen gieng das Gerücht, daß der
Marschall Villars ein neues Treffen wagen wolle, die
Eroberung der Stadt Mons zu hindern, allein den
Marschall Boufleur wider sich habe, daher der König
den Herzog von Berwick abgeschickt habe, die zwisti-
gen Meynungen dieser beyden geschickten Feldherren zu
vereinigen. Der Herzog kam, und nachdem er das
Schlachtfeld mit seinen Verschanzungen besehen hatte,

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ſie ſich verſtaͤrket hatten, ſo mußten wir uns nunmehr zu-
ruͤck ziehen, da wir denn in dem Verhaue unſern Ober-
ſten und verſchiedene von unſern Leuten verlohren. Jndeſ-
ſen wurden wir aus unſerer Reſerve verſtaͤrkt, da wir
denn den Feind zum zweyten Mahle aus dem Verhau
trieben, und ihn bis zu ſeiner zweyten Verſchanzung
verfolgten, ihn auch hier uͤber den Haufen warfen und
bis zur dritten trieben, bey welcher Gelegenheit ich
durch das Dickbein geſchoſſen ward, daher man mich
aus dem Felde bringen mußte. Man trug mich in
eine kleine Huͤtte, wo ich den Leichnam meines Ober-
ſten fand, und mich verbinden ließ. Nach einem
ſehr hitzigen Gefechte von ſechs Stunden wich der
Feind uͤberall und uͤberließ uns das theuer erkaufte
Schlachtfeld, indem es uns nicht weniger als 20300
Mann koſtete. Da die Umſtaͤnde dieſes ſo beruͤhm-
ten Treffens von weit geſchicktern Federn beſchrieben
ſind, ſo will ich nichts mehr davon ſagen, als daß von
dem Feinde, ſeinen eigenen Berichten nach, 540
Officiers blieben, 1068 verwundet, und 301 gefan-
gen gemacht wurden; von Gemeinen aber ſein Ver-
luſt an Gebliebenen, Verwundeten und Gefangenen
ſich auf 15000 Mann erſtreckte. Wir verlohren
zwey Generals, die Grafen Lottum und Fettace.

Nach dieſem Treffen gieng das Geruͤcht, daß der
Marſchall Villars ein neues Treffen wagen wolle, die
Eroberung der Stadt Mons zu hindern, allein den
Marſchall Boufleur wider ſich habe, daher der Koͤnig
den Herzog von Berwick abgeſchickt habe, die zwiſti-
gen Meynungen dieſer beyden geſchickten Feldherren zu
vereinigen. Der Herzog kam, und nachdem er das
Schlachtfeld mit ſeinen Verſchanzungen beſehen hatte,

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[25/0035] ſie ſich verſtaͤrket hatten, ſo mußten wir uns nunmehr zu- ruͤck ziehen, da wir denn in dem Verhaue unſern Ober- ſten und verſchiedene von unſern Leuten verlohren. Jndeſ- ſen wurden wir aus unſerer Reſerve verſtaͤrkt, da wir denn den Feind zum zweyten Mahle aus dem Verhau trieben, und ihn bis zu ſeiner zweyten Verſchanzung verfolgten, ihn auch hier uͤber den Haufen warfen und bis zur dritten trieben, bey welcher Gelegenheit ich durch das Dickbein geſchoſſen ward, daher man mich aus dem Felde bringen mußte. Man trug mich in eine kleine Huͤtte, wo ich den Leichnam meines Ober- ſten fand, und mich verbinden ließ. Nach einem ſehr hitzigen Gefechte von ſechs Stunden wich der Feind uͤberall und uͤberließ uns das theuer erkaufte Schlachtfeld, indem es uns nicht weniger als 20300 Mann koſtete. Da die Umſtaͤnde dieſes ſo beruͤhm- ten Treffens von weit geſchicktern Federn beſchrieben ſind, ſo will ich nichts mehr davon ſagen, als daß von dem Feinde, ſeinen eigenen Berichten nach, 540 Officiers blieben, 1068 verwundet, und 301 gefan- gen gemacht wurden; von Gemeinen aber ſein Ver- luſt an Gebliebenen, Verwundeten und Gefangenen ſich auf 15000 Mann erſtreckte. Wir verlohren zwey Generals, die Grafen Lottum und Fettace. Nach dieſem Treffen gieng das Geruͤcht, daß der Marſchall Villars ein neues Treffen wagen wolle, die Eroberung der Stadt Mons zu hindern, allein den Marſchall Boufleur wider ſich habe, daher der Koͤnig den Herzog von Berwick abgeſchickt habe, die zwiſti- gen Meynungen dieſer beyden geſchickten Feldherren zu vereinigen. Der Herzog kam, und nachdem er das Schlachtfeld mit ſeinen Verſchanzungen beſehen hatte, ſo B 5

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/35>, abgerufen am 24.11.2024.