und ihn zu Suppen brauchen. Er schmecket gut und hält sich über ein Jahr.
Hier kamen zwey Deputirte in unserm Lager an,Ein Gesand- ter kommt bey der Ar- mee an. der eine von der Stadt Schamachie und der andere von Baku, die den Kaiser um Hülfe wider den Ty- rannen Myr Maghmud ansprachen. Kurz nach diesem kamen noch drey andere Abgeschickte an, näm- lich von den Armenianern, Melitenern und den Geor- gianern, die alle die Griechische Religion haben. Sie baten den Kaiser, ihnen einige von seinen Truppen zu schicken und sie dadurch in den Stand zu setzen, sich wider den Tyrannen zu vertheidigen, weil sie gänzlich entschlossen wären, ihrem rechtmäßigen Sophi treu zu bleiben. Den folgenden Tag kam von dem jungen Sophi selbst ein Gesandter an, der sehr bat, daß un- sere Armee mit der größten Eil, ihm beyzustehen, anrücken möchte; er erbot sich zugleich, dem Kaiser die festen Städte Rescht, Schamachie und Baku ein- zuräumen. Wir eilten, so viel uns immer möglich war, die Festung und den Hafen zu Stande zu brin- gen, weil wir alsdann sogleich diese Expedition unter- nehmen wollten. Da so viele Hände beständig arbei- teten, so wurde die Festung, die aus vier Bastionen bestand, und mit einem Graben umgeben war, dar- ein das Wasser aus dem Flusse geleitet wurde, und einen mit Pallisaden besetzten bedeckten Weg hatte, den 5ten September fertig, worauf ein Capitain mit 200 Mann regulairen Truppen und 300 Kosaken zur Vertheidigung hineingeleget wurde.
Unsere Armee war im Begriffe, den folgendenDie Türken nöthigen den Kaiser zu- rück zu ge- hen. Tag aufzubrechen, als zu unserm großen Erstaunen ein Türkischer Gesandter von Schamachie ankam,
und
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und ihn zu Suppen brauchen. Er ſchmecket gut und haͤlt ſich uͤber ein Jahr.
Hier kamen zwey Deputirte in unſerm Lager an,Ein Geſand- ter kommt bey der Ar- mee an. der eine von der Stadt Schamachie und der andere von Baku, die den Kaiſer um Huͤlfe wider den Ty- rannen Myr Maghmud anſprachen. Kurz nach dieſem kamen noch drey andere Abgeſchickte an, naͤm- lich von den Armenianern, Melitenern und den Geor- gianern, die alle die Griechiſche Religion haben. Sie baten den Kaiſer, ihnen einige von ſeinen Truppen zu ſchicken und ſie dadurch in den Stand zu ſetzen, ſich wider den Tyrannen zu vertheidigen, weil ſie gaͤnzlich entſchloſſen waͤren, ihrem rechtmaͤßigen Sophi treu zu bleiben. Den folgenden Tag kam von dem jungen Sophi ſelbſt ein Geſandter an, der ſehr bat, daß un- ſere Armee mit der groͤßten Eil, ihm beyzuſtehen, anruͤcken moͤchte; er erbot ſich zugleich, dem Kaiſer die feſten Staͤdte Reſcht, Schamachie und Baku ein- zuraͤumen. Wir eilten, ſo viel uns immer moͤglich war, die Feſtung und den Hafen zu Stande zu brin- gen, weil wir alsdann ſogleich dieſe Expedition unter- nehmen wollten. Da ſo viele Haͤnde beſtaͤndig arbei- teten, ſo wurde die Feſtung, die aus vier Baſtionen beſtand, und mit einem Graben umgeben war, dar- ein das Waſſer aus dem Fluſſe geleitet wurde, und einen mit Palliſaden beſetzten bedeckten Weg hatte, den 5ten September fertig, worauf ein Capitain mit 200 Mann regulairen Truppen und 300 Koſaken zur Vertheidigung hineingeleget wurde.
Unſere Armee war im Begriffe, den folgendenDie Tuͤrken noͤthigen den Kaiſer zu- ruͤck zu ge- hen. Tag aufzubrechen, als zu unſerm großen Erſtaunen ein Tuͤrkiſcher Geſandter von Schamachie ankam,
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und ihn zu Suppen brauchen. Er ſchmecket gut und
haͤlt ſich uͤber ein Jahr.
Hier kamen zwey Deputirte in unſerm Lager an,
der eine von der Stadt Schamachie und der andere
von Baku, die den Kaiſer um Huͤlfe wider den Ty-
rannen Myr Maghmud anſprachen. Kurz nach
dieſem kamen noch drey andere Abgeſchickte an, naͤm-
lich von den Armenianern, Melitenern und den Geor-
gianern, die alle die Griechiſche Religion haben. Sie
baten den Kaiſer, ihnen einige von ſeinen Truppen zu
ſchicken und ſie dadurch in den Stand zu ſetzen, ſich
wider den Tyrannen zu vertheidigen, weil ſie gaͤnzlich
entſchloſſen waͤren, ihrem rechtmaͤßigen Sophi treu zu
bleiben. Den folgenden Tag kam von dem jungen
Sophi ſelbſt ein Geſandter an, der ſehr bat, daß un-
ſere Armee mit der groͤßten Eil, ihm beyzuſtehen,
anruͤcken moͤchte; er erbot ſich zugleich, dem Kaiſer
die feſten Staͤdte Reſcht, Schamachie und Baku ein-
zuraͤumen. Wir eilten, ſo viel uns immer moͤglich
war, die Feſtung und den Hafen zu Stande zu brin-
gen, weil wir alsdann ſogleich dieſe Expedition unter-
nehmen wollten. Da ſo viele Haͤnde beſtaͤndig arbei-
teten, ſo wurde die Feſtung, die aus vier Baſtionen
beſtand, und mit einem Graben umgeben war, dar-
ein das Waſſer aus dem Fluſſe geleitet wurde, und
einen mit Palliſaden beſetzten bedeckten Weg hatte,
den 5ten September fertig, worauf ein Capitain mit
200 Mann regulairen Truppen und 300 Koſaken
zur Vertheidigung hineingeleget wurde.
Ein Geſand-
ter kommt
bey der Ar-
mee an.
Unſere Armee war im Begriffe, den folgenden
Tag aufzubrechen, als zu unſerm großen Erſtaunen
ein Tuͤrkiſcher Geſandter von Schamachie ankam,
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/349>, abgerufen am 22.11.2024.
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