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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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schlagen. Was sie aber in Verlegenheit setze, das
wären unsere Blauröcke, (er meynte die Dragoner)
die sich zu Pferde so enge zusammen hielten. Hier-
auf sagte er zum Admiral, daß er ihn nichts mehr
fragen sollte, denn er sey völlig entschlossen, keine Fra-
ge mehr zu beantworten, wollte auch solche christliche
Hunde weder um Gnade bitten, noch einige von ih-
nen erwarten; worauf er fortgeführet wurde. Ein
anderer Gefangner wollte, nachdem er vor des Ad-
mirals Zelt war gebracht worden, auf keine an ihn ge-
thane Frage antworten, worauf Befehl gegeben wur-
de, ihn auszuziehen und zu peitschen. Dieser riß,
als er den ersten Hieb bekam, einem Officier den De-
gen von der Seite, und lief damit auf den Admiral
zu, den er auch gewiß getödtet haben würde, wenn ihn
nicht zwey vor dem Zelte stehende Schildwachen, ihre
Bajonnette in den Leib gestoßen hätten. Als er schon
gefallen war, riß er noch einem von den Schildwa-
chen die Flinte aus der Hand, und biß ihm, als sie
mit einander um das Gewehr rungen, ein großes
Stück Fleisch aus dem Arme, wurde aber kurz dar-
auf niedergemacht. Als der Kaiser zu eben der Zeit
in das Zelt trat, sagte der Admiral zu ihm, daß er
gewiß in das Land gekommen sey, von tollen Hunden
gefressen zu werden, indem er in seinem ganzen Leben
keinen solchen Schrecken gehabt habe. Der Kaiser lä-
chelte und antwortete, wenn dieses Volk die Kriegs-
kunst verstünde, so würde keine Nation im Stande
seyn, es mit ihm aufzunehmen.

Um nun dieses Volk in Furcht zu erhalten, gab
der Kaiser Befehl, daß unter der Aufsicht des Jnge-
nieurs, Baron Renne, Lieutenants von der Garde,

eine

ſchlagen. Was ſie aber in Verlegenheit ſetze, das
waͤren unſere Blauroͤcke, (er meynte die Dragoner)
die ſich zu Pferde ſo enge zuſammen hielten. Hier-
auf ſagte er zum Admiral, daß er ihn nichts mehr
fragen ſollte, denn er ſey voͤllig entſchloſſen, keine Fra-
ge mehr zu beantworten, wollte auch ſolche chriſtliche
Hunde weder um Gnade bitten, noch einige von ih-
nen erwarten; worauf er fortgefuͤhret wurde. Ein
anderer Gefangner wollte, nachdem er vor des Ad-
mirals Zelt war gebracht worden, auf keine an ihn ge-
thane Frage antworten, worauf Befehl gegeben wur-
de, ihn auszuziehen und zu peitſchen. Dieſer riß,
als er den erſten Hieb bekam, einem Officier den De-
gen von der Seite, und lief damit auf den Admiral
zu, den er auch gewiß getoͤdtet haben wuͤrde, wenn ihn
nicht zwey vor dem Zelte ſtehende Schildwachen, ihre
Bajonnette in den Leib geſtoßen haͤtten. Als er ſchon
gefallen war, riß er noch einem von den Schildwa-
chen die Flinte aus der Hand, und biß ihm, als ſie
mit einander um das Gewehr rungen, ein großes
Stuͤck Fleiſch aus dem Arme, wurde aber kurz dar-
auf niedergemacht. Als der Kaiſer zu eben der Zeit
in das Zelt trat, ſagte der Admiral zu ihm, daß er
gewiß in das Land gekommen ſey, von tollen Hunden
gefreſſen zu werden, indem er in ſeinem ganzen Leben
keinen ſolchen Schrecken gehabt habe. Der Kaiſer laͤ-
chelte und antwortete, wenn dieſes Volk die Kriegs-
kunſt verſtuͤnde, ſo wuͤrde keine Nation im Stande
ſeyn, es mit ihm aufzunehmen.

Um nun dieſes Volk in Furcht zu erhalten, gab
der Kaiſer Befehl, daß unter der Aufſicht des Jnge-
nieurs, Baron Renne, Lieutenants von der Garde,

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[330/0340] ſchlagen. Was ſie aber in Verlegenheit ſetze, das waͤren unſere Blauroͤcke, (er meynte die Dragoner) die ſich zu Pferde ſo enge zuſammen hielten. Hier- auf ſagte er zum Admiral, daß er ihn nichts mehr fragen ſollte, denn er ſey voͤllig entſchloſſen, keine Fra- ge mehr zu beantworten, wollte auch ſolche chriſtliche Hunde weder um Gnade bitten, noch einige von ih- nen erwarten; worauf er fortgefuͤhret wurde. Ein anderer Gefangner wollte, nachdem er vor des Ad- mirals Zelt war gebracht worden, auf keine an ihn ge- thane Frage antworten, worauf Befehl gegeben wur- de, ihn auszuziehen und zu peitſchen. Dieſer riß, als er den erſten Hieb bekam, einem Officier den De- gen von der Seite, und lief damit auf den Admiral zu, den er auch gewiß getoͤdtet haben wuͤrde, wenn ihn nicht zwey vor dem Zelte ſtehende Schildwachen, ihre Bajonnette in den Leib geſtoßen haͤtten. Als er ſchon gefallen war, riß er noch einem von den Schildwa- chen die Flinte aus der Hand, und biß ihm, als ſie mit einander um das Gewehr rungen, ein großes Stuͤck Fleiſch aus dem Arme, wurde aber kurz dar- auf niedergemacht. Als der Kaiſer zu eben der Zeit in das Zelt trat, ſagte der Admiral zu ihm, daß er gewiß in das Land gekommen ſey, von tollen Hunden gefreſſen zu werden, indem er in ſeinem ganzen Leben keinen ſolchen Schrecken gehabt habe. Der Kaiſer laͤ- chelte und antwortete, wenn dieſes Volk die Kriegs- kunſt verſtuͤnde, ſo wuͤrde keine Nation im Stande ſeyn, es mit ihm aufzunehmen. Um nun dieſes Volk in Furcht zu erhalten, gab der Kaiſer Befehl, daß unter der Aufſicht des Jnge- nieurs, Baron Renne, Lieutenants von der Garde, eine

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/340>, abgerufen am 25.11.2024.