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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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gesetzet. Der Czar gieng im Monat August mit sei-
ner Flotte von Crons lot nach Reval, und von da nach
Abo, um dem Orte, wo die Conferenzen gehalten wur-
den, nahe zu seyn. Man verglich sich, daß der
Czar dem Könige von Schweden Finland und einen
Theil von Carelia abtreten, und an dessen Stelle
Wiburg, einen Theil von Carelia, ganz Jngermann-
land, Estland und Liefland bekommen, dagegen aber
den Schweden zur Wiedereroberung von Pommern,
Bremen und Verden behülflich seyn, wie auch den
Herzog von Holstein wieder in sein Herzogthum ein-
setzen, und den Herzog von Mecklenburg überreden
sollte, sein Herzogthum den Schweden auf immer zu
überlassen, wofür er anderswo ein Aequivalent erhal-
ten sollte (man glaubte, daß es auf Curland abgese-
hen gewesen). Zugleich sollte der Czar den Stanis-
laus, nach dem in Alt-Ranstadt mit dem Könige
Augustus gemachten Vergleiche, wieder auf den
Pohlnischen Thron setzen; und wenn sich Großbri-
tannien in die Zurücknahme von Bremen und Verden
mengen sollte, so wollten sie alsdann mit vereinigter
Macht und Flotten mit dem Prätendenten eine Lan-
dung thun, und diesen auf den Thron setzen.

Hierauf wurde beschlossen, daß der Baron Görtz
noch einmal mit diesen Vorschlägen zu dem Könige
von Schweden zurück gehen sollte. Dieser reisete
auch zu Ende des Septembers in der völligen Hoff-
nung ab, den König dahin zu bewegen, sie anzuneh-
men. Jndessen geschahe nichts, den König von
Schweden in seiner Unternehmung wider Norwegen
zu hindern, indem der Czar mit seiner Flotte nach
Cronslot gieng, und den 15ten September in Pe-

tersburg

geſetzet. Der Czar gieng im Monat Auguſt mit ſei-
ner Flotte von Cronſ lot nach Reval, und von da nach
Abo, um dem Orte, wo die Conferenzen gehalten wur-
den, nahe zu ſeyn. Man verglich ſich, daß der
Czar dem Koͤnige von Schweden Finland und einen
Theil von Carelia abtreten, und an deſſen Stelle
Wiburg, einen Theil von Carelia, ganz Jngermann-
land, Eſtland und Liefland bekommen, dagegen aber
den Schweden zur Wiedereroberung von Pommern,
Bremen und Verden behuͤlflich ſeyn, wie auch den
Herzog von Holſtein wieder in ſein Herzogthum ein-
ſetzen, und den Herzog von Mecklenburg uͤberreden
ſollte, ſein Herzogthum den Schweden auf immer zu
uͤberlaſſen, wofuͤr er anderswo ein Aequivalent erhal-
ten ſollte (man glaubte, daß es auf Curland abgeſe-
hen geweſen). Zugleich ſollte der Czar den Stanis-
laus, nach dem in Alt-Ranſtadt mit dem Koͤnige
Auguſtus gemachten Vergleiche, wieder auf den
Pohlniſchen Thron ſetzen; und wenn ſich Großbri-
tannien in die Zuruͤcknahme von Bremen und Verden
mengen ſollte, ſo wollten ſie alsdann mit vereinigter
Macht und Flotten mit dem Praͤtendenten eine Lan-
dung thun, und dieſen auf den Thron ſetzen.

Hierauf wurde beſchloſſen, daß der Baron Goͤrtz
noch einmal mit dieſen Vorſchlaͤgen zu dem Koͤnige
von Schweden zuruͤck gehen ſollte. Dieſer reiſete
auch zu Ende des Septembers in der voͤlligen Hoff-
nung ab, den Koͤnig dahin zu bewegen, ſie anzuneh-
men. Jndeſſen geſchahe nichts, den Koͤnig von
Schweden in ſeiner Unternehmung wider Norwegen
zu hindern, indem der Czar mit ſeiner Flotte nach
Cronſlot gieng, und den 15ten September in Pe-

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[223/0233] geſetzet. Der Czar gieng im Monat Auguſt mit ſei- ner Flotte von Cronſ lot nach Reval, und von da nach Abo, um dem Orte, wo die Conferenzen gehalten wur- den, nahe zu ſeyn. Man verglich ſich, daß der Czar dem Koͤnige von Schweden Finland und einen Theil von Carelia abtreten, und an deſſen Stelle Wiburg, einen Theil von Carelia, ganz Jngermann- land, Eſtland und Liefland bekommen, dagegen aber den Schweden zur Wiedereroberung von Pommern, Bremen und Verden behuͤlflich ſeyn, wie auch den Herzog von Holſtein wieder in ſein Herzogthum ein- ſetzen, und den Herzog von Mecklenburg uͤberreden ſollte, ſein Herzogthum den Schweden auf immer zu uͤberlaſſen, wofuͤr er anderswo ein Aequivalent erhal- ten ſollte (man glaubte, daß es auf Curland abgeſe- hen geweſen). Zugleich ſollte der Czar den Stanis- laus, nach dem in Alt-Ranſtadt mit dem Koͤnige Auguſtus gemachten Vergleiche, wieder auf den Pohlniſchen Thron ſetzen; und wenn ſich Großbri- tannien in die Zuruͤcknahme von Bremen und Verden mengen ſollte, ſo wollten ſie alsdann mit vereinigter Macht und Flotten mit dem Praͤtendenten eine Lan- dung thun, und dieſen auf den Thron ſetzen. Hierauf wurde beſchloſſen, daß der Baron Goͤrtz noch einmal mit dieſen Vorſchlaͤgen zu dem Koͤnige von Schweden zuruͤck gehen ſollte. Dieſer reiſete auch zu Ende des Septembers in der voͤlligen Hoff- nung ab, den Koͤnig dahin zu bewegen, ſie anzuneh- men. Jndeſſen geſchahe nichts, den Koͤnig von Schweden in ſeiner Unternehmung wider Norwegen zu hindern, indem der Czar mit ſeiner Flotte nach Cronſlot gieng, und den 15ten September in Pe- tersburg

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/233>, abgerufen am 24.11.2024.