die Auswechselung willigen, welches ihn so unru- hig machte, daß er sich deswegen bey unserm Mar- schall beklagte, der ihn aber versicherte, daß, wenn der König in Schweden diese Auswechselung ausschla- gen sollte, er nicht länger aufgehalten werden sollte, sondern der Czar ihn auf seine Parole fortlassen wür- de. Jch wurde aber wenig Tage nachher um Mit- ternacht mit der angenehmen Nachricht zu ihm ge- schickt, daß er den Morgen nach Stockholm abfah- ren sollte, indem eine Jacht bereit läge, die ihn und seine Officiers an Bord nehmen sollte. Der Mar- schall schlief, als ich zu ihm kam, ich meldete aber die angenehme Nachricht seinen Officieren, die sie so freudig aufnahmen, daß sie den Grafen durch ihr Lär- men aufweckten. Als er fragte, was es gäbe, trat ich vor sein Bette, und richtete das mir aufgetragene aus, welches ihn auf eine so angenehme Art über- raschte, daß er aufstand, mich umarmte, und sagte, daß er, wenn ich jemals nach Schweden kommen sollte, mir die überbrachte angenehme Nachricht ver- gelten wollte, indem er jetzt nichts habe, womit er mich gehörig belohnen könnte. Jch blieb bey ihm, bis der Tag anbrach, und begleitete ihn alsdann auf die Jacht. Gegen 11 Uhr kam der Czar von dem Marschall Weyde begleitet, um Abschied von dem Grafen zu nehmen, gab ihm seinen eigenen Degen von der Seite, der mit Diamanten besetzt war, und wünschte ihm eine glückliche Reise nach Stockholm.
Friedens- handlungen auf Aland.
Nachdem der Baron Görtz von dem Könige von Schweden mit dessen letzten Entschließungen zurück gekommen war, so wurde die Conferenz zwischen un- sern und den Schwedischen Ministern in Aland fort-
gesetzet.
die Auswechſelung willigen, welches ihn ſo unru- hig machte, daß er ſich deswegen bey unſerm Mar- ſchall beklagte, der ihn aber verſicherte, daß, wenn der Koͤnig in Schweden dieſe Auswechſelung ausſchla- gen ſollte, er nicht laͤnger aufgehalten werden ſollte, ſondern der Czar ihn auf ſeine Parole fortlaſſen wuͤr- de. Jch wurde aber wenig Tage nachher um Mit- ternacht mit der angenehmen Nachricht zu ihm ge- ſchickt, daß er den Morgen nach Stockholm abfah- ren ſollte, indem eine Jacht bereit laͤge, die ihn und ſeine Officiers an Bord nehmen ſollte. Der Mar- ſchall ſchlief, als ich zu ihm kam, ich meldete aber die angenehme Nachricht ſeinen Officieren, die ſie ſo freudig aufnahmen, daß ſie den Grafen durch ihr Laͤr- men aufweckten. Als er fragte, was es gaͤbe, trat ich vor ſein Bette, und richtete das mir aufgetragene aus, welches ihn auf eine ſo angenehme Art uͤber- raſchte, daß er aufſtand, mich umarmte, und ſagte, daß er, wenn ich jemals nach Schweden kommen ſollte, mir die uͤberbrachte angenehme Nachricht ver- gelten wollte, indem er jetzt nichts habe, womit er mich gehoͤrig belohnen koͤnnte. Jch blieb bey ihm, bis der Tag anbrach, und begleitete ihn alsdann auf die Jacht. Gegen 11 Uhr kam der Czar von dem Marſchall Weyde begleitet, um Abſchied von dem Grafen zu nehmen, gab ihm ſeinen eigenen Degen von der Seite, der mit Diamanten beſetzt war, und wuͤnſchte ihm eine gluͤckliche Reiſe nach Stockholm.
Friedens- handlungen auf Aland.
Nachdem der Baron Goͤrtz von dem Koͤnige von Schweden mit deſſen letzten Entſchließungen zuruͤck gekommen war, ſo wurde die Conferenz zwiſchen un- ſern und den Schwediſchen Miniſtern in Aland fort-
geſetzet.
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die Auswechſelung willigen, welches ihn ſo unru-
hig machte, daß er ſich deswegen bey unſerm Mar-
ſchall beklagte, der ihn aber verſicherte, daß, wenn
der Koͤnig in Schweden dieſe Auswechſelung ausſchla-
gen ſollte, er nicht laͤnger aufgehalten werden ſollte,
ſondern der Czar ihn auf ſeine Parole fortlaſſen wuͤr-
de. Jch wurde aber wenig Tage nachher um Mit-
ternacht mit der angenehmen Nachricht zu ihm ge-
ſchickt, daß er den Morgen nach Stockholm abfah-
ren ſollte, indem eine Jacht bereit laͤge, die ihn und
ſeine Officiers an Bord nehmen ſollte. Der Mar-
ſchall ſchlief, als ich zu ihm kam, ich meldete aber
die angenehme Nachricht ſeinen Officieren, die ſie ſo
freudig aufnahmen, daß ſie den Grafen durch ihr Laͤr-
men aufweckten. Als er fragte, was es gaͤbe, trat
ich vor ſein Bette, und richtete das mir aufgetragene
aus, welches ihn auf eine ſo angenehme Art uͤber-
raſchte, daß er aufſtand, mich umarmte, und ſagte,
daß er, wenn ich jemals nach Schweden kommen
ſollte, mir die uͤberbrachte angenehme Nachricht ver-
gelten wollte, indem er jetzt nichts habe, womit er
mich gehoͤrig belohnen koͤnnte. Jch blieb bey ihm,
bis der Tag anbrach, und begleitete ihn alsdann auf
die Jacht. Gegen 11 Uhr kam der Czar von dem
Marſchall Weyde begleitet, um Abſchied von dem
Grafen zu nehmen, gab ihm ſeinen eigenen Degen
von der Seite, der mit Diamanten beſetzt war, und
wuͤnſchte ihm eine gluͤckliche Reiſe nach Stockholm.
Nachdem der Baron Goͤrtz von dem Koͤnige von
Schweden mit deſſen letzten Entſchließungen zuruͤck
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ſern und den Schwediſchen Miniſtern in Aland fort-
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/232>, abgerufen am 24.11.2024.
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