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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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schusses vom Hafen stehet die Festung Cronslot auf ei-
ner Sandbank in der See. Der Grund dazu wurde
im Winter auf dem Eise mit starken hölzernen mit
Steinen angefüllten Kasten gelegt, worauf alsdenn
das obere Gebäude von Holze gebauet und mit Erde
angefüllet wurde. Diese Festung ist rund und hat
rings herum drey Gänge einen über den andern, die
alle mit Kanonen wohl besetzt sind, daher der Zugang
nach Petersburg, gegen jedes feindliche Unternehmen
zur See, hinlänglich geschützt ist. Ueber dieses kann
man auch ohne einen günstigen Wind wider die star-
ken Ströme nicht herauf kommen, und es wird auch
ein geschickter Steuermann erfordert, sie durch die
seichten Oerter und Sandbänke, die jährlich ihre Lage
ändern, durchzubringen.

Es liegt hier eine Flotte von 30 Schiffen von der
Linie, außer den Fregatten und Jachten, zum Aus-
laufen bereit, und die in der Nachbarschaft einquar-
tirten Truppen waren bereit, sich auf 8 Galeeren
und 100 Scampavies, oder halben Galeeren, einzu-
schiffen. Der Czar befahl, daß alle Schiffe und
Galeeren in See auslaufen sollten, wo sie daselbst ei-
ne Linie machten, und eine Generalsalve mit allen
Kanonen gaben, worüber der Tartarische Gesandte er-
staunte, da er vorher niemals dergleichen gesehen hat-
te. Nachdem dieses geschehen war, wurden die Schif-
fe wieder vor Anker geleget, und die Galeeren kamen
ans Ufer.

Oranien-
baum, Pe-
tershof und
Catharinen-
hof.

Der Czar gieng von hier nach Oranienbaum,
ein Landhaus des Fürsten Menzikofs, Cronslot gegen-
über, an der Seite von Jngermannland, wo auf seine
Verordnung ein großes Gastmahl veranstaltet war.

Von

ſchuſſes vom Hafen ſtehet die Feſtung Cronſlot auf ei-
ner Sandbank in der See. Der Grund dazu wurde
im Winter auf dem Eiſe mit ſtarken hoͤlzernen mit
Steinen angefuͤllten Kaſten gelegt, worauf alsdenn
das obere Gebaͤude von Holze gebauet und mit Erde
angefuͤllet wurde. Dieſe Feſtung iſt rund und hat
rings herum drey Gaͤnge einen uͤber den andern, die
alle mit Kanonen wohl beſetzt ſind, daher der Zugang
nach Petersburg, gegen jedes feindliche Unternehmen
zur See, hinlaͤnglich geſchuͤtzt iſt. Ueber dieſes kann
man auch ohne einen guͤnſtigen Wind wider die ſtar-
ken Stroͤme nicht herauf kommen, und es wird auch
ein geſchickter Steuermann erfordert, ſie durch die
ſeichten Oerter und Sandbaͤnke, die jaͤhrlich ihre Lage
aͤndern, durchzubringen.

Es liegt hier eine Flotte von 30 Schiffen von der
Linie, außer den Fregatten und Jachten, zum Aus-
laufen bereit, und die in der Nachbarſchaft einquar-
tirten Truppen waren bereit, ſich auf 8 Galeeren
und 100 Scampavies, oder halben Galeeren, einzu-
ſchiffen. Der Czar befahl, daß alle Schiffe und
Galeeren in See auslaufen ſollten, wo ſie daſelbſt ei-
ne Linie machten, und eine Generalſalve mit allen
Kanonen gaben, woruͤber der Tartariſche Geſandte er-
ſtaunte, da er vorher niemals dergleichen geſehen hat-
te. Nachdem dieſes geſchehen war, wurden die Schif-
fe wieder vor Anker geleget, und die Galeeren kamen
ans Ufer.

Oranien-
baum, Pe-
tershof und
Catharinen-
hof.

Der Czar gieng von hier nach Oranienbaum,
ein Landhaus des Fuͤrſten Menzikofs, Cronſlot gegen-
uͤber, an der Seite von Jngermannland, wo auf ſeine
Verordnung ein großes Gaſtmahl veranſtaltet war.

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[144/0154] ſchuſſes vom Hafen ſtehet die Feſtung Cronſlot auf ei- ner Sandbank in der See. Der Grund dazu wurde im Winter auf dem Eiſe mit ſtarken hoͤlzernen mit Steinen angefuͤllten Kaſten gelegt, worauf alsdenn das obere Gebaͤude von Holze gebauet und mit Erde angefuͤllet wurde. Dieſe Feſtung iſt rund und hat rings herum drey Gaͤnge einen uͤber den andern, die alle mit Kanonen wohl beſetzt ſind, daher der Zugang nach Petersburg, gegen jedes feindliche Unternehmen zur See, hinlaͤnglich geſchuͤtzt iſt. Ueber dieſes kann man auch ohne einen guͤnſtigen Wind wider die ſtar- ken Stroͤme nicht herauf kommen, und es wird auch ein geſchickter Steuermann erfordert, ſie durch die ſeichten Oerter und Sandbaͤnke, die jaͤhrlich ihre Lage aͤndern, durchzubringen. Es liegt hier eine Flotte von 30 Schiffen von der Linie, außer den Fregatten und Jachten, zum Aus- laufen bereit, und die in der Nachbarſchaft einquar- tirten Truppen waren bereit, ſich auf 8 Galeeren und 100 Scampavies, oder halben Galeeren, einzu- ſchiffen. Der Czar befahl, daß alle Schiffe und Galeeren in See auslaufen ſollten, wo ſie daſelbſt ei- ne Linie machten, und eine Generalſalve mit allen Kanonen gaben, woruͤber der Tartariſche Geſandte er- ſtaunte, da er vorher niemals dergleichen geſehen hat- te. Nachdem dieſes geſchehen war, wurden die Schif- fe wieder vor Anker geleget, und die Galeeren kamen ans Ufer. Der Czar gieng von hier nach Oranienbaum, ein Landhaus des Fuͤrſten Menzikofs, Cronſlot gegen- uͤber, an der Seite von Jngermannland, wo auf ſeine Verordnung ein großes Gaſtmahl veranſtaltet war. Von

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/154>, abgerufen am 24.11.2024.