Wenn er schön, ist er durchsichtig, Daß man ihn bewundern muß; Blut zu stillen ist er tüchtig, Auch des Bauchs zu starken Fluß, Wenn wir ihn gepülvert nehmen. Babylon, Aegypten, Böhmen, Jndien und auch Papier Zeugen dieses Steines Zier.
Der Türkis.
Auch erblickt man mit Vergnügen, Wie in dem Türkis so schön Blau und Grün und Weiß sich fügen, Welcher zwar nicht durchzusehn, Aber doch sehr lieblich scheinet. Ob man nun von ihm gleich meynet, Daß er Hülf den Augen schafft, Jst doch solches zweifelhaft.
Aber Säure zu versüßen, Jst der Türks, gepülvert, gut, Er stopft Brechen, auch das Fließen, Das zu stark, vom Bauch und Blut. Man trifft an verschiednen Orten Von dem Türkis an zwo Sorten, Wovon viele mehr auf Grün, Andre mehr aufs Blau sich ziehn.
Der Opal.
An den glänzenden Opalen Wird das Auge noch zuletzt, Und an ihren bunten Stralen Das Gemüthe selbst ergetzt. Denn in diesem Steine scheinen Wunderbar sich zu vereinen Amethyst, Sapphir, Rubin, Wie auch der Smaragden Grün.
Dieser
uͤber die Steine.
Wenn er ſchoͤn, iſt er durchſichtig, Daß man ihn bewundern muß; Blut zu ſtillen iſt er tuͤchtig, Auch des Bauchs zu ſtarken Fluß, Wenn wir ihn gepuͤlvert nehmen. Babylon, Aegypten, Boͤhmen, Jndien und auch Papier Zeugen dieſes Steines Zier.
Der Türkis.
Auch erblickt man mit Vergnuͤgen, Wie in dem Tuͤrkis ſo ſchoͤn Blau und Gruͤn und Weiß ſich fuͤgen, Welcher zwar nicht durchzuſehn, Aber doch ſehr lieblich ſcheinet. Ob man nun von ihm gleich meynet, Daß er Huͤlf den Augen ſchafft, Jſt doch ſolches zweifelhaft.
Aber Saͤure zu verſuͤßen, Jſt der Tuͤrks, gepuͤlvert, gut, Er ſtopft Brechen, auch das Fließen, Das zu ſtark, vom Bauch und Blut. Man trifft an verſchiednen Orten Von dem Tuͤrkis an zwo Sorten, Wovon viele mehr auf Gruͤn, Andre mehr aufs Blau ſich ziehn.
Der Opal.
An den glaͤnzenden Opalen Wird das Auge noch zuletzt, Und an ihren bunten Stralen Das Gemuͤthe ſelbſt ergetzt. Denn in dieſem Steine ſcheinen Wunderbar ſich zu vereinen Amethyſt, Sapphir, Rubin, Wie auch der Smaragden Gruͤn.
Dieſer
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uͤber die Steine.
Wenn er ſchoͤn, iſt er durchſichtig,
Daß man ihn bewundern muß;
Blut zu ſtillen iſt er tuͤchtig,
Auch des Bauchs zu ſtarken Fluß,
Wenn wir ihn gepuͤlvert nehmen.
Babylon, Aegypten, Boͤhmen,
Jndien und auch Papier
Zeugen dieſes Steines Zier.
Auch erblickt man mit Vergnuͤgen,
Wie in dem Tuͤrkis ſo ſchoͤn
Blau und Gruͤn und Weiß ſich fuͤgen,
Welcher zwar nicht durchzuſehn,
Aber doch ſehr lieblich ſcheinet.
Ob man nun von ihm gleich meynet,
Daß er Huͤlf den Augen ſchafft,
Jſt doch ſolches zweifelhaft.
Aber Saͤure zu verſuͤßen,
Jſt der Tuͤrks, gepuͤlvert, gut,
Er ſtopft Brechen, auch das Fließen,
Das zu ſtark, vom Bauch und Blut.
Man trifft an verſchiednen Orten
Von dem Tuͤrkis an zwo Sorten,
Wovon viele mehr auf Gruͤn,
Andre mehr aufs Blau ſich ziehn.
An den glaͤnzenden Opalen
Wird das Auge noch zuletzt,
Und an ihren bunten Stralen
Das Gemuͤthe ſelbſt ergetzt.
Denn in dieſem Steine ſcheinen
Wunderbar ſich zu vereinen
Amethyſt, Sapphir, Rubin,
Wie auch der Smaragden Gruͤn.
Dieſer
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/97>, abgerufen am 16.02.2025.
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