Von dem Jaspis schicket immer Uns den besten, den man kennt, So an Kraft, als auch am Schimmer, Der so reiche Orient. Säure wird durch ihn vertrieben, Wenn er auf Porphyr zerrieben, Wie er denn auch das Geblüt Stopft, da er zusammenzieht.
Der Topas.
Noch wird der Topas gefunden, Den man Chrysolith auch nennt, Drinn, mit güldenem verbunden, Auch ein grüner Schimmer brennt, Und ein achtsam Aug' ergetzet. Er wird mehrentheils geschätzet, Daß er, als meist einerley, Vom Smaragd die Mutter sey.
Er ist leichtlich zu poliren, Jst daher nicht gar zu theu'r. Wenn wir Bauch- und Blutfluß spüren, Stopft er sie, und dämpft die Säur. Der aus Böhmen ist zwar größer, Der aus Jndien doch besser. Auch vom fernem rothen Meer Briugt man Chrysolithen her.
Der Sardo- nyx.
Ferner steckt ein lieblichs Glänzen Jm Sardonyx, dessen Schein Fügt in sich der Farben Grenzen Von dem blassen Onyxstein Und vom Cornalin zusammen; Daher denn die Namen stammen, Die er ähnlich in der That Jn den meisten Sprachen hat.
Wenn
Betrachtungen
Von dem Jaſpis ſchicket immer Uns den beſten, den man kennt, So an Kraft, als auch am Schimmer, Der ſo reiche Orient. Saͤure wird durch ihn vertrieben, Wenn er auf Porphyr zerrieben, Wie er denn auch das Gebluͤt Stopft, da er zuſammenzieht.
Der Topas.
Noch wird der Topas gefunden, Den man Chryſolith auch nennt, Drinn, mit guͤldenem verbunden, Auch ein gruͤner Schimmer brennt, Und ein achtſam Aug’ ergetzet. Er wird mehrentheils geſchaͤtzet, Daß er, als meiſt einerley, Vom Smaragd die Mutter ſey.
Er iſt leichtlich zu poliren, Jſt daher nicht gar zu theu’r. Wenn wir Bauch- und Blutfluß ſpuͤren, Stopft er ſie, und daͤmpft die Saͤur. Der aus Boͤhmen iſt zwar groͤßer, Der aus Jndien doch beſſer. Auch vom fernem rothen Meer Briugt man Chryſolithen her.
Der Sardo- nyx.
Ferner ſteckt ein lieblichs Glaͤnzen Jm Sardonyx, deſſen Schein Fuͤgt in ſich der Farben Grenzen Von dem blaſſen Onyxſtein Und vom Cornalin zuſammen; Daher denn die Namen ſtammen, Die er aͤhnlich in der That Jn den meiſten Sprachen hat.
Wenn
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Betrachtungen
Von dem Jaſpis ſchicket immer
Uns den beſten, den man kennt,
So an Kraft, als auch am Schimmer,
Der ſo reiche Orient.
Saͤure wird durch ihn vertrieben,
Wenn er auf Porphyr zerrieben,
Wie er denn auch das Gebluͤt
Stopft, da er zuſammenzieht.
Noch wird der Topas gefunden,
Den man Chryſolith auch nennt,
Drinn, mit guͤldenem verbunden,
Auch ein gruͤner Schimmer brennt,
Und ein achtſam Aug’ ergetzet.
Er wird mehrentheils geſchaͤtzet,
Daß er, als meiſt einerley,
Vom Smaragd die Mutter ſey.
Er iſt leichtlich zu poliren,
Jſt daher nicht gar zu theu’r.
Wenn wir Bauch- und Blutfluß ſpuͤren,
Stopft er ſie, und daͤmpft die Saͤur.
Der aus Boͤhmen iſt zwar groͤßer,
Der aus Jndien doch beſſer.
Auch vom fernem rothen Meer
Briugt man Chryſolithen her.
Ferner ſteckt ein lieblichs Glaͤnzen
Jm Sardonyx, deſſen Schein
Fuͤgt in ſich der Farben Grenzen
Von dem blaſſen Onyxſtein
Und vom Cornalin zuſammen;
Daher denn die Namen ſtammen,
Die er aͤhnlich in der That
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/96>, abgerufen am 16.07.2024.
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