Tritt darauf mit Freudenthränen auf den ihm so lieben Strand, Und von Lust fast überfließend, geht er in sein Vater- land.
So, ihr Freunde, müßt ihr handeln, da wir nicht so sehr am Ende Unsers Lebens, als am End' einer schweren Schiffahrt kommen. Unser Schiff erreicht den Hafen und ist schon hinein ge- nommen, Warum wollt ihr jetzt erbleichen? Warum ringet ihr die Hände? Sehet euer Vaterland! Steiget aus der Zeit! ihr steigt Aus dem Schiff in euren Hafen, der sich euren Augen zeigt. Und da unsre ganze Schiffahrt sich so glücklich nun ge- endet, Jst es unsre Schuldigkeit, dem allweisesten Regierer Unsers Schiffes, unserm Gott, unsrer Schiffahrt güt'- gem Führer, Der auf diesem Meer der Welt uns des Leibes Schiff verliehn, Der auch auf der ganzen Fahrt alles dergestalt gewendet, Daß, und zwar zu rechter Zeit, wir uns nun der Welt entziehn, Jnniglich gerührt zu danken, und aus Lob erfüllten Trieben Für so viel genoßnes Gut auch im Sterben ihn zu lie- ben.
Dann
Anleitung
Tritt darauf mit Freudenthraͤnen auf den ihm ſo lieben Strand, Und von Luſt faſt uͤberfließend, geht er in ſein Vater- land.
So, ihr Freunde, muͤßt ihr handeln, da wir nicht ſo ſehr am Ende Unſers Lebens, als am End’ einer ſchweren Schiffahrt kommen. Unſer Schiff erreicht den Hafen und iſt ſchon hinein ge- nommen, Warum wollt ihr jetzt erbleichen? Warum ringet ihr die Haͤnde? Sehet euer Vaterland! Steiget aus der Zeit! ihr ſteigt Aus dem Schiff in euren Hafen, der ſich euren Augen zeigt. Und da unſre ganze Schiffahrt ſich ſo gluͤcklich nun ge- endet, Jſt es unſre Schuldigkeit, dem allweiſeſten Regierer Unſers Schiffes, unſerm Gott, unſrer Schiffahrt guͤt’- gem Fuͤhrer, Der auf dieſem Meer der Welt uns des Leibes Schiff verliehn, Der auch auf der ganzen Fahrt alles dergeſtalt gewendet, Daß, und zwar zu rechter Zeit, wir uns nun der Welt entziehn, Jnniglich geruͤhrt zu danken, und aus Lob erfuͤllten Trieben Fuͤr ſo viel genoßnes Gut auch im Sterben ihn zu lie- ben.
Dann
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Anleitung
Tritt darauf mit Freudenthraͤnen auf den ihm ſo lieben
Strand,
Und von Luſt faſt uͤberfließend, geht er in ſein Vater-
land.
So, ihr Freunde, muͤßt ihr handeln, da wir nicht ſo
ſehr am Ende
Unſers Lebens, als am End’ einer ſchweren Schiffahrt
kommen.
Unſer Schiff erreicht den Hafen und iſt ſchon hinein ge-
nommen,
Warum wollt ihr jetzt erbleichen? Warum ringet ihr die
Haͤnde?
Sehet euer Vaterland! Steiget aus der Zeit! ihr ſteigt
Aus dem Schiff in euren Hafen, der ſich euren Augen
zeigt.
Und da unſre ganze Schiffahrt ſich ſo gluͤcklich nun ge-
endet,
Jſt es unſre Schuldigkeit, dem allweiſeſten Regierer
Unſers Schiffes, unſerm Gott, unſrer Schiffahrt guͤt’-
gem Fuͤhrer,
Der auf dieſem Meer der Welt uns des Leibes Schiff
verliehn,
Der auch auf der ganzen Fahrt alles dergeſtalt gewendet,
Daß, und zwar zu rechter Zeit, wir uns nun der Welt
entziehn,
Jnniglich geruͤhrt zu danken, und aus Lob erfuͤllten
Trieben
Fuͤr ſo viel genoßnes Gut auch im Sterben ihn zu lie-
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/640>, abgerufen am 22.11.2024.
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