Was nun unserm Körper schadet, Wird zugleich mit ausgeführt: Da dann, wann sichs Blut entladet, Es viel besser circulirt. Durch das Spannen und das Dehnen Werden Adern, sammt den Sehnen, Von der zähen Feuchtigkeit, Die das Oel zertheilt, befreyt.
Wie der Schwefel viele Sachen, So erhält er auch den Wein; Um ihn dauerhaft zu machen, Thut man ihn ins Faß hinein, Läßt nur ein klein Stückchen brennen, Da sich denn die Dünste trennen, Die er theilt, und theils verzehrt, Wodurch denn der Wein nicht gährt.
Bleyerzt ein metallisch Wesen Wird aus Holl- und Engelland, Aus dem letzten auserlesen, Grob aus Holland, uns gesandt: Jenes ist recht schön zum Reißen, Dieß macht altes Eisen gleißen; Woraus man denn in der That Mannichfachen Nutzen hat.
Von der Halbmetallen Säften Sagte man viel mehr mit Fug: Doch dieß sey von ihren Kräften, Und zumal vom Schwefel, gnug. Alles kann man nicht ergründen, Gnug, daß wir den Schöpfer finden, Der, durch Weisheit, Lieb und Macht, Sie, für uns, hervorgebracht.
Ew'ger
C 4
uͤber das Reich der Metalle.
Was nun unſerm Koͤrper ſchadet, Wird zugleich mit ausgefuͤhrt: Da dann, wann ſichs Blut entladet, Es viel beſſer circulirt. Durch das Spannen und das Dehnen Werden Adern, ſammt den Sehnen, Von der zaͤhen Feuchtigkeit, Die das Oel zertheilt, befreyt.
Wie der Schwefel viele Sachen, So erhaͤlt er auch den Wein; Um ihn dauerhaft zu machen, Thut man ihn ins Faß hinein, Laͤßt nur ein klein Stuͤckchen brennen, Da ſich denn die Duͤnſte trennen, Die er theilt, und theils verzehrt, Wodurch denn der Wein nicht gaͤhrt.
Bleyerzt ein metalliſch Weſen Wird aus Holl- und Engelland, Aus dem letzten auserleſen, Grob aus Holland, uns geſandt: Jenes iſt recht ſchoͤn zum Reißen, Dieß macht altes Eiſen gleißen; Woraus man denn in der That Mannichfachen Nutzen hat.
Von der Halbmetallen Saͤften Sagte man viel mehr mit Fug: Doch dieß ſey von ihren Kraͤften, Und zumal vom Schwefel, gnug. Alles kann man nicht ergruͤnden, Gnug, daß wir den Schoͤpfer finden, Der, durch Weisheit, Lieb und Macht, Sie, fuͤr uns, hervorgebracht.
Ew’ger
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uͤber das Reich der Metalle.
Was nun unſerm Koͤrper ſchadet,
Wird zugleich mit ausgefuͤhrt:
Da dann, wann ſichs Blut entladet,
Es viel beſſer circulirt.
Durch das Spannen und das Dehnen
Werden Adern, ſammt den Sehnen,
Von der zaͤhen Feuchtigkeit,
Die das Oel zertheilt, befreyt.
Wie der Schwefel viele Sachen,
So erhaͤlt er auch den Wein;
Um ihn dauerhaft zu machen,
Thut man ihn ins Faß hinein,
Laͤßt nur ein klein Stuͤckchen brennen,
Da ſich denn die Duͤnſte trennen,
Die er theilt, und theils verzehrt,
Wodurch denn der Wein nicht gaͤhrt.
Bleyerzt ein metalliſch Weſen
Wird aus Holl- und Engelland,
Aus dem letzten auserleſen,
Grob aus Holland, uns geſandt:
Jenes iſt recht ſchoͤn zum Reißen,
Dieß macht altes Eiſen gleißen;
Woraus man denn in der That
Mannichfachen Nutzen hat.
Von der Halbmetallen Saͤften
Sagte man viel mehr mit Fug:
Doch dieß ſey von ihren Kraͤften,
Und zumal vom Schwefel, gnug.
Alles kann man nicht ergruͤnden,
Gnug, daß wir den Schoͤpfer finden,
Der, durch Weisheit, Lieb und Macht,
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/59>, abgerufen am 16.02.2025.
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