Ferner spürt man, daß viel Erde, Nebst Merkurius, im Bley Auch zugleich gefunden werde, Und damit vermenget sey. Wenn man recht damit verfähret; Wird es bald in Glas verkehret. Diese Wirkung zeiget euch Erd' und Alkali zugleich.
Was besonders wird verspüret, Da das Bley sich in den Test Senkt und alles mit sich führet, Was sich von ihm zwingen läßt. Die unedelen Metallen Sieht man mit ihm niederfallen, Da denn Gold und Silber rein, Und, vom Zusatz, sauber, fein.
Jedermann wird gern gestehen, Daß das Bley sonst in der That, Wie wir nämlich täglich sehen, Tausendfachen Nutzen hat: Bildersäulen und Gefäße, Von so mancher Art und Größe, Werden durch die Kunst gemacht Und aus Bley hervorgebracht.
Da sichs unterm Hammer strecket, Wirds auf tausend Art formirt: Dächer sind damit bedecket, Wasser wird durch Bley geführt; Zum Verbinden und zum Löten Hat man Bley gar sehr vonnöthen; Eisen bindet es mit Stein, Daß die Klammern daurhaft seyn.
Vieles
B 2
uͤber das Reich der Metalle.
Ferner ſpuͤrt man, daß viel Erde, Nebſt Merkurius, im Bley Auch zugleich gefunden werde, Und damit vermenget ſey. Wenn man recht damit verfaͤhret; Wird es bald in Glas verkehret. Dieſe Wirkung zeiget euch Erd’ und Alkali zugleich.
Was beſonders wird verſpuͤret, Da das Bley ſich in den Teſt Senkt und alles mit ſich fuͤhret, Was ſich von ihm zwingen laͤßt. Die unedelen Metallen Sieht man mit ihm niederfallen, Da denn Gold und Silber rein, Und, vom Zuſatz, ſauber, fein.
Jedermann wird gern geſtehen, Daß das Bley ſonſt in der That, Wie wir naͤmlich taͤglich ſehen, Tauſendfachen Nutzen hat: Bilderſaͤulen und Gefaͤße, Von ſo mancher Art und Groͤße, Werden durch die Kunſt gemacht Und aus Bley hervorgebracht.
Da ſichs unterm Hammer ſtrecket, Wirds auf tauſend Art formirt: Daͤcher ſind damit bedecket, Waſſer wird durch Bley gefuͤhrt; Zum Verbinden und zum Loͤten Hat man Bley gar ſehr vonnoͤthen; Eiſen bindet es mit Stein, Daß die Klammern daurhaft ſeyn.
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uͤber das Reich der Metalle.
Ferner ſpuͤrt man, daß viel Erde,
Nebſt Merkurius, im Bley
Auch zugleich gefunden werde,
Und damit vermenget ſey.
Wenn man recht damit verfaͤhret;
Wird es bald in Glas verkehret.
Dieſe Wirkung zeiget euch
Erd’ und Alkali zugleich.
Was beſonders wird verſpuͤret,
Da das Bley ſich in den Teſt
Senkt und alles mit ſich fuͤhret,
Was ſich von ihm zwingen laͤßt.
Die unedelen Metallen
Sieht man mit ihm niederfallen,
Da denn Gold und Silber rein,
Und, vom Zuſatz, ſauber, fein.
Jedermann wird gern geſtehen,
Daß das Bley ſonſt in der That,
Wie wir naͤmlich taͤglich ſehen,
Tauſendfachen Nutzen hat:
Bilderſaͤulen und Gefaͤße,
Von ſo mancher Art und Groͤße,
Werden durch die Kunſt gemacht
Und aus Bley hervorgebracht.
Da ſichs unterm Hammer ſtrecket,
Wirds auf tauſend Art formirt:
Daͤcher ſind damit bedecket,
Waſſer wird durch Bley gefuͤhrt;
Zum Verbinden und zum Loͤten
Hat man Bley gar ſehr vonnoͤthen;
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/39>, abgerufen am 16.02.2025.
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