Und kurz, die Spuren einer Gottheit, in diesem Werk der Lieb' in Acht! Ohn diese Theilung der Geschlechter wär' alle Süßigkeit der Triebe, Das allerzärtlichste Vergnügen, der Lüste Quelle, kurz, die Liebe, Die Mutter holder Regungen, voll Sanft- und Anmuth, aus der Welt Und fast die meiste Freude fort; so bleibet dieses festge- stellt, Daß Gott, bloß zum gemeinschaftlich- und allerseitigem Vergnügen, Geschlechter zu dem Zweck getheilt, um selbige, mit Lust, zu fügen.
Daß in der wundersamen Ordnung nun ein Geheim- niß müsse stecken, So voller Unbegreiflichkeit, scheint selbst die Schrift uns zu entdecken, Wenn unter diesem ird'schen Gleichniß von Braut, von Bräut'gam, von Vermählen, Sich Christus selber bilden läßt, als wie ein Bräuti- gam der Seelen. Ob nun ein ehrerbietigs Schweigen sich gleich hieher am besten schickt, So wird jedoch, da es die Schrift mit Worten deutlich ausgedrückt, Dieß Wunder wenigstens gewürdigt, daß es zum Gleich- niß solcher Höhe Der heiligsten Verbindungen, den Gläubigen vor Augen stehe.
Es
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uͤber das Reich der Thiere.
Und kurz, die Spuren einer Gottheit, in dieſem Werk der Lieb’ in Acht! Ohn dieſe Theilung der Geſchlechter waͤr’ alle Suͤßigkeit der Triebe, Das allerzaͤrtlichſte Vergnuͤgen, der Luͤſte Quelle, kurz, die Liebe, Die Mutter holder Regungen, voll Sanft- und Anmuth, aus der Welt Und faſt die meiſte Freude fort; ſo bleibet dieſes feſtge- ſtellt, Daß Gott, bloß zum gemeinſchaftlich- und allerſeitigem Vergnuͤgen, Geſchlechter zu dem Zweck getheilt, um ſelbige, mit Luſt, zu fuͤgen.
Daß in der wunderſamen Ordnung nun ein Geheim- niß muͤſſe ſtecken, So voller Unbegreiflichkeit, ſcheint ſelbſt die Schrift uns zu entdecken, Wenn unter dieſem ird’ſchen Gleichniß von Braut, von Braͤut’gam, von Vermaͤhlen, Sich Chriſtus ſelber bilden laͤßt, als wie ein Braͤuti- gam der Seelen. Ob nun ein ehrerbietigs Schweigen ſich gleich hieher am beſten ſchickt, So wird jedoch, da es die Schrift mit Worten deutlich ausgedruͤckt, Dieß Wunder wenigſtens gewuͤrdigt, daß es zum Gleich- niß ſolcher Hoͤhe Der heiligſten Verbindungen, den Glaͤubigen vor Augen ſtehe.
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uͤber das Reich der Thiere.
Und kurz, die Spuren einer Gottheit, in dieſem Werk der
Lieb’ in Acht!
Ohn dieſe Theilung der Geſchlechter waͤr’ alle Suͤßigkeit
der Triebe,
Das allerzaͤrtlichſte Vergnuͤgen, der Luͤſte Quelle, kurz,
die Liebe,
Die Mutter holder Regungen, voll Sanft- und Anmuth,
aus der Welt
Und faſt die meiſte Freude fort; ſo bleibet dieſes feſtge-
ſtellt,
Daß Gott, bloß zum gemeinſchaftlich- und allerſeitigem
Vergnuͤgen,
Geſchlechter zu dem Zweck getheilt, um ſelbige, mit Luſt,
zu fuͤgen.
Daß in der wunderſamen Ordnung nun ein Geheim-
niß muͤſſe ſtecken,
So voller Unbegreiflichkeit, ſcheint ſelbſt die Schrift uns
zu entdecken,
Wenn unter dieſem ird’ſchen Gleichniß von Braut, von
Braͤut’gam, von Vermaͤhlen,
Sich Chriſtus ſelber bilden laͤßt, als wie ein Braͤuti-
gam der Seelen.
Ob nun ein ehrerbietigs Schweigen ſich gleich hieher am
beſten ſchickt,
So wird jedoch, da es die Schrift mit Worten deutlich
ausgedruͤckt,
Dieß Wunder wenigſtens gewuͤrdigt, daß es zum Gleich-
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Der heiligſten Verbindungen, den Glaͤubigen vor Augen
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/247>, abgerufen am 16.07.2024.
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