Von einer recht- und wahren Gottheit die allerhellst' und klarsten Spuren Zeigt unsern überführten Seelen das Reich lebend'ger Kreaturen Nicht nur ihr Körper, der so künstlich, Bewegung, Sin- nen, Geist und Leben Sind Zeugen einer weisen Quell, und können von dem Ursprungsstand (Der sonst, vor allzugroßer Größe, selbst unsern Seelen unbekannt) Des Schöpfers, der sonst unbegreiflich, die allerbesten Proben geben. Wer anders, als ein weises Wesen, könnt unsern großen Erdkreis fällen Mit solcher künstlichen Maschinen fast nicht zu zählnder Meng' und Zahl? Wer sie ernähren und erhalten? Wer könnte für sie all- zumal Mit ganz unnachahmbarer Weisheit ihr so verschiednes Futter quillen, Entstehn und für sie wachsen lassen? Wer anders, als ein Gott allein Könnt', in so wunderbarer Ordnung, derselben Wesen so formiren, Daß sie sich meistens unter sich einander hülf- und dien- sam seyn? Ja daß fast alle für den Menschen, der, sie zu nützen, zu regieren
Er-
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uͤber das Reich der Thiere.
Das Thierreich.
Von einer recht- und wahren Gottheit die allerhellſt’ und klarſten Spuren Zeigt unſern uͤberfuͤhrten Seelen das Reich lebend’ger Kreaturen Nicht nur ihr Koͤrper, der ſo kuͤnſtlich, Bewegung, Sin- nen, Geiſt und Leben Sind Zeugen einer weiſen Quell, und koͤnnen von dem Urſprungsſtand (Der ſonſt, vor allzugroßer Groͤße, ſelbſt unſern Seelen unbekannt) Des Schoͤpfers, der ſonſt unbegreiflich, die allerbeſten Proben geben. Wer anders, als ein weiſes Weſen, koͤnnt unſern großen Erdkreis faͤllen Mit ſolcher kuͤnſtlichen Maſchinen faſt nicht zu zaͤhlnder Meng’ und Zahl? Wer ſie ernaͤhren und erhalten? Wer koͤnnte fuͤr ſie all- zumal Mit ganz unnachahmbarer Weisheit ihr ſo verſchiednes Futter quillen, Entſtehn und fuͤr ſie wachſen laſſen? Wer anders, als ein Gott allein Koͤnnt’, in ſo wunderbarer Ordnung, derſelben Weſen ſo formiren, Daß ſie ſich meiſtens unter ſich einander huͤlf- und dien- ſam ſeyn? Ja daß faſt alle fuͤr den Menſchen, der, ſie zu nuͤtzen, zu regieren
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uͤber das Reich der Thiere.
Das Thierreich.
Von einer recht- und wahren Gottheit die allerhellſt’
und klarſten Spuren
Zeigt unſern uͤberfuͤhrten Seelen das Reich lebend’ger
Kreaturen
Nicht nur ihr Koͤrper, der ſo kuͤnſtlich, Bewegung, Sin-
nen, Geiſt und Leben
Sind Zeugen einer weiſen Quell, und koͤnnen von dem
Urſprungsſtand
(Der ſonſt, vor allzugroßer Groͤße, ſelbſt unſern Seelen
unbekannt)
Des Schoͤpfers, der ſonſt unbegreiflich, die allerbeſten
Proben geben.
Wer anders, als ein weiſes Weſen, koͤnnt unſern großen
Erdkreis faͤllen
Mit ſolcher kuͤnſtlichen Maſchinen faſt nicht zu zaͤhlnder
Meng’ und Zahl?
Wer ſie ernaͤhren und erhalten? Wer koͤnnte fuͤr ſie all-
zumal
Mit ganz unnachahmbarer Weisheit ihr ſo verſchiednes
Futter quillen,
Entſtehn und fuͤr ſie wachſen laſſen? Wer anders, als
ein Gott allein
Koͤnnt’, in ſo wunderbarer Ordnung, derſelben Weſen ſo
formiren,
Daß ſie ſich meiſtens unter ſich einander huͤlf- und dien-
ſam ſeyn?
Ja daß faſt alle fuͤr den Menſchen, der, ſie zu nuͤtzen, zu
regieren
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/215>, abgerufen am 04.03.2025.
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