Diese Früchte sind im Garten, Und auch selbst im Feld und Wald Von sehr unterschiednen Arten, Und von Wesen mannichfalt. Bald auf Höhen, bald in Gründen, Läßt sich, nebst der Wallnuß, finden Auch die Has- und Stachelnuß, Die man all' bewundern muß.
Auf sehr unterschiedne Weise Werden Nüsse zugericht; Wie so manche schöne Speise Würzet man mit Nüssen nicht! Werden nicht auf unserm Tische Davon über Fleisch und Fische Saucen, Brüh'n und Milch gemacht? Auch wird Oel herausgebracht.
Mit verschiednen andern Sachen, Zucker, Zimmt und Nägelein, Weis man Nüsse einzumachen, Welche dann sehr dienlich seyn, Unsern Magen wohl zu stärken. Noch ist an der Nuß zu merken, Daß ihr Oel zu vielerley Nützlich, heil- und diensam sey.
Auch sind in den Cocosnüssen Wunder, die nicht minder schön; Wie wir ja gestehen müssen, Wenn wir ihre Größe sehn, Wenn sie ihren Kern uns schenken, Wenn die kühlen Säft' uns tränken. Merket denn, daß auch in ihr Unserm Schöpfer Dank gebühr.
Dankt
Betrachtungen
Dieſe Fruͤchte ſind im Garten, Und auch ſelbſt im Feld und Wald Von ſehr unterſchiednen Arten, Und von Weſen mannichfalt. Bald auf Hoͤhen, bald in Gruͤnden, Laͤßt ſich, nebſt der Wallnuß, finden Auch die Haſ- und Stachelnuß, Die man all’ bewundern muß.
Auf ſehr unterſchiedne Weiſe Werden Nuͤſſe zugericht; Wie ſo manche ſchoͤne Speiſe Wuͤrzet man mit Nuͤſſen nicht! Werden nicht auf unſerm Tiſche Davon uͤber Fleiſch und Fiſche Saucen, Bruͤh’n und Milch gemacht? Auch wird Oel herausgebracht.
Mit verſchiednen andern Sachen, Zucker, Zimmt und Naͤgelein, Weis man Nuͤſſe einzumachen, Welche dann ſehr dienlich ſeyn, Unſern Magen wohl zu ſtaͤrken. Noch iſt an der Nuß zu merken, Daß ihr Oel zu vielerley Nuͤtzlich, heil- und dienſam ſey.
Auch ſind in den Cocosnuͤſſen Wunder, die nicht minder ſchoͤn; Wie wir ja geſtehen muͤſſen, Wenn wir ihre Groͤße ſehn, Wenn ſie ihren Kern uns ſchenken, Wenn die kuͤhlen Saͤft’ uns traͤnken. Merket denn, daß auch in ihr Unſerm Schoͤpfer Dank gebuͤhr.
Dankt
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[180/0200]
Betrachtungen
Dieſe Fruͤchte ſind im Garten,
Und auch ſelbſt im Feld und Wald
Von ſehr unterſchiednen Arten,
Und von Weſen mannichfalt.
Bald auf Hoͤhen, bald in Gruͤnden,
Laͤßt ſich, nebſt der Wallnuß, finden
Auch die Haſ- und Stachelnuß,
Die man all’ bewundern muß.
Auf ſehr unterſchiedne Weiſe
Werden Nuͤſſe zugericht;
Wie ſo manche ſchoͤne Speiſe
Wuͤrzet man mit Nuͤſſen nicht!
Werden nicht auf unſerm Tiſche
Davon uͤber Fleiſch und Fiſche
Saucen, Bruͤh’n und Milch gemacht?
Auch wird Oel herausgebracht.
Mit verſchiednen andern Sachen,
Zucker, Zimmt und Naͤgelein,
Weis man Nuͤſſe einzumachen,
Welche dann ſehr dienlich ſeyn,
Unſern Magen wohl zu ſtaͤrken.
Noch iſt an der Nuß zu merken,
Daß ihr Oel zu vielerley
Nuͤtzlich, heil- und dienſam ſey.
Auch ſind in den Cocosnuͤſſen
Wunder, die nicht minder ſchoͤn;
Wie wir ja geſtehen muͤſſen,
Wenn wir ihre Groͤße ſehn,
Wenn ſie ihren Kern uns ſchenken,
Wenn die kuͤhlen Saͤft’ uns traͤnken.
Merket denn, daß auch in ihr
Unſerm Schoͤpfer Dank gebuͤhr.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/200>, abgerufen am 16.07.2024.
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