Es bezeugt es die Erfahrung, Wie so viel und mancherley Nutzen, Süßigkeit und Nahrung Jn die Frucht gesenket sey. Sie wird auf verschiedne Weise Zubereitet uns zur Speise; Sonderlich ist ihre Grütz Jn der Wirthschaft trefflich nütz.
Für das Vieh sind ihre Spreuer, Auch das Stroh nicht minder, gut, Wenn das letzt're in der Scheuer, Bis zur Weihnachtszeit, geruht. Ach, erwägt es doch, und denket, Daß dem, der sie euch geschenket Und für euch gesorgt, dafür Doch Erkenntlichkeit gebühr.
Buch- weizen.
Heidkorn oder Buchenweizen Muß uns billig, Gott zum Ruhm, Gleichfalls zur Betrachtung reizen. Wie so schön ist seine Blum! Wie wird er, zu unsrer Speise, Auf so manche Art und Weise, Jn der Küche zugericht! Man erkennt es leider! nicht.
Sein Gesträuch und Stroh, nicht minder Spreuer, nebst der Ueberkehr Nähren Schweine, Roß und Rinder. Gebt dann dem dafür die Ehr, Welchem sie dafür gebühret, Welcher die Natur regieret, Der uns so viel Guts erweist, Und so mannichfaltig speist.
Da
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uͤber das Reich der Pflanzen.
Es bezeugt es die Erfahrung, Wie ſo viel und mancherley Nutzen, Suͤßigkeit und Nahrung Jn die Frucht geſenket ſey. Sie wird auf verſchiedne Weiſe Zubereitet uns zur Speiſe; Sonderlich iſt ihre Gruͤtz Jn der Wirthſchaft trefflich nuͤtz.
Fuͤr das Vieh ſind ihre Spreuer, Auch das Stroh nicht minder, gut, Wenn das letzt’re in der Scheuer, Bis zur Weihnachtszeit, geruht. Ach, erwaͤgt es doch, und denket, Daß dem, der ſie euch geſchenket Und fuͤr euch geſorgt, dafuͤr Doch Erkenntlichkeit gebuͤhr.
Buch- weizen.
Heidkorn oder Buchenweizen Muß uns billig, Gott zum Ruhm, Gleichfalls zur Betrachtung reizen. Wie ſo ſchoͤn iſt ſeine Blum! Wie wird er, zu unſrer Speiſe, Auf ſo manche Art und Weiſe, Jn der Kuͤche zugericht! Man erkennt es leider! nicht.
Sein Geſtraͤuch und Stroh, nicht minder Spreuer, nebſt der Ueberkehr Naͤhren Schweine, Roß und Rinder. Gebt dann dem dafuͤr die Ehr, Welchem ſie dafuͤr gebuͤhret, Welcher die Natur regieret, Der uns ſo viel Guts erweiſt, Und ſo mannichfaltig ſpeiſt.
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uͤber das Reich der Pflanzen.
Es bezeugt es die Erfahrung,
Wie ſo viel und mancherley
Nutzen, Suͤßigkeit und Nahrung
Jn die Frucht geſenket ſey.
Sie wird auf verſchiedne Weiſe
Zubereitet uns zur Speiſe;
Sonderlich iſt ihre Gruͤtz
Jn der Wirthſchaft trefflich nuͤtz.
Fuͤr das Vieh ſind ihre Spreuer,
Auch das Stroh nicht minder, gut,
Wenn das letzt’re in der Scheuer,
Bis zur Weihnachtszeit, geruht.
Ach, erwaͤgt es doch, und denket,
Daß dem, der ſie euch geſchenket
Und fuͤr euch geſorgt, dafuͤr
Doch Erkenntlichkeit gebuͤhr.
Heidkorn oder Buchenweizen
Muß uns billig, Gott zum Ruhm,
Gleichfalls zur Betrachtung reizen.
Wie ſo ſchoͤn iſt ſeine Blum!
Wie wird er, zu unſrer Speiſe,
Auf ſo manche Art und Weiſe,
Jn der Kuͤche zugericht!
Man erkennt es leider! nicht.
Sein Geſtraͤuch und Stroh, nicht minder
Spreuer, nebſt der Ueberkehr
Naͤhren Schweine, Roß und Rinder.
Gebt dann dem dafuͤr die Ehr,
Welchem ſie dafuͤr gebuͤhret,
Welcher die Natur regieret,
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/171>, abgerufen am 16.02.2025.
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