Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
Betrachtungen
Pflanzen in der vierten Classen
Haben Blumen, welche recht
Als wie offne Lippen lassen.
Jn derselbigen Geschlecht,
Wie die Blumenweisen wissen,
Zählt man Rosmarin, Melissen,
Münz, Salbey, und viele mehr,
Ja, wer zählt wohl alle her?
Jn der fünften Classe stehen
Pflanzen, deren Blumen wir
Voller kleinen Stiftchen sehen,
Welcher Blätter, deren vier,
Stets ins Kreuz zu sitzen pflegen;
Dieser Arten Blumen hegen
Kal, wo man sie häufig schaut,
Täschel- und das Löffelkraut.
Pflanzen, welche Blumen tragen,
So auch voller Stiftelein,
Die aus ihrer Mitte ragen,
Worinn sie geordnet seyn,
Und um deren zarten Spitzen
Rosengleiche Blätter sitzen,
Die an Dau'r und Farben zart,
Zählt man zu der sechsten Art.
Jn die siebende gehören
Kräuter, die ein Blümchen ziert,
Dessen Stiel an seinen Röhren
Einen Sonnenschirm formirt,
Dessen Blätter gleicherweise
Rosenförmig und im Kreise.
Hier gehört der Kümmel her,
Fenchel, Till und andre mehr.
Jn
Betrachtungen
Pflanzen in der vierten Claſſen
Haben Blumen, welche recht
Als wie offne Lippen laſſen.
Jn derſelbigen Geſchlecht,
Wie die Blumenweiſen wiſſen,
Zaͤhlt man Rosmarin, Meliſſen,
Muͤnz, Salbey, und viele mehr,
Ja, wer zaͤhlt wohl alle her?
Jn der fuͤnften Claſſe ſtehen
Pflanzen, deren Blumen wir
Voller kleinen Stiftchen ſehen,
Welcher Blaͤtter, deren vier,
Stets ins Kreuz zu ſitzen pflegen;
Dieſer Arten Blumen hegen
Kal, wo man ſie haͤufig ſchaut,
Taͤſchel- und das Loͤffelkraut.
Pflanzen, welche Blumen tragen,
So auch voller Stiftelein,
Die aus ihrer Mitte ragen,
Worinn ſie geordnet ſeyn,
Und um deren zarten Spitzen
Roſengleiche Blaͤtter ſitzen,
Die an Dau’r und Farben zart,
Zaͤhlt man zu der ſechſten Art.
Jn die ſiebende gehoͤren
Kraͤuter, die ein Bluͤmchen ziert,
Deſſen Stiel an ſeinen Roͤhren
Einen Sonnenſchirm formirt,
Deſſen Blaͤtter gleicherweiſe
Roſenfoͤrmig und im Kreiſe.
Hier gehoͤrt der Kuͤmmel her,
Fenchel, Till und andre mehr.
Jn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0150" n="130"/>
        <fw place="top" type="header">Betrachtungen</fw><lb/>
        <lg n="503">
          <l>Pflanzen in der vierten Cla&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
          <l>Haben Blumen, welche recht</l><lb/>
          <l>Als wie offne Lippen la&#x017F;&#x017F;en.</l><lb/>
          <l>Jn der&#x017F;elbigen Ge&#x017F;chlecht,</l><lb/>
          <l>Wie die Blumenwei&#x017F;en wi&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
          <l>Za&#x0364;hlt man Rosmarin, Meli&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
          <l>Mu&#x0364;nz, Salbey, und viele mehr,</l><lb/>
          <l>Ja, wer za&#x0364;hlt wohl alle her?</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="504">
          <l>Jn der fu&#x0364;nften Cla&#x017F;&#x017F;e &#x017F;tehen</l><lb/>
          <l>Pflanzen, deren Blumen wir</l><lb/>
          <l>Voller kleinen Stiftchen &#x017F;ehen,</l><lb/>
          <l>Welcher Bla&#x0364;tter, deren vier,</l><lb/>
          <l>Stets ins Kreuz zu &#x017F;itzen pflegen;</l><lb/>
          <l>Die&#x017F;er Arten Blumen hegen</l><lb/>
          <l>Kal, wo man &#x017F;ie ha&#x0364;ufig &#x017F;chaut,</l><lb/>
          <l>Ta&#x0364;&#x017F;chel- und das Lo&#x0364;ffelkraut.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="505">
          <l>Pflanzen, welche Blumen tragen,</l><lb/>
          <l>So auch voller Stiftelein,</l><lb/>
          <l>Die aus ihrer Mitte ragen,</l><lb/>
          <l>Worinn &#x017F;ie geordnet &#x017F;eyn,</l><lb/>
          <l>Und um deren zarten Spitzen</l><lb/>
          <l>Ro&#x017F;engleiche Bla&#x0364;tter &#x017F;itzen,</l><lb/>
          <l>Die an Dau&#x2019;r und Farben zart,</l><lb/>
          <l>Za&#x0364;hlt man zu der &#x017F;ech&#x017F;ten Art.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="506">
          <l>Jn die &#x017F;iebende geho&#x0364;ren</l><lb/>
          <l>Kra&#x0364;uter, die ein Blu&#x0364;mchen ziert,</l><lb/>
          <l>De&#x017F;&#x017F;en Stiel an &#x017F;einen Ro&#x0364;hren</l><lb/>
          <l>Einen Sonnen&#x017F;chirm formirt,</l><lb/>
          <l>De&#x017F;&#x017F;en Bla&#x0364;tter gleicherwei&#x017F;e</l><lb/>
          <l>Ro&#x017F;enfo&#x0364;rmig und im Krei&#x017F;e.</l><lb/>
          <l>Hier geho&#x0364;rt der Ku&#x0364;mmel her,</l><lb/>
          <l>Fenchel, Till und andre mehr.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0150] Betrachtungen Pflanzen in der vierten Claſſen Haben Blumen, welche recht Als wie offne Lippen laſſen. Jn derſelbigen Geſchlecht, Wie die Blumenweiſen wiſſen, Zaͤhlt man Rosmarin, Meliſſen, Muͤnz, Salbey, und viele mehr, Ja, wer zaͤhlt wohl alle her? Jn der fuͤnften Claſſe ſtehen Pflanzen, deren Blumen wir Voller kleinen Stiftchen ſehen, Welcher Blaͤtter, deren vier, Stets ins Kreuz zu ſitzen pflegen; Dieſer Arten Blumen hegen Kal, wo man ſie haͤufig ſchaut, Taͤſchel- und das Loͤffelkraut. Pflanzen, welche Blumen tragen, So auch voller Stiftelein, Die aus ihrer Mitte ragen, Worinn ſie geordnet ſeyn, Und um deren zarten Spitzen Roſengleiche Blaͤtter ſitzen, Die an Dau’r und Farben zart, Zaͤhlt man zu der ſechſten Art. Jn die ſiebende gehoͤren Kraͤuter, die ein Bluͤmchen ziert, Deſſen Stiel an ſeinen Roͤhren Einen Sonnenſchirm formirt, Deſſen Blaͤtter gleicherweiſe Roſenfoͤrmig und im Kreiſe. Hier gehoͤrt der Kuͤmmel her, Fenchel, Till und andre mehr. Jn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/150
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/150>, abgerufen am 22.11.2024.