Pflanzen in der vierten Classen Haben Blumen, welche recht Als wie offne Lippen lassen. Jn derselbigen Geschlecht, Wie die Blumenweisen wissen, Zählt man Rosmarin, Melissen, Münz, Salbey, und viele mehr, Ja, wer zählt wohl alle her?
Jn der fünften Classe stehen Pflanzen, deren Blumen wir Voller kleinen Stiftchen sehen, Welcher Blätter, deren vier, Stets ins Kreuz zu sitzen pflegen; Dieser Arten Blumen hegen Kal, wo man sie häufig schaut, Täschel- und das Löffelkraut.
Pflanzen, welche Blumen tragen, So auch voller Stiftelein, Die aus ihrer Mitte ragen, Worinn sie geordnet seyn, Und um deren zarten Spitzen Rosengleiche Blätter sitzen, Die an Dau'r und Farben zart, Zählt man zu der sechsten Art.
Jn die siebende gehören Kräuter, die ein Blümchen ziert, Dessen Stiel an seinen Röhren Einen Sonnenschirm formirt, Dessen Blätter gleicherweise Rosenförmig und im Kreise. Hier gehört der Kümmel her, Fenchel, Till und andre mehr.
Jn
Betrachtungen
Pflanzen in der vierten Claſſen Haben Blumen, welche recht Als wie offne Lippen laſſen. Jn derſelbigen Geſchlecht, Wie die Blumenweiſen wiſſen, Zaͤhlt man Rosmarin, Meliſſen, Muͤnz, Salbey, und viele mehr, Ja, wer zaͤhlt wohl alle her?
Jn der fuͤnften Claſſe ſtehen Pflanzen, deren Blumen wir Voller kleinen Stiftchen ſehen, Welcher Blaͤtter, deren vier, Stets ins Kreuz zu ſitzen pflegen; Dieſer Arten Blumen hegen Kal, wo man ſie haͤufig ſchaut, Taͤſchel- und das Loͤffelkraut.
Pflanzen, welche Blumen tragen, So auch voller Stiftelein, Die aus ihrer Mitte ragen, Worinn ſie geordnet ſeyn, Und um deren zarten Spitzen Roſengleiche Blaͤtter ſitzen, Die an Dau’r und Farben zart, Zaͤhlt man zu der ſechſten Art.
Jn die ſiebende gehoͤren Kraͤuter, die ein Bluͤmchen ziert, Deſſen Stiel an ſeinen Roͤhren Einen Sonnenſchirm formirt, Deſſen Blaͤtter gleicherweiſe Roſenfoͤrmig und im Kreiſe. Hier gehoͤrt der Kuͤmmel her, Fenchel, Till und andre mehr.
Jn
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Betrachtungen
Pflanzen in der vierten Claſſen
Haben Blumen, welche recht
Als wie offne Lippen laſſen.
Jn derſelbigen Geſchlecht,
Wie die Blumenweiſen wiſſen,
Zaͤhlt man Rosmarin, Meliſſen,
Muͤnz, Salbey, und viele mehr,
Ja, wer zaͤhlt wohl alle her?
Jn der fuͤnften Claſſe ſtehen
Pflanzen, deren Blumen wir
Voller kleinen Stiftchen ſehen,
Welcher Blaͤtter, deren vier,
Stets ins Kreuz zu ſitzen pflegen;
Dieſer Arten Blumen hegen
Kal, wo man ſie haͤufig ſchaut,
Taͤſchel- und das Loͤffelkraut.
Pflanzen, welche Blumen tragen,
So auch voller Stiftelein,
Die aus ihrer Mitte ragen,
Worinn ſie geordnet ſeyn,
Und um deren zarten Spitzen
Roſengleiche Blaͤtter ſitzen,
Die an Dau’r und Farben zart,
Zaͤhlt man zu der ſechſten Art.
Jn die ſiebende gehoͤren
Kraͤuter, die ein Bluͤmchen ziert,
Deſſen Stiel an ſeinen Roͤhren
Einen Sonnenſchirm formirt,
Deſſen Blaͤtter gleicherweiſe
Roſenfoͤrmig und im Kreiſe.
Hier gehoͤrt der Kuͤmmel her,
Fenchel, Till und andre mehr.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/150>, abgerufen am 22.11.2024.
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