Lasset uns mit Freuden treten Jn das schöne Pflanzenreich, Um darinn den anzubeten, Der die Kreatur zugleich Sammt den Himmeln mit der Erde, Durch sein schaffend Wort: Es werde! Aus des Chaos dunkler Nacht Wunderschön ans Licht gebracht.
Liebster Gott! wie bunt, wie niedlich, Glänzend, prächtig, wunderschön, Wie so zart, so unterschiedlich Sind die Pflanzen anzusehn! Wie so nützlich Mensch- und Thieren! Wie so nöthig! Wir verspüren, Es besteh' aus ihrer Kraft Unser Leib und Lebenssaft.
Alle Bäume, Gras und Früchte, Deren ja so mancherley, Zeigen uns im dunklen Lichte, Wie so groß ihr Schöpfer sey. Jedes Kraut und jede Blume Grünt und blühet dem zum Ruhme, Der sie wunderbar formirt, Und mit solcher Pracht geziert.
Wenn
uͤber das Reich der Pflanzen.
Das Pflanzenreich.
Laſſet uns mit Freuden treten Jn das ſchoͤne Pflanzenreich, Um darinn den anzubeten, Der die Kreatur zugleich Sammt den Himmeln mit der Erde, Durch ſein ſchaffend Wort: Es werde! Aus des Chaos dunkler Nacht Wunderſchoͤn ans Licht gebracht.
Liebſter Gott! wie bunt, wie niedlich, Glaͤnzend, praͤchtig, wunderſchoͤn, Wie ſo zart, ſo unterſchiedlich Sind die Pflanzen anzuſehn! Wie ſo nuͤtzlich Menſch- und Thieren! Wie ſo noͤthig! Wir verſpuͤren, Es beſteh’ aus ihrer Kraft Unſer Leib und Lebensſaft.
Alle Baͤume, Gras und Fruͤchte, Deren ja ſo mancherley, Zeigen uns im dunklen Lichte, Wie ſo groß ihr Schoͤpfer ſey. Jedes Kraut und jede Blume Gruͤnt und bluͤhet dem zum Ruhme, Der ſie wunderbar formirt, Und mit ſolcher Pracht geziert.
Wenn
<TEI><text><body><pbfacs="#f0115"n="95"/><fwplace="top"type="header">uͤber das Reich der Pflanzen.</fw><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head>Das<lb/><hirendition="#b"><hirendition="#g">Pflanzenreich</hi>.</hi></head><lb/><lgn="364"><l><hirendition="#in">L</hi>aſſet uns mit Freuden treten</l><lb/><l>Jn das ſchoͤne Pflanzenreich,</l><lb/><l>Um darinn den anzubeten,</l><lb/><l>Der die Kreatur zugleich</l><lb/><l>Sammt den Himmeln mit der Erde,</l><lb/><l>Durch ſein ſchaffend Wort: Es werde!</l><lb/><l>Aus des Chaos dunkler Nacht</l><lb/><l>Wunderſchoͤn ans Licht gebracht.</l></lg><lb/><lgn="365"><l>Liebſter Gott! wie bunt, wie niedlich,</l><lb/><l>Glaͤnzend, praͤchtig, wunderſchoͤn,</l><lb/><l>Wie ſo zart, ſo unterſchiedlich</l><lb/><l>Sind die Pflanzen anzuſehn!</l><lb/><l>Wie ſo nuͤtzlich Menſch- und Thieren!</l><lb/><l>Wie ſo noͤthig! Wir verſpuͤren,</l><lb/><l>Es beſteh’ aus ihrer Kraft</l><lb/><l>Unſer Leib und Lebensſaft.</l></lg><lb/><lgn="366"><l>Alle Baͤume, Gras und Fruͤchte,</l><lb/><l>Deren ja ſo mancherley,</l><lb/><l>Zeigen uns im dunklen Lichte,</l><lb/><l>Wie ſo groß ihr Schoͤpfer ſey.</l><lb/><l>Jedes Kraut und jede Blume</l><lb/><l>Gruͤnt und bluͤhet dem zum Ruhme,</l><lb/><l>Der ſie wunderbar formirt,</l><lb/><l>Und mit ſolcher Pracht geziert.</l></lg><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Wenn</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[95/0115]
uͤber das Reich der Pflanzen.
Das
Pflanzenreich.
Laſſet uns mit Freuden treten
Jn das ſchoͤne Pflanzenreich,
Um darinn den anzubeten,
Der die Kreatur zugleich
Sammt den Himmeln mit der Erde,
Durch ſein ſchaffend Wort: Es werde!
Aus des Chaos dunkler Nacht
Wunderſchoͤn ans Licht gebracht.
Liebſter Gott! wie bunt, wie niedlich,
Glaͤnzend, praͤchtig, wunderſchoͤn,
Wie ſo zart, ſo unterſchiedlich
Sind die Pflanzen anzuſehn!
Wie ſo nuͤtzlich Menſch- und Thieren!
Wie ſo noͤthig! Wir verſpuͤren,
Es beſteh’ aus ihrer Kraft
Unſer Leib und Lebensſaft.
Alle Baͤume, Gras und Fruͤchte,
Deren ja ſo mancherley,
Zeigen uns im dunklen Lichte,
Wie ſo groß ihr Schoͤpfer ſey.
Jedes Kraut und jede Blume
Gruͤnt und bluͤhet dem zum Ruhme,
Der ſie wunderbar formirt,
Und mit ſolcher Pracht geziert.
Wenn
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/115>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.