Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
über die verschiedene Erdarten.
Dieser, wie man angemerket,
Aendert seine Farben nicht,
Drum man ihn mit Eisen stärket,
Da, wenn er so zugericht,
Und zuletzt crystallisiret,
Er die Blässe dann verlieret,
Daß man ein schön Grün so dann
Mit demselben färben kann.
Kunst und auch Erfahrung weisen
Dieses Salzes Eigenschaft,
Daß es Kupfer oder Eisen,
So, im mineralschen Saft,
Welcher sauer ist, zergangen;
Daher es die Kraft empfangen,
Daß es uns besonders nützt.
Es ist glatt und zugespitzt.
An vier Flächen mit fünf Ecken,
Dran ein dreyfach Dreyeck sitzt,
Kann man die Gestalt entdecken,
Wie der Vitriol sich spitzt.
Durch dieß Salz, wie sichs eräuget,
Wird die schwarze Farb erzeuget,
Wovon mancher in der That
Wundersamen Nutzen hat.
Aus dem vitriolschen Wesen
Wird das Pulver zugericht,
Wovon wir so vieles lesen
Und man so viel Gutes spricht,
So man sympathetisch nennet,
Dessen Kraft man nicht recht kennet;
Dennoch soll meist allgemein
Seine fremde Wirkung seyn.
Dieses
F 5
uͤber die verſchiedene Erdarten.
Dieſer, wie man angemerket,
Aendert ſeine Farben nicht,
Drum man ihn mit Eiſen ſtaͤrket,
Da, wenn er ſo zugericht,
Und zuletzt cryſtalliſiret,
Er die Blaͤſſe dann verlieret,
Daß man ein ſchoͤn Gruͤn ſo dann
Mit demſelben faͤrben kann.
Kunſt und auch Erfahrung weiſen
Dieſes Salzes Eigenſchaft,
Daß es Kupfer oder Eiſen,
So, im mineralſchen Saft,
Welcher ſauer iſt, zergangen;
Daher es die Kraft empfangen,
Daß es uns beſonders nuͤtzt.
Es iſt glatt und zugeſpitzt.
An vier Flaͤchen mit fuͤnf Ecken,
Dran ein dreyfach Dreyeck ſitzt,
Kann man die Geſtalt entdecken,
Wie der Vitriol ſich ſpitzt.
Durch dieß Salz, wie ſichs eraͤuget,
Wird die ſchwarze Farb erzeuget,
Wovon mancher in der That
Wunderſamen Nutzen hat.
Aus dem vitriolſchen Weſen
Wird das Pulver zugericht,
Wovon wir ſo vieles leſen
Und man ſo viel Gutes ſpricht,
So man ſympathetiſch nennet,
Deſſen Kraft man nicht recht kennet;
Dennoch ſoll meiſt allgemein
Seine fremde Wirkung ſeyn.
Dieſes
F 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0109" n="89"/>
        <fw place="top" type="header">u&#x0364;ber die ver&#x017F;chiedene Erdarten.</fw><lb/>
        <lg n="342">
          <l>Die&#x017F;er, wie man angemerket,</l><lb/>
          <l>Aendert &#x017F;eine Farben nicht,</l><lb/>
          <l>Drum man ihn mit Ei&#x017F;en &#x017F;ta&#x0364;rket,</l><lb/>
          <l>Da, wenn er &#x017F;o zugericht,</l><lb/>
          <l>Und zuletzt cry&#x017F;talli&#x017F;iret,</l><lb/>
          <l>Er die Bla&#x0364;&#x017F;&#x017F;e dann verlieret,</l><lb/>
          <l>Daß man ein &#x017F;cho&#x0364;n Gru&#x0364;n &#x017F;o dann</l><lb/>
          <l>Mit dem&#x017F;elben fa&#x0364;rben kann.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="343">
          <l>Kun&#x017F;t und auch Erfahrung wei&#x017F;en</l><lb/>
          <l>Die&#x017F;es Salzes Eigen&#x017F;chaft,</l><lb/>
          <l>Daß es Kupfer oder Ei&#x017F;en,</l><lb/>
          <l>So, im mineral&#x017F;chen Saft,</l><lb/>
          <l>Welcher &#x017F;auer i&#x017F;t, zergangen;</l><lb/>
          <l>Daher es die Kraft empfangen,</l><lb/>
          <l>Daß es uns be&#x017F;onders nu&#x0364;tzt.</l><lb/>
          <l>Es i&#x017F;t glatt und zuge&#x017F;pitzt.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="344">
          <l>An vier Fla&#x0364;chen mit fu&#x0364;nf Ecken,</l><lb/>
          <l>Dran ein dreyfach Dreyeck &#x017F;itzt,</l><lb/>
          <l>Kann man die Ge&#x017F;talt entdecken,</l><lb/>
          <l>Wie der Vitriol &#x017F;ich &#x017F;pitzt.</l><lb/>
          <l>Durch dieß Salz, wie &#x017F;ichs era&#x0364;uget,</l><lb/>
          <l>Wird die &#x017F;chwarze Farb erzeuget,</l><lb/>
          <l>Wovon mancher in der That</l><lb/>
          <l>Wunder&#x017F;amen Nutzen hat.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="345">
          <l>Aus dem vitriol&#x017F;chen We&#x017F;en</l><lb/>
          <l>Wird das Pulver zugericht,</l><lb/>
          <l>Wovon wir &#x017F;o vieles le&#x017F;en</l><lb/>
          <l>Und man &#x017F;o viel Gutes &#x017F;pricht,</l><lb/>
          <l>So man &#x017F;ympatheti&#x017F;ch nennet,</l><lb/>
          <l>De&#x017F;&#x017F;en Kraft man nicht recht kennet;</l><lb/>
          <l>Dennoch &#x017F;oll mei&#x017F;t allgemein</l><lb/>
          <l>Seine fremde Wirkung &#x017F;eyn.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">F 5</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Die&#x017F;es</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[89/0109] uͤber die verſchiedene Erdarten. Dieſer, wie man angemerket, Aendert ſeine Farben nicht, Drum man ihn mit Eiſen ſtaͤrket, Da, wenn er ſo zugericht, Und zuletzt cryſtalliſiret, Er die Blaͤſſe dann verlieret, Daß man ein ſchoͤn Gruͤn ſo dann Mit demſelben faͤrben kann. Kunſt und auch Erfahrung weiſen Dieſes Salzes Eigenſchaft, Daß es Kupfer oder Eiſen, So, im mineralſchen Saft, Welcher ſauer iſt, zergangen; Daher es die Kraft empfangen, Daß es uns beſonders nuͤtzt. Es iſt glatt und zugeſpitzt. An vier Flaͤchen mit fuͤnf Ecken, Dran ein dreyfach Dreyeck ſitzt, Kann man die Geſtalt entdecken, Wie der Vitriol ſich ſpitzt. Durch dieß Salz, wie ſichs eraͤuget, Wird die ſchwarze Farb erzeuget, Wovon mancher in der That Wunderſamen Nutzen hat. Aus dem vitriolſchen Weſen Wird das Pulver zugericht, Wovon wir ſo vieles leſen Und man ſo viel Gutes ſpricht, So man ſympathetiſch nennet, Deſſen Kraft man nicht recht kennet; Dennoch ſoll meiſt allgemein Seine fremde Wirkung ſeyn. Dieſes F 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/109
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/109>, abgerufen am 25.11.2024.