Jn welcher Schrift der große Thomson so sinnreich, so beglückt, gewesen, Daß wir bey keiner Nation dergleichen Meister-Stück gelesen. "Ach! wäre mein, in guter Absicht, ihm angelegtes teutsche Kleid "Geschickt, auch meinem Volk zu zeigen die Ordnung, Pracht und Herrlichkeit "Der Gottheit, in den schönen Werken, die er so herr- lich abgemahlet, "Daß ein sonst nicht gesehnes Licht nunmehr in unsern Seelen strahlet! Von meinem Jrdischen Vergnügen hat dieses Jahr der erste Theil, Zum siebendenmal aufgelegt, vielleicht zu manches Lesers Heil, Die Presse wiederum verlassen. Mir fällt hiebey mit Freuden ein: Daß noch, Gott Lob! von meinen Liedern die Leser nicht ermüdet seyn. Von meinen Kindern in der Fremde, hab ich, Gott Lob! in diesem Jahr, Stets gute Zeitungen erhalten. Der übrigen zwiefaches Paar Hat, nebst dem kleinen schönen Enkel, zu meiner Lust, gesund gelebet, Und jedes hat, zum Weg der Tugend sich zu erhöhn, Gott Lob! bestrebet: Wie ich denn auch für Marianne, zu einer recht erwünsch- ten Eh Mit Gottes Hülfe zu gelangen, bereits in guter Hoff- nung steh.
O Gott,
auf das 1745ſte Jahr.
Jn welcher Schrift der große Thomſon ſo ſinnreich, ſo begluͤckt, geweſen, Daß wir bey keiner Nation dergleichen Meiſter-Stuͤck geleſen. “Ach! waͤre mein, in guter Abſicht, ihm angelegtes teutſche Kleid “Geſchickt, auch meinem Volk zu zeigen die Ordnung, Pracht und Herrlichkeit “Der Gottheit, in den ſchoͤnen Werken, die er ſo herr- lich abgemahlet, “Daß ein ſonſt nicht geſehnes Licht nunmehr in unſern Seelen ſtrahlet! Von meinem Jrdiſchen Vergnuͤgen hat dieſes Jahr der erſte Theil, Zum ſiebendenmal aufgelegt, vielleicht zu manches Leſers Heil, Die Preſſe wiederum verlaſſen. Mir faͤllt hiebey mit Freuden ein: Daß noch, Gott Lob! von meinen Liedern die Leſer nicht ermuͤdet ſeyn. Von meinen Kindern in der Fremde, hab ich, Gott Lob! in dieſem Jahr, Stets gute Zeitungen erhalten. Der uͤbrigen zwiefaches Paar Hat, nebſt dem kleinen ſchoͤnen Enkel, zu meiner Luſt, geſund gelebet, Und jedes hat, zum Weg der Tugend ſich zu erhoͤhn, Gott Lob! beſtrebet: Wie ich denn auch fuͤr Marianne, zu einer recht erwuͤnſch- ten Eh Mit Gottes Huͤlfe zu gelangen, bereits in guter Hoff- nung ſteh.
O Gott,
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auf das 1745ſte Jahr.
Jn welcher Schrift der große Thomſon ſo ſinnreich,
ſo begluͤckt, geweſen,
Daß wir bey keiner Nation dergleichen Meiſter-Stuͤck
geleſen.
“Ach! waͤre mein, in guter Abſicht, ihm angelegtes
teutſche Kleid
“Geſchickt, auch meinem Volk zu zeigen die Ordnung,
Pracht und Herrlichkeit
“Der Gottheit, in den ſchoͤnen Werken, die er ſo herr-
lich abgemahlet,
“Daß ein ſonſt nicht geſehnes Licht nunmehr in unſern
Seelen ſtrahlet!
Von meinem Jrdiſchen Vergnuͤgen hat dieſes Jahr
der erſte Theil,
Zum ſiebendenmal aufgelegt, vielleicht zu manches Leſers
Heil,
Die Preſſe wiederum verlaſſen. Mir faͤllt hiebey mit
Freuden ein:
Daß noch, Gott Lob! von meinen Liedern die Leſer nicht
ermuͤdet ſeyn.
Von meinen Kindern in der Fremde, hab ich, Gott
Lob! in dieſem Jahr,
Stets gute Zeitungen erhalten. Der uͤbrigen zwiefaches
Paar
Hat, nebſt dem kleinen ſchoͤnen Enkel, zu meiner Luſt,
geſund gelebet,
Und jedes hat, zum Weg der Tugend ſich zu erhoͤhn,
Gott Lob! beſtrebet:
Wie ich denn auch fuͤr Marianne, zu einer recht erwuͤnſch-
ten Eh
Mit Gottes Huͤlfe zu gelangen, bereits in guter Hoff-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/441>, abgerufen am 16.02.2025.
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